DE910103C - Umsteuervorrichtung fuer OEfen mit Regenerativgasfeuerung, insbesondere Siemens-Martin-OEfen - Google Patents

Description

• Umsteuervorrichtung für Öfen mit Regenerativgasfeuerung, insbesondere Siemens-Martin-Ofen Bei Industrieöfen mit Regenerativgasfeuerung, insbesondere Siemens-Martin-Ofen, geht, wie allgemein bekannt, bei der Umsteuerung des Heizsystems die Füllung der bisher zur Gas-aufheizumg dienenden Gasregeneratorkammer als Rückstromgas unverbrannt zum Kamin. Dieses Gas geht also für die Heizung des Ofens verloren. Bei größeren Ofen macht dieses bei jeder Umsteuerung unausgenutzt entweichende Gas einen nennenswerten Hundertsatz der dem Ofen zugeführten Gasmenge aus. Außerdem ist bei den bisherigen Umsteuerverfahren der Ofenherdraum eine Zeitlang ohne Beheizung, was davon herrührt, daß das Abgas der bisher aufgeheizten Gaskammer durch das an der tiefsten Stelle der Gaskammer eintretende Frischgas erst herausgedrückt werden muß, also vor dem Erscheinen des Heizgases am 'Brennerkopf aus diesem Rauchgas in den Herdraum einströmt. Desgleichen strömt während dieser Zeit aus der Luftkammer nur Abgas in den Herdraum ein. Dadurch entsteht innerhalb des Herdraumes ein unerwünschter Temperaturabfall.
• Um die bei den bisherigen Umsteuerverfahren verlorengehende Rückströmgasmenge nutzbar zu machen und hierbei auch eine dauernde Beheizung des Herdraumes zu erreichen, sind schon Vorschläge gemacht worden, die an den heißesten Stellen des Ofens (an den Zügen und den Ofenköpfen) Absperrorgane oder Steuerorgane erforderlich machen, für die wegen der hohen Temperatur Sonderkonstruktionen benötigt werden und die für einen Dauerbetrieb doch nicht geeignet sind.
• Nach der ,Erfindung wird in dem Abgassammelkanal zwischen der Eintrittsstelle der von den Luftkammern und den Gaskammern kommenden Abgaskanäle ein das dort vorgesehene Absperrorgan umgehender Saugzug angeordnet, mit Hilfe dessen vor dem Umsteuern die in der bisher für die Gasaufheizung benutzten Gasregeneratorkammer eingeschlossene Frischgasmenge mit aus den Abgaswegen abgesaugten Abgasen in den Herdraum verdrängt wird. Diese Frischgasmenge geht also nicht mehr verloren.
• Mit dieser Einrichtung läßt sich auch unter geringem zusätzlichen Aufwand eine dauernde (Beheizung des Herdes .durchführen, wenn an den Luftkammern ofenseitig verschließ- und regelbare Lufteinströmöffnungen v org esehenwerden, durch die beim Absaugen der abgasseitigen Luftkammern-Luft eingesaugt wird, so daß nach der Umsteuerung in dieser Luftkammer bereits ein für die Verbrennung von Frischgas geeignetes Abgas-Luft-Geinisch vorhanden ist. Damit auch gleichzeitig nachdem Umsteuern Frischgas zur Verfügung steht, wird die Absaugung bei vom Abgasweg abgeschlossener Gaskammer nur durch die abgasseitige Luftkammer durchgeführt, während in die abgasseitige Gaskammer unter Absperrung vom Abgasweg Frischgas eingelassen wird, das die darin eingeschlossene Abgasmenge während des Absaugens in den Herdraum verdrängt, von wo es durch die gleichseitige Luftkammer abgesaugt wird.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für einen Siemens-Martin-Ofen schematisch dargestellt. Mit i ist der Herdraum, mit 2 und 211 sind die Luftzüge, mit 3 und 311 die Gaszüge, mit 4 und 411 die Gasregeneratorkammern und mit 5 und 511 die Luftregeneratorkammern bezeichnet. Die normalen und bekannten Absperrorgane in den Abgas-, Frischgas- und Luftwegen sind mit 6 bis 13 bezeichnet. Ferner ist im Abgassammelkanal zwischen der Eintrittsstelle der von den Luftkammern und der von den Gaskammern kommenden Kanäle ein Trennschieber 14 und vor dem Kamin der Kaminschieber 15 vorgesehen. Insoweit sind alle Einzelheiten bekannt.
• Nach der Erfindung ist ein den Trennschieber 14 in der von den Luftregeneratorkammern kommenden Abgassammelleitung umgehender, bei 17 und 1711 mündender Kanal vorgesehen, in den ein `Säugzugventilator 16 eingebaut ist. Diese Einrichtung wird wie folgt gehandhabt: Es sei angenommen, Frischgas und Frischluft ströme durch die Gasuni Luftregeneratorkammern 4 und 5 dem Herdraum i zu und das Abgas ströme durch die Gasuni Luftregeneratorkammern 411 und 511 ab. Dann nehmen die Absperrorgane 6 bis 13 die ausgezogen gezeichnete Lage ein.
• Bei Beginn des Umsteuerns werden die Absperrorgane 6, 7, 8 und 9 in die gestrichelte Stellung gebracht. Gleichzeitig wird der Saugzugventilator 16 bei geschlossenem Trennschieber 14 angestellt. Nunmehr saugt der Ventilator 16 das Abgas durch. die Luftregeneratorkaminer 511 ab und drückt es bei 17a in den Abgassammelkanal hinein, wobei der Kaminschieber 15 so weit gedrosselt ist, daß nur ein Teil des abgesaugten Abgases in den Kamin gedrückt wird, während ein anderer Teil über den offenen Schieber 8 in die bisher zur Gasaufheizung dienende Gasregeneratorkammer 4 gedrückt wird. Diese wird, da ihr wegen des geschlossenen Absperrorgans 6 kein Frischgas mehr zufließt, von unten her mit Abgas gefüllt, welches das noch eingeschlossene Frischgas in den Herdraum verdrängt und mit der noch über die Luftregeneratorkammer 5 zuströmenden Frischluft verbrennt.
• Durch Lias offene Absperrorgan 7 strömt gleichzeitig in die durch das Absperrorgan 9 vom Abgasweg abgesperrte Gasregeneratorkammer 411 Frischgas ein und verdrängt das in dieser Kammer eingeschlossene Abgas in den Ofen, das über die Luftregeneratorkammer 511 durch den Ventilator 16 abgesaugt wird, während die Verbrennung des aus der Gasregeneratorkammer 4 durch Abgas verdrängten Frischgases vor sich geht. Die Kammer 411 füllt sich also während der Absaugung allmählich mit Frischgas, so daß nach Beendigung der Umsteuerung sofort wieder Frischgas aus den Gasregeneratorkammern 411 in den Ofen eintreten kann.
• Die Erfindung sieht ferner an den L uftregeneratorkammern 5 und 511 Lufteinströmöffnungen vor, die mittels Absperrorganen, z. B. Klappen 18 und i811, verschließ- und regelbar sind. Im normalen Betrieb sind die Absperrorgane i8 und i811 geschlossen. Zu dem Umsteuern wird gleichzeitig mit dem Umstellen der Absperrorgane 6, 7, 8 und 9 in die gestrichelt dargestellte Lage das Absperrorgan i811 der Lufteinströmöffnung der bisher abgasseitigen Luftregeneratorkammer 511 geöffnet oder in eine Teiloffenstellung gebracht. Unter dem durch das Absaugen in der Luftregeneratorkammer 511 erzeugten Unterdruck strömt durch die Lufteintrittsöffnung Luft ein, so daß sich die Luftregeneratorkammer 511 mit einemAbgas-Luft-Gemisch füllt. Beim Umsteuern der Luftgeneratorkammern wird dieses Abgas-Luft-Gemisch in den Herdraum gedrückt, wo es zusammen mit dem aus der Gaskammer 411 bereits zur Verfügung stehenden Frischgase ein brennfähiges Gemisch abgibt. Auf diese Weise wird eine Unterbrechung der Beheizung und,damit eine Abkühlung des Herdraumes vermieden.
• Neben der Gasersparnis und der Möglichkeit einer dauernden Beheizung des Ofenherdraumes wird auch ein Übertreten von Frischgas in die Abgaskanäle und den Kamin verhütet, wodurch die Anlage auch wirksam gegen Explosionen gesichert ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Umsteuervorrichtung für Öfen mit Regenerativgasfeuerung, insbesonderdSiemens-Martin-Ofen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem A.bgassammelkanal zwischen der Eintrittsstelle der von den Luftregeneratorkammern (5, 511) und den Gasregeneratorkammern (4, 411) kommenden Kanäle ein das dort vorgesehene Absperrorgan (1q.) umgehender Saugzug (i6, 17, 17a) angeordnet ist, mit Hilfe dessen zum Umsteuern die in der bisher für die Gasaufheizung benutzten Gasregeneratorkammer eingeschlossene Frischgasmenge mit aus den Abgaswegen abgesaugten Abgasen in den Herdraum verdrängt wird. a. Umsteuervorrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß an den oberen Stellen der Luftregeneratorkammern (5, 5a) oder den Luftzügen (a, 2a) verschließ- und regelbare Lufteinströmöffnungen (i8, z8a) vorgesehen sind, durch die beim Absaugen der abgasseitigen Luftregeneratorkammer Luft eingesaugt wird, so daß nach dem Umsteuern in dieser Kammer bereits ein für die Verbrennung von Frischgas geeignetes Abgas-Luft-Gemisch vorhanden ist.