DE4333796C2 - Dosen- und Behälterpresse zur Volumenminderung von Metall- und Kunststoffdosen sowie Behältern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Dosen- und Behälterpresse zur Volumenverminderung von Metall- und Kunststoffdosen sowie Behältern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus einem Verkaufsprospekt der Firma Gloria geht es bereits als bekannt hervor, zum Zusammenpressen von dünnwandigen Dosen (z. B. Cola-Dosen) handbetätigte, an der Wand befestigte Pressen mit einem langen Hebel zu verwenden. Da die Kraft zum Knicken von metallischen Dosen relativ hoch liegt, ist der Einsatz dieser Geräte auf dünnwandige Dosen begrenzt. Derartige Pressen können wegen der hohen Betätigungskräfte leicht aus ihrer Verankerung gerissen werden. Wegen dieser Nachteile konnte diese Presse keine Verbreitung finden.

Aus der WO 93/02851 A1 geht eine handbetätigte Dosenpresse als bekannt hervor, mit einem feststehenden unteren Druckteller und einem mit einem Handhebel verbundenen oberen Druckteller. Der obere Druckteller ist mit einem weiteren Hebel versehen, der zur parallelen Führung des Drucktellers während des Preßvorgangs dient. Um die Knickkräfte klein zu halten, liegen oberer und unterer Druckteller zu Beginn des Pressenhubs in einem kleinen Winkel zueinander. Das Gerät kann mittels eines Saugfußes auf einer Unterlage befestigt werden.

In der US 5,182,988 A ist ein Apparat zum Zusammenpressen von Filtermaterialien dargestellt. Dabei wird ein oberer, hydraulisch betätigter Kolben in einer zylindrischen Führung vertikal gegen einen unteren feststehenden Kolben verschöben. Die im Filtermaterial enthaltene Flüssigkeit wird aufgefangen und in einem Behälter gesammelt. Um während des Preßvorgangs eine Querverlagerung des Filtermaterials zu verhindern, sind in den Kolbenoberflächen sternförmig angeordnete Rippen vorgesehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kompaktes Gerät aufzuzeigen, das die Preßkräfte aufnimmt, auf Arbeitsflächen aufstellbar ist (z. B. Küche), leicht zu verstauen und leicht zu bedienen ist, d. h., die Merkmale eines Küchen- oder Kleingeräts besitzt und das Volumen der täglich anfallenden Verpackungen, speziell metallische Dosen und Kunststoffbehälter, so verkleinert, daß ihr Volumen mindestens auf 15-25% des Originalvolumens schrumpft.

Die Vorteile dieses Geräts sind:

Radikale Reduzierung der Abfälle im Haushalt, Großhaushalt, in der Gastronomie oder in den Handwerksbetrieben, d. h., geringer Bedarf an Lagerkapazität. Deutliche Verminderung der notwendigen Transportkosten vom Abfallerzeuger bis zur Sammelstelle. Radikale Verminderung der notwendigen Sammelbehälter- Kapazitäten sowie wesentliche Einsparungen bei den Transportkosten, d. h., 75-85% weniger notwendige Transportkapazität und Transportkilometer vom "Erzeuger" und von der Sammelstelle bis zum Recyclingbetrieb.

Indirekt wird die Umwelt von überquellenden Großbehältern verschont. Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Gerät durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die beiden sich während des Preßvorgangs gegeneinander bewegenden Druckhebel, an denen Druckteller angebracht sind, und durch den am gegenüberliegenden Ende der Druckhebel angeordneten Hydraulikzylinder wird eine kompakte Bauweise erreicht.

Die hohen Kräfte, die zum Zusammenpressen der Metalldosen notwendig sind, werden vorteilhafterweise durch die Tragsäule oder den Tragrahmen aufgenommen, so daß keine äußeren Reaktionskräfte entstehen.

Um die Kraftspitze zum Knicken der Dosen herabzusetzen, wird in vorteilhafter Ausgestaltung ein kreuzförmiger, gekeilter Einsatz auf den unteren Druckteller gelegt.

Durch Parallelführen der Druckteller wird ein gleichmäßiges Zusammendrücken der Dosen gewährleistet, so daß eine Verletzungsgefahr der Bediener durch scharfe Kanten an der zusammengepreßten Dose ausgeschlossen wird.

Die notwendige gegeneinander gerichtete Synchronbewegung der Druckhebel und Druckteller wird erfindungsgemäß durch eine Steuerstange gesichert.

Der Antrieb und die elektrischen Sicherheitsvorkehrungen (Sicherheitsschalter) sind aus bekannten Bauelementen wie Elektro­ motor, Kolbenpumpe, Hydraulikzylinder, Begrenzungsschalter, Sicherheitsschalter zusammengestellt, die nicht näher zu beschrei­ ben sind.

Die Volumenverkleinerung von Kunststoffbehältnissen (Kunststoff­ flaschen und -behälter) erfolgt durch die Anwendung von Form- Aufsätzen auf die Druckteller.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung Fig. 1 dargestellt.

Fig. 1 stellt die Seitenansicht des Gerätes einschließlich Presse und hydraulischem Antrieb dar.

Nach Auflegen des zusammenzupressenden Behälters (16) auf den unteren Druckteller (6) wird die Zugangsklappe (17) geschlossen, wodurch der Stromkreis zum Hauptschalter des Elektromotors (19) durch den Sicherheitsschalter (18) freigegeben wird.

Das Inbetriebsetzen des Gerätes erfolgt durch Sperren des Druck­ ventils (21) und Einschalten des Hauptschalters (19). Der Elektromotor (13) treibt beispielsweise eine Hochdruckpumpe (15) mittels einer Hebelübersetzung (14) an. Der erzeugte Öldruck beaufschlagt den Arbeitszylinder (7), der daraufhin auf die beiden Druckhebel (3 und 4) eine gegeneinander wirkende Bewegung ausübt. Die Druckteller (6) werden dabei durch die Führungshebel (10) immer in paralleler Lage zueinander gehalten, wodurch das Zusammen­ pressen der Dose oder des Behälters in der "Hochachse" so erfolgt, daß das zusammengedrückte Stück keine Graten oder scharfe Kanten aufweist.

Die zum Preßprozeß notwendige, gegeneinander gerichtete Synchron­ bewegung der Druckteller (6) wird durch die Steuerstange (9), deren Länge und die Lage ihrer gelenkigen Anschlußpunkte an den Druckhebeln auf die notwendigen Druckhebel-Bewegungen abgestimmt sind, gesichert.

Um die Knickkräfte und damit den Energiebedarf zu reduzieren, wird auf den unteren Druckteller ein gekeilter kreuzförmiger Einsatz (12) aufgesetzt.

Der Preßvorgang wird durch Endschalter (20) beendet und durch eine Kontrolleuchte angezeigt.

Der Druck wird durch die Betätigung des Sperrventils (21) abge­ lassen, das Hydrauliköl wird mit Hilfe der Rückholfeder (22) in den Behälter zurückbefördert (23). Durch den Sicherheitsschalter (24) wird die Zugangsklappe freigegeben und der zusammengepreßte Behälter oder die Dose kann entfernt werden.

Claims (5)

1. Dosen- und Behälterpresse zur Volumenverminderung von Metall- und Kunststoffdosen sowie Behältern, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Tragsäule (1) oder auf einem geschlossenen Rahmen (2) mittels Gelenken (5) zwei Druckhebel (3, 4) angebracht sind, an deren einem Ende jeweils ein durch Hebel (10) parallel geführter Druckteller (6), und an deren anderen Enden ebenfalls mittels Gelenken (8) ein hydraulischer Betätigungszylinder (7) angeschlossen ist, wobei eine gleichmäßig gegeneinander gerichtete Synchronbewegung der Druckhebel (3, 4) durch eine Steuerstange (9) gewährleistet ist, die gelenkig mit den Druckhebeln (3, 4) verbunden ist, wobei die Länge der Steuerstange (9) und die Lage ihrer Anschlußpunkte auf die Bewegung der Druckhebel (3, 4) abgestimmt sind.

2. Dosen- und Behälterpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckteller (6) nach Art der zusammenzupressenden Dosen und Behälter austauschbar sind.

3. Dosen- und Behälterpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräteboden (11) des Geräteträgers sowohl für den hydraulischen Antrieb, wie für die Aufnahme evtl. Restflüssigkeiten aus der Dose oder dem Behälter dient.

4. Dosen- und Behälterpresse nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem unteren Druckteller (6) Einsätze für das Zusammenpressen von niedrigen Dosen vorgesehen sind.

5. Dosen- und Behälterpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem unteren Druckteller (6) ein kreuzförmiger, nach oben keilförmig ausgebildeter, tauschbarer Einsatz (12) angeordnet ist.