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Sicherungsvorrichtung für Saugheber, insbesondere für Pipetten
Die
Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung für Saugheber, insbesondere für Pipetten,
zum Verhindern des Einsaugens der zu erhebenden Flüssigkeit in den Mund durch mechanisches
Abschließen des Einsaugkanals, erreicht z. B. mittels eines Rückschlagventils.
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Es ist schon bekannt, Stechheber mit einer Sicherung zu versehen,
die es ausschließt, daß von der zu pipettierenden Flüssigkeit in den ansaugenden
Mund gelangen kann. Bei dem geringen Querschnitt, den Pipetten meist aufzuweisen
haben, ist nämlich die Gefahr recht groß, Einsaugflüssigkeit in den Mund zu bekommen.
Diese Gefahr erhöht sich noch ganz erheblich, wenn die Möglichkeit besteht, daß
Luft mit angesaugt wird, weil diese Luft dann bei dem meist engen Rohrdurchmesser
der Pipette, selbst bei verhältnismäßig kleiner Saugkraft, geradezu ein Mithochschießen
der Flüssigkeit zur Folge haben kann. Gerade aber beim Arbeiten mit infektiösen
Flüssigkeiten, die unter keinen Umständen in den Mund gelangen dürfen, muß man häufig
so kleine Mengen pipettieren, daß nur die Verwendung einer Pipette mit einem engen
Rohrquerschnitt in Frage kommt, wobei auch vielfach nur geringe Mengen an Pipettierflüssigkeit
zu Verfügung stehen, so daß um so eher die Möglichkeit entsteht, Luft mit einzusaugen.
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Bei den bekannten, mit einem Rückschlagventil arbeitenden Einsaugsicherungen
ist dieses Ventil entweder in den oberen Teil der Pipette unmittelbar eingebaut
oder mit einem weiteren, in den meisten Fällen entbehrlichen Gasschutzgerät kom-
ligiert.
Dadurch ergibt sich eine solche Verteuerung der vorzusehenden Sicherungsmaßnahme,
daßl sie kaum in der bisher bekannten Weise allgemein Verwendung finden kann. Vor
allem eignen sich die bekannten, mit einem unmittelbar eingebauten Rückschlagventil
arbeitenden Einsaugsicherungen aber auch nicht für Pipetten mit kleinem Rohrdurchmesser,
weil sie diese zu stark ausbauchend machen. Von einer dem vorliegenden Zwecke dienenden
Sicherung, die den Bedürfnissen der Praxis gerecht werden kann, muß man überdies
im Gegensatz zu den schon bekannten Vorschlägen verlangen daß sie für Pipettenrohre
auch mit unterschiedlichem Durchmesser gleich vorteilhaft paßt.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer solchen Einsaugsicherung,
welche unter Vermeidung der aufgezeigten Mängel als einfaches und billiges Zusatzgerät
ausgebildet ist, das einheitlich für jedes gebräuchliche Pipettenrohr paßt. Erfindungsgemäß
ist dieses Gerät dadurch gekennzeichnet, daß bei ihm das Rückschlagventil od. dgl.
mit seinen es haltenden Teilen unmittelbar in die Form eines dem Pipettenrohr auswechselbar
aufzusteckenden Mundstücks gebracht ist, dessen Aufstecköffnung insbesondere so
ausgebildet ist, daß sie abdichtend auf Pipettenrohre unterschiedlichen Durchmessers
paßt, indem sich in der vorzugsweise konisch verlaufenden Aufstecköffnung z. B.
noch zusätzlich ein elastisch nachgebender Einsatz befindet.
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Beim Pipettieren besteht aber nicht nur die Gefahr, daß beim Einsaugen
die angesaugte Flüssigkeit durch Unachtsamkeit bis in den ;vlund gelangen kann,
sondern das bisherige Arbeiten beim Pi pettieren entspricht den hygienischen Grundsätzen
auch insofern noch nicht zufriedenstellend, als dabei die obere Saugöffnung der
Pipette, die zum neuen Ansaugen wieder in den Mund genommen werden muß, mit einem
Finger der arbeitenden Hand zu verschließen ist. Auch hierdurch können beim Arbeiten
mit infektiösen Stoffen sehr leicht noch Krankheitskeime übertragen werden. Um zu
verhindern, daß von der angesaugten Flüssigkeit nichts mehr unten aus der Pipette
herausfließt, führt man den die Pipette oben abdichtendenFinger in der Regel bis
zum Mund, so daß schon hierdurch ein Infizieren stattfinden kann.
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Durch entsprechende Weiterbildung der Erfindung kann auch der letztgenannte
Übelstand behoben werden, so daß es nicht mehr nötig ist, die Ansaugöffnung der
Pipette zum Abpipettieren mit dem Finger abdichten zu müssen. Gemäß einer weiter
vervollkommnenden Ausbildungsform der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß
der Einsaugkanal des aufsteckbaren Mundstücks eine seitwärts nach außen führende
Durchbrechung hat, die in Saugrichtung vor dem in diesem Mundstück befindlichen
Ventil sitzt und für dieses Ventil eine mit dem Finger verschließbare Umgehung darstellt.
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Hierdurch ist es ermöglicht, die Einsaugöffnung der Pipette selbst
nicht mehr mit den Fingern berühren zu müssen, um sie hinten abzudichten, wenn man
das vorgesehene Rückschlagventil als Selbsthalteventil ausführt, welches sich so
durch die im Mundstück angeordnete seitliche Öffnung umgehen läßt, die ihrerseits
dann mit einem Finger der die Pipette haltenden Hand abdichtend und öffnend zu bedienen
ist.
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Die Erfindung ist mit ihren weiteren Einzelleiten an Hand von Zeichnungen
in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert und beschrieben.
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Es zeigt Fig. I eine als aufsetzbares Mundstück ausgebildete Einsaugsicherung
für Pipetten, wobei diese Vorrichtung in einem Mittellängsschnitt dargestellt ist,
aufgesteckt gezeichnet auf Pipettenrohre unterschiedlichen Durchmessers; Fig. 2
zeigt ein Aufsteckmundstück in gleicher Ansicht, jedoch versehen mit einer seitlichen
Öffnung und gezeichnet in der sich selbsttätig sperrenden Stellung seines Rückschlagventils.
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In den Figuren, die die gegebenen natürlichen Verhältnisse vergrößert
wiedergeben, ist I eine übliche Pipette an sich verkürzt gezeichneter Länge. Bisher
ist es allgemein üblich, Pipetten dieser Art durch Saugen mit dem Mund an ihrem
oberen etwas verjüngten Ende entsprechend mit der zu pipettierenden Flüssigkeit
zu füllen. Dies ist aus den schon oben dargelegten Gründen unhygienisch und unter
Umständen sogar gefährlich, weil dabei von der angesaugten Flüssigkeit etwas ungehindert
in den mund gelangen kann. Um dies zu verhindern, ist ein Mundstück 2 vorgesehen,
das der Einsaugöffnung der Pipette in der in den Figuren gezeichneten Weise aufgesteckt
wird. Dieses Mund stück 2 hat ungefähr die Form einer Zigarrenspitze.
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Es enthält ein Rückschlagventil 3. Dieses Ventil besteht aus einem
kleinen Kegel, der mit angehoben wird, wenn die zu hoch angesaugte Flüssigkeit in
das Mundstück 2 gelangt. Dadurch wird der Saugkanal 4 automatisch geschlossen, weil
sich der Kegel 3 dabei abdichtend in die konische Verjüngung des Kanals 4 einsetzt.
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Damit das Mundstück 2 austauschbar auf Pipetten verschiedenen Durchmessers
paßt, ist an seiner Aufsetzöffnung 5 eine gelochte Gummischeibe 6 angeordnet. Diese
Scheibe ist an ihrem äußeren Rand durch eine aufschraubbare Kappe 7 gegen den unteren
Rand des Mundstücks 2 festgeklemmt, die zu diesem Zweck mit einem Gewinde S versehen
ist. Die Gummischeibe 6 läßt sich auch durch Abschrauben der Kappe 7 leicht austauschen.
Auch läßt sich durch Lösen dieser Kappe 7 das ganze Mundstück gut reinigen und desinfizieren.
Es besteht zweckmäßig aus einem Material, welches chemisch inaktiv ist und sich
außerdem zum Sterilmachen auch entsprechend / hodl erwärmen läßt. Unter die anschraubbare
Kappe 7 läßt sich auch mit einem Ring g noch ein Halteclip Io zwischenklemmen, damit
das Mundstück 2 außer Gebrauch von seinem Besitzer bequem und griffbereit in einer
Tasche aufbewahrt werden kann.
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Bei Gebrauch eines solchen Mundstücks hat es die mit demAbpipettieren
beschäftigtePerson nicht mehr notwendig, die Pipette unmittelbar in den
Mund
nehmen zu müssen, was aus gesundheitlichen Gründen ein großer Vorteil ist. Die neue
aus dem angegebenen Mundstück bestehende Schutzvorrichtung stellt das der Laborantin
selbst gehörende Eigengerät dar, das beim Wechseln der Pipetten beliel)ig mit austauschbar
ist. da es ohne Unterschied auf Pipetten auch mit unterschiedlichem Durchmesser
paßt, wie dies Fig. I ohne weiteres erkennen läßt. In dieser Figur ist eine Pipette
kleineren Durchmessers strichpunktiert mit eingezeichnet. Auch sie stößt in der
konisch verlaufenden Einsatzöffnung Ig fest an und erhält dadurch im Mundstück 2
einen sicheren Halt. Der elastisch nachgebende Ring 6 gewährleistet auch in diesem
Fall eine einwandfreie Abdichtung.
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Bisher war es nötig, die in den Mund zu nehmende Einsaugöffnung der
Pipette mit den Fingern abzudecken, um die geheberte Flüssigkeitsmenge in der Pipette
halten und sie dann in gewünsditer Weise ablassen zu können. Dies ist, wie schon
oben erwähnt, unhygienisch. Um dies zu verhindern, ist entsprechend Fig. 2 eine
seitliche Durchbrechung 1 1 angeordnet, die dann in gleicher Weise wie die Einsaugöffnung
I2 der Pipette bzw. des Ntundstücks mit einem Finger der die Pipette haltenden Hand
l)edient werden kann, so daß die genannte Oeffnung, welche wieder in den Mund genommen
werden muß, nicht mehr mit den Fingern berührt zu werden braucht.
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Die Vorrichtung nach Fig. 2 arbeitet nun derart, daß man während
des an der Saugspitze 12 des Mundstücks 2 erfolgenden normalen Einsaugens die Durchbrechung
11 mit einemFinger abgedeckt hält.
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Der Ventilkegel 3 hebt sich dabei entsprechend nur wenig mit an und
läßt die Luft aus der Pipette I absaugen und durch die Öffnung I3 nach oben entweichen.
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Zum Beenden des Einsaugvorganges wird die Durchbrecliungsöffiiung
II kurzzeitig freigegeben.
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Dadurch erhält das Mundstück 2 seitlich Frischluft, die den Ventilkegel
3 dann durch die noch bestehende Saugwirkung sprunghaft ganz nach oben anhebt. Die
Konizität des Ventils 3 ist dabei so gewählt, daß das Ventil sich in seiner angehobenen
Stellung an der konischen Außenwand von selbst festhält und die Saugöffnung 12 dadurch
schließt.
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Da die Durchbrechung II ebenfalls abgedeckt ist, kann die Pipette
nicht leerlaufen. Zum Abpipettieren wird dann lediglich die Unterbrechung 1 1 mit
dem Finger entsprechend freigegeben.
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Um das Mundstück 2 wieder einsaugfähig zu machen, bedarf es der Auslösung
des sich selbsthaltenden Ventils 3. Dieses Ventil ist zu diesem Zweck mit einem
Stift 14 versehen, der in der angehobenen Stellung des Ventils etwas über die Oeffnung
12 des Mundstücks 2 vorsteht. Dieser Stift I4 kann mit den Zähnen des Mundes, besonders
wenn er nach Fig. 2 zu einem Kopf I6 angestaucht wird, leicht zurückgedrückt werden,
wodurch sich der Ventilkegel sofort löst. Die Pipette ist dann wieder normal einsaugfähig.
Zu erwähnen ist noch, daß die Durchlaßöffnung I3 zweckmäßig kleiner gehalten ist
als die Einsaugöffnung für die Pipette, um ein erleichtertes Maßpipettieren zu ermöglichen,
gleich, ob mit einem Mundstück nach Fig. I oder nach Fig. 2 gearbeitet wird.
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Das Mundstückende kann schließlich auch so ausgebildet sein, daß
sich ihm leicht ein Schlauchstück anschließen läßt. Bei Gebrauch eines solchen Schlauchansatzes,
der auch im Winkel zum Pipettenrohr stehend gehalten sein kann, läßt sich dann die
Pipette unter Sicht einsaugen, was für manche Arbeiten von Vorteil ist. Das Mundstückende
hat dabei immer den gleichen Durchmesser, so daß sich jetzt der gleiche Schlauch
für Pipetten unterschiedlichen Durchmessers verwenden läßt, was sonst nicht ohne
weiteres möglich ist.
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PATENTA NS Pn CHE: I. Sicherungsvorrichtung für Saugheber, insbesondere
für Pipetten, zum Verhindern des Einsaugens der zu hebernden Flüssigkeit in den
Mund durch mechanisches Abschließen des Einsaugkanals, erreicht z. B. mittels eines
Rückschlagventils, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Rückschlagventil od. dgl.
mit seinen es haltenden Teilen unmittelbar in die Form eines dem Pipettenrohr auswechselbar
aufzusteckenden Mundstücks (2) gebracht ist, dessen Aufstecköffnung insbesondere
so ausgebildet ist, daß sie abdichtend auf Pipettenrohre unterschiedlichen Durchmessers
paßt, indem sich in der vorzugsweise konisch verlaufenden Aufstecköffnung (I5) z.
B. noch zusätzlich ein elastisch nachgebender Einsatz (6) befindet.