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Gleisfüllanzeiger Im Patent 845 655 ist ein Gleisfüllanzeiger unter
Schutz gestellt, bei dem ein elektrisches Meßinstrument die Zahl der in einem Gleisabschnitt
befindlichen Achsen anzeigt. Dem Meßinstrument werden durch Schaltorgane der Achszähleinrichtung
Spannungen oder Ströme in Abhängigkeit von der gezählten Achsenzahl zugeführt. Die
Schaltorgane der Achszähleinrichtung greifen diese Spannungen oder Ströme an Spannungsteilern
ab.
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Hierbei sind zwei Schaltungsmöglichkeiten für diese Spannungsteiler
gezeigt worden. In dem einen Fall ist jedem Zählorgan der Achszähleinrichtung ein
eigener Spannungsteiler zugeordnet und jedem dieser Spannungsteiler wird eine konstante
Spannung an festen Punkten zugeführt. Bei der anderen Schaltmöglichkeit wird ein
und derselbe Spannungsteiler von mehreren Zählorganen gleichzeitig bestrichen. Die
Punkte für die Zuführung der konstanten Speisespannung sind aber hierbei beweglich.
Führt man den Gleisfüllanzeiger nach der erstgenannten Möglichkeit aus; so wird
eine große Zahl genau abgeglichener Widerstände in den verhältnismäßig zahlreichen
Spannungsteilern benötigt, was unerwünscht ist. Verwendet man hingegen Spannungsteiler
mit beweglicher Zuführung der Speisespannung, so hat die Anlage einen großen Leistungsbedarf,
da hierbei mehrere Spannungsteiler kaskadenförmig hintereinandergeschaltet sind
und der Querstrom eines jeden
Spannungsteilers groß sein muß gegenüber
der Stromentnahme der daran angeschlossenen weiteren Einrichtungen.
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Erfindungsgemäß kann eine Verbesserung der im Patent 845 655 beschriebenen
Einrichtungen dadurch erzielt werden, daß die Meßgröße an einem oder mehreren Spannungsteilern
abgegriffen wird, wobei aber an jedem Spannungsteiler zwei oder mehr Zählorgane
der Achszähleinrichtung gleichzeitig die Meßgröße für das Anzeigeinstrument abgreifen.
Hierdurch ergibt sich eine beträchtliche Ersparnis von genau abzugleichenden Widerständen
oder Transforrnatorenwicklungen.
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Ein Beispiel der Erfindung ist in Fig. i näher erläutert. Hierbei
ist angenommen worden, daß die Zählvorrichtung aus einem Einzähler und einem Auszähler
besteht. Einzähler und Auszähler bestehen aus je zwei gestaffelt betriebenen Zählorganen,
z. B. aus je zwei Schrittschaltern. Das Zählorgan EZ i des Einzählers macht bei
jeder zu zählenden Achse einen Schritt und bewegt hierbei seinen Schaltarm toi über
die sechs Kontakte o bis 5 hinweg. Gelangt der Schaltarm vom Kontakt 5 auf den Kontakt
o, so erhält das Zählwerksorgan der zweiten Staffel EZ2 einen Impuls, und der Schaltarm
2o2 der Kontaktebene EZ :2 a bewegt sich um einen Schritt weiter. Starr gekuppelt
ist damit der Schaltarm 203 einer weiteren Kontaktebene EZ 2 b. Das Zählorgan
EZ :2 hat die Kontakte o bis 12, es kann also insgesamt 13 Stellungen einnehmen.
Die Anzahl der Kombinationen aus allen Stellungen, welche die Zählorgane beider
Staffeln einnehmen können, ist demnach gleich 6 X 13 = 78. Es können also mit der
Einrichtung 78 -1 = 77 Achsen gezählt werden. Der Auszähler AZ ist ebenso aufgebaut
wie der Einzähler EZ.
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Es sei angenommen, daß die Einrichtung aus einer Wechselspannungsquelle
über einen magnetischen Spannungsregler ioo gespeist wird. An die Ausgangsklemmen
des Spannungsreglers ist die Primärwicklung des Transformators i io angeschlossen.
Die Sekundärwicklung dieses Transformators ist in zwölf Wicklungsabschnitte gleicher
Windungszahl unterteilt, so daß auf der Sekundärseite insgesamt dreizehn Klemmen
vorhanden sind. Diese dreizehn Klemmen sind mit den dreizehn Kontakten der zweiten
Staffel des Einzählers und Auszählers verbunden. Die Kontakte der ersten Staffel
des Einzählers und Auszählers sind mit jeder zweiten Sekundärklemme des Transformators
i io verbunden, so daß zwischen zwei benachbarten Kontakten in der ersten Staffel
die doppelte Spannung vorhanden ist wie zwischen zwei benachbarten Klemmen der zweiten
Staffel. Dies ist jedoch nicht unbedingt notwendig. Die Einrichtung kann auch so
ausgeführt werden, daß zwischen benachbarten Klemmen der beiden Staffeln gleiche
Spannungen vorhanden sind oder daß diese Spannungen in irgendeinem anderen Verhältnis
zueinander stehen. Wichtig ist nur, daß die Spannung von Kontakt zu Kontakt in jeder
Staffel bei Einzähler und Auszähler sich um gleiche Beträge ändert. Auch kann die
Einrichtung für jede beliebige andere Achsenzahl ausgeführt werden, indem den Zählorganen
jeder Staffel andere Kontaktzahlen zugeordnet werden oder indem eine andere Zahl
von Staffeln gewählt wird.
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Zur Anzeige der Achsenzahl dient der Strommesser i5o, der an die Sekundärwicklung
144 des Stromwandlers i4o angeschlossen ist. Dieser Stromwandler hat drei Primärwicklungen.
Seine Primärwicklung 141 liegt in Reihe mit dem Vorwiderstand i2o zwischen den Schaltarmen
2o2 und 212 in der zweiten Staffel der Zählvorrichtung. Seine Primärwicklung 143
liegt in Reihe mit dem Vorwiderstand 130 zwischen den Schaltarmen 201 und 211 der
ersten Staffel der Zählvorrichtung.
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Die Zahl der in einem Gleisabschnitt befindlichen Achsen ergibt sich,
wenn man von der Zahl der eingefahrenen Achsen die Zahl der ausgefahrenen Achsen
subtrahiert. Diese Subtraktion wird von dem beschriebenen Gleisfüllanzeiger auf
elektrischem Wege ausgeführt. Man erkennt aus dem Schaltbilde, daß die Spannungsdifferenz
zwischen den Kontaktarmen 2o2 und 2i2 bzw. zwischen den Kontaktarmen toi und 211
proportional zur Differenz der Schritte ist, welche Einzählvorrichtung und Auszählvorrichtung
ausgeführt haben. Da in der zweiten Staffel ein Schritt ausgeführt wird, nachdem
in der ersten Staffel sechs Schritte gemacht worden sind, und da außerdem zwischen
benachbarten Kontakten der ersten Staffel eine doppelt so große Spannung wie zwischen
benachbarten Kontakten der zweiten Staffel liegt, muß die Windungszahl der Wicklung
141 6 X:2 = i2mal so groß sein wie die Windungszahl der Wicklung 43, wenn die Vorwiderstände
120 und 130 gleich groß sind, d. h. es kommt darauf an, daß jede Primärwicklung
auf dem Stromwandler eine Durchflutung hervorruft, die der Anzahl der in der zugehörigen
Staffel gezählten Achsen entspricht. Da die Durchflutung in der Wicklung 144 gleich
der Summe der Durchflutungen in den Wicklungen 141 und 142 ist, zeigt der Strommesser
i5o somit die Zahl der Achsen im Gleisabschnitt an. Da auch von der Wicklung 143
in der Wicklung 141 und umgekehrt eine Spannung induziert wird, müssen die Vorwiderstände
i2o und 130 so groß gewählt werden, daß die Ströme in den Primärwicklungen i des
Stromwandlers im wesentlichen nur von der Spannung zwischen den zugehörigen Schaltarmen
der Zählvorrichtung abhängen und nur in einem vernachlässigbaren Maße durch die
Spannungen beeinfiußt werden, welche die eine Primärwicklung in der anderen Primärwicklung
des Stromwandlers 14o hervorruft.
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Die beschriebene Einrichtung arbeitet ohne weiteres richtig, solange
der Kontaktarm 2o2 des Einzählers auf einem Kontakt mit gleicher oder größerer Kennziffer
steht wie der Kontaktarm 212 des Auszählers. Fahren nun bei der in Fig. i gezeichneten
Einrichtung weitere Achsen in den Gleisabschnitt ein und gelangt hierbei der Kontaktarm
2ö2 vom Kontakt 12 auf den Kontakt o, so nuß auf dem Stromwandler i4o eine zusätzliche
Durchflutung
hervorgerufen werden, die der Gesamtzahl der Kombinationen aus den Stellungen der
Zählorgane beider Staffeln des Einzählers oder des Auszählers entspricht, d. h.
es -muß in dem gezeichneten Beispiel eine Durchflutung entsprechend 6 X 13
= 78 Achsen hervorgerufen werden. Hierzu dient die Wicklung 1,42, die in Reihe mit
dem Vorwiderstand i33 unmittelbar an die Ausgangsklemmen des magnetischen Spannungsreglers
angeschlossen ist. Der Vorwiderstand 133 hat die gleiche Aufgabe wie die Vorwiderstände
120 und 130.
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Die Wirkungsweise der Wicklung 1,42 wird an einem Beispiel erläutert.
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Bei der in Fig. i gezeichneten Stellung der Schaltarme sind in den
Gleisabschnitt seit Verlassen der Nullstellung insgesamt 7X6+2=44 Achsen eingefahren
und 4 X 6 + i = 25 Achsen ausgefahren. Es befinden sich also im Gleisabschnitt 44-25
= i9 Achsen. Fahren nun noch weitere 5 X 6 + 4 = 34 Achsen in den Abschnitt ein,
so befinden sich darin insgesamt 19 + 34 = 53 Achsen. Dann nehmen die Schaltarme
toi und 202 des Einzählers beide die Stellung o ein. In dieser Stellung wird die
Primärwicklung 142 des Stromwandlers i4o eingeschaltet. Sie erzeugt hierbei eine
Durchflutung entsprechend 78 Achsen. Außerdem erzeugt die Wicklung 1,43 unter Beachtung
der Stromrichtung eine Durchflutung entsprechend einer ausgezählten Achse (-i) und
die Wicklung 141 eine Durchflutung entsprechend 4 X 6 = 24 ausgezählten Achsen (-24).
Die Gesamtdurchflutung ist also 78-1-24 = 53 Achsen, d. h. die im Abschnitt
vorhandene Achsenzahl wird richtig angezeigt, und man erkennt, daß beim Einfahren
jeder weiteren Achse sich die Durchflutung um die Einheit i vermehrt bzw. beim Ausfahren
jeder weiteren Achse um die Einheit i vermindert.
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Die Wicklung i42 wird durch den Kontakt 302
des Hilfsrelais
H eingeschaltet. Die Wicklung 30 dieses Relais erhält Strom über den Kontaktarm
203 der Kontaktebene EZ 2 b des Einzählers, sobald in der zweiten
Staffel der Kontakt o erreicht wird. Das Relais H schließt hierbei seinen Selbsthaltekontakt
307. Über diesen Kontakt hält es sich so lange, bis in der zweiten Staffel des Auszählers
ebenfalls der Kontakt o erreicht worden ist: Dies wird dadurch bewirkt, daß in der
Kontaktebene AZ2 b des Auszählers sämtliche Kontakte außer dem Kontakt o
miteinander und mit der Wicklung 30 von H verbunden sind. Ist in der zweiten
Staffel des Auszählers der Kontakt o erreicht, so ist wieder die Bedingung erfüllt,
daß die Kontaktkennziffer in der zweiten Staffel des Einzählers gleich oder größer
als in der zweiten Staffel des Auszählers ist. Somit muß die Wicklung 142 des Stromwandlers
wieder abgeschaltet werden, was durch Unterbrechung des Selbsthaltekreises des Hilfsrelais
H und durch Öffnung des Kontaktes 302
geschieht.
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In der Einrichtung nach Fig. i sind die Primärkreise des Stromwandlers
14o an dem speisenden Transformator iio galvanisch miteinander verbunden und dafür
am Stromwandler galvanisch voneinander getrennt. Man kann statt dessen die galvanische
Trennung auch auf dem Speisetransformator durchführen. Die drei Primärwicklungen
des Stromwandlers fallen dann entweder zu einer einzigen Wicklung zusammen, oder
es kann auch auf den Stromwandler vollkommen verzichtet werden, wobei dann die drei
Stromkreise in Parallelschaltung auf das Instrument i5o einwirken. In diesem Fall
würde die erste Sekundärwicklung des Transformators i io aus fünf gleichen Wicklungsabschnitten
bestehen. Die sechs Klemmen dieser Wicklung wären mit den Klemmen o bis 5 von EZ
i und AZ i zu verbinden. In entsprechender Weise müßte die zweite Sekundärwicklung
von iio aus zwölf gleichen Wicklungsabschnitten bestehen. Die dreizehn Klemmen dieser
Wicklung sind mit den Kontakten o bis 12 von EZ2 a und AZ 2a zu verbinden.
Die Widerstände 120 und 130
sowie der Kontakt 3o2 des Hilfsrelais H werden
mit der Klemme des Instrumentes i5o, die Schaltarme 211, 213 und die rechte
untere Klemme des Spannungsreglers ioo werden mit der anderen Klemme des Instrumentes
i5o verbunden.
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Eine andere Vereinfachung der Einrichtung nach Fig. i ist dadurch
möglich, daß man die Wicklung 142 des Stromwandlers mit einer der anderen Primärwicklungen,
141 oder 143, vereinigen kann, da die Wicklung 142 von einer Quelle gespeist wird,
die mit der Stromquelle von 141 und 143 galvanisch nicht verbunden ist. Die Anordnung
in Fig. i ist mit Rücksicht auf eine gute übersichtlichkeit hiervon abweichend gewählt
worden.
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Will man den Gleisfüllanzeiger nach Fig. i mit Gleichstrom betreiben,
so muß man den Transformator i io durch einen Spannungsteiler ersetzen. Außerdem
muß die Addition der Durchflutungen, die bei der Wechselstromausführung durch den
Wandler 14o bewirkt wird, jetzt unmittelbar in dem Anzeigeinstrument erfolgen, d.
h. man ist genötigt, ein Anzeigeinstrument mit mehreren Wicklungen zu verwenden.
. Solche Instrumente stellen keine Normalausführung dar. Aber auch in Fällen, in
denen man mit Gleichstrom arbeiten und ein Instrument mit nur einer Wicklung benutzen
will, läßt sich die Erfindung anwenden. Ein Beispiel hierfür ist in Fig. 2 beispielsweise
dargestellt.
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Bei der Einrichtung in Fig. 2 ist angenommen, daß die Achszähleinrichtung
aus den gleichen Zählelementen wie in Fig. i besteht, d. h. es ist auch hier eine
getrennte Einzähl- und Auszählvorrichtung vorhanden, von denen jede aus zwei Staffeln
besteht. Die erste Staffel hat je sechs, die zweite Staffel je dreizehn Stellungen.
Die beiden Kontaktarme 204 und 2o5 des Einzählers sind über die Widerstände 121
und 131 miteinander verbunden. Entsprechendes gilt für die Kontaktarme 2i4 und 215
des Auszählers und die Widerstände 122 und 132. Zwischen dem Verbindungspunkt
der Widerstände 121 und 131 einerseits und dem Verbindungspunkt der Widerstände
122 und 1322
andererseits liegt der Spannungsmesser 151, der als Anzeigeinstrument
dient. Für die Einzähl- und
Auszählseite ist je ein Spannungsteiler
vorhanden. Er besteht auf der Einzähiseite aus den Widerständen 171 bis 182, auf
der Auszählseite 'aus den Widerständen 183 bis 194. Diese unter sich gleichen
Widerstände sind in der Weise mit den Kontakten der Zählorgane verbunden, daß zwischen
zwei benachbarten Kontakten in der ersten Staffel eine doppelt so große Spannung
liegt, wie zwischen zwei benachbarten Kontakten in der zweiten Staffel. Es ist nicht
erforderlich, dieses Verhältnis wie 1 ::2 zu wählen. Man kann die Einrichtung auch
mit jedem beliebigen anderen Verhältnis ausführen. -Es kommt nur darauf an,
daß im Einzähler und Auszähler in jeder einzelnen Staffel die Spannung von Kontakt
zu Kontakt um gleiche Beträge anwächst.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung nach Fig. 2 kann an Hand von Fig.
3 näher erklärt werden. In Fig. 3 ist der Spannungsteiler der Einzählseite iP bis
z82 dargestellt, auf dem die Kontaktarme 2o4 der ersten Staffel und 205 der zweiten
Staffel des Einzählers schleifen. Die Kontaktarme sind durch die Widerstände 121
und 131 miteinander verbunden. Der Widerstand 121 möge den Widerstandsbetrag a,
der Widerstand 131 den Widerstandsbetrag b haben. Dann ergibt sich mit den in Fig.
3 eingeschriebenen Spannungsbezeichnungen unter der Voraussetzung, daß die Widerstände
a und b groß sind gegenüber dem Widerstand des Spannungsteilers 171 bis 182, die
Spannung zwischen dem Beginn des Spannungsteilers und dem Verbindungspunkt der Widerstände
121 und 131 aus der Gleichung
Durch Umformung erhält man hieraus
Da die Werte- a und b konstant sind, folgt aus dieser Gleichung, daß die Spannung
zwischen dem Anfang des Spannungsteilers und dem Verbindungspunkt der Widerstände,
a und b proportional zu der Summe der Spannungen U" und Ub ist, wobei aber
U" und Ub bei der Bildung der Summe prozentual verschieden stark bewertet werden.
Die Spannungen U" und Ub werden von den Kontaktarmen des Einzählers an dem Spannungsteiler
abgegriffen. Da nun zwischen zwei benachbarten Kontakten der ersten Staffel die
doppelte Spannung liegt wie zwischen zwei benachbarten Kontakten der zweiten Staffel
und da der Kontaktarm 205 bei sechs Achsen um einen Schritt weiterrückt, während
der Kontaktarm 2o4 bei jeder Achse um einen Schritt weiterrückt, muß ein Schritt
des Kontaktarmes 2o5 zwölfmal so stark bewertet werden, wie ein Schritt des Kontaktarmes
2o4. Soll also die Spannung U, zur Anzahl der insgesamt eingefahrenen Achsen proportional
sein, so muß bei der Bildung der obenerwähnten Summe der Spannung U" ein zwölfmal
so großes Gewicht wie der Spannung Ub gegeben werden. Dies kann aber nach der obengenannten
Gleichung auf einfache Weise dadurch geschehen, daß man den Widerstand b zwölfmal
so groß macht wie den Widerstand a. Ist die Zahl der Schritte, die vom Zählorgan
der ersten Staffel bei einem Umlauf zurückgelegt werden, gleich c und ist außerdem
die Spannung zwischen zwei benachbarten Kontakten der ersten Staffel d-mal so groß
wie zwischen zwei benachbarten Kontakten der zweiten Staffel, so muß allgemein das
Verhältnis b-_ c # d gemacht werden. a Die Zahl der im Gleisabschnitt befindlichen
Achsen erhält man, wenn man von der Zahl der eingefahrenen Achsen. die Zahl der
ausgefahrenen Achsen subtrahiert. Demnach ist also die Differenz der Spannungen
Uo auf Einzähl- und Auszählseite proportional zur Anzahl der im Gleisabschnitt befindlichen
Achsen. Diese Spannung wird durch den Spannungsmesser 151 gemessen, der somit die
Zahl der Achsen im Gleisabschnitt anzeigt.
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Bei der Dimensionierung der beschriebenen Einrichtung muß darauf geachtet
werden, daß die Widerstände 121 und 131 groß gegen die Widerstände 171 bis 182 sind,
damit durch die Belastung des Spannungsteilers sich die an ihm liegenden Teilspannungen
nicht verändern. Ferner muß aus den gleichen Gründen der Spannungsmesser 151 im
Widerstand groß gegen die Widerstände 121 und 131 sein. Das gleiche gilt für die
entsprechenden Widerstände auf der Auszählseite.
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Die oben angestellten Überlegungen gelten zunächst nur unter der Voraussetzung,
daß der Schaltarm 2o5 auf einem Kontakt mit gleicher oder größerer Kennziffer steht
als der Kontaktarm 215. Ist dies nicht der Fall, so kann man, wie bereits bei Besprechung
von Fig. i erläutert, eine richtige Anzeige der Achsenzahl dadurch erhalten, daß
man zu der Meßgröße, die vom Anzeigeinstrument gemessen wird, einen Betrag addiert,
der gleich der Anzahl aller Kombinationen der Stellungen ist, welche die Zählorgane
der ersten und zweiten Staffel des Einzählers oder Auszählers einnehmen können.
Im Falle des betrachteten Beispiels muß also zur Spannung U, auf der Einzählseite
ein Betrag von 6 X 13 = 78 addiert werden. Zu diesem Zweck ist mit dem Spannungsteiler
der Einzählseite der Widerstand 195, mit dem Spannungsteiler der Auszählseite der
Widerstand 196 in Reihe. geschaltet. Der Widerstandsbetrag der Widerstände 195 und
196 muß so gewählt werden, daß der Spannungsabfall an jedem einzelnen Widerstand
geteilt durch die Anzahl der Kombinationen der Stellungen, welche die zur Einzählung
oder Auszählung benutzten Zählorgane einnehmen können, am Anzeigeinstrument die
Anzeige einer Achse hervorruft. Will man den Betrag der Widerstände 195 und 196
ermitteln, so muß man die Spannung ausrechnen, die bei Anzeige einer Achse am Anzeigeinstrument
entsteht. Zu diesem Zweck wird die Spannung, die an der Reihenschaltung der Widerstände
171 bis 182 liegt, mit Ug bezeichnet und angenommen, daß die Schaltarme 205a 214
und 215 in Fig. 2 auf dem Kontakt o, der Schaltarm 2o4 auf dem Kontakt i steht.
Dann folgt durch Einsetzen in die Gleichung
Demnach muß jeder der Widerstände 195 und 196 ebenso groß sein wie die Reihenschaltung
der Widerstände 171 bis 182 bzw. 183 bis 194, da bei 78 Achsen, wie oben
gezeigt, an dem Anzeigeinstrument die gleiche Spannung liegt wie an dem gesamten
Spannungsteiler. Diese Gleichheit ist jedoch ein Sonderfall, der in Fig. 2 gewählten
Spannungsverhältnisse. Würde man z. B. die Spannungsdifferenz zwischen zwei nebeneinanderliegenden
Kontakten in der ersten Staffel anders wählen als in Fig.2 angenommen, so müßten
auch die Widerstände 195 und 196 andere Beträge erhalten.
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Ist die Reihenfolge, in welcher der Strom den Spannungsteiler und
den Vorwiderstand durchfließt, auf der Einzähl- und Auszählseite die gleiche, so
bleiben die Vorwiderstände ohne Wirkung auf die vom Instrument 151 angezeigte Spannung.
Vertauscht man auf der Einzähl- oder Auszählseite die Reihenfolge, so wächst die
Spannung U, auf der betreffenden Seite um den Betrag 78, da am Vorwiderstand diegleicheSpannung
wie am zugehörigen Spannungsteiler liegt.
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In dem Beispiel der Fig. 2 wird die Vertauschung der Reihenfolge auf
der Einzählseite, durch das Hilfsrelais H vorgenommen, dessen Wicklung 31 und Selbsthaltekontakt
311 mit einer besonderen Kontaktebene EZ2 b und AZ2 b in der zweiten
Staffel der Zählvorrichtung in gleicher Weise zusammengeschaltet sind wie in Fig.
i. Gelangt nun der Schaltarm 205 vom Kontakt 12 auf den Kontakt o, so zieht
das Hilfsrelais H an, falls nicht der Kontaktarm 215 auch auf dem Kontakt o steht,
da die Schaltarme 2o5 und 2o6 einerseits und 215 und 216 andererseits starr miteinander
gekuppelt sind. Beim Anzug steuert das Hilfsrelais seine Kontakte 312 bis 317 um.
Der Strom, welcher vor dem Anzug des Relais von 16o über 312, 171 bis 182, -315,
195 und 316 geflossen ist, nimmt jetzt seinen Weg von i6o über 313, 195, 314, 171
bis 182 und 317, d. h. die Reihenfolge von Spannungsteiler und Vorwiderstand ist
durch den Anzug von H vertauscht worden. Es ist dadurch aus den oben erläuterten
Gründen zur Spannung U, auf der Einzählseite ein Betrag von 78 addiert worden, wodurch
die richtige Anzeige der Achsenzahl wieder hergestellt wird. Die Einrichtung nach
Fig. 2 kann auch mit Wechselstrom betrieben werden.
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Die Einrichtung nach Fig. 2 arbeitet mit konstanter Spannung an den
Spannungsteilern, die beispielsweise durch den vorgeschalteten Eisenwasserstoff
widerstand i 6o geregelt wird. Man kann statt dessen auch mit ungeregelter Spannung
arbeiten, wenn ein Quotientenmesser als Anzeigeinstrument verwendet wird. In diesem
Fall wird die eine Wicklung des Quotientenmessers an die Stelle des Anzeigeinstrumentes
151 geschaltet, die andere Wicklung unmittelbar an die ungeregelte Spannung gelegt.
Die Anwendung der Erfindung ist nicht nur in Eisenbahnsicherungsanlagen vorteilhaft,
sondern überall dort zweckmäßig, wo Impulse ihrer Anzahl nach addiert und subtrahiert
werden und das jeweilige Ergebnis selbsttätig angezeigt werden soll.