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"Müllpresse"
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Müllpresse zum Zerkleinern bzw.
Verdichten von Müll-Abfallstoffen o.dgl. mit einem in einem Grundgestell gelagerten
Preßbehälter und einem motorgetriebenen Preßstempel.
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Derartige Müllpressen sind bereits in verschiedenen Ausführungsformen
bekanntgeworden, wobei üblicherweise innerhalb des Preßbehälters ein Müllsack o.dgl.
eingehängt sein soll, um nach vollständiger Füllung des Preßbehälters mit verdichtetem
Abfall diesen umhüllt durch einen derartigen Müllsack herausnehmen und der weiteren
Verarbeitung zuführen zu können. Diese Anordnung hat - abgesehen davon, daß sich
schon bei Dimensionierung von Haushaltsanlagen Schwierigkeiten mit einer ausreichenden
Verdichtung
durch die entsprechende Höhe des Preßbehälters ergeben
- den weiteren Nachteil, daß der meist aus einer Kunststoffolie bestehende Müllsack
durch scharfkantige harte Abfallstoffe beim Verdichten zerrissen wird und damit
flüssige Abfallstoffe herauslaufen können.
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Um diese Schwierigkeiten abzumildern, ist es auch bereits (man vgl.
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hierzu beispielsweise die DE-PS 2 461 242) vorgeschlagen worden,die
Müllpresse zweistufig auszubilden derart, daß derPreßbehälter seinerseits wiederum
einen Stempel für einen unter ihm angeordneten zweiten Preßbehälter bildet. Bei
dieser zweistufigen Müllpresse soll der eine Preßbehälter zur Aufnahme und zum Verdichten
von Abfallstoffen mit höherem Verdichtungsgrad, insbesondere Flaschen, Dosen u.dgl.
dienen, während andere weiche Abfallstoffe im zweiten Preßbehälter verdichtet werden.
Abgesehen von der notwendigen Vorsortierung des Mülls weist diese zweistufige Müllpresse
einen recht komplizierten und damit störanfälligen Aufbau auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Müllpresse zu schaffen,
die bei einfachem, störunanfälligem Aufbau eine Verdichtung von Müllstoffen, insbesondere
Haushaltsmüll aller Art, ermöglicht und gleichwohl einen einfachen und sauberen
Abtransport des verdichteten Mülls gewährleistet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Müllpresse der eingangs genannten
Art gemäa der Erfindung vorgesehen, daß der ortsfest unter dem beweglichen Preßstempel
angeordnete Preßbehälter mit einer seitlich herausziehbaren Bodenplatte versehen
und im oberen Abschnitt
des Grundgestells über einem Aufnahmeraum
für die verdichteten Abfallpakete angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß ist also der eigentliche Preßbehälter nicht allzu
groß ausgestaltet, was eine problemlose Verdichtung des Mülls auch dann sicherstellt,
wenn Flaschen, Dosen u.dgl. darin enthalten sind. Um gleichwohl nicht dauernd derartige
kleine verdichtete Müll pakete gesondert abtransportieren zu müssen, ist der Preßbehälter
mit seinem Preßstempel im oberen Abschnitt eines Gestells angeordnet, unter dem
ein Aufnahmeraum vorgesehen ist, der entweder zur Aufnahme eines über eine Tür im
Aufnahmeraum herausnehmbaren Mülleimers dient, oder aber einen Müllsack aufnimmt.
Zur Halterung eines Müllsacks kann dabei in Ausgestaltung der Erfindung unter dem
Boden des Preßbehälters eine, vorzugsweise schlittenartig zur Seite verschiebbare
Spannvorrichtung vorgesehen sein.Diese Spannvorrichtung hält zum einen die Uffnung
des Müllsacks so auf, daß beim Herausziehen der Bodenplatte des Preßbehälters das
verdichtete Müllpaket aus dem Preßbehälter in den Müllsack hineinfallen kann. Zum
anderen ermöglicht die schlittenartige Verschiebbarkeit der Halterung ein einfaches
Einhängen des Müllsacks außerhalb des Aufnahmeraums unter dem Preßbehälter und umgekehrt
auch ein leichtes Herausschieben zur Abnahme des vollen Müllsacks.
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Um zu vermeiden, daß der Preßbehälter umständlich von oben unter Behinderung
durch den darüber angeordneten Preßstempel gefüllt werden muß, soll der Preßbehälter
einschließlich seiner Bodenplatte schubladenartig aus dem Grundgestell seitlich
herausziehbar gelagert
sein. Die Hausfrau wirft ihren Müll dann
in diesen wie eine Schublade seitlich herausgezogenen Preßbehälter. Wenn der Preßbehälter
voll ist, wird durch Knopfdruck die Antriebsvorrichtung betätigt, um den Inhalt
zu verdichten. Anschließend wird das zusammengepreßte und damit im Volumen reduzierte
Müll paket durch Herausziehen der Bodenplatte nach unten in den Mülleimer oder Müllsack
ausgetragen. Dieser kann aufgrund der Verdichtung dann eine Vielzahl derartiger
verdichteter Müllpakete aufnehmen.
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Zur Betätigung des Preßstempels kann in Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen sein,daß ein Motor über ein Getriebe zwei seitlich neben dem Preßstempel
angeordnete Gewindespindeln antreibt, auf denen am Preßstempel befestigte Gewindemuttern
laufen.
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Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, daß der Preßstempel
aus einem mit der Antriebsvorrichtung, sowie gegebenenfalls gesonderten Führungselementen
,verbundenen Oberteil und einem lösbar daran, insbesondere mittels einer Schnellverschlußeinrichtung,
befestigten Stempel platte besteht.Durch diese Ausbildung ist es zum einen möglich,
zwischen dem Oberteil und der Stempelplatte eine radial überstehende Abstreifplatte
zwischenzuordnen.
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Zum anderen können durch Auswechseln der Stempelplatten gegen Platten
mit anderer Form, sowie einen entsprechenden Wechsel des nur aus den Seitenwänden
bestehEnden Teils des Preßbehälters die Form der verdichteten Müllpakete an jeweils
vorhandenen Mülleimerformen oder Müllsackdurchmesser angepaßt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie an Hand
der Zeichnung. Dabei zeigen: Figur 1 eine teilweise aufgebrochene Vorderansicht
einer erfindungsgemäßen Müllpresse, Fis > 2 eine geschnittene Seitenansicht des
oberen Teils der Müllpresse und r; 3 einen gestuften Schnitt längs der Linie III-III
in Figur 1.
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Ein duf vier Füßen 1 stehender Rahmen, an dem oben eine Zwischenplatte
2 und darüber vier Führungsprofile 3 und als Abschluß eine abgewinkelte Montageplatte
4 befestigt sind, bildet das Grundgestell der Müllpresse. Das nach vorne teilweise
offene Gehäuse 5 wird ergänzt durch eine den unteren Aufnahmeraum verschließende
Tür 5 sowie eine Preßbehälter-Verkleidung 7. In dem hinter dem Preßbehälter 8 befindlichen,
durch eine Wand 9 abgetrennten Raum ist der Motor 10 angeordnet. Seitlich angeordnete
Spindeln 11 und 12, die mittels Axialager 13 und 14 am Rahmenprofil 15 und 16 und
Radialiagern 17 und 18 an der Montageplatte 4 gelagert sind, werden über Kettenräder
19 und 20 sowie ein Kettenrad 21 vom Motor 10 angetrieben, wobei dem Motor noch
ein Stirnradgetriebe 22 nachgeschaltet ist. An dem beweglichen kastenförmigen Oberteil
des Stempel- 23 sind zwei Spindelmuttern 24 und 25 befestigt.
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Der eigentliche verrückte Preßstempel 26 ist unter Zwischenordnung
einer elastischen Abstreifplatte 27 mittels eines Schnell verschl usses 28 mit dem
Oberteil 23 des Preßstempels verbunden. An den seitlichen Führungen 29 gleitet das
Oberteil 23 mit der daran befestigten Stempel platte 26 auf und ab.
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Der Preßbehälter 8 ist ähnlich einer Schublade ohne Boden mit beidseitigen
Führungsrollen 30 und Stützrollen 31 in Laufschienen 32 so im Gestell angeordnet,
daß er nach der offenen Seite des Gehäuses 5 mittels eines Handgriffs 23 herausziehbar
ist. Am unteren Ende des bodenlosen Preßbehälters 8 ist eine Bodenplatte 34 angeordnet,
die mittels Gleitführungen unabhängig von der Bewegung des Behälters herausziehbar
ist. Unterhalb der Bodenplatte 34 ist eine elastische Abdichtung für einen darunterzufahrenden
Mülleimer und/oder eine Spannvorrichtung für einen Müllsack angeordnet,wobei die
Bauteile im einzelnen nicht näher bezeichnet und dargestellt sind, da sie, auch
verbunden mit herausfahrbaren Schlittenhalterungen an sich bekannt sind. Die Anordnung
ist dabei so getroffen, daß der Mülleimer oder die Aufspannöffnung des Müllsacks
direkt unter der durch die Bodenplatte 34 verdeckten unteren Auswurfluke des Preßbehälters
8 liegt.
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Die erfindungsgemäße Müll presse arbeitet wie folgt:
Der
bewegliche Teil des Preßstempels 26 befindet sich in seiner Anfangsstellung, wie
in Figur 1 dargestellt, in seiner oberen Endstellung. Diese Stellung des Preßstempels
ist selbstverständlich elektrisch abgesichert. Nach dem Herausziehen des Preßbehälters
8 am Handgriff 33, wobei die Bodenplatte 34 bei dieser Bewegung mit herausgezogen
wird, lassen sich die vorhandenen Küchenabfälle, Speisereste, Flaschen Dosen o.dgl.
in den Preßbehälter 8 einlegen, der anschließend wieder in die Müllpresse eingeschoben
wird. Nach dem Betätigen eines Startschalters taucht der Preßstempel 26 in den Preßbehälter
8 ein und preßt die dort befindlichen Abfallstoffe so lange, bis eine für den Arbeitshub
vorbestimmte Stromstärke erreicht ist und der Motor 10 durch einen Stromschalter
in die entgegengesetzte Drehrichtung umgeschaltet wird. Der Preßstempel 23, 26 kehrt
wieder in seine Ausgangsstellung zurück.
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Die Bewegungen des Preßstempels und des Preßbehälters sind so abgestimmt,
daß der Preßbehälter erst herausgezogen werden kann,wenn der Preßstempel sich in
seiner obersten Ruhestellung befindet.Anschließend wird die Bodenplatte 34 am Handgriff
35 - unabhängig vom eigentlichen Preßbehälter 8 - herausgezogen und der gepreßte
Müll fällt durch die Preßbehälterluke in den bereitstehenden Mülleimer 37, bzw.
in einen an seine Stelle tretenden Müllsack. Nachdem der Preßbehälter 8 auf diese
Weise entleert ist, wird die Bodenplatte 34 wieder hineingeschoben und der nächste
Arbeitszyklus, beginnend mit einer neuen Füllung des Preßbehälters, kann beginnen.