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Preßvorrichtung für Mülltonnen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Preßvorrichtung für Ilülltonnen
zum Zusammendrücken des eingefüllten Mülls, bestehend aus einer oberhalb der Mülltonne
an einer Traverse lotrecht geführten und mittels einer Handhabe bewegbaren Stange
mit elner am unteren Ende angeordneten Preßplatte.
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Bei einer bekannten Preßvorrichtung dieser Art, z.B. nach der DT-PS
347 580, ist ein gemauerter, im Querschnitt etwa quadratischer Einfüllscnacht vorgesehen,
der am oberen
Ende einer Seitenwand eine Einfüllöffnung für den
Müll und am unteren Ende eine sich iiber die gesamte lichte Breite der Seitenwand
erstreckende Einsciiuböffnung für einen flachen Nüllbehälter aufweist, dessen Abmessungen
etwa dem lichten Ausmaß des Einfüllschachtes und der Höhe der Einschuböffnung entsprechen.
Auf der Oberseite des Einfüllschachtes ist eine aus zwei im Querschnitt U-föraigen
Profileisen bestehende Traverse angeordnet, zwischen denen in einen Gehäuse die
mit einer Verzahnung versehene Stange geführt ist.
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Letztere wird über ein Zahnradgetriebe und eine im Gehäuse und auf
der Oberseite des Einfüllschachtes gelagerte Welle mittels einer Handkurbel angetrieben,
wodurch die am unteren Ende der Zahnstange vorgesehene Preßplatte gehoben oder zum
Zusammenpressen des eingefüllten Mülls abgesenkt wird.
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Durch eine solche Preßvorrichtung kann erfahrungsgemäß der lose Müll
auf ein Drittel bis ein Viertel seines Inhaltes zusammengedrückt werden. Dadurch
kann bei dem gleichen Fassungsvermögen des Müllbehälters die drei- bis vierfache
Müllmenge transportiert werden, so daß wenige Müllbehälter benötigt und damit Transportgebühren
eingespart werden.
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Die Verwendung der vielteiligen, sich über die vier oberen Stirnseiten
des Einfüllschachtes erstreckende bekannte
stationäre Preßvorrichtung
zur Verdichtung des voluminösen Mülls hat jedoch einen besonderen Einfüllschacht
und besonderte an diesen angepaßte flache Müllbehälter zur Voraussetzung. Sie ist
daher nicht für die heute üblichen, meistens an der Offnung mit einem Randflansch
versehenen Mülltonnen verwendbar, die vorwiegend aus einem schlag-und splitterfesten
Kunststoff bestehen und einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Insbesondere
haben diese Mülltonnen auch keine seitliche Einfüllöffnung. Der Müll wird vielmehr
von oben in die sich nach oben etwa kegelstumpfförmig erweiternde und jeweils durch
einen Deckel abschließbare Mülltonne eingeworfen, so daß die Mülltonnenöffnung möglichst
frei von Einbauten bleiben muß.
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Solche Mülltonnen haben den Vorteil, bei einer ausreichenden Bestieit
insbesondere im Gowicht verhältnismäßig leicht zu sein, so daß sie auch im leeren
Zustand entsprechend bequem transportiert werden können.
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Es besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die bekannte Preßvorrichtung
für Mülltonnen zum Zusammendrücken von eingefülltem Müll, bestehend aus einer oberhalb
der Mülltonne an einer Traverse geführten und mittels einer Handhabe bewegbaren
Stange mit einer am unteren Ende angeordneten Preßplatte so auszubilden, daß die
Preßvorrichtung bei kleinem baulichen Aufwand eine leicht transportierbare, bequem
auf die Mülltonne aufsetzbare und abnehmbare kompakte Baueinheit bildet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß für Mülltonnen
mit einem in Bereich der MülltornenöffnunO angefornteR bzw. angeordneten Randflansch
an den Enden der Traverse je eine für diese als Lagerbock dienende, den Randflansch
über- und untergreifende Klammer vorgesehen ist, von denen die eine Klammer an der
Traverse fest und die andere Klammer axial verschiebbar und feststellbar ausgebildet
ist, und daß die auf die Stange einwirkende Handhabe an der Traverse gelagert ist.
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Durch diese Maßnahmen wird eine Preßvorrichtung geschaffen, bei welcher
alle Bauteile durch die Traverse zusammengeschlossen sind und damit als einteiliges
Ganzes gehandhabt werden können. Zur Inbetriebnahme der Preßvorrichtung wird diese
mit der fest an der Traverse angeordneten Kammer auf den Randflansch der Mülltonne
aufgesteckt. Alsdann wird die andere Klammer auf der Traverse in Richtung zu der
bereits aufgesteckten Klammer verschoben und festgeklemmt. Damit kann die Stange
mit der Preßplatte mittels der Handhabe nach unten bewegt und der eingefüllte Müll
zusammengedrückt werden.
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Damit hierbei die Mülltonne mit der Preßvorrichtung fest gehalten
und stabilisiert werden kann, ist an jedem Endbereich der Traverse ein Handgriff
vorgesehen.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Gestaltung so durchgef;
rt, daß zum Führen der vorwiegend eine Verzahnung aufweisenden Stange die Traverse
mit einem angeformten Gehause versehen wird, in welchem zum Antrieb der Stange das
eine mit einem Ritzel verbundene Ende einer Achse gelagert ist, deren anderes mit
einer Handkurbel versehenes Ende drehbar ein Lagerauge der fest an der Traverse
angeordneten Klammer durchsetzt. Bei einer derartigen Ausführungsform der Preßvorrichtung
kann die Stange mittels der Handhabe nicht nur zum Zusammendrücken des Mülls nach
unten,sonderw auch wieder nach oben bewegt werden. Das ist insbesondere dann von
Bedeutung, wenn zum Einfüllen von Müll die Preßvorrichtung nicht abEenommDnXsondern
lediglich zur Seite gerückt wird.
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Um beim Zusammendrücken des losen Mülls mit einer verhält--nismäP;ig
kleinen Preßplatte einen möglichst großen Müllkern zu erfassen lnd zu verdichten,
ohne daß hierbei die äußere Müll schicht an der Wandung der Mülltonne ebenfalls
verdichtet und damit die Entleerung der Mülltonne erschwert wird, ist vorgesehen,
daß die von einem flachen Diagonalkreuz gebildete und durch Rippen versteifte Preßplatte
am unteren Ende der Stange auf einem abgesetzten Zapfen drehbar gelagert und durch
einen die Nabe der Preßplatte durchsetzenden Stift gehaltert wird, der dabei etwa
mit seinem halben Querschnitt tangential in eine Ringnut des Zapfens eingreift.
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Zur sicheren Erfassung und Zerkleinerung auch von Glasteilen, Glasflaschen
od.dgl. weist die Preßplatte auf der Unterseite kegelförmige Glasbrechspitzen auf.
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Im übrigen knnn die Handhabe von einem einarmigen, an der Traverse
schwenkbar gelagerten Hebel gebildet werden, der mit der Stange zumindest in der
in der Preßrichtung durch ein Klinkengesperre, umschaltbare Klemmbacken od.dgl.
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kuppelbar ist.
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In der Zeichnung ist ein AusSuhrungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt: Fig. 1 eine Mülltonne im Langsschnitt mit einer aufgesetzten Preßvorrichtung
in einer Seitenansicht, Fig. 2 eine Ansicht der Mülltonne und die Bedienungsseite
der Preßvorrichtung in-Stirnansicht, Fig. 3 die Draufsicht auf die Preßplatte.
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Dem Ausführungsbeispiel wird eine aus schlag- und splitterfestem Kunststoff
bestehende Mülltonne 1 zugrunde gelegt, die einen kreisringförmigen Querschnitt
und einen sich nach oben kegelförmig erweiternden Mantel aufweist.
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Die Mülltonne hat an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen je
einen angeformten Handgriff 2 und im Bereich ihrer Öffnung einen zum SIüllto-nnenboden
3 etwa parallelen Randflansch 4, dessen Unterseite mit der Außenseite des Mantels
durch angeformte Rippen 5 verbunden ist. Die Rippen 5 sind in gleichmäßigen gegenseitigen
Abständen angeordnet. Die IiBlltonnenöffnung ist durch einen Deckel 6 abdeckbar
bz-:J. verschließbar, der durch ein angeformtes scharnierartiges Gelenk am Außenmantel
der Mülltonne 1 angelenkt sein kann.
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Die Mülltonne kann jedoch auch einen quadratischen oder rechteckförmigen
Querschnitt aufweisen und aus einen beliebigen Werkstoff bestehen. Wesentlich ist
nur, daß im Bereich der Mülltonnenöffnung an zwei einander gegenüber~ liegenden
Stellen ein Randflansch vorhanden ist, um die im folgenden zu erläuternde Preßvorrichtung
zum Zusammendrücken des eingefüllten Mülls aufnehmen zu können.
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Beim Ausführungebeispiel wird die Preßvorrichtung von einer die Mülltonnenöffnung
überquerenden Traverse 8 gebildet, die vorzugsweise einen flachen hochkant stehenden
Querschnitt aufweisen kann. An dem einen Ende ist eine als Lagerbock dienende Klammer
9 vorgesehen, die mit der Traverse 8 fest verbunden ist. Das Fußende der Klammer
9
ist beiderseits ilirer yenetrielinie verbreitert und entsprechend
dem Unfangsverlauf des Randflansches angepaßt.
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Es hat auf der der Mülltonne zugeXehrten Seite eine einen Teil des
Randflansches 4 aufnehmende Nut, wobei in der unteren Nutwand zum Eingriff der Versteifungsrippen
5 des Randflansches entsprechende Schlitze 10 vorgesehen sind.
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An dem anderen Ende der Traverse 8 ist eine weitere Klammer 11 vorgesehen,
die sich von der zuerst erläuterten fest angebrachten Klammer 9 lediglich dadurch
unterscheidet, daß sie auf der Traverse 8 axial verschiebbar gelagert und durch
eine Klemmschraube 12 feststellbar ist. Nachdem die mit der Traverse fest verbundene
Klammer 9 auf den Randflansch 4 aufgesteckt worden ist, wird lediglich noch die
andere Klammer 11 auf der Traverse 8 in Richtung auf die feste Klammer 9 verschoben
bis der Randflansch 4 in die entsprechende Nut ihres Fußendes eingreift, worauf
die Klammer 11 auf der Traverse 8 festgeklemmt wird. Die Traverse 8 ist nunmehr
oberhalb der Mülltonnenöffnung zuverlässig gehaltert.
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Syemetrisch zu ihrer Quermitte ist an der Traverse 8 ein Gehäuse 13
angeformt, das zur lotrechten Führung einer Stange 14 dient, die vorzugsweise als
eine Zahnstange ausgebildet wird. Um die Stange manuell vertikal verschieben
zu
können, ist in dem Gehäuse 13 der eine Endberelch einer Achse 15 gelagert, die im
Gehäuse 13 ein mit der Zahnstange zusammenwirkendes Ritzel 16 aufweist. Das andere
Ende dieser Achse 15 ist in einem Lagerauge 17 der fest mit der Traverse 8 verbundenen
Klammer 9 drehbar gelagert und an dem aus dem Lagerauge herausragenden Ende undrehbar
mit einer Handkurbel 18 verbunden. Durch Drehen der Handkurbel 18 wird auch die
Achse 15 und damit das Ritzel 16 gedreht, so daß dadurch je nach der Drehrichtung
die Zahnstange aus der Mülltonne 1 heraus oder in diese hineinbewegt wird.
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Am unteren Ende der als Zahnstange ausgebildeten Stange 14 ist ein
Zapfen 19 mit einer Ringnut 20 vorgesehen, auf welchem eine auf den zusammenzudrückenden
Müll einwirkende Preßplatte 21 drehbar gehaltert wird. Hierzu hat die Preßplatte
21 eine Nabe 22, die von einen Stift 23 durchsetzt wird. Der Stift ist so angeordnet,
daß er dabei etwa mit seinem halben Querschnitt tangential in die Ringnut 20 eingreift,
so daß die Preßplatte 21 verdreht werden kann und trotzdem auf dem Zapfen 19 der
Stange 14 bzw. der Zahnstange gehaltert ist. Die Preßplatte 21 wird von einem flachen
Diagonalkreuz gebildet und durch entsprechend verlaufende Rippen versteift. Zur
zuverlässigen Erfassung und Zertrüitiinerung von voluminösen Glasteilen, Flaschen
od.dgl. beim Zusammendrücken des Mülls ist die Preßplatte 21 auf der Unterseite
mit kegelförmigen Glasbrechspitzen versehen.
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Zum wirkungsvollen Ausüben einer Gegenkraft bein Zusammendrücken des
in die Mülltonne eingefüllten Mülls durch die Preßvorrichtung ist an jedem Endbereich
der Traverse 8 noch ein Handgriff 25 vorgesehen, der von der einen Hand der Bedienunsperson
erfaßt wird, während die andere Hand die Kurbel der Preßvorrichtung bedient.
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Die auf die Stange einwirkende Handhabe kann auch von einem einarmigen,
an der Traverse schwenkbar angelenkten Hebel gebildet werden, der in seinem Anlenkungebereich
zumindest in der Preßrichtung mit der Stange durch ein Klinkengesperre, umschaltbare
Klemmbacken od.dgl. kuppelbar ist.
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Um eine Behinderung des im Hebelbereich vorgesehenen Randgriffes zu
vermeiden, kann dabei der einarmige Hebel gegebenenfalls nach oben abgekröpft werden.