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Bauspielstein und Bauspielsteinanordnung Bauspielsteine sind schon
seit fahrzehnten bekannt. Diese Steine ebenso wie die daraus zu errichtenden Mauern
und Bauten haben jedoch wenig Ähnlichkeit mit wirklichen Bauwerken. Als die Anforderungen
an den lehrhaften Spielcharakter höher wurden, hat man Bauspielsteine herausgebracht,
die kleine Vollziegel etwa im Maßstab i : io darstellten und durch Klebstoff miteinander
verbunden wurden. Diese Ausführung ähnelt zwar der Wirklichkeit. Sie erfordert aber
eine ebenso große Geschicklichkeit und Geduld wie beim wirklichen Bauen, abgesehen
davon, daß es durch den zwar wieder abwaschbaren Klebstoff viel Schmutz verbreitet.
Bei einer anderen bekannten Lösung sind die Mauerblöcke auf der einen Seite mit
Nocken und auf der anderen Seite mit entsprechenden Aussparungen versehen. Diese
Mauersteine entsprechen jedoch nicht der Wirklichkeit. Außerdem haben sie den Nachteil,
daß das Gewicht sehr groß ist, wodurch die Verpackung, der Versand und Import teuer
werden.
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Es sind zwar Modellbauspiele, insbesondere für Lehrzwecke, bekannt,
bei welchen vorzugsweise aus schneidbarer Masse gefertigte Bausteine, die hinsichtlich
ihrer Maßverhältnisse wirklichen Bausteinen entsprechen, Verwendung finden, die
mit als Auf- und Zwischenlager dienenden, mit die jeweilige Steinlage angebenden
Vordrucken versehenen, zugleich die Fugen bildenden Streifen, die auch als Klebstreifen
ausgebildet sein können, zusammengehalten werden. Diese Art von Bauspielen ist jedoch
im Gebrauch umständlich, da der Benutzer
bei Aufführung des Mauerverbandes
an die Vordrucke gebunden ist und die Bausteine unter Umständen erst zuschneiden
muß. Die Benutzung von Klebstreifen ergibt nur schwer lösbare Verbindungen und bedingt
eine oft schwierige Reinigung der Anlageflächen nach Abbau des Bauwerks, während
die Verwendung gewöhnlicher Streifen wiederum keinen festen Verband ergibt. Demgegenüber
geht die Erfindung von gänzlich neuen Gesichtspunkten aus.
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Die Bauspielsteine gemäß der Erfindung zeichnen sich dadurch aus,
daß sie nicht nur einen mit der Wirklichkeit übereinstimmenden richtigen Verband
ergeben, sondern auch modernen normungstechnischen Richtlinien für den Hochbau entsprechen
insofern, als für alle Bausteine ein bestimmter Modul zugrunde gelegt ist, welcher
zugleich das Rastermaß der- gesamten Hausgrundfläche und damit das Grundmaß für
alle anderen Bauteile bedeutet. Dabei können die Bausteine von Schicht zu Schicht
untereinander und mit den übrigen Teilen durch besondere Hilfsmittel verbunden und
ohne Schwierigkeit wieder gelöst werden. Außerdem sind die Steine in regelmäßigem
Abstand mit Aussparungen versehen, um das Gewicht soweit wie möglich herabzusetzen,
ähnlich wie bei den wirklichen Lochziegeln.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. i schaubildlich einen Bauspielstein aus sechs Zellen mit einem Loch
von kreisförmiger Grundfläche in jeder Zelle, Fig. 2 schaubildlich einen Bauspielstein
aus sechs Zellen mit einem Loch von quadratischer Grundfläche in jeder Zelle, Fig.
3 schaubildlich einen Bauspielstein aus sechs Zellen mit besonderer Profilierung
der Zellengrundfläche, Fig. ,4 im Querschnitt den Bauspielstein für Giebel, Fig.
5 schaubildlich den Bauspielstein aus sechs Zellen für Grundmauern, Fig. 6 schaubildlich
den Bauspielstein aus neun Zellen für Grundmauern, Fig. 7 schaubildlich den Bauspielstein
aus zwölf Zellen für Grundmauern, Fig. 8 schaubildlich eine mit den Spielsteinen
errichtete Mauer, Fig.9 schaubildlich einige Bauspielsteine mit Hülsen usw., Fig.
io Draufsicht und Längsschnitt eines Befestigungsstreifens mit Warzen, Fig. i i
Längsschnitt eines Befestigungsstreifens mit Lappen, Fig. 12 Längsschnitt eines
Befestigungsstreifens mit eingesetzten Stiften, Fig. 13 Querschnitt und Draufsicht
eines Befestigungsstreifens mit gebogenen Lappen, Fig. 14 Längsschnitt eines Befestigungsstreifens
mit nur nach einer Seite gerichteten Warzen, Fig. 15 Längsschnitt eines Befestigungsstreifens
aus zwei versetzt zueinander angeordneten Teilen, Fig. 16 Längsschnitt eines Befestigungsstreifens
mit einer Zunge zum Verankern, Fig. 1,7 Draufsicht eines Befestigungsstreifens mit
Lappen an den Längsseiten, Fig. 18 schaubildlich die Anordnung eines Befestigungsstreifens
in einer Mauer.
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In Fig. n ist ein Bauspielstein dargestellt, der aus sechs Zellen
i mit quadratischer Grundfläche besteht. Jede Seite des Zellenquadrates hat eine
bestimmte Länge, nämlich den Modul z. Die Höhe der Steine steht ebenfalls in einem
Verhältnis zum Modul. Die Steine bestehen je nach Bedarf aus einer Zelle, aus zwei
Zellen, aus drei Zellen, in zwei Reihen nebeneinander aus vier Zellen, aus fünf
Zellen oder, wie Fig. i zeigt, aus sechs Zellen. Es können auch Bausteine mit noch
größerer Zellenzahl vorgesehen sein.
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Um die Steine von Schicht zu Schicht leicht und regelmäßig miteinander
verbinden zu können, sind bei dem sechszelligen Mauerblock der Fig. i in der Mitte
jeder Zelle beispielsweise durchgehende, senkrecht stehende, rundeLöcher 2 vorgesehen.
Das Querschnittsprofil der Zellenlöcher kann auch eine quadratische Form 3 erhalten
gemäß Fig. ä. Eine besonders zweckmäßige Profilierung der quadratischen Grundfläche
zeigt Fig. 3. Als Folge des Zellenprofils bilden sich außer den Zellenlöchern zwischen
zwei benachbarten Zellen schmale Grenzlöcher 5 und kleine Ecklöcher 6. Auf den Außenflächen
entstehen mit der Lage der Löcher übereinstimmende Rippen 7.
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Für Giebelwände sind Bausteine erforderlich, welche als Ausgleichstücke
zwischen dem irgendwie geneigten Dach und dem Mauerwerk dienen. Fig..ja zeigt ein
Ausgleichstück für 56,3°, bei welchem die schräg liegende Kante die Hypotenuse des
Dreiecks aus z und 1I/2 z darstellt. Fig. 41) ist ein Ausgleichstück für 37°, bei
welchem der Schnitt und damit die Dachneigung durch zwei Zellen geht, und Fig.4,c
ist ein Ausgleichstück, das aus drei Zellen gewonnen ist und für einen Winkel von
26,5°. Für q.5° Dachneigung ergeben sich zwei Ausgleichstücke dl und d2 nach Fig.
4d. Außerdem sind Ausgleichstücke für die Giebelspitze erforderlich, und zwar cal
bzw. b1, b2, b3 bzw. cl, c2, c3, c4, c5. Die Giebelsteine erhalten z-,veckmäßigerweise
die gleiche Profilierung der Grundfläche wie die üblichen Bauspielsteine.
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Für das Fundament kann ein besonderer Stein nach Fig. 5 verwendet
werden, damit außen und innen ein Sockel entsteht. Auch diese Form des Steines ist
mit dem gleichen Modul z in Zellen eingeteilt. Der Stein nach Fig. 5 besitzt sechs
Zellen, der Stein nach Fig.6 hat neun Zellen, und derjenige nach Fig.7 besteht aus
zwölf Zellen mit Rippen 8 und kreuzförmigem Profil.
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Fig.8 stellt einen Teil eines Mauerwerks mit sechszelligen Steinen
9 und dreizelligen Steinen io dar, die auf Fundamentsteinen i i ruhen. Man erkennt
daraus, daß die Steine um das Zellenmaß von Schicht zu Schicht versetzt liegen,
daß aber immer Zelle über Zelle und damit Loch über Loch steht, auch an der Ecke
und einer Zwischenwand. Damit
die theoretisch richtige Lag: der
Steine bzw. Zellen nicht beeinträchtigt wird, ist es zweckmäßig, die Maße für Breite
und Länge der Grundfläche gegenüber dem theoretischen Maß etwas zu verkleinern,
so daß zwischen zwei Blöcken eine schmale Stoßfuge 12 entsteht.
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Die übereinanderliegenden Steine mit Löchern können, wie Fig. 9 erkennen
läßt, durch Stifte 13, Hülsen 14 oder Stäbchen 15 in regelmäßigem Abstand miteinander
verbunden werden. Eine andere Lösung besteht, wie Fig. io zeigt, in der Verwendung
von besonderen Befestigungsstreifen 16, beispielsweise mit Warzen 17. Der
Abstand der Warzen untereinander ist gleich dem Modul z und der Abstand der letzten
Warzen von der Kante 1/2 z. Statt der Warzen können auch z. B. ausgeschnittene und
herausgebogene Lappen i8 nach Fig. i i oder eingesetzte Stifte i9 nach Fig. 12 angeordnet
sein. Fig. 13 zeigt einen Befestigungsstreifen 20 mit Lappen 21, welche durch Schnitte
von der Längskante aus entstanden sind. Die Ansätze können entweder abwechselnd
nach oben oder unten wie in Fig. io und ii oder an jeder Stelle nach oben und unten
entsprechend Fig. 12 oder z. B. für Fensterstürze nur nach einer Seite gemäß Fig.
14 gerichtet sein.
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Um jede Mauerlänge bedecken zu können, werden die Streifen zweckmäßigerweise
in verschiedener Länge, immer aber als ein Vielfaches des Moduls geschnitten,. Es
ist möglich, die Streifen aus zwei Teilen nach Fig. 15 zusammenzusetzen,
wobei der eine Teil 22 gegenüber dem anderen Teil 23 um eine Länge 2.1: bzw. 25
gleich dem Modul überstecht, damit die einzelnen Stücke ringsherum, vor allem an
den Ecken, verbunden werden können. Die Streifen können auch ohne Ansätze aus einem
so weichen. oder elastischen Material, z. B. Knetgummi, hergestellt werden, daß
sich die Mauersteine in dieselben eindrücken, wodurch im Bereich der Löcher Warzen
entstehen, welche ein Verschieben derselben verhindern. In Fig. 16 ist ein Befestigungsstreifen
gezeigt, der an dem einen Ende eine Zunge 26 aufweist, welche in die Nut einer aufrecht
stehenden Stütze 27 faßt. Die Befestigungsstreifen können nach Fig. 17 mit vorspringenden
Lappen 28 versehen werden, um daran Wandplatten mit entsprechenden Schlitzen aufhängen
zu können. In Fig. 18 ist eine Mauer im Schaubild gezeigt mit Befestigungsstreifen
29 zwischen den Mauersteinen. Sämtliche dargestellten :Mauerteile einschließlich
der beschriebenen Befestigungsarten können auch für den wirklichen Bau benutzt werden.