DE9102164U1 - Müllpreßvorrichtung - Google Patents

Description

Müllpreßvorrichtung

Die Neuerung betrifft eine Preßvorrichtung, insbesondere zum Verdichten von Abfallstoffen, vorzugsweise solcher, die im Haushalt anfallen.

Vorrichtungen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Dabei reicht das Spektrum von einfachen Mülleimerpressen, mit lediglich geringer Preßkraft, wie sie zum Beispiel in DE 28 43 009 und DE 29 12 851 beschrieben sind, über solche mit mechanisch oder pneumatisch betriebenem Preßelement, dargestellt unter anderem in DE 35 25 429, bis hin zu solchen, deren Preßwirkung wie in DE 35 43 004 verdeutlicht, durch Vakuumbildung erreicht wird.

Der konstruktive Grundaufbau des überwiegenden Teiles dieser Vorrichtungen basiert auf dem Einsatz eines Preßkolbens, der in einem mit Preßgut gefüllten Hohlraum gedrückt und nach dem Preßvorgang mit Rückholfedern in die Anfangsstellung gebracht wird. Insbesondere in Abhängigkeit von den zu pressenden Abfallstoffen und den Erfordernissen an die Handhabbarkeit der Vorrichtung und an deren universellen Einsatz wird der Preßkolben mechanisch, pneumatisch oder elektrisch mit Druck beaufschlagt.

Dabei weisen universell einsatzbare Vorrichtungen, wie beispielsweise die genannten Mülleimerpressen, den Nachteil der geringen Preßkraft auf. Vorrichtungen mit hoher Preßkraft widerum sind entweder, bei machanischem Antrieb, an hohen körperlichen Kraftaufwand, oder, bei pneumatischem Antrieb, an die Möglichkeit des vor Ort verfügbaren Energiezugriffs gebunden. Dieser Mangel wird bei heute auf dem Markt befindlichen elektrischen Müllpressen weitestgehend behoben. Dennoch zeigt die Praxis Situationen, wo z. B. aus Gründen der Belastung des jeweiligen Stromnetzes, der Belegung vorhandener Anschlüsse durch anderes technisches Gerät oder der Abgelegenheit des Betreibungsortes der Vorrichtung, ein Arbeiten mit anderer, universell verfügbarer Antriebsenergie angebracht

erscheint. Zudem bedarf die Herstellung bekannter Vorrichtungen mit hoher Preßkraft eines hohen Kostenaufwandes.

Es besteht daher noch ein Bedarf an Preßvorrichtungen für Abfallstoffe mit hoher Preßkraft, die, bei geringem körperlichen Aufwand, für das Betreiben derselben, kostengünstig in der Herstellung sind und deren Einsatz an andere als elektrische, jedoch in breitem Maß vorhandene Energiequellen, gebunden ist.

Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein in bekannter Weise in einem Verdichtungsraum beweglicher und mit Rückholelementen versehener Preßkolben durch einen, mit dem Wasserleitungsnetz verbundenen, elastischen Balg mit Druck beaufschlagt wird. Der Balg befindet sich dabei in einem stabilen Hohlkörper, der an seiner Unterseite offen ist und hier den oberen Teil des Preßkolbens aufnimmt. Gleichzeitig ist zwischen dem Balg und der anliegenden Preßkolbenfläche ein elastisches Zwischenelement angeordnet, daß gegenüber dem Innenquerschnitt des Hohlkörpers geringfügig größer ist. Der elastische Balg besitzt neben der Verbindungsleitung zum Wassernetz eine Entleerleitung. In beiden ist ein Absperrventil vorgesehen.

Eine so ausgelegte Vorrichtung ermöglicht den Anschluß an das normale Wasserleitungsnetz und ist daher vielerorts einsetzbar. Zudem ist sie durch die geringe Anzahl an Funktionselementen und durch die geringen Anforderungen an die Bearbeitungsgenauigkeit derselben billig in der Herstellung und darüber hinaus robust in der Anwendung.

Anhand einer Zeichnung, die eine schematische Schnittdarstellung einer neuerungsgemäßen Vorrichtung zeigt, wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel der Neuerung erläutert.

In einem Verdichtungsraum (1) ist ein Preßkolben angeordnet, der zweckmäßigerweise aus einem Mittelsteg (2), einer Druckplatte (3) und einer Preßplatte (4) besteht. Der obere Teil des Preßkolbens ragt in einen an dieser Seite offenen Hohlkörper (5)

in welchem sich zwischen der Preßplatte (4) und der Hohlkörperoberseite (6) ein elastischer Balg (7) befindet, der in geeigneter Weise mit dem Leitungswassernetz absperrbar verbunden ist. Zwischen der Preßplatte (4) und dem Balg (7) ist ein elastisches Zwischenelement (8) angeordnet, daß gegenüber dem Innenquerschnitt des Hohlkörpers (5) geringfügig größer ist. Der Hohlkörper (5) wird durch Distanzstücke (9) in einem definierten Abstand zum Verdichtungsraum (1) gehalten. Der Preßkolben wird am Mittelsteg (2) durch im Hohlkörperunterteil befindliche Führungskörper (10) fixiert. Zwischen der Druckplatte (3) und der Unterseite des Hohlkörpers (5) sind Rückholfedern (11) angeordnet.

Bei zunächst leerem elastischen Balg (7) befindet sich der Preßkolben durch die wirkende Kraft der Rückholfedern (11) in seiner oberen Stellung. Zu pressendes Abfallmaterial kann nunmehr in in den Verdichtungsraum (1) gegeben werden. Dieser Raum sollte vorzugsweise so zweigeteilt sein, daß ein schubfachähnliches Teil, welches der Preßgutaufnahme dient, eingeschoben werden kann.

Hiernach kann der Balg (7), der in üblicher Weise mit dem Wasserleitungsnetz verbunden ist, über ein in dieser Verbindung integriertes Ventil mit Wasser gefüllt werden. Der Preßkolben bewegt sich infolge dessen nach unten und preßt das Abfallmaterial zusammen. Der wirsam werdende Druck ist dabei maßgeblich abhängig vom anliegenden Wasserdruck, dem Ausmaß der Preßplatte (4) und der Federkraft der Rückholfedern.

Die Ausgangspostion des Preßkolbens wird erreicht, indem das Ventil zum Wasserleitungsnetz gesperrt und ein weiteres, in einer Entleerleitung befindliches, geöffnet wird. Das im Balg (7) befindliche Wasser wird durch die Spannkraft der Rückholfedern (11) herausgedrückt und einer weiteren Verwendung zugeführt.

Anstelle je eines Ventiles in der Verbindung zum Wasserleitungsnetz bzw. in der Entleerleitung kann auch ein kombiniertes Verwendung finden.

Claims (3)

Schutzansprüche

1. Müllpreßvorrichtung, bestehend aus einem Verdichtungsraum, in dem ein mit Rückholfedern ausgestatteter Preßkolben beweglich angeordnet ist und einem elastischen Balg, der sich oberhalb des Preßkolbens in einem unten offenem, stabilen Hohlkörper befindet, dadurch gekennzeichnet, daß

der Balg (7) sowohl eine Verbindungsleitung zum Wasserleitungsnetz als auch eine Entleerleitung mit jeweils enthaltener Absperrmöglichkeit aufweist und daß zwischen dem Balg (7) und dem Preßkolben ein elastisches Zwischenelement (8) angeordnet ist, daß in seiner Flächenausdehnung gegenüber dem Innenquerschnitt des stabilen Hohlkörpers geringfügig größer ist.

2. Müllpreßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichtungsraum (1) zweigeteilt und ein schubfach-Mhnliches Teil unterhalb des Preßkolbens angeordnet ist.

3. Müllpreßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Absperrmöglichkeit für die Verbindungsleitung zum
Wassernetz und die Entleerleitung des Balges (7) ein kombiniertes Ventil vorgesehen ist.