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Einrichtung zur Berücksichtigung der Phasenverschiebung in Drehstromnetzen
ungleicher Belastung der Zweige bei der Verrechnung der Energie. Zur Berücksichtigung
des wattlosen Stromes bei der Verrechnung von Drehstromenergie, die in jüngster
Zeit aus den bekannten Gründen in steigendem Maße erforderlich geworden ist, benötigt
man e;ners--its Meßgeräte zur Bestimmung des Blindverbrauchs, um die Blind-kWh neben
den Wirk-kWh zur Strompreisbildung heranziehen, anderseits Meßgeräte zur Bestimmung
des Höchstwertes des während eines bestimmten Ablesezeitraumes aufgetretenen Scheinverbrauchs,
um hieraus die Grundgebühr bzw. die Benutzungsdauer für die Rabattberechnung ermitteln
zu können. Die für die Bestimmung des Blindverbrauchs ,/ E # J # sin y bisher bekannt
gewordenen Meßgeräte verwenden zwei Meßsystenie nach Ferrarisschem Prinzip, wobei
die Phasenverschiebung zwischen den Nebenschlußfeldcrn und den sie erregenden Spannungen
auf 6o', statt, wie beim Wirkverbrauchsmeßgerät, auf go° bemessen ist und benutzen
zwei Spannungen, die um i2o' gegen die dein Strom beim Wirkverbrauchsmeßgerät zugeordnete
Spannung verschoben sind. Durch diese beiden Maßnahmen, von denen die erstere aus
einer zufällig beim Farrarisgerät anwendbaren besteht, die zudem den Nachteil mit
sich bringt, daß die Angaben erheblich von der Frequenz abhängig werden, wird der
gleiche Zweck erreicht, als ob ein Meßgerät mit zwei Ferrarissystemen fürgo°-Verschiebung
zwischen den Spannunestriebflüssen und dea sie erzeugenden Spannungen in der Aronsc.haltung
verwendet würde, dessen Spannungskreisen nur um go ' verschobene Spannungen zugeführt
würden. Bei vorliegender Erfindung wird dieser letztere Weg eingeschlagen, der zudem
den Vorteil rillt sich bringt, daß das Verfahren auf Meßgeräte mit beliebigen Systemen,
also dynamometrischen, Ferraris, Pendeln usf., anwendbar ist und darin besteht,
daß bei Meßgeräten in der gleichen Ausführung, wie sie zur Messung des Wirkverbrauchs
verwendet werden, um go° verschobene Spannungen an die Spannungskreise angelegt
werden. Diese go °-Verschieburg wird durch Zusammensetzung von zwei Spannu--gen
des Drehstromnetzes unter Verwendung von Meßwandlern, Drosselspulen, Ohmschen Widerständen,
Kondensatoren oder mehrerer dieser Mittel gleichzeitig oder der Spannungskreise
der Zähler selbst hergestellt.
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Gleichzeitig geht aber die Erfindung nocl. einen wesentlich en Schritt
weiter und beschränkt sich nicht, wie die als bekannt erwähnten reinen Sinusmeßgeräte,
auf die Messung des Wertes fE # J # sin 9, sondern verwendet ganz allgemein
den Wert ,/' E # J # sin (y -r!.), d. h. den Blindverbrauch, der bei Abweichung
von einer beliebigen, der Verrechnung zugrunde gelegten Phasenverschiebung t., (mit
positivem Vorzeichen bei Nacheilung, mit negativem bei Voreilung des Verbrauchsstromes
gegen die Spannung) auftritt, zu den erwähnten Tarifzwecken, wobei dann den Spannungskreisen
um go -;- L, verschobene Spannungen - statt wie für rL,=o um go° --- zugeführt werden
müssen. Hierdurch wird erreicht, daß zu der an sich bekannten Verrechnung eines
Aufpreises oder Gewährung einer Vergütung die bei Unter-oder 1`Yberschreitung des
zugrunde gelegten cos d', auf getrennten Zählwerken mit Rücklaufhemmu:ig
(bei cos ü st(.ht dieser Zäher still, bei cos y _< cos tu läuft er vorwärts,
bei cos y -.- cos LL läuft er rückwärts) angezeigten Blind-kWh ohne weitere
Rechnung verwendet werden können, während bei den bisher üblichen Tarifen die An-aben
des oben als b:kannt erwähnten reinen Blindverbrauchszählers hierzu erst nach Abzug
eines je nach der zugrunde gelegten mittleren Phasenverschiebung cos @L verschiedenen
Prozentsatzes der während des gleichen Ablesezeitraumes von einem Wirkverbrauchszähler
angezeigten kWh verwendet werden konnten. Zudem bietet dir ses Verfahren die Möglichkeit,
die Berücksichtigung der Phasenverschiebung auf diejenigen Tages-oder Jahreszeiten
zu beschränken, während derer das Elektrizitätswerk hieran erhöhtes Interesse hat,
und nimmt sie dem Abnehmer, während der übrigen Zeit durch günstige Einstellung
der Phasenverschiebung die während der Hauptbelastung durch ungünstige Phasenverscliiebung
angefallenen Blind-kWli zu verringern, da die Messung bei -Über- und Unterschreituna
des
cos c1!- auf getrennten Zählwer'l-c:i erfolgt, somit ein Ausgleich nicht eintreten
kann.
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Die eingangs erwähnte Bestimmung des Höchstwertes des Scheinverbrauchs
erfolgt nach den bekannt gewordenen Vorschlägen in der W e:se, daß die Streifen
je eines selbstschreibenden Wirk- und Blindverbrauchsmessers daraufhin untersucht
werden, in welchem Augenblick die größte Hypotenuse eines aus dem Wirk- und Blindverbrauch
als Katheten gebildeten rechtwinkeligen Dreiecks vorhanden ist, die dann den Höchstwert
des während des Meßzeitraumes - im allgemeinen während eines Jahres -aufgetretenen
Scheinverbrauchs darstellt. In viel einfacherer Weise wird dies nach vorliegender
Erfindung mit Hilfe zweier im gemeinsamen Gehäuse untergebrachter Zähler, von denen
der eine als W. V.-, der andere als B. V.-Zähler in einer der vorstehend beschriebenen
Schaltungen arbeitet, erreicht, indem diese Zähler auf eine gemeinsame Anzeigevorrichtung
derart einwirken, daß die während eines bestimmten Zeitabschnittes - beispielsweise
30 Minuten - auftretenden Mittelwerte des W. V. und B. V. geometrisch so
zusammengesetzt werden, daß der größte Mittelwert des Scheinverbrauchs mittels eines
Maximumzeigers auf einer Skala ohne weitere Rechnung sofort abgelesen werden kann,
der in bekannter Weise nach der Ablesung auf Null gestellt werden muß, um für die
nächste Ablesung wieder verwendungsfähig zii sein.
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Abb. i stellt das Vektordiagramm eines W. V.-Drehstrommeßgeräts fürDreileiteranlagen
mit zwei Meßsystemen in derAronschaltung dar. Die ausgezogenen Linien stellen die
Ströme x und 3 vor, die die im Schaltbild Abb. 2 stark ausgezogenen Stromspulen,
die in die Phasen i und 3 gelegt sind, durchfließen. Die in verschiedenem Drehsinn
um 30° gegen die Strom ichtungen verschobenen, schwach aus-;ezogenen Linien stellen
die Spannungen dar, die die Spannungsspulen i und 3 durchfließen. Um aus diesem
Meßgerät ein reines B. V.-Gerät 'zu e: halte n, das bei d! = o ° (d. h. bei Abweichung
von der indukticnsfreien Belastung) den B. V. anzeigt, müssen den beiden Systemen
um go - verschobene Ströme oder Spannungen gleicher Größe zugeführt werden. Der
Einfachheit halber soll bei den folgenden Beschreibung,-n nur von der Verschiebung
der Spannungen die Rede sein, da diese Verschiebungen durch einfachere Mittel bei
der Ausführung der Meßgeräte herzustell-n sind als die der Ströme. Es werden hierzu
nämlich Stromwandler mit zwei Sekundäiwicklungen benötigt, deren Amperewindungszahlen
untereinander gleich und bleich der Hälfte der Amperewindunbszahl der Primärwicklung
se:n müssen. I"m go"-Vc@rschiebung der Ströme zu erreichen, muß die den großen Strom
führende Sekundärwicklung (kleine Windungszahl) des Stromwandlers der Phase i unter
Zwischenschaltung der Stromspule des W. V.-Meßgerätes mit der die Hälfte dieses
Stromes führenden Sekundärwicklung (doppelte Windungszahl) des Stromwandlers der
Phase 3 hintereinandergeschaltet werden, während die Stromspule des B. V.-Meßgerätes
parallel zu beiden Spulen liegt.
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Dadurch wird bei Verbindung entsprechender Spulenenden der resultierende
Strom die Größe und Richtung der punktierten Linie in Abb. 3 annehmen, also den
Wert 1!3 malkleinem Strom und somit senkrecht auf dem großen Strom der Phase 3 stehen.
Die Konstante des B. V.-Zählers hat dann den Wert Die punktierten Linien in Abb.
i
stellen die neuen Spannungsrichtungen vor, die senkrecht stehen auf den ausgezogenen
und infolgedessen bei jeder beliebigen Phasenverschiebung ± 9) zwischen Verbrauchsstrom
und Spannung statt des, Drehmomentes +1 3 # E # J # cos cp das Moment ± I'3 . E
# J . sin y@ - auch bei ungleicher Belastung der drei Zweige des Drehstromnetzes
- im Meßgerät erzeugen.
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Diese go°-Verschiebung der Spannungen kann auf verschiedene Weise
durch Zusammensetzung der Spannungen des Drehstromnetzes hergegestellt werden. Bei
Meßgeräten, die zum Anschluß sowieso Spannungswandler benötigen, verwendet man zweckmäßig
diese zur Herstellung der go'-Verschiebung, indem man beispielsweise Drehstromspannungswandler,
die primär im Dreieck, sekundär im Stern (Schaltgruppen Cl, Dl) oder primär im Stern,
sekundär im Dreieck (Schaltgruppen C2, DZ) oder primär im Stern, sekundär im Doppelstern
(Zickzack, Schaltgruppen C3. D3) geschaltet sind, verwendet. Schaltet man beispielsweise
drei Einphasenspannungswandler für iioVolt Sekundärspannung primär im Dreieck sekundär
im Stern nach Gruppe Cl, so erhält man verkettete Spannungen von igo Volt, die senkrecht
stehen auf den Primarspannungen, aber um i&o ° gegen die in Abb. i punktiert
gezeichneten Spannungen vdrschoben sind. Beim Anschluß des B. V.-Meßgerätes, dessen
Spannungskreise in diesem Fall für igo Volt bemessen sein müssen, ist hierauf Rücksicht
zu nehmen, falls man, wie oben angenommen, bei Nacheilung positives Drehmoment erhalten
will. In ähnlicher Weise kann man bei einem Vierleitermeßger ät mit drei Meßsystemen
unter Verwendung eines Drehstromspannungswandlers nach Schaltgruppe C3 oder D3 verfahren
und erhält bei Verwendung der Phasenpannungen, die gegen die entsprechenden verketteten
Primärspannungen um 9o ' verschoben sind, ein reines B. V.-Meßgerät. Bei M-Bgeräten
die
keine Spannungswandler besitzen, kann bei Dreileiteranlagen beispielsweise ein Nullpunktwiderstand
verwendet werden, der im Stern zu schalten ist, wobei entsprechende Phasenspannungen
an das Meßgerät anzulegen sind, während bei Vierleiteranlagen die entsprechenden
verketteten Spannungen zu verwenden sind. Die go°-Verschiebung kann auch durch Vorschalten
je eines Kondensators vor die Spannungsspulen des W. V-Meßgerätes erreicht werden,
dem je ein Ohmscher Widerstand solcher Größe parallel geschaltet wird, daß nach
Kurzschließen jedes Kondensators bei Verwendung als W. V.-Meßgerät die Spannung
zur Erzielung des gleichen Spannungstriebflusses die gleiche Größe hat wie beim
B. V: Meßgerät die Gesamtspannung, wodurch W. V.- und B. V: Meßgerät gleiche Konstante
erhalten können.
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Bei Dreileiteranlagen werden im allgemeinen zwei Einphasenspannungswandler
in der offenen V-Schaltung zum Anschluß der Meßgeräte in der Aronschaltung verwendet.
Um in diesem 1#a11 neben dem Wirkverbrauchsmeßgerät ein B. V.-Meßgcrät vorbezeichneter
Art anschließen zu können, müssen die beiden Wandler je eine Anzapfung bei der halben
Windungszahl der Sekundärwicklung erhalten. Wie aus Abb. 3 hervorgeht, können dann
die punktiert gezeichneten Spannungen an das B. V.-Meßgerät angelegt werden, wenn
die vier Enden der beiden Spannungskreise an Klemmen geführt werden und die Spannungskreise
für eine
mal kleinere Spannung gebaut werden als beim W. V.-Gerät.
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Da der B. V.-Zähler, wie oben erwähnt, in gewissen Fällen nur zeitweise
benötigt wird, besteht die Möglichkeit, ihn während der übrigen Zeit als W. V.-Zähler
zur Ermittlung der kWh für Sonderzwecke, etwa für Nachtstromrabatt usf., zu verwenden.
In diesem Fall muß gleichzeitig mit der Umschaltung auf ein anderes Zählwerk die
Umschaltung von B. V. auf W. V. durch Anlegen der um go° verschobenen Spannungen
vorgenommen werden, wozu die vorhandene Uhr nach Einbau entsprechender Umschalter
verwendet wird. Will man hierbei von einer Änderung des Übersetzungsverhältnisses
des W. V.-Zählwerkes absehen, so müssen die beiden Einphasenspannungswandler noch
zwei weitere Anzapfungen an den in Abb. 3 mit w bezeichneten Stellen erhalten, die
die Sekundärwicklung im Verhältnis
zu i -
unterteilen.
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Außer dem reinen B. V.-Meßgerät (J, == o) benötigt man jedoch nach
dem eingangs Gesagten noch solche, die bei Abweichung von einer dem Tarif zugrunde
gelegten mittleren Phasenverschiebung i!, den B. V. anzeigen. Im folgenden werden
diese Geräte Zum Unterschied von den reinen B. V.- Geräten durch Hinzufügen derjenigen
Phasenverschiebung, bei der ihr Drehmoment = o ist, gekennzeichnet. Ein B. V.-Zähler
für d- _ -;- 30° oder cos ü, = o,866 ind. steht also bei 30° Nacheilung des Verbrauchsstromes
gegen die Verbrauchsspannung still, läuft bei cp C ip bzw. cos y 1 cos J, rückwärts,
dagegen bei y > J, bzw. cos y #-- cos il, vorwärts und gibt hierbei Blind-kWh an.
Bei der Berücksichtigung der Bünd-kWh zur Verrechnung des Drehstroms, die in erster
Linie nach den bezogenen Wirk-kWh erfolgt, geht man von einer bestimmten Phasenverschiebung
(1, aus, die dem mittleren Phasenverschiebungswinkel des Abnehmers oder des Lieferwerkes
entsprechen kann. In fast allen Fällen wird hierbei Nacheilung des Stromes (-;-
il.,), also induktive Belastung in Frage kommen. Der Wert von cos J), der durch
die Verwendung von Asynchronmotoren verursaci:t ist, wird gewöhnlich innerhalb der
Werte o,9 bis o,6 ind. liegen, je nachdem gut belastete große oder weniger gut belastete
mittlere oder kleine Motoren zur Verwendung kommen. In Ausnahmefällen kann er noch
weiter bis auf o,5 und 0,4 ind. sinken, während andererseits die Lichtbelastung
oder Heizapparate den cos di wesentlich verbessern können. Hieraus geht hervor,
daß jedes Werk mit Rücksicht auf seine Maschinen und seine Verteilungsnetze prüfen
wird, für welchen Wert von cos iL, der Sinustarif zu gestalten ist und demnach die
B. V.-Meßgeräte zu bauen sind. Da bei Verwendung von Synchronmaschinen oder Asynchronmaschinen
mit Phasenschiebern, endlich bei gegenseitiger Belieferung auch cos il, kapazitiv
(d. h. J, negativ) werden kann, müssen auch Meßgeräte für die Bestimmung der Werte
,f E - J . sin (y + i!,) ins Auge gefaßt werden. Es müssen demnach
zur Bestimmung der Werte .fE . J # sin (9p + iL,) die Spannungen statt um
go° um go° ±. J,° verschoben werden. Dies wird in gleicher Weise, wie oben beschrieben,
durch Zusammensetzung zweier Spannungen des Drehstromnetzes erreicht. Für die Werte
di = ± 30 ° kommen Spannungen, die um go ± 3o, d. h. Z2o und 6o° gegen die Spannungen
beim W. V.-Gerät verschoben sind, zur Verwendung. Im ersteren Fall erreicht man
dies durch zyklische Vertauschung der Spannungen des Drehstromnetzes in der Drehrichtung,
im letzteren gegen die Drehrichtung und gleichzeitiger Umkehr der Stromrichtung
in den Stromspulen, falls man bei Nacheilung positives Drehmoment erhalten will.
Zwischenwerte zwischen iL = o und J, - -:L 3o ° erhält man beispielsweise für Dreileitermeßgeräte
aus der oben erwähnten V-Schaltung durch Anbringurg von Anzapfungen an die Sekundärwicklungen
der beiden Einphasenwandler
zwischen der Mitte und dem ein(n oder
anderen Ende, je nachdem t!# positiv oder negativ ist. Für Werte -1- .--30' muß
der eine oder andere Einphasenwandler mit seiner Primärwicklung an die dritte Spannung
des Netzes gelegt werden, um in gleicher Weise die Spannungsverschiebungen zwischen
izo und i8o bzw. 6o und o' herstellen zu können. Bei Vierleiteranlagen läßt sich
in sinngemäßerWeise durch Verwendung von drei Einphasenwandlern mit Anzapfungen
oder eines Drehstromspannungswandlers nach Schaltgruppe C3 oder D3, wobei die hintereinander
zu schaltenden Windungszahlen bis zum Übergang in die Sternschaltung verändert werden
müssen, das gleiche Ziel erreichen. Für Laboratoriums- und Eichzwecke können die
Meßwandler mit beliebiger Anzahl von Anzapfungen versehen werden, um eine größere
Anzahl verschiedener Winkel 9o- ± durch Verbindung entsprechender Punkte herstellen
zu können.
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Da alle so erhaltenen B. V.-Meßgeräte als W. V.-Meßgeräte geeicht
und die zugehörigen Wandler durch einfache Spannungsmessungen auf richtige Verschiebung
geprüft werden können, ergibt sich unter der Voraussetzung richtiger Zusammenschaltung
von Meßgeräten und @@'andlern - wie überhaupt bei allen Meßgeräten, die mit Wandlern
zusammen verwendet werden - eine wesentlich einfachere Nachkontrolle als bei den
bisher gebräuchlichen B. V.- Meßgeräten mit 6o'-Verschiebung.
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Abb. 4 stellt die Drehmomente der beschriebenen Meßgeräte abhängig
von der positiven (Nacheilung) und der negativen (Voreilung) Phasenverschiebung
bei E - J - constant dar. Die Cosinuslinie cz gilt für das W. V.-Gerät
(1 - E - J - cos y), die Sinuslinie b für das r! in e B. V.-Gerät
(1,3- E - J - sin cp), die Linien c und d
für das :C- ± 30', e für
das @!, --- -1- 45 -' und f für das uf, 6o' B. V.-Gerät. Da die letzteren den B.
V. nach Abzug desjenigen Prozentsatzes (tang J1) des W. V., der bei dein zugrunde
gelegten cos J- auftritt, also den Wert 1 - - E - J - sin y - tang i.!- -1
3 . E. - J - cos c;) angeben sollen, müssen sie, da sin cp - taug cos y =
ist, ein Drehmoment dieser Giöße erhalten bzw. ihre Angaben mit der Konstante
vervielfältigt werden. Für c) - 9o' crübt sich somit für sämtliche B. V.-Meßgeräte
das gleiche Drehmoment wie beim W. V.-Meßgerät bei 5# = o.
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Die Bestimmung des Scheinvtrbra-.-chs erfollgt unter Verwendung der
beschriebenen B. V.-Meßgeräte in der Weise. daß beispielsweise je ein W. V.- und
e:n reines B. V.-Meßgerät (ul, = o) auf < inen parallel zu seiner Aufangsstellung
verschiebl,aren "Zeiger derart einwirken, daß im Schnittpunkt der unter gor' angeordneten
Zeiger auf einer aus Viertelskreisen gebildeten Skala, deren Mittelpunkt im Schnittpunkt
der Anfangsstellung liegt, der Scheinverbrauch in kVA abgelesen wird. Abb. 5 zeigt
die Ausführung eines derartigen Meßgerätes, bei dem außerdem noch je eine geradlinige
Skala für den V6 r. V. und B. V., die den gleich n Maßstab haben müssen, sowie die
Radien, an denen der cos (p abgelesen werden kann, angebracht sind. Bei der gezeichneten
Zeigerstellung q0 kW Wirkleistung und 30 kW Blindleistung (ind.) ergibt sich
durch Rechnung eine Scheinleistung von 5o kVA und ein cos y = o,8 ind., wie sie
im Schnittpunkt der Zeiger auch tatsächlich abgelesen werden können, was dadurch
bewirkt wird, daß auf den Kreisbögen die Hypotenusen der aus W. V. und B. V. als
Katheten gebildeten rechtwinkligen Dreiecke abgeschnitten werden. Durch Verdopplung
der Länge des W. V: Zeigers und Ansetzen eines zweiten Quadranten kann das Instrument
auch für kapazitive Belastung und durch Ansetzen zweier weiterer, für gegenseitige
Belieferung bei beliebiger Phasenverschiebung eingerichtet werden. Durch Aufgravierung
einer zweiten gleichen Skala auf das Gehäuseglas können Parallaxenfehler bei der
Ablesung der Zeiger, die in übereinanderliegenden Ebenen sich bewegen, vermieden
werden.
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Um den während eines bestimmten Meßze:traumes, z. B. eines Monats,
als halbstündigen Mittehvert des Scheinverbrauchs aufgetretenen Höchstwert zu bestimmen,
verschiebt man einen Maximumzeiger in bekannter Weise &rch einen Mitnehmer,
wobei ersterer in der höchsten Stellung stehen bleibt, bei der Ablesung den gesuchten
Höchstwert zu ermitteln gestattet und dann auf Null gestellt wird, wcdurch er für
die nächste Ablesung wieder ve:wendbar wird. Dieser Mitnehmer kann nun entweder
durch die gleichzeitig von je einem W. V.- und B. V.,-Zähler angetriebenen Zeiger,
die als Gleitbahnen aus-gebildet sind, so daß in ihrem jeweiligen Schnittpunkt ein
etwa in Form einer kleinen Rolle geführtes Gleitstück sich verchiebt, das beispielsweise
durch ein dünnes Metallband, das um eire am Mitnehmer angebrachte zylindrische Rolle
geschlungen ist, se-ne Bewegung auf diesen überträgt, mitgenommen v.-erden, oder
die Einwirkung erfolgt nacheinander auf den Mitnehmer, indem zuerst 15 Minuten lang
ein W. V.-Zähler die eine Gleitschiene, dann 15 Minuten lang derselbe Zähler in
der B. V.-Schaltung oder ein zweiter als B. V.-Zähl:,r geschalteter die unter 9o'
zur ersten angeordnete, ebenfalls parallel bewcgliche zweite Gleitbahn verschiebt,
so daß nach einer halben Stunde das Gleitstück in der dem mittleren Scheinverbrauch
entsprechenden Stellung sich befindet Nach Ablauf dieser Vorgänge werden die beiden
Gleitbahnen
durch den Mitnehmer in bekannter Weise nach Entkupplung
ihrer Antriebsorgane in ihre Anfangslage gebracht, und das Spiel beginnt von neuem.
Abb. 6 zeigt in schematischer Darstellung das Gerät, wobei die Übertragung der Zählcverksbewegun-
auf die Gleitbahnen mittels Schneckenrad und Zahnrad mit Zahnstange ausgeführt ist.
g wird in bekannteCWeise durch ein Uhrwerk oder ein Relais angetrieben und bewirkt
die Entkupplung. Um den Einfluß der Reibungswiderstände auf den Gang der Zähler
zu vermindern, können in bekannter Weise zusätzliche Drehmomente angebracht werden.
Abb. 7 zeigt die Ausführung der Zählwerksdeckplatte. In beiden Figuren ist die Zeigerstellung
für q0 kW W. V., 3o kW B. V., entsprechend 5o kV A
Scheinverbrauch angedeutet.
Es können aber zur Bestimmung des Scheinverbrauchs auch die oben an zweiter Stelle
beschriebenen Meßgeräte für den Weit 1 3 # E # J # sin (y + ib) verwendet
werden, wenn' die Zeiger unter einem Winkel 9o -f- b angeordnet und die unter dem
Einfluß des B. V.-Gerätes"stehenden Zeiger mit doppelseitigem Ausschlag versehen
werden. Abb. 8 und 9 zeigen Ausführungen derartiger Instrumente für J,= ± 3o°, wobei
im ersteren Fall die Zeiger unter 6o°, im letzteren unter i2o° angeordnet sind.
Um bei diesen Meßgeräten auch die Blindleistung ablesen zu können, ist mit dem Wirk-kW-Zeiger
eine Skala für BlindkW verbunden, auf der bei jeder Zeigerstellung dieser Wert direkt
abgelesen werden kann. In gleicher Weise kann der Höchstwert des Scheinverbrauchs
ermittelt werden.