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Zirkel mit mindestens einem gelenkig geteilten Schenkel In :dem Patent
901 244 ist ein Zirkel mit Feineinstellung beschrieben, bei dem mindestens einer
der beiden Zirkelschenkel gelenkig geteilt ist und der sich im übrigen durch die
Vereinigung der Merkmale eines oberha4.b der Befestigungs- oder Einstellschraube
für die Zirkeleinsätze .liegenden Gelenkes mit einer oberhalb des Gelenkes angeordneten,
mit einem Griff oder einer Feineinstellung versehenen Verlängerung auszeichnet.
Derart ausgestattete Zirkel zeigen bei ihrer Benutzung den Vorteil, daß auch beim
Ziehen von. Kreisen mit großem Durchmesser eine genaue Einstellung auf den gewünschten
Kreisradius ermöglicht wird, und zwar unalbhängig von der Spannung, mit der die
beiden Zirkelschenkel :indem Hauptgelenk vereinigt sind. Durch die Anbringung des
Gelenkes an min-Bestens einem der beiden Schenkel oberhalb der Befestigungs- oder
Einstellschraube für die Zirkeleinsätze und die Verlängerung des ausschwenkbaren
Schenkelteils nach oben hin wird es ermöglicht, die genaue Einstellung des Zirkels
von oben her mittels des an der Verlängerung engebrachten Griffes vorzunehmen. Dies
kann bei einiger Übung mit der gleichen Hand .geschehen, die den Zirkel in seinem
Schenkelgelenk festhält. An Stelle des Gniffe's kann, wie gleichfalls in dem Hauptpatent
'bereits ausgeführt, eine Feineinstellung vorgesehen sein, mittels deren die Einstellung
des ausschwenkbaren Schenkelteils mechanisch durch Drehen einer Schraube oder eines
Zahnrades erfolgt.
Die Erfindung 3betrifft eine weitere Ausgestaltung
des Gegenstandes des Hauptpatents, und zwar in der Richtung, daß die Einstellung
des Zirkels- mit Hilfe des ausschwenkbaren Schenkelteils an mindestens einem der
beiden Schenkel .des Zirkels weiter erleichtert wird. Dies geschieht erfindungsgemäß
dadurch, daß die nach oben gerichtete Verlängerung des beweglichen Schenkelteils
in der Länge derart bemessen wird, daß ihr oberes Ende in diie obere Hälfte des
oberhalb des Gelenkes liegenden Zirkelschenkelteils zu liegen kommt. Da die Verlängerung
zusammen mit dem ausschwenkbaren Schenkelteil einen zweiarmigen Hebel bildet, so
ergibt sichhieraus, .daß dessen Verstellung um so leichter vorgenommen werden kann,
je länger der mit .dem Griff versehene Verlängerungsarm ist. Naturgemäß wird auch
im Fall eines Ersatzes des an -der Verlängerung angebrachten Griffes durch einemechanisch
wirkende Feineinstellung die Einstellung um so genauer zu bewerkstelligen sein,
je länger der nach oben gerichtete Hebelarm nm Verhältnis zu dem nach unten gerichteten
ausgeführt ist.
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Bei der in dem Hauptpatent beschriebenen Ausführungsform ist die Einrichtung
so getroffen, daß der ausschwenkbare- Schenkelteil des gelenkigen Zirkelschenkels
nach außen, d.'h. aus dem Raum zwischen .den beiden Zirkelschenkeln heraus, ausschwenkbar
ist. Diese Anordnung macht einweiteres Gelenk am Zirkeleinsatz notwendig, wenn dieser,
sei es, daß es sich um einen Einsatz für die Einstechspitze, Ausziehfeder oder Bleistiftmine
handelt, in die Stellung senkrecht zur Zeichenebene gebracht -werden soll. Gemäß
der vorliegenden Erfindung erübrigt sich die Anbrin.gung des zweiten Gelenkes, wenn
oder schwenkbare Schenkelteil nach innen, d. h. in den Raum zwischen den beiden
Zirkelschenkeln hinein, einschwenkbar ausgeführt wird. In diesem Fall erfolgt die
Einstellung an der Verlängerung durch Ausschwenken derselben nach außen. Es ist
mit einem solchen Zirkel möglich, mit einer einzigen. gelenkigen Verbindung im Zirkelschenkel
auszukommen. Die Bedienung des Zirkels vollzieht sich .in -der Weise, :daß zunächst
die Einstellung der Zirkelspitze in die ungefähre, senkrechte Stellung zur Papierebene
,bei ,gleichzeitiger roher Einstellung des gewünschten Radius erfolgt .und dann
die genaue Einstellung am Griff bzw. der Feineinstellung der Verlängerung vorgenommen
wird. Die hierbei eintretende, ganz geringe Veränderung-der Winkelstel.lungder Zirkelspitze
gegenüber der Papierebene bringt keinen 'heim Zeichnen bemerkbaren Nachteil mit
sich.
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Auch, bei dieser Zirkelausführung kann der Griff durch eine mechanische
Feinei.nistellung ersetzt werden, die in an sich bekannter Weise aus Zahnrad und
Zahnstange oder aus Spindel mit Verstellschraube, gegebenenfalls unter gleichzeitiger
Anwendung eines Federdruckes bestehen kann.
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Selbstverständlich kann auch bei der erfindungsgemäßen Zirkelausführung
einweiteres- besonderes Gelenk für die Einstellung der Zirkeleinsätze in die zur
Papierebene senkrechte Lage vorgesehen sein, wenn besondere Umstände dies zweckmäßig
erscheinen lassen, also z. B. bei Zirkeln, bei denen das Gelenk für den ausschwenkbaren
Schenkelteil etwa in der Mitte der Gesamtlänge des Zirkelschenkels einschließlich
seines Einsatzes angebracht ist. Andererseits kann auch der Abstand zwischen Gelenk
und der die Einstechspitze des Zirkels haltenden Befestigungsschraube sehr klein
sein, so daß im Grenzfall Gelenk und Befestigungsschraube zusamme@nfallen und dtnn
die Befestigungsschraube gleichzeitig als Gelenk dient.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in beispielsweisen Ausführungsformen
in den Fig. i bis 6 dargestellt. Es zeigt Fig. i den Zirkel unter Weglassung eines
Schenkels mit Blickrichtung auf den gelenkigen Sehenkel mit Griffeinstellung, Fig.
2 denselben in einer um 9o° gedrehten Stellung, Fig. 3 eine andere Ausführungsform
des Zirkels, ebenfalls unter Weglassung eines Schenkels mit Blickrichtung auf den
mit Feineinstellung ausgerüsteten gelenkigen Schenkel, Fig. q. den Zirkel in einer
um 9o° gegenüber der Fig. 3, gedrehten Stellung, Fig. 5 eine Ausführungsform des
Zirkels mit ,höher liegendem Gelenk und mit einer Feineinstellung .durch Zahnrad,
Fig. 6 den Zirkel nach Fig. 5 in einer um 9ö° gedrehten Stellung, Fi:g. 7 eine Ausführungsform
des Zirkels, bei der diie Befestigungsschraube für die Einstechspitze gleichzeitig
als Gelenk dient, und Fig. 8 einen Teil des Zirkels nach Fig. 7 in. einer um 9o°
gedrehten Stellung.
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Bei der Ausführungsform des Zirkels nach Fig. i und 2 ist der gabelförmige,
um das Gelenk q. ausschwenkbare Schenkelteil 3 mit einem verlängerten Arm 8 versehen,
der in den gabelförmigen Zirkelschenkel i eingeschwenkt werden. kann. Die Schraube
6 hält den Zirkeleinsatz, der im Fall von Fig. i und 2 aus einer Ziehfeder 5 besteht,
fest. Es kann aber auch bei 6 ein weiteres Schenkelgelenk vorhanden sein, wenn es
nvee!kmäß,ig erscheint, den Schenkelteil 3 auch .gegenüber der Verlängerung 8 abwinkeln
zu können. Am Ende der Verlängerung 8 ist der Griff 7 angebracht, mittels dessen
die Einstellung der Verlängerung und damit auch diejenige des Schenkelteils 3 erfolgt,
die den Radius des zu ziehenden Kreises bestimmt.
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In den Fig. 3 und q. sind. als Zirkeleinsätze Einstechspitzen 2 ,gewählt,
,die wiederum mittels der Schraube 6 befestigt werden und an deren Stelle auch andere
Zirkeleinsätze, wie Bleistiftmine, Ziehfeder u. a., treten können. Im übrigen unterscheiden
sich diese Figuren von den Fig, i und 2 dadurch, d@aß die Verlängerung 8 des ausschwenkbaren
Schenkelteils3 mit einerFeineinstellungausgerüstet ist: Diese besteht aus einer
Gewindespindel io, die im Soharnierpunkt 9 an den Schenkel i angelenkt ist. Durch
Verdrehender Rändelmutter i i, die -auf das Gewinde der Spindel io aufgeschraubt
ist, wird die Verlängerung 8 in ihrem Winkel gegenüber dem Zirkelschenkel i verstellt,
indem dieRändelmutter i i
gegen das an der Verlängerung 8 angebrachte
Auge 12 anliegt und eine Feder 13 die Verlängerung 8 gegen die Rändelmutter i i
,drückt. Je nach der Drehrichtung, die der Rändelschraube i i gegeben wird, erfolgt
eine Vergrößerung oder Verkleinerung des Winkels zwischen der Verlängerung 8 und
dem Zirkelschenkel i. Wie insbesondere aus Fig.4 ersichtlich, läßt sich die Feineinstellung
9, 1o, 11, 12 von oben her bedienen, so diaß kenne Verdedkung der Zeichnung durch
die bedienende Hand erfolgt. Erfivadungsgemäß nimmt die Verlängerung 8 eine größere
Länge ein als der .unterhalb :des Drehpunkts 4 gelegene Schenkelteil 3 mit dem daran
befestigten Zirkeleinsatz 2. Dieser Umstand, zusammen mit der am Ende der Verlängerung
8 vorgesehenen Feineinstellung 9, 1o, 11, 12, bedingt, daß der Kreisradius mit einer
außerordentlich großen Genauigkait eingestellt werden kann.
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Die Verlängerung 8 ist nach außen ausschwenkbar, d. h. also aus :dem
Raum zwischen den beiden Zinkelschenke.ln heraus. Diese Einrichtung ermöglicht es,
die Zirkeleinsätze in die senkrechte Lage zur Zeichenebene zu bringen, ohne daß
ein weiteres Gelenk an der Befestigungsstelle 6 vorgesehen ist. Gleichwohl kann
in besonderen Fällen auch bei 6 ein Scharnier vorgesehen sein, das eine Abwinkelung
des Zirikeleinsatzes 2 gegenüber der Verlängerung 8 vorzunehmen gestattet.
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An Stelle der nur als beispielsweiseAusführungsform dargestellten
Feineinstellung 9, 1o, 11, 12 können auch an sieh bekannte andere Ausführungsformen
treten. So kann z. B. auf dem Schenkel i ein Zahnrad befestigt sein, das in eine
am Ende der Verlängerung 8 angebrachte bogenförmige Zahnstange eingreift.
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Eine solche Anordnung zeigen die Fig. 5 und 6, die einen Zirkel darstellen,
dessen Gelenk 4 höher als bei den Ausführungsformen gemäß Fig. i bis 4 angeordnet
ist. Die Feineinstellung erfolgt durch Drehendes am Schenkel i befestigten Zahnrades
14, das ein Schwenken der Verlängerung 8 zur Folge hat, die an iihrem Ende mit der
in das Zahnrad 14 eingreifenden Zahnstange 15 ausgerüstet ist. Bei der in Fig. 7
.und 8 dargestellten Ausführungsform des Zirkels ist der Abstand zwischen Gelenk
4 und Befestigungsschraube 6 für die Einsätze auf den Grenzfall verkürzt, daß die
Befestigungsschraube 6 gleichzeitig .als Gelenk 4 dient.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Schwenkung der Verlängerung 8 in allen
Fällen von dem zwischen den Zirkelschenkeln liegenden Innenraum hinweg nach außen.
Das obere Ende der Verlängerung 8 ist erfindungsgemäß so weit nach oben verlegt,
daß es in die obere Hälfte des oberhalb des Gelenkes 4 liegenden Schenkelteils i
zu liegen kommt.