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Hochlochstein für Spielbaukästen Die Erfindung bezieht sich auf Stecksteine,
mit deren Hilfe sowohl Mauern als auch Mauerüberdeckungen naturgetreu nachgebaut
werden können.
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Es sind Steckbausteine bekannt, die Quader- oder Würfelform haben,
auf deren Oberfläche symmetrische Öffnungen liegen, in welche lose Zapfen zum Verbinden
der Steine eingesteckt werden können. Bei den würfelförmigen Steinen sind auf jeder
Seite symmetrisch zueinander liegende Öffnungen zum Einstecken der Zapfen vorgesehen.
Die Quadersteine weisen unsymmetrisch zueinander liegende Öffnungen auf.
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Diese bekannten Steine entsprechen nicht den Richtmaßen der Normung,
sie sind ferner vollständig hohl und entsprechen dadurch in ihrem Aufbau nicht den
in der Bautechnik verwendeten Bausteinen.
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Ein Nachteil dieser bekannten Spielsteine ist, daß sie infolge der
seitlichen Löcher mit einfachen Formen aus Kunststoff nicht herstellbar sind. Sie
sind daher auch in der Praxis nicht eingeführt worden.
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Ferner sind steinartige Bauelemente für Spielzwecke bekannt, welche
auf einer Seite symmetrisch liegende aus der Steckfläche vorstehende Zapfen aufweisen,
die lediglich mit dem Innenrand der Außenkanten des hohl ausgebildeten Steines durch
Klemmung zusammenwirken. Bei diesen Elementen sind nur zwei Steckflächen, nämlich
die mit den Zapfen versehene Oberfläche des Steines und die dazu parallele Gegenfläche,
vorhanden. Auch diese Bauelemente gleichen nicht den in der Bautechnik verwendeten,
naturgetreuen Steinen.
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Bei einer anderen bekannten Ausführungsform von Spielbausteinen sind
auf einer Setzfläche symmetrische, nockenartige Erhebungen vorgesehen, welchen auf
der gegenüberliegenden Seite (Parallelseite) des Steines Vertiefungen zugeordnet
sind, die den Erhebungen nach Form und Anordnung genau entsprechen.
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Sämtliche bekannten Steine haben den Nachteil, daß beim Zusammenbau
von Baukörpern nur wenige Variationsmöglichkeiten bestehen. Beispielsweise sind
kleinere Auskragungen und Rücksprünge nicht ausführbar, wie sie in der Bautechnik
häufig vorkommen und ohne welche z. B. ein leicht von der Senkrechten weg geneigtes
Widerlager bei Gewölbebauten nicht herstellbar ist. Ferner lassen sich mit den bekannten
Bausteinen keine Mauerabdeckungen, wie sie in" der Bautechnik vorkommen, herstellen.
Im ganzen gesehen lassen sich mit diesen Steinen keine naturgetreuen Bauten ausführen.
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Durch die Erfindung sollen Bausteine geschaffen werden, die die Nachteile
der bekannten Steine nicht haben und mit denen außer in der senkrechten Richtung
auch seitliche Verbindungen hergestellt werden können, vornehmlich Bögen und sonstige
scheitrechte Mauerabdeckungen, wobei insbesondere ein Wechsel der Zapfrichtung möglich
ist, derart, daß ohne Schwierigkeit Rundbögen und glatte Außenflächen hergestellt
werden können, bei denen die Steckzapfen nicht sichtbar sind. Mit den erfindungsgemäßen
Steinen kann somit vollkommen naturgetreu gebaut werden. Gemäß der Erfindung kennzeichnet
sich der Hochlochstein für Spielbaukästen mit mehreren auf sich gegenüberliegenden
Oberflächen symmetrisch in mindestens zwei Reihen angeordneten Ausnehmungen, in
welche Steckbolzen zum Verbinden der Steine einsteckbar sind, darin, daß mindestens
an einer der mit Ausnehmungen versehenen Oberflächen mehrere mit dem Baustein einstückige
Steckbolzen unsymmetrisch angeordnet sind. Um beim Bauen verschiedenartige und verschieden
große Überkragungen mit ein und demselben Baustein ausführen zu können, sind beim
erfindungsgemäßen Baustein in an sich bekannter Weise symmetrisch angeordnete Stecköffnungen
vorgesehen, derart, daß das Steckviereck Teilganzes der gesamten Steckfläche des
Steines ist, wobei jede Steckfläche eines Steines mehr als acht Stecköffnungen hat.
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Bei einer Ausführungsforte des Hochlochsteines sind die Grenzen zweier
benachbarter Steckeinheiten die Mittenhalbierenden der sich gegenüberliegenden Löcher
der verschiedenen Steckeinheiten.
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Zweckmäßig kann die Grenze zweier benachbarter Steckvierecke gleichzeitig
Mittenverbindende von Stecklöchern sein, die erfindungsgemäß in die Symmetrie der
benachbarten Steckvierecke eingebaut sind.
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Um bei diesen Hochlochsteinen eine genügend starke äußere Wandung
zu schaffen, können nach einem weiteren Merkmal der Erfindung diese auf der Mittenverbindenden
liegenden Orte zweier benachbarter Steckvierecke, vorzugsweise wenn die Mittenverbindende
gleichzeitig äußere Begrenzungslinie des ganzen Steines ist, vollwandig belassen
sein.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die benachbarten
Stecköffnungen zu einer gemeinsamen Schlitzöffnung erweitert sein.
Wenn
man erfindungsgemäß die parallel zu der Steckrichtung liegenden Außenflächen des
Steines mit Steckschlitzen vom Durchmesser der Breite der Steckzapfen versieht,
wobei diese Schlitze den Lochabständen des. Stecksystems oder einem Vielfachen davon
entsprechen sollen, ergibt sich die Möglichkeit, auch senkrecht zu der normalen
Steckrichtung zu bauen.
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Es ist zweckmäßig, die Tiefe der seitlichen Steckschlitze der Länge
der Steckzapfen anzupassen.
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Beim Herstellen von Baukörpern ist vorzugsweise die Richtung der Steckzapfen
nach unten, wobei mit Steinen ohne Zapfen begonnen wird. Hierdurch erhält der Baukörper
in jeder Phase seines Aufbaues ein völlig naturgetreues- Bild: 1#V-ird jedoch als
Anfangsstein ein Stein mit nach oben gerichteten, fest angeordneten Steckzapfen
gewählt, so.läßt sich durch denselben Stein - bei welchem gemäß der Erfindung die
Steckzapfen unsymmetrisch' zur Mittelachse des Steines liegen ; der als zweiter
Stein auf den Anfangsstein gesteckt wird, die. Zapfrichtung dadurch in einfacher
Weise ändern, daß man die Zapfen nach unten in den Anfangsstein"steckt. Die nach
unten gerichteten Zapfen des zweiten Steines rasten dann in benachbarte, noch freie
Löcher des unteren Steines ein--In diesem Falle sind-die-Löcher vorzugsweise als
durchgehende Bohrungen ausgeführt.
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Zum Wechseln der Zapfrichtung von anfänglicher Zapfrichtung nach unten
zur umgekehrten, nämlich einer Zapfrichtung nach öben, kann es zweckmäßig sein,
besondere Steine, die auf beiden Setzflächen Steckzapfen aufweisen, vorzusehen.
Die häufigste Anwendung dieses Wechsels der Zapfrichtung ergibt sich beim Bauen
von Stürzen und Bögen, wobei vom Schlußstein in der Mitte der Mauerabdeckung nach
beiden Seiten weitergebaut werden muß.
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Die erfindungsgemäßen Bausteine sind in der Zeichnung an Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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In den Fig. 1 und 2 sind Steine dargestellt, bei welchen die Steckzapfen
unsymmetrisch zu den Einstecköffnungen angeordnet sind, so daß durch Aufeinanderbauen
mehrerer solcher Steine Mauervor- und -rücksprünge hergestellt werden können, wie
es in Fig. 2 schematisch dargestellt ist. Die Steckzapfen f sind hier fest mit dem
Stein verbunden und in nicht symmetrischen Reihen angebracht, derart, daß der Abstand
einer Randzapfenreihe von der Außenwand der Steine größer ist als der Abstand der
ersten Lochreihe von derselben Außenwand.
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Die nicht. symmetrische Anordnung der Zapfen f ist in Fig. 1 im Schrägbild
von unten veranschaulicht. In der vorderen Lochreihe sind insgesamt vier Zapfen
f 1 bis f4 angeordnet. Die nächsten Zapfen f5 bis f8 liegen in der dritten Lochreihe.
Die übrigen Löcher sind Stecklöcher.
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Die erfindungsgemäße Anordnung der Zapfen f gestattet in einfacher
Weise einen Wechsel in der Zapfrichtung. Wenn beispielsweise mit einem Stein mit
nach oben gerichteten Zapfen mit Bauen begonnen wird, so kann ein ebener und glatter
Wandabschluß sehr einfach erzielt werden, wenn man einen erfindungsgemäßen Stein
mit festen Zapfen in umgekehrter Richtung, also Zapfen gegen Zapfen, auf den anderen
setzt. Infolge der unsymmetrischen Lage der Zapfen f ist dies ohne weiteres möglich.
In diesem Falle kommen die Zapfen des aufzusetzenden Steines in die in Fig. 1 gestrichelt
gezeichneten Stecköffnungen.
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In den Fig. 3 bis 5 sind in Draufsicht Hochlochsteine abgebildet,
die als Grundsteine, deren Maße den \Tormmaßen eines natürlichen Bausteines entsprechen,
sich besonders vorteilhaft für- die Anwendung des Erfindungsgedankens eignen. Bei
jedem der in den Fig. 3 bis 5 abgebildeten Grundsteine sind nämlich um den Mittelpunkt
M eines Steckvierecks`a, b, c, d in an sich bekannter Weise symmetrisch liegende
Stecköffnungen e vorgesehen. Außerdem ist jedes Steckviereck a, b, c, d ein
ganzes Teil der gesamten Steckfläche A, B, C, D. Weiterhin ist aus den Fig.
1 bis 3 erkennbar, daß jede Steckfläche A, B, C, D des Grundsteines mehr
als acht Stecköffnungen e aufweist.
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Bei den Grundsteinen der Fig. 3 bis 5 sind zweckmäßig die Grenzen
1 zwischen zwei benachbarten Steckvierecken a, b, c, d und ä , b', c',
d' Symmetrieachsen der Löcher e, die ihrerseits über die aneinandergereihten
Steckeinheiten a, b, c, d und ä , b'2 c', d'
usw. gleichmäßigen
Abstand haben. Hierdurch wird erreicht, daß man fast jede beliebige Vorkragung ausführen
und beliebig naturgetreu bauen kann.
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Die Fig. 6 bis 8 zeigen ebenfalls Grundsteine mit den Abmaßen gemäß
der Normung jeweils in Draufsicht. Bei diesen sind die Grenzen 1 der benachbarten
Steckvierecke a, b, c, d zugleich Mittenverbindende von Stecklöchern e, welche
in die Symmetrie der benachbarten Steckvierecke eingebaut sind. Die Löcher e haben
auch bei diesen Ausführungsbeispielen allseits gleiche Abstände voneinander. In
die erfindungsgemäße Ausführung sind diejenigen Löcher, die auf den äußeren Grenzen
der Steine liegen, einbezogen. Die Mittelpunkte dieser Löcher sind in den Fig. 6
bis 8 im Bereich der obenliegenden Steckvierecke a, b, c, d markiert und
mit dem Bezugszeichen 2 versehen. Die Plätze dieser auf den äußeren Begrenzungslinien
jedes Steines liegenden Löcher sind jedoch zwecks Schaffung einer ausreichenden
Wandsteifigkeit des Steines vollwandig belassen worden.
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Man kann nun den Grund- oder Normalstein im Sinne der Normung auch
so ausbilden, daß die benachbarten Stecköffnungen e, e' und/oder e, e', e" zu
durchgehenden
schlitzförmigen Öffnungen erweitert werden. Diese Ausbildung des Steines ist in
Fig. 9 als Draufsicht dargestellt.
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Zweckmäßig werden in der obersten Lochreihe jeweils von außen her
die benachbarten drei Öffnungen zu einem Schlitz vereinigt. In der folgenden Reihe
sind die beiden äußeren Löcher nur mit einem benachbarten Loch zu einem um eine
Öffnung schmaleren Schlitz zusammengelegt, während die drei in der Mitte liegenden
Öffnungen zusammen einen breiteren Schlitz bilden. Diese Schlitzrasterung kann in
wechselnder Folge bis zur untersten Lochreihe des Steines durchgeführt werden. Es
ergibt sich dann das in Fig. 9 dargestellte Schlitzsystem, bei welchem, wie bereits
ausgeführt, die eigentlichen Stecköffnungen, deren Mittelpunkt in Fig. 9 für die
beiden oberen Steckvierecke eingezeichnet sind, im erfindungsgemäßen System angeordnet
sind. Die Grenzen des Steckvierecks a, b, c, d sind wieder mit
1 und die Mitten mit M bezeichnet.
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Fig. 10 zeigt einen Mauerstein im Dünnformat im Sinne der Normung
mit seitlichen Steckschlitzen 3, in welche von der Seite her querliegende Stecksteine
eingeschoben werden können. Man kann daher mit den erfindungsgemäßen Steinen in
Seitenrichtung bauen. Die Abstände der Steckschlitze 3 richten sich nach dem Stecksystem,
dem Einheitslochabstand oder einem Vielfachen davon.
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Fig. 11 stellt einen Mauerstein im Normalformat im Sinne der Normung
dar mit seitlichen Steckschlitzen .3 mit Anschlägen 4, die den Steckzapfen der seitlich
einzuschiebenden Stecksteine entsprechen. Auf den seitlichen zueinander senkrecht
stehenden Außenflächen
wurde das Lochsystem angedeutet. Auch mit
diesem Stein kann somit nicht nur in Richtung der Löcher e gebaut werden, sondern
auch in einer dazu senkrechten Richtung, wie durch Pfeil h angedeutet.
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Der in Fig. 12 abgebildete Stein entspricht einem Mauerstein im Format
»11/2-Normalformat« im Sinne der Normung mit Anschlägen 4 in den seitlichen Steckschlitzen
3, die den Steckzapfen der seitlich einzuschiebenden Stecksteine entsprechen. Auf
der seitlichen, senkrecht stehenden Außenfläche wurde das Lochsystem angedeutet.
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Die Bausteine gemäß der Erfindung sind zweckmäßig mit durchgehenden
Stecköffnungen e versehen, wie in Fig. 13 gezeigt. Es ist aber auch denkbar, die
Stecköffnungen, wie in Fig. 14 dargestellt, nicht durchgehen zu lassen.
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Der erfindungsgemäße Baustein kann längs seiner Kanten eine gleiche
Nut von der Breite des halben Stecköffnungsdurchmessers aufweisen. Die Nut ist vorzugsweise
rechtwinklig ausgearbeitet. Durch Aufeinandersetzen zweier Steine ergibt sich somit
eine Nut von der Breite der Stecköffnung, in welcher die Zapfen festgeklemmt werden
können. Ein Stein mit diesen Merkmalen ist in Fig. 15 abgebildet.
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Fig. 16 zeigt in der Vorderansicht einen Mauerteil, bei welchem immer
vier Steine 1, 1I, 11I, IV zusammenstoßen, mit gesondertem Detail des Knotenpunktes
(Fig. 16a). Die entstehende Aussparung g entspricht im Durchmesser dem Durchmesser
der Steckzapfen f der Steine.
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In Fig. 17 ist in der Vorderansicht ein Mauerteil gezeigt, bei welchem
immer zwei Steine auf der oberen Seite eines dritten Steines zusammenstoßen, mit
gesondertem Detail des Knotenpunktes (Fig. 17a). Die entstehende Aussparung entspricht
im großen Durchmesser dem Durchmesser jedes Steckzapfens f.
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Wie aus beiden Fig. 16 und 17 ersichtlich, erhält man durch die Ausbildung
der Nuten längs der Kanten der Steine beim Zusammenbauen durchgehende Fugen, die
den Fugen des natürlichen Mauerwerks entsprechen und so den Eindruck naturgetreuen
Bauens verstärken.