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Fahrbarer Ofendeckel mit selbsttätigem stirnseitigem Schlitzverschluß
Gegenstand des Patents 76.1. 9oo ist ein fahrbarer Ofendeckel oder Deckelwagen beliebiger
Form und beliebigen Querschnitts, der neben seiner längsseitigen Abdichtung auch
eine stirnseitige Abdichtung besitzt. Hierbei erfolgt die stirnseitige Abdichtung
mittels eines vorn Ofendeckel unabhängigen, an diesen nur frei pendelnd aufgehängten
Schlitzverschlusses, der so ausgewuchtet ist, daß er sich bei eingefahrenem, über
der Ofengrube stehendem Deckel nur durch leichtes Übergewicht auf die Ofenstirnwand
absetzt, was zum Verschließen des zwischen Ofenstirnwand und Ofendeckel befindlichen
stirnseitigen Ofenspaltes genügt. Ein derartiger stirnseitiger Schlitzverschluß
hat gegenüber den bisherigen Ausführungen, bei denen der Ofendeckel mit seinem ganzen
Gewicht auf der Ofenstirnwand aufruht, um den Ofenspalt abzudichten, u. a. den Vorteil,
daß beim Herausfahren des Ofendeckels aus dem Bereich der Ofengrube, wozu bekanntlich
der stirnseitige Verschluß von seinem Sitz auf der Ofenstirnwand gelüftet werden
muß, nur geringe Kräfte für das Lüften erforderlich sind und keine starken, zu Zerstörungen
des Mauerwerks führenden seitlich wirkenden Reibungskräfte in den Berührungsflächen
zwischen Ofenstirnwand und Ofendeckel auftreten, da für die Lüftung des stirnseitigen
Abschlusses nicht der gesamte Ofendeckel angehoben zu werden braucht, sondern nur
der an
dem Ofendeckel frei pendelnd angelenkte, in seinem Gewicht
überdies noch ausgewuchtete Verschlußrahmen.
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Wenn nun auch bei der Einrichtung nach dem Patent 764 9oo, bei der
die Zahnstangen der Deckelv erschiebemaschine starr mit der Deckelausführung verbunden
sind und infolgedessen die Verschiebung des Ofendeckels sofort beim Anfahren der
Verschiebemaschine beginnt, beim Verschieben des Deckels bei gleichzeitiger Lüftung
seines nur mit geringem Übergewicht auf der Ofenstirnwand aufruhenden stirnseitigen
Verschlusses keine großen, zu Ausbrechungen im Mauerwerk führenden seitlich wirkenden
Reibungen an der Berührungsfläche zwischen Ofenstirnwand und Schlitzverschluß auftreten,
so findet doch beim Anfahren der Verschiebemaschine und damit beginnendem Verschieben
des Ofendeckels trotz der auf einen Schräganlauf auflaufenden Führungsrollen des
Schlitzverschlusses infolge :des Übergewichtes des letzteren im Augenblick des Anfahrens
eine wenn auch nur geringe Reibung in der Berührungsfläche zwischen Ofenstirnwand
und Schlitzverschluß statt, durch die sich auf die Dauer ein Verschleiß der Berührungssteine
und damit eine Erneuerung derselben nicht vermeiden läßt. Dies ist besonders dann
der Fall, wenn bei dem unvermeidlichen Wachsen der Ofenstirnwand durch Erhitzung
der Schlitzverschluß und damit auch dessen Führungsrollen von dein Schräganlauf
abgehoben sind und ein rechtzeitiges Nachstellen der Führungsrollen fest auf den
Schräganlauf aus irgendwelchen Gründen unterblieben ist.
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Um nun auch diese Möglichkeit auszuschalten und jegliche Reibung in
der Berührungsfläche zwischen der Ofenstirnwand und dem Schlitzverschluß zu vermeiden;
schlägt die Erfindung in weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens gemäß. Patent
764 9oo vor, die Zahnstangen der Verschiebemaschine nicht mehr starr mit der Deckelausführung
zu verbinden, sondern diese an Hebeln anzulenken, die auf einer am Ofendeckel gelagerten
durchgehenden Welle aufgekeilt sind und die beim Anfahren der Deckelverschiebemaschine
durch die Treibstangen zunächst ohne Verschiebung des Deckels so lange bewegt werden,
bis sie an festen Anschlägen des Wellenlagerbockes anliegen. Erst nach erfolgtem
Anliegen der Hebel an den erwähnten Anschlägen wird bei weiterer Bewegung der Treibstangen
der Deckel seitlich verfahren. Bei beginnendem seitlichem Verschieben des Deckels
hat aber bereits eine Entlüftung des stirnseitigen Schlitzverschlusses stattgefunden,
da auf der am Deckel gelagerten durchgehenden Welle an deren beiden Enden weiterhin
Hebel aufgekeilt sind, die gegen einen Anschlag des Schräganlaufs anliegen und die
beim Bewegen der Treibstangen eine den ersteren Hebeln entgegengesetzte Bewegung
ausführen. Hierdurch wird der Schräganlauf keilartig unter die Führungsrollen des
Schlitzverschlusses geschoben und letztere und damit auch der Schlitz-e,
von der Ofenstirnwand abgehoben. Da die seitliche Verschiebung des Schräganlaufs
unter die Führungsrollen des Schlitzverschlusses bereits bei beginnender Bewegung
der Treibstangen und die Deckelverschiebung erst aber nach Anliegen der Hebel gegen
die Anschläge der Wellenlagerung erfolgt, hat bei beginnendem seitlichem Verfahren
des Deckels bereits die Entlüftung des Schlitzverschlusses von der. Ofenstirnwand
stattgefunden, so daß irgendwelche durch Reibung hervorgerufene Schäden in der Berührungsfläche
zwischen Ofenstirnwand und Schlitzverschluß nicht auftreten können, da überhaupt
keineReibung mehr stattfindet.
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In der Zeichnung ist die Einrichtung gemäß der Erfindung in einem
Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar in Fig. i in seitlichem Längsschnitt,
während Fig. 2 eine Stirnansicht darstellt.
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Mit i ist die Ofenstirnwand bezeichnet, und 2 ist der seitlich verfahrbare
Ofendeckel mit dem hieran frei pendelnd angelenkten bis auf ein geringes ausgewuchteten
Schlitzverschluß 3. Mit q. sind die Treibstangen der Deckelverschiebemaschine bezeichnet,
die an Hebeln 5 angelenkt sind, die auf einer am Ofendeckel gelagerten durchgehenden
Welle 6 aufgekeilt sind. 7 sind Anschläge an der Wellenlagerung, gegen die sich
die Hebel 5 nach einer gewissen Freibewegung anlegen, um nach erfolgtem Anliegen
bei weiterer Bewegung der Treibstangen q. den Ofendeckel 2 mitzunehmen. Auf der
Welle 6 sind an deren beiden Enden weiterhin Hebel 8 aufgekeilt, die sich gegen
Anschläge 9 an den den Laufschienen io vorgelagerten bewegbaren Schräganläufen i
i anlegen, so daß beim Verschieben der Treibstangen q. in Pfeilrichtung die Schräganläufe
i i über die Hebel 5 und 8 in entgegengesetzter Richtung unter die Laufrollen 12
des Schlitzverschlusses geschoben werden, wodurch die Laufrollen 12 angehoben und
damit auch der Schlitzverschluß 3 von der Ofenstirnwand i abgehoben wird. Da beimAnziehen
derTreibstangenq. erst dann ein seitliches Ausfahren des Ofendeckels i erfolgt,
wenn sich die Hebel 5 gegen die Anschläge 7 angelegt haben, das Abheben des Schlitzverschlusses
mittels der Schräganläufe i i aber sofort bei beginnendem Anziehen der Treibstange
q. stattfindet, erfolgt das Ausfahren des Ofendeckels 2 erst zu einem Zeitpunkt,
zu dem die Entlüftung des Schlitzverschlusses 3 von der Ofenstirnwand i bereits
stattgefunden hat.
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Da, wie ausgeführt, beim Anfahren der Deckelverschiebemaschine die
Schräganläufe ii seitlich unter die Laufrollen 12 des Schlitzverschlusses 3 geschoben
werden entsteht zwischen den Laufschienen io für die Deckelführung und den Schräganläufen
i i ein Spalt, da die Schräganläufe i i von den Schienen io abrücken. Um nun diesen
Spalt wieder zu schließen und damit einen glatten Lauf der Laufrollen 12 beim seitlichen
Ausfahren des Deckels 2 zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, die Schräganläufe ii
mit einem Gegengewicht oder einer Feder r3 zu versehen, die sich beim seitlichen
Verschieben der Schräganläufe i i unter die Führungsrollen 12 spannt, so daß beim
Abrücken der Hebel 8 von den Anschlägen 9 der Schräganläufe i i und somit Freigabe
der letzteren durch die sich entspannende Feder 13 die Schräganläufe i i wieder
in
ihre Ursprungslage gezogen werden, in der sie sich gegen die Laufschienen io wieder
anlegen, wodurch der Spalt aufgehoben wird. Ein Abrücken der Hebel 8 von den Anschlägen
9 der Schräganläufe i i tritt dann ein, sobald die Hebel 5 die Anschläge 7 der Wellenlagerung
erreicht haben und sich gegen diese legen, da dann die Hebel 5 nicht weiter schwenken
können und keine weitere Umdrehung der sie tragenden Welle 6 stattfindet, es können
also auch die auf der Welle 6 aufgekeilten Hebel 8 nicht weiterschwenken und müssen
bei Mitnahme des Ofendeckels 2 infolge Lagerung der Hebel 5 gegen die Anschläge
7 von den Anschlägen 9 der Schräganläufe ii abrücken, da dann Hebel 5 und 8, Welle
6 und Wellenlagerung in sich ein starres Ganzes bilden. Bei beginnendem Abrücken
der Hebel 8 von den Anschlägen 9 zieht dann die sich entspannende Feder 13 die Schräganläufe
i i an die Laufschienen io heran.