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Nähmaschine mit einem oder mehreren Greifern Die Erfindung bezieht
sich auf eine Nähmaschine, insbesondere eine Doppelsteppstichnähmaschine, mit einem
oder mehreren Greifern, die je in ihrer Gesamtheit gegenüber dem Hauptrahmen der
Maschine einstellbar sind und je einen Hilfsrahmen umfassen, der einen um einen
stillstehenden Greiferteil (Spulengehäuse) in einer waagerechten Ebene umlaufenden
Greiferteil (Greiferkorb) trägt, dessen Lagerfläche (Greiferbahn) durch eine mit
dem Greiferkorb fest verbundene, einen Docht aufnehmende senkrechte Hohlwelle mit
einem im unteren Teil des Hilfsrahmens angeordneten Ölbecken zwecks Schmierung der
Greiferbahn in Verbindung steht.
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Für den gleichen Zweck sind ähnliche Vorschläge schon gemacht worden.
So kennt man bei Maschinen der oben angegebenen Art Greifer mit senkrecht angeordneter
Hohlwelle, die nur im oberen Teil mit einer Dochteinlage versehen ist, während der
untere Teil der Hohlwelle in ein größeres Ölv orratsbecken eintaucht. Das untere
Ende der Hohlwelle des Greifers ist als Transportschnecke od. dgl. ausgebildet und
ragt in eine entsprechende Ausnehmung in dem Olvorratsbecken. Wenn sich die Greiferhohlwelle
dreht, wird das C51 im Vorratsbecken zunächst nach unten gedrängt und steigt in
der Greiferhohlwelle hoch, bis es den eingelegten Docht erreicht, der dann einen
Teil des geförderten Öls aufnimmt. Da der Docht mit der Hohlwelle umläuft, wird
das angesaugte C51 am oberen freien Dochtende durch Zentrifugalkraft herausgeschleudert.
Diese bekannte Greiferschmierung ist infolge der Anordnung einer zusätzlichen Pumpe
für die Ölförderung relativ teuer und bedingt einen insbesondere bei hohen Drehzahlen
ziemlich hohen Kraftaufwand.
Die Greiferbahnschmierung gemäß der
Erfindung ist wesentlich einfacher und billiger und erfüllt in ausreichendem Maße
genau denselben Zweck. Unter Fortfall einer besonderen Pumpenanordnung erstreckt
sich die Dochteinlage über die gesamte Länge der Greiferhohlwelle und ragt am unteren
Ende heraus in ein Ölbecken hinein, das mit einem das Einführen des Dochtes erleichternden
bzw: ermöglichenden Schraubverschluß versehen ist. Der Schraubverschluß besteht
aus einem auf seiner Innenseite als Ölbecken ausgebildeten Schraubstöpsel. Die Weiterleitung
des Schmieröls zur Greiferbahn selbst erfolgt ausschließlich durch den die Greiferhohlwelle
ausfüllenden Docht, von dessen oberem Ende das geförderte Öl infolge Zentrifugalkraft
abgeschleudert wird. Die neue Greiferschmierung ist also wesentlich einfacher im
konstruktiven Aufbau, daher auch billiger, und sie bedarf zu ihrer Funktion auch
keines besonderen zusätzlichen Kraftaufwandes.
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Die Erfindung ist aus der folgenden, durch Zeichnungen ergänzten Beschreibung
einer als Ausführungsbeispiel gewählten Nähmaschine erkennbar. Es zeigt Fig. I eine
Ansicht von oben auf einen Teil des Sockels einer erfindungsgemäßen Maschine, wobei
Teile der das Werkstück tragenden Fläche entfernt sind, um die darunterliegende
Konstruktion zu zeigen, Fig.II eine Unteransicht des Sockels der Maschine in etwas
kleinerem Maßstab, Fig. III eine senkrechte Schnittansicht nach der Linie III-III
der Fig. II, eine Einzelheit zeigend, Fig. IV eine senkrechte Schnittansicht nach
der Linie IV-IV der Fig. II, ebenfalls eine Einzelheit zeigend, Fig. V einen senkrechten
Schnitt nach der Linie V-V der Fig. II, Fig. VI einen Schnitt ähnlich dem der Fig.
V, eine abgeänderte Konstruktion zeigend, und Fig. VII einen senkrechten Schnitt
nach der Linie VII-VII der Fig. VI.
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Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist die Erfindung in Anwendung auf
eine Flachbettdoppelsteppstichmaschine mit einem Paar um eine senkrechte Achse umlaufenden
Greifern dargestellt.
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Die Maschine umfaßt einen Sockel io (Fig. II) mit einer das Werkstück
tragenden Fläche i i (Fig.I). Eine in eine Aussparung des Sockels passende und einen
Teil der Stützfläche bildende Stichplatte 12 besitzt zwei längliche Öffnungen 13,
durch die Teile 14. eines Stoffschiebers üblicher Bauweise greifen und mit dem Werkstück
zum Zwecke seines Vorschubes zusammenwirken. Jedes Mittel kann benutzt werden, um
dem Stoffschieber eine Viertaktbewegung zu erteilen. Die Maschine besitzt den gebräuchlichen
ausladenden Arm, der an seinem Ende einen Nadelkopf mit einer senkrecht auf und
ab gehenden Nadelstange und einer Drückerstange geeigneter Bauweise trägt. Die von
der :Tadelstange getragenen Nadeln gehen durch Öffnungen 16 in den Stoffschiebern
und wirken unterhalb dieser Schieber mit ergänzenden Stichbildevorrichtungen zusammen,
die die Form umlaufender Greifer 17 und 18 haben. Die Mittel für die Kraftzufuhr
zur Nadelstange, den umlaufenden Greifern und den Stoffschieber, die in richtiger
koordinierter Beziehung betätigt werden müssen, können jede geeignete und bekannte
Bauweise haben.
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Jede Greifereinheit ist in einem selbständigen Rahmen angeordnet,
und zwar ist der Rahmen für die Einheit 17 mit ig und der für die Einheit 18 mit
2o bezeichnet. Diese Hilfsrahmen sind einander nahezu gleich, jedoch spiegelbildlich
ausgebildet und können etwas verschieden sein, um sich dem vorhandenen Raum im Hauptrahmen
anzupassen. Jeder Hilfsrahmen, hat einen Längsschlitz 2i zur Aufnahme einer Klemmschraube
22, die zur einstellbaren Befestigung des Hilfsrahmens an einem nach unten.gerichteten
Teil 23 des Hauptrahmens dient. Jeder Hilfsrahmen ist ferner mit einem gabelförmigen
Ansatz 2q. versehen, der eine Lagerbüchse 25 umgibt, die von einem nach unten gerichteten
Lagerbock 26 des Hauptrahmens getragen wird. Eine Klemmschraube 27 hält den gabelförmigen
Ansatz 24 in der gewählten Einstellage auf der Büchse 25. Man sieht, daß die beschriebene
Konstruktion es ermöglicht, die beiden Greifer näher zusammen oder weiter voneinander
entfernt einzustellen, entsprechend dem Abstand der beiden zu bildenden Stichlinien.
Bei einer Einnadelmaschine ist die richtige Einstellung der Greifereinheit zur Nadel
erleichtert. Dieselbe Konstruktion eignet sich daher für viele verschiedene Zwecke,
indem man einfach passende Nadelhalter und Stoffschieber wählt und den oder die
Greiferrahmen in Stellungen bringt, in denen sie richtig mit der oder den Nadeln
zusammenarbeiten können.
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Die Greifer werden durch eine Welle 28 angetrieben, die mit einer
Kraftquelle verbunden ist. Die Welle 28 ist in den Lagerbüchsen 25 gelagert. Auf
der Welle 28 und drehbar mit dieser sind Schraubenräder 29 durch Stellschrauben
3o befestigt, die durch die Naben der Räder 29 hindurchgehen. Die Konstruktion ist
derart, daß die Stellungen der Räder zueinander leicht verändert werden können,
um mit der Stellung der Greiferrahmen übereinzustimmen.
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Im allgemeinen ist die Konstruktion der beiden umlaufenden Greifer
einander so ähnlich, daß die Beschreibung nur eines von ihnen für beide gelten kann.
Fig. V zeigt die Greifereinheit 17, und zwar ist das Schraubenrad 29 im Eingriff
mit einem Schraubenrad 31, das durch eine Stellschraube 32 an einer Hohlwelle 33
befestigt ist. Das Rad 29 hat doppelt soviel Zähne wie das Rad 31 und kann daher
dieses und die Welle 33 mit der doppelten Geschwindigkeit der Welle 28 drehen, die
nur eine Umdrehung bei jedem Arbeitsspiel der Maschine macht.
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Die Welle 33 ist nahe ihrem unteren Ende in einer Büchse 34 gelagert,
die einen festen Sitz in einer Öffnung eines Ansatzes 35 des Hilfsrahmens ig hat.
Oberhalb des Rades 31 sitzt die Welle 33 in einer Büchse 36, die in eine Öffnung
eines Ansatzes
37 des Hilfsrahmens eingepaßt ist. Das obere Ende
der Welle 33 bildet mit dem umlaufenden Teil (Greiferkorb) 38 des Greifers ein Ganzes
oder ist auf sonstige Weise mit dem Greiferkorb 38 fest verbunden. Innerhalb des
Greiferkorbes liegt der feststehende Teil 39 des Greifers, der einen Spulenhalter
zur Aufnahme der üblichen Fadenspule bildet. Zwischen dem umlaufenden und dem feststehenden
Teil des Greifers ist in üblicher Weise eine Abstützbahn 40 vorgesehen.
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Innerhalb des Hilfsrahmens i9 ist eine Kammer 42 ausgebildet, die
einen Schmiermittelbehälter darstellt. Diese Kammer und das untere Ende des Ansatzes
35 des Rahmens werden durch eine abnehmbare Platte 43 und eine Dichtungsscheibe
44 verschlossen, die in geeigneter Weise, beispielsweise durch die in Fig. 1I angedeuteten
Schrauben, befestigt sind. Um ein Schmiermittel in den Behälter 42 einführen zu
können, ist eine Einlaßöffnung 45 in dessen Wand vorgesehen und durch ein Rohr 46
mit einem Kappenöler 47 verbunden, der unterhalb der das Werkstück tragenden Fläche
leicht zugänglich ist und durch eine Federkappe 48 verschlossen sein kann. Auf Wunsch
kann in dem Kappenöler 47 ein Ölsieb 49 angebracht werden. Am unteren Ende ist der
Behälter 42 durch einen Kanal 5o mit einem Raum 5 i unterhalb der Büchse 34 und
des unteren Endes der Welle 33 verbunden, und dieser Raum bildet eine Verlängerung
oder einen Teil des Behälters 42.
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Im Innern der Hohlwelle 33 liegt ein Docht 52. der in den Teil 51
des Ölbehälters hineinragt und sich nach oben durch die Welle bis zur Oberweite
des Sockels des umlaufenden Teils 38 des Greifers erstreckt. Eine Kappe 53 sitzt
auf dem oberen Ende der Hohlwelle, und von einer Seite dieser Kappe bringt ein kleines
Rohr 54 das Schmiermittel vom oberen Ende der Hohlwelle nach der Greiferbahn.
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Beim Betrieb der Maschine wird das in dem Behälter 42 eingeführte
Schmiermittel, das vorzugsweise von einer Art ist, die sich besonders für die Schmierung
der Greiferbahn eignet, durch den Docht 52 infolge Kapillarwirkung nach dem Oberteil
der Hohlwelle geführt. Selbst wenn die Maschine in Ruhestellung ist, wird das Schmiermittel
bis zu diesem Punkt gebracht. Bei Drehung des Greifers wird das Öl jedoch durch
Zentrifugalwirkung vom oberen Ende des Dochtes fort und in das Rohr oder den Kanal
54 hineingeschleudert und der Greiferbahn zugeführt. Da das Schmiermittel somit
am oberen Ende des Dochtes abgegeben wird, wird selbsttätig weiterhin Öl aus dem
Behälter nach diesem Ausströmpunkt gefördert. Durch die Wahl eines Dochtes mit den
richtigen Kapillareigenschaften und durch Änderung der Dichte des Dochtes in der
Hohlwelle kann die Strömung vom Behälter nach der Bahn genau geregelt und eine gute
Schmierung gesichert werden. Der Behälter 42 braucht nicht öfter als zwei-oder dreimal
täglich gefüllt zu werden, selbst wenn die Maschine ununterbrochen in Betrieb ist.
Infolge der Anordnung des Behälters unmittelbar im Greifersattel oder Rahmen, wird
das Lecken des Öls auf das Mindestmaß beschränkt, und der Behälter wird mit dem
Greifer eingestellt, um den erwünschten Abstand zwischen zwei Greifereinheiten zu
erlangen.
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Wie am besten in Fig. IV zu sehen ist, hat der Rahmen 2o der Einheit
18 eine etwas andere Form als der Rahmen i9. Der Kappenöler 47" kann unmittelbar
vom Rahmen getragen und der Kanal 46a unmittelbar im Rahmen, ausgebildet werden,
und zwar steht er in Verbindung mit dem Behälter 4211. Eine Ölverschlußschraube
46b sitzt am freien Ende des Kanals 4.6a, um die Herstellung zu erleichtern und
die Reinigung und Überwachung zu ermöglichen. Jeder Behälter 42 und 4.2a kann einen
kleinen Luftabzug 55 haben, um Luftstauungen im System zu verhüten.
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In Fig. VI und VII ist eine etwas abgeänderte Konstruktion dargestellt.
Hier hat der Behälter ein etwas größeres Fassungsvermögen und besitzt ein von außen
leicht zugängliches, unmittelbar steuerbares Organ zur Regelung der Schmiermittelströmung.
Hierdurch wird die Aufwendung einer großen Sorgfalt bei der Wahl des Dochtes und
der Instandhaltung desselben unter gleichbleibenden Verhältnissen unnötig. Der Greiferrahmen
56 sitzt einstellbar an dem Sockel der Maschine mittels der Schraube 57, die durch
einen Längsschlitz in der Verlängerung 58 des Greiferrahmens hindurchgeht, und mittels
einer Klemmschraube 59, die einen gabelförmigen Ansatz 6o auf einer Lagerbüchse
61 festklemmt. Im allgemeinen werden die umlaufenden und stillstehenden Teile des
Greifers in der gleichen Weise angeordnet und angetrieben, wie dies bei Fig. V beschrieben
worden ist. Der Behälter 62 ist jedoch in anderer Winkelstellung zur Greiferachse
als der Behälter 42 in Fig. V. Er ist in eine Stellung verschwenkt, die ungefähr
rechtwinklig zu der des Behälters 42 ist. Hierdurch ist es möglich, den Behälter
durch einen Ölerkopf 63 zu füllen, der unmittelbar im oberen Teil des Behälters
liegt. Um den Behälter überwachen und reinigen zu können, ist eine abnehmbare Endplatte
64 vorgesehen, die zusammen mit einer Dichtung 65 durch Schrauben 66 befestigt ist.
Am Boden des Behälters 62 befindet sich ein Rohr 67, das durch eine Außenwand des
Behälters hindurch in einen Kanal 68 führt, der in den Raum 69 unterhalb des unteren
Endes der Greiferwelle 33 mündet. Öffnungen 70 sind im Rohr 67 angebracht,
um das Schmiermittel aus dem Behälter in das Innere des Rohres einzulassen. Ein
Auslaßkanal 71 reicht vom Innern des Rohres in den Kanal 68 und kann durch ein Nadelventil
72, das außerhalb des Behälters mittels seines schraubenköpfigen Endes 73
eingestellt wird, mehr oder weniger verschlossen werden.
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Der Raum 69 unterhalb der Welle 33, der zusammen mit dem Kanal
68 einen Hilfsbehälter bildet, ist vorzugsweise durch eine Gewindekappe 74
verschlossen, die in eine mit Gewinde versehene Verlängerung 35a des Rahmens eingreift.
Eine Dichtung 75 sorgt für einen festen Abschluß. In der Hohlwelle 33 befindet sich
ein Docht 76 gleich dem
Docht 52 in Fig. V. Die Arbeitsweise dieser
abgeänderten Konstruktion ist die gleiche wie die der Ausführungsform nach Fig.
V, mit dem Unterschied jedoch, daß eine mehr zwangsläufige und veränderliche Steuerung
der Schmiermittelströmung vom Behälter nach der Greiferbahn vorgesehen ist, und
zwar durch das einstellbare Nadelventil 72. Bei normalem Betrieb der Maschine ist
der durch den Kanal 68 und den Raum 69 gebildete Hilfsbehälter leer, da der Docht
das Öl so schnell, wie es durch das Nadelventil zugeführt wird, wegfördert. Andererseits
kann sich der Hilfsbehälter während einer verhältnismäßig langen Ruhezeit füllen.
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Wenn auch mehrere erläuternde Ausführungsformen der Erfindung ausführlich
beschrieben sind, können doch zahlreiche Änderungen in jeder Ausführungsform vorgenommen
werden, ohne daß man von dem Grundgedanken und dem Umfang der Erfindung abweicht.
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Merkmale, die in einer Ausführungsform offenbart sind, können auch
in einer anderen verwendet werden. Die Erfindung ist besonders brauchbar bei Maschinen,
die mit einer Mehrzahl um eine senkrechte Achse umlaufenden Greifer ausgerüstet
sind, aber es sind, wie angedeutet, auch gewisse Merkmale der Erfindung ebenso anwendbar
bei Eingreifermaschinen. Die hierin gebrauchten Ausdrücke sind rein beschreibend
und nicht begrenzend gedacht.