DE418257C - Einrichtung zur Beruecksichtigung der Phasenverschiebung in Drehstromnetzen ungleicher Belastung der Zweige bei der Verrechnung der Energie - Google Patents

Einrichtung zur Beruecksichtigung der Phasenverschiebung in Drehstromnetzen ungleicher Belastung der Zweige bei der Verrechnung der Energie

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DE418257C
DE418257C DESCH62089D DESC062089D DE418257C DE 418257 C DE418257 C DE 418257C DE SCH62089 D DESCH62089 D DE SCH62089D DE SC062089 D DESC062089 D DE SC062089D DE 418257 C DE418257 C DE 418257C
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R11/00Electromechanical arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. of consumption
    • G01R11/48Meters specially adapted for measuring real or reactive components; Meters specially adapted for measuring apparent energy

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  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Measuring Phase Differences (AREA)

Description

  • Einrichtung zur Berücksichtigung der Phasenverschiebung in Drehstromnetzen ungleicher Belastung der Zweige bei der Verrechnung der Energie. Zur Berücksichtigung des wattlosen Stromes bei der Verrechnung von Drehstromenergie, die in jüngster Zeit aus den bekannten Gründen in steigendem Maße erforderlich geworden ist, benötigt man e;ners--its Meßgeräte zur Bestimmung des Blindverbrauchs, um die Blind-kWh neben den Wirk-kWh zur Strompreisbildung heranziehen, anderseits Meßgeräte zur Bestimmung des Höchstwertes des während eines bestimmten Ablesezeitraumes aufgetretenen Scheinverbrauchs, um hieraus die Grundgebühr bzw. die Benutzungsdauer für die Rabattberechnung ermitteln zu können. Die für die Bestimmung des Blindverbrauchs ,/ E # J # sin y bisher bekannt gewordenen Meßgeräte verwenden zwei Meßsystenie nach Ferrarisschem Prinzip, wobei die Phasenverschiebung zwischen den Nebenschlußfeldcrn und den sie erregenden Spannungen auf 6o', statt, wie beim Wirkverbrauchsmeßgerät, auf go° bemessen ist und benutzen zwei Spannungen, die um i2o' gegen die dein Strom beim Wirkverbrauchsmeßgerät zugeordnete Spannung verschoben sind. Durch diese beiden Maßnahmen, von denen die erstere aus einer zufällig beim Farrarisgerät anwendbaren besteht, die zudem den Nachteil mit sich bringt, daß die Angaben erheblich von der Frequenz abhängig werden, wird der gleiche Zweck erreicht, als ob ein Meßgerät mit zwei Ferrarissystemen fürgo°-Verschiebung zwischen den Spannunestriebflüssen und dea sie erzeugenden Spannungen in der Aronsc.haltung verwendet würde, dessen Spannungskreisen nur um go ' verschobene Spannungen zugeführt würden. Bei vorliegender Erfindung wird dieser letztere Weg eingeschlagen, der zudem den Vorteil rillt sich bringt, daß das Verfahren auf Meßgeräte mit beliebigen Systemen, also dynamometrischen, Ferraris, Pendeln usf., anwendbar ist und darin besteht, daß bei Meßgeräten in der gleichen Ausführung, wie sie zur Messung des Wirkverbrauchs verwendet werden, um go° verschobene Spannungen an die Spannungskreise angelegt werden. Diese go °-Verschieburg wird durch Zusammensetzung von zwei Spannu--gen des Drehstromnetzes unter Verwendung von Meßwandlern, Drosselspulen, Ohmschen Widerständen, Kondensatoren oder mehrerer dieser Mittel gleichzeitig oder der Spannungskreise der Zähler selbst hergestellt.
  • Gleichzeitig geht aber die Erfindung nocl. einen wesentlich en Schritt weiter und beschränkt sich nicht, wie die als bekannt erwähnten reinen Sinusmeßgeräte, auf die Messung des Wertes fE # J # sin 9, sondern verwendet ganz allgemein den Wert ,/' E # J # sin (y -r!.), d. h. den Blindverbrauch, der bei Abweichung von einer beliebigen, der Verrechnung zugrunde gelegten Phasenverschiebung t., (mit positivem Vorzeichen bei Nacheilung, mit negativem bei Voreilung des Verbrauchsstromes gegen die Spannung) auftritt, zu den erwähnten Tarifzwecken, wobei dann den Spannungskreisen um go -;- L, verschobene Spannungen - statt wie für rL,=o um go° --- zugeführt werden müssen. Hierdurch wird erreicht, daß zu der an sich bekannten Verrechnung eines Aufpreises oder Gewährung einer Vergütung die bei Unter-oder 1`Yberschreitung des zugrunde gelegten cos d', auf getrennten Zählwerken mit Rücklaufhemmu:ig (bei cos ü st(.ht dieser Zäher still, bei cos y _< cos tu läuft er vorwärts, bei cos y -.- cos LL läuft er rückwärts) angezeigten Blind-kWh ohne weitere Rechnung verwendet werden können, während bei den bisher üblichen Tarifen die An-aben des oben als b:kannt erwähnten reinen Blindverbrauchszählers hierzu erst nach Abzug eines je nach der zugrunde gelegten mittleren Phasenverschiebung cos @L verschiedenen Prozentsatzes der während des gleichen Ablesezeitraumes von einem Wirkverbrauchszähler angezeigten kWh verwendet werden konnten. Zudem bietet dir ses Verfahren die Möglichkeit, die Berücksichtigung der Phasenverschiebung auf diejenigen Tages-oder Jahreszeiten zu beschränken, während derer das Elektrizitätswerk hieran erhöhtes Interesse hat, und nimmt sie dem Abnehmer, während der übrigen Zeit durch günstige Einstellung der Phasenverschiebung die während der Hauptbelastung durch ungünstige Phasenverscliiebung angefallenen Blind-kWli zu verringern, da die Messung bei -Über- und Unterschreituna des cos c1!- auf getrennten Zählwer'l-c:i erfolgt, somit ein Ausgleich nicht eintreten kann.
  • Die eingangs erwähnte Bestimmung des Höchstwertes des Scheinverbrauchs erfolgt nach den bekannt gewordenen Vorschlägen in der W e:se, daß die Streifen je eines selbstschreibenden Wirk- und Blindverbrauchsmessers daraufhin untersucht werden, in welchem Augenblick die größte Hypotenuse eines aus dem Wirk- und Blindverbrauch als Katheten gebildeten rechtwinkeligen Dreiecks vorhanden ist, die dann den Höchstwert des während des Meßzeitraumes - im allgemeinen während eines Jahres -aufgetretenen Scheinverbrauchs darstellt. In viel einfacherer Weise wird dies nach vorliegender Erfindung mit Hilfe zweier im gemeinsamen Gehäuse untergebrachter Zähler, von denen der eine als W. V.-, der andere als B. V.-Zähler in einer der vorstehend beschriebenen Schaltungen arbeitet, erreicht, indem diese Zähler auf eine gemeinsame Anzeigevorrichtung derart einwirken, daß die während eines bestimmten Zeitabschnittes - beispielsweise 30 Minuten - auftretenden Mittelwerte des W. V. und B. V. geometrisch so zusammengesetzt werden, daß der größte Mittelwert des Scheinverbrauchs mittels eines Maximumzeigers auf einer Skala ohne weitere Rechnung sofort abgelesen werden kann, der in bekannter Weise nach der Ablesung auf Null gestellt werden muß, um für die nächste Ablesung wieder verwendungsfähig zii sein.
  • Abb. i stellt das Vektordiagramm eines W. V.-Drehstrommeßgeräts fürDreileiteranlagen mit zwei Meßsystemen in derAronschaltung dar. Die ausgezogenen Linien stellen die Ströme x und 3 vor, die die im Schaltbild Abb. 2 stark ausgezogenen Stromspulen, die in die Phasen i und 3 gelegt sind, durchfließen. Die in verschiedenem Drehsinn um 30° gegen die Strom ichtungen verschobenen, schwach aus-;ezogenen Linien stellen die Spannungen dar, die die Spannungsspulen i und 3 durchfließen. Um aus diesem Meßgerät ein reines B. V.-Gerät 'zu e: halte n, das bei d! = o ° (d. h. bei Abweichung von der indukticnsfreien Belastung) den B. V. anzeigt, müssen den beiden Systemen um go - verschobene Ströme oder Spannungen gleicher Größe zugeführt werden. Der Einfachheit halber soll bei den folgenden Beschreibung,-n nur von der Verschiebung der Spannungen die Rede sein, da diese Verschiebungen durch einfachere Mittel bei der Ausführung der Meßgeräte herzustell-n sind als die der Ströme. Es werden hierzu nämlich Stromwandler mit zwei Sekundäiwicklungen benötigt, deren Amperewindungszahlen untereinander gleich und bleich der Hälfte der Amperewindunbszahl der Primärwicklung se:n müssen. I"m go"-Vc@rschiebung der Ströme zu erreichen, muß die den großen Strom führende Sekundärwicklung (kleine Windungszahl) des Stromwandlers der Phase i unter Zwischenschaltung der Stromspule des W. V.-Meßgerätes mit der die Hälfte dieses Stromes führenden Sekundärwicklung (doppelte Windungszahl) des Stromwandlers der Phase 3 hintereinandergeschaltet werden, während die Stromspule des B. V.-Meßgerätes parallel zu beiden Spulen liegt.
  • Dadurch wird bei Verbindung entsprechender Spulenenden der resultierende Strom die Größe und Richtung der punktierten Linie in Abb. 3 annehmen, also den Wert 1!3 malkleinem Strom und somit senkrecht auf dem großen Strom der Phase 3 stehen. Die Konstante des B. V.-Zählers hat dann den Wert Die punktierten Linien in Abb. i stellen die neuen Spannungsrichtungen vor, die senkrecht stehen auf den ausgezogenen und infolgedessen bei jeder beliebigen Phasenverschiebung ± 9) zwischen Verbrauchsstrom und Spannung statt des, Drehmomentes +1 3 # E # J # cos cp das Moment ± I'3 . E # J . sin y@ - auch bei ungleicher Belastung der drei Zweige des Drehstromnetzes - im Meßgerät erzeugen.
  • Diese go°-Verschiebung der Spannungen kann auf verschiedene Weise durch Zusammensetzung der Spannungen des Drehstromnetzes hergegestellt werden. Bei Meßgeräten, die zum Anschluß sowieso Spannungswandler benötigen, verwendet man zweckmäßig diese zur Herstellung der go'-Verschiebung, indem man beispielsweise Drehstromspannungswandler, die primär im Dreieck, sekundär im Stern (Schaltgruppen Cl, Dl) oder primär im Stern, sekundär im Dreieck (Schaltgruppen C2, DZ) oder primär im Stern, sekundär im Doppelstern (Zickzack, Schaltgruppen C3. D3) geschaltet sind, verwendet. Schaltet man beispielsweise drei Einphasenspannungswandler für iioVolt Sekundärspannung primär im Dreieck sekundär im Stern nach Gruppe Cl, so erhält man verkettete Spannungen von igo Volt, die senkrecht stehen auf den Primarspannungen, aber um i&o ° gegen die in Abb. i punktiert gezeichneten Spannungen vdrschoben sind. Beim Anschluß des B. V.-Meßgerätes, dessen Spannungskreise in diesem Fall für igo Volt bemessen sein müssen, ist hierauf Rücksicht zu nehmen, falls man, wie oben angenommen, bei Nacheilung positives Drehmoment erhalten will. In ähnlicher Weise kann man bei einem Vierleitermeßger ät mit drei Meßsystemen unter Verwendung eines Drehstromspannungswandlers nach Schaltgruppe C3 oder D3 verfahren und erhält bei Verwendung der Phasenpannungen, die gegen die entsprechenden verketteten Primärspannungen um 9o ' verschoben sind, ein reines B. V.-Meßgerät. Bei M-Bgeräten die keine Spannungswandler besitzen, kann bei Dreileiteranlagen beispielsweise ein Nullpunktwiderstand verwendet werden, der im Stern zu schalten ist, wobei entsprechende Phasenspannungen an das Meßgerät anzulegen sind, während bei Vierleiteranlagen die entsprechenden verketteten Spannungen zu verwenden sind. Die go°-Verschiebung kann auch durch Vorschalten je eines Kondensators vor die Spannungsspulen des W. V-Meßgerätes erreicht werden, dem je ein Ohmscher Widerstand solcher Größe parallel geschaltet wird, daß nach Kurzschließen jedes Kondensators bei Verwendung als W. V.-Meßgerät die Spannung zur Erzielung des gleichen Spannungstriebflusses die gleiche Größe hat wie beim B. V: Meßgerät die Gesamtspannung, wodurch W. V.- und B. V: Meßgerät gleiche Konstante erhalten können.
  • Bei Dreileiteranlagen werden im allgemeinen zwei Einphasenspannungswandler in der offenen V-Schaltung zum Anschluß der Meßgeräte in der Aronschaltung verwendet. Um in diesem 1#a11 neben dem Wirkverbrauchsmeßgerät ein B. V.-Meßgcrät vorbezeichneter Art anschließen zu können, müssen die beiden Wandler je eine Anzapfung bei der halben Windungszahl der Sekundärwicklung erhalten. Wie aus Abb. 3 hervorgeht, können dann die punktiert gezeichneten Spannungen an das B. V.-Meßgerät angelegt werden, wenn die vier Enden der beiden Spannungskreise an Klemmen geführt werden und die Spannungskreise für eine mal kleinere Spannung gebaut werden als beim W. V.-Gerät.
  • Da der B. V.-Zähler, wie oben erwähnt, in gewissen Fällen nur zeitweise benötigt wird, besteht die Möglichkeit, ihn während der übrigen Zeit als W. V.-Zähler zur Ermittlung der kWh für Sonderzwecke, etwa für Nachtstromrabatt usf., zu verwenden. In diesem Fall muß gleichzeitig mit der Umschaltung auf ein anderes Zählwerk die Umschaltung von B. V. auf W. V. durch Anlegen der um go° verschobenen Spannungen vorgenommen werden, wozu die vorhandene Uhr nach Einbau entsprechender Umschalter verwendet wird. Will man hierbei von einer Änderung des Übersetzungsverhältnisses des W. V.-Zählwerkes absehen, so müssen die beiden Einphasenspannungswandler noch zwei weitere Anzapfungen an den in Abb. 3 mit w bezeichneten Stellen erhalten, die die Sekundärwicklung im Verhältnis zu i - unterteilen.
  • Außer dem reinen B. V.-Meßgerät (J, == o) benötigt man jedoch nach dem eingangs Gesagten noch solche, die bei Abweichung von einer dem Tarif zugrunde gelegten mittleren Phasenverschiebung i!, den B. V. anzeigen. Im folgenden werden diese Geräte Zum Unterschied von den reinen B. V.- Geräten durch Hinzufügen derjenigen Phasenverschiebung, bei der ihr Drehmoment = o ist, gekennzeichnet. Ein B. V.-Zähler für d- _ -;- 30° oder cos ü, = o,866 ind. steht also bei 30° Nacheilung des Verbrauchsstromes gegen die Verbrauchsspannung still, läuft bei cp C ip bzw. cos y 1 cos J, rückwärts, dagegen bei y > J, bzw. cos y #-- cos il, vorwärts und gibt hierbei Blind-kWh an. Bei der Berücksichtigung der Bünd-kWh zur Verrechnung des Drehstroms, die in erster Linie nach den bezogenen Wirk-kWh erfolgt, geht man von einer bestimmten Phasenverschiebung (1, aus, die dem mittleren Phasenverschiebungswinkel des Abnehmers oder des Lieferwerkes entsprechen kann. In fast allen Fällen wird hierbei Nacheilung des Stromes (-;- il.,), also induktive Belastung in Frage kommen. Der Wert von cos J), der durch die Verwendung von Asynchronmotoren verursaci:t ist, wird gewöhnlich innerhalb der Werte o,9 bis o,6 ind. liegen, je nachdem gut belastete große oder weniger gut belastete mittlere oder kleine Motoren zur Verwendung kommen. In Ausnahmefällen kann er noch weiter bis auf o,5 und 0,4 ind. sinken, während andererseits die Lichtbelastung oder Heizapparate den cos di wesentlich verbessern können. Hieraus geht hervor, daß jedes Werk mit Rücksicht auf seine Maschinen und seine Verteilungsnetze prüfen wird, für welchen Wert von cos iL, der Sinustarif zu gestalten ist und demnach die B. V.-Meßgeräte zu bauen sind. Da bei Verwendung von Synchronmaschinen oder Asynchronmaschinen mit Phasenschiebern, endlich bei gegenseitiger Belieferung auch cos il, kapazitiv (d. h. J, negativ) werden kann, müssen auch Meßgeräte für die Bestimmung der Werte ,f E - J . sin (y + i!,) ins Auge gefaßt werden. Es müssen demnach zur Bestimmung der Werte .fE . J # sin (9p + iL,) die Spannungen statt um go° um go° ±. J,° verschoben werden. Dies wird in gleicher Weise, wie oben beschrieben, durch Zusammensetzung zweier Spannungen des Drehstromnetzes erreicht. Für die Werte di = ± 30 ° kommen Spannungen, die um go ± 3o, d. h. Z2o und 6o° gegen die Spannungen beim W. V.-Gerät verschoben sind, zur Verwendung. Im ersteren Fall erreicht man dies durch zyklische Vertauschung der Spannungen des Drehstromnetzes in der Drehrichtung, im letzteren gegen die Drehrichtung und gleichzeitiger Umkehr der Stromrichtung in den Stromspulen, falls man bei Nacheilung positives Drehmoment erhalten will. Zwischenwerte zwischen iL = o und J, - -:L 3o ° erhält man beispielsweise für Dreileitermeßgeräte aus der oben erwähnten V-Schaltung durch Anbringurg von Anzapfungen an die Sekundärwicklungen der beiden Einphasenwandler zwischen der Mitte und dem ein(n oder anderen Ende, je nachdem t!# positiv oder negativ ist. Für Werte -1- .--30' muß der eine oder andere Einphasenwandler mit seiner Primärwicklung an die dritte Spannung des Netzes gelegt werden, um in gleicher Weise die Spannungsverschiebungen zwischen izo und i8o bzw. 6o und o' herstellen zu können. Bei Vierleiteranlagen läßt sich in sinngemäßerWeise durch Verwendung von drei Einphasenwandlern mit Anzapfungen oder eines Drehstromspannungswandlers nach Schaltgruppe C3 oder D3, wobei die hintereinander zu schaltenden Windungszahlen bis zum Übergang in die Sternschaltung verändert werden müssen, das gleiche Ziel erreichen. Für Laboratoriums- und Eichzwecke können die Meßwandler mit beliebiger Anzahl von Anzapfungen versehen werden, um eine größere Anzahl verschiedener Winkel 9o- ± durch Verbindung entsprechender Punkte herstellen zu können.
  • Da alle so erhaltenen B. V.-Meßgeräte als W. V.-Meßgeräte geeicht und die zugehörigen Wandler durch einfache Spannungsmessungen auf richtige Verschiebung geprüft werden können, ergibt sich unter der Voraussetzung richtiger Zusammenschaltung von Meßgeräten und @@'andlern - wie überhaupt bei allen Meßgeräten, die mit Wandlern zusammen verwendet werden - eine wesentlich einfachere Nachkontrolle als bei den bisher gebräuchlichen B. V.- Meßgeräten mit 6o'-Verschiebung.
  • Abb. 4 stellt die Drehmomente der beschriebenen Meßgeräte abhängig von der positiven (Nacheilung) und der negativen (Voreilung) Phasenverschiebung bei E - J - constant dar. Die Cosinuslinie cz gilt für das W. V.-Gerät (1 - E - J - cos y), die Sinuslinie b für das r! in e B. V.-Gerät (1,3- E - J - sin cp), die Linien c und d für das :C- ± 30', e für das @!, --- -1- 45 -' und f für das uf, 6o' B. V.-Gerät. Da die letzteren den B. V. nach Abzug desjenigen Prozentsatzes (tang J1) des W. V., der bei dein zugrunde gelegten cos J- auftritt, also den Wert 1 - - E - J - sin y - tang i.!- -1 3 . E. - J - cos c;) angeben sollen, müssen sie, da sin cp - taug cos y = ist, ein Drehmoment dieser Giöße erhalten bzw. ihre Angaben mit der Konstante vervielfältigt werden. Für c) - 9o' crübt sich somit für sämtliche B. V.-Meßgeräte das gleiche Drehmoment wie beim W. V.-Meßgerät bei 5# = o.
  • Die Bestimmung des Scheinvtrbra-.-chs erfollgt unter Verwendung der beschriebenen B. V.-Meßgeräte in der Weise. daß beispielsweise je ein W. V.- und e:n reines B. V.-Meßgerät (ul, = o) auf < inen parallel zu seiner Aufangsstellung verschiebl,aren "Zeiger derart einwirken, daß im Schnittpunkt der unter gor' angeordneten Zeiger auf einer aus Viertelskreisen gebildeten Skala, deren Mittelpunkt im Schnittpunkt der Anfangsstellung liegt, der Scheinverbrauch in kVA abgelesen wird. Abb. 5 zeigt die Ausführung eines derartigen Meßgerätes, bei dem außerdem noch je eine geradlinige Skala für den V6 r. V. und B. V., die den gleich n Maßstab haben müssen, sowie die Radien, an denen der cos (p abgelesen werden kann, angebracht sind. Bei der gezeichneten Zeigerstellung q0 kW Wirkleistung und 30 kW Blindleistung (ind.) ergibt sich durch Rechnung eine Scheinleistung von 5o kVA und ein cos y = o,8 ind., wie sie im Schnittpunkt der Zeiger auch tatsächlich abgelesen werden können, was dadurch bewirkt wird, daß auf den Kreisbögen die Hypotenusen der aus W. V. und B. V. als Katheten gebildeten rechtwinkligen Dreiecke abgeschnitten werden. Durch Verdopplung der Länge des W. V: Zeigers und Ansetzen eines zweiten Quadranten kann das Instrument auch für kapazitive Belastung und durch Ansetzen zweier weiterer, für gegenseitige Belieferung bei beliebiger Phasenverschiebung eingerichtet werden. Durch Aufgravierung einer zweiten gleichen Skala auf das Gehäuseglas können Parallaxenfehler bei der Ablesung der Zeiger, die in übereinanderliegenden Ebenen sich bewegen, vermieden werden.
  • Um den während eines bestimmten Meßze:traumes, z. B. eines Monats, als halbstündigen Mittehvert des Scheinverbrauchs aufgetretenen Höchstwert zu bestimmen, verschiebt man einen Maximumzeiger in bekannter Weise &rch einen Mitnehmer, wobei ersterer in der höchsten Stellung stehen bleibt, bei der Ablesung den gesuchten Höchstwert zu ermitteln gestattet und dann auf Null gestellt wird, wcdurch er für die nächste Ablesung wieder ve:wendbar wird. Dieser Mitnehmer kann nun entweder durch die gleichzeitig von je einem W. V.- und B. V.,-Zähler angetriebenen Zeiger, die als Gleitbahnen aus-gebildet sind, so daß in ihrem jeweiligen Schnittpunkt ein etwa in Form einer kleinen Rolle geführtes Gleitstück sich verchiebt, das beispielsweise durch ein dünnes Metallband, das um eire am Mitnehmer angebrachte zylindrische Rolle geschlungen ist, se-ne Bewegung auf diesen überträgt, mitgenommen v.-erden, oder die Einwirkung erfolgt nacheinander auf den Mitnehmer, indem zuerst 15 Minuten lang ein W. V.-Zähler die eine Gleitschiene, dann 15 Minuten lang derselbe Zähler in der B. V.-Schaltung oder ein zweiter als B. V.-Zähl:,r geschalteter die unter 9o' zur ersten angeordnete, ebenfalls parallel bewcgliche zweite Gleitbahn verschiebt, so daß nach einer halben Stunde das Gleitstück in der dem mittleren Scheinverbrauch entsprechenden Stellung sich befindet Nach Ablauf dieser Vorgänge werden die beiden Gleitbahnen durch den Mitnehmer in bekannter Weise nach Entkupplung ihrer Antriebsorgane in ihre Anfangslage gebracht, und das Spiel beginnt von neuem. Abb. 6 zeigt in schematischer Darstellung das Gerät, wobei die Übertragung der Zählcverksbewegun- auf die Gleitbahnen mittels Schneckenrad und Zahnrad mit Zahnstange ausgeführt ist. g wird in bekannteCWeise durch ein Uhrwerk oder ein Relais angetrieben und bewirkt die Entkupplung. Um den Einfluß der Reibungswiderstände auf den Gang der Zähler zu vermindern, können in bekannter Weise zusätzliche Drehmomente angebracht werden. Abb. 7 zeigt die Ausführung der Zählwerksdeckplatte. In beiden Figuren ist die Zeigerstellung für q0 kW W. V., 3o kW B. V., entsprechend 5o kV A Scheinverbrauch angedeutet. Es können aber zur Bestimmung des Scheinverbrauchs auch die oben an zweiter Stelle beschriebenen Meßgeräte für den Weit 1 3 # E # J # sin (y + ib) verwendet werden, wenn' die Zeiger unter einem Winkel 9o -f- b angeordnet und die unter dem Einfluß des B. V.-Gerätes"stehenden Zeiger mit doppelseitigem Ausschlag versehen werden. Abb. 8 und 9 zeigen Ausführungen derartiger Instrumente für J,= ± 3o°, wobei im ersteren Fall die Zeiger unter 6o°, im letzteren unter i2o° angeordnet sind. Um bei diesen Meßgeräten auch die Blindleistung ablesen zu können, ist mit dem Wirk-kW-Zeiger eine Skala für BlindkW verbunden, auf der bei jeder Zeigerstellung dieser Wert direkt abgelesen werden kann. In gleicher Weise kann der Höchstwert des Scheinverbrauchs ermittelt werden.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Berücksichtigung der Phasenverschiebung in Drehstromnetzen ungleicher Belastung der Zweige bei der Verrechnung der Energie, indem bei Abweichung von einer bestimmten Phasenverschiebung cos J, zwischen Strom und Spannung neben dem für die Wirk-kWh vereinbarten Strompreis ein Aufschlag bzw. eine Vergütung für jede Blind-kWh, die von einem zweiten Zähler auf zwei getrennten Zählwerken bei Unter- bzw. Überschreitung des cos d# angezeigt werden, mit verschiedener Bewertung verrechnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß den Spannungskrchen eines Wirkverbrauchsmeßgerätes für Dreilei, er- oder Vierleiter'drehstrom um den Winkel (9o -@ d-°) abweichende Spannungen zugeführt werden, wodurch dieses befähigt wird, den bei Abweichung von dem gewählten Winkel @ ih' auftretenden Blindverbrauch auf einem Zählwerk, jedoch bei Rücklauf des Zählers mit anderem Übersetzungsverhältnis als bei Vorlauf, oder auf zwei Zählwerken mit Rücklaufsperrung mit gleichem oder verschiedenem Übersetzungsverhältnis, oder auf mehreren Zählwerken anzuzeigen, die nach Art eines Doppeltarifzählers durch äußere Beeinflussungen mittels einer Uhr, eines Relais oder eines Zählers umgeschaltet oder zeitweise außer Betrieb gesetzt werden.
  2. 2. Einrichtung zur Berücksichtigung der Phasenverschiebung in Drehstromnetzen ungleicher Belastung der drei Zweige bei der Verrechnung der Energie, indem neban einer Grundgebühr, die sich nach der während eines bestimmten Ablesezeitraumes aufgetretenen höchsten. Scheinleistung bemißt, deren Mittelwert von einem Doppelzähler mit je einem Meßgerät zur Bestimmung des Wirk- und Blindverbrauchs angegeben wird. wobei gleichzeitig auf einer zweiten Anzeigevorrichtung der höchste Mittelwert dieser Größen abgelesen werden kann, die Wirk- und Blind-k## 'h unter verschiedener Bewertung verrechnet werden, dadurch gekenn7eichnet, daß je ein Wirkverbrauchsmeßgerät und ein Meßgerät nach Anspruch i gleichzeitig oder nacheinander auf eine Anzeigevorrichtung zur Bestimmung des Scheinverbrauchs oder dessen höchsten Mittelwertes einwirken, unter Verwendung zweier unter dem Winkel (9o + -L°) durch die beiden Meßgeräte parallel zur Anfangslage verschiebbaren Zeiger, in deren jeweiligem Schnittpunk t der Scheinverbrauch abgelesen oder ein Gleitstück geführt wird, das die Anzeigevorrichtung betätigt.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem zur Blindverbrauchsmessung verwendeten Wirkverbrauchsmeßgerät statt um den Winkel (9o ± i,°) abweichende Spannungen um den gleichen Winkel abweichende Ströme oder gleichzeitig in der Phase verschobene Ströme und Spannungen zugeführt werden, deren Verschiebung den gleicl-en Zweck erreicht. q.. Einrichtung nach Anspruch i, 2 und 3 dadurch gekennzeichnet, daß e;n Meßwandlcr verwendet wird, dessen Wicklungen mit Anzapfungen versehen sind, oder 2 oder mehr Sekundärwicklungen angebracht werden, die es crmöglichcn, durch entsprechende Verbindungen gewollte Phasenverschiebungen zwischen den Primär- und Sekundärgrößen herzustellen.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1006065B (de) * 1954-10-02 1957-04-11 Landis & Gyr Ag Einrichtung zur Bestimmung der Scheinenergie aus den Messwerten eines Wirk- und eines Blind- verbrauchszaehlers

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