-
Einhand-Medlkamenten-Dosierer Bekanntlich benötigt ein Zahnarzt bzw.
Arzt im Lauf der Behandlung eines Zahnerkrankten od. dgl. häufig verschiedene Behandlungsmittel,
wie z. B. Säuren, Basen, Alkohol, Formalin, Phenol, Wasserstoffsuperoxyd u. dgl.
Diese verschIede.en Behandlungsflüssigkeiten stehen in den bekannten luftdicht verschlossenen
Flaschen auf dem Behandlungstisch. Der Arzt ist nun gezwungen, bei jeder Behandlung,dasbetreffende
Fläschchen im: die Hand zu nehmen, den Stöpsel zu. entfernen und dann eine Pinzette
mit einem Wattebausch in die Flüssigkeit einzutauchen, etwa zu große Flüssigkeitsmengen
am Behälterrand oder auf einem hesonderen Zellstoffläppchen ahz..utupfen, die Flasche
wieder zurückzustellen, zu verschließen sowie schließlich die erforderliche Behandlung
vorzunehmen. Für jede weitere Behandlung sind die gleichen Arbeitsgänge nötig. Der
Zahnarzt ist also gezwungen, den Medikamentenbehälter oder aber Teile desselben
anzufassen. Es liegt in der Natur der Arbeitsweise einfies Zahnarztes, daß seine
Hände während der Behandlung des Patienten mit dessenSpeichd inBerührungkommen.
DaderZahnarzt seine Hände unmöglich beul jedem Arbeitsgriff neu desinfizieren kann,
wird bei den dbengenannten Arbeitsgängen zwangläufig stets Speichel eines Patienten
auf den anzufassendes Behälter bzw. Behälterteil übertragen. Das eist aber ein.
Nachbeil, der :den Anforderungen einer modernen Hygenie nicht gerecht wird.
-
Um diese umständliche Arbeitswen@se zu vereinfachen, sind !bereits
sogenannte Standflaschen im
Gebrauch, deren obere Seitenwandung
.mit einem Abflußröhrchen verschmolzen. eist, welches nach innen in Form eines bis
idicht an den Baden des Behälters geführten Steigröhrchens verlängert ist. Die Öffnung
dieses Behälters ist mit einer als Membran wirkenden Gummiplatte verschlossen. Durch
leichten Druck auf äiese@ Membranplaatte wird: eine Pumpwirkung erzeugt, die eine
entsprechende Menge der in der Flasche befindlichem Flüssigkeit durch idus. Steigrohr
in das A!bflußröhrchen befördert, aus denn sie in mehr oder weniger großer Tropfenform
austritt.
-
Diese Vorrichtung hat den Nachteid, daß sie vom Arzt unter Benutzung
beider Hände betätigt werden muß. Mit der einen Hand wird die Gummisch:eübe heruntergedrückt,
und mit der anderen Hand muß dann der zu entnehmende Tropfen aufgefangen wenden.
Infolge der beim Pumpen notwendigen Berührung des l1)eckels mit den Händen ist .auch
zhese Vorrichtung hygienisch nicht einwandfrei. Außerdem hat diese Vorrichtung .
den Nachteid, idaß die Gummimembran verhältnismäßig schnell altert und, gegen die
verschiedenen Behandlungsflüssigkeiten nicht beständig ist. Ein weiterer Nachteil
dieser Vorrichtung liegt darin, daß die zu entnehmende Flüssigkeit nicht genau gemessen
und nur in Tropfenform entnommen werden kann. Da jeweils nur ein Tropfen an der
Mündung des Steigrohres austreten kann:, ist bei einem Pumphub unter Umständen nicht
genug Flüssigkeit an der Mündung verfügbar, oder aber der Tropfen ist zu groß, so
daß er vordem Abnehmen abfällt.
-
Die vorstehend in großen. Zügen angedeuteten Nachteile und andere
hier nicht .erwähnte, beim Gebrauch der bekannten Vorrichtung auftretende Übelstände
werden durch die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung beseitigt. Der erfindungsgemäße
Einhand-Medikatnenten-Dosierer ermöglicht es, daraus in einem Arbeitsgang Flüssigkeit
zu entnehmen, ohne daß die Vorrichtung mit einer oder mit bed!den Händen berührt
zu werden braucht. Nach der Erfindung besteht der -Einhand- Medikamenten-Dosi,erar
aus einem Behälter mit einen in sein Inneres. hinabreichenden Abflußröhrchen und
einer im Behälterdeckel als Pumporgan dienenden Membran und ist dadurch gekennzeichnet,
daß der aus denn Behälter herausragende Arm des Steigrohres ails Pumparm zum Betätigen.
der Membran ausgebildet und in .seiner Mündung trichterförmig erweitert ist. Diese
Membran besitzt in weiterer Ausbildung der Erfindung auf ihrer Außenseite einen
Stößel, oder gegen, den als. Pumparm dienenden Arm des Steigrohres beim Pumphub
erliegt. Der Stößel hat Beine Durchbohrung, über die der die Flüssigkeit enthaltende
Raune des Behälters ,mit der Außenluft in Verbindung steht, so daß entsprechend
der Abnahme des Flüssigkeitsspiegels Luft in den Behälterraum nachströmt. Diese
Bohrung wird beim Puniphü#b idurch den Pumparm bzw. einen -daran. sitzenden Ansatz
verschlossen.
-
Damit `nun .die zu entnehmende Flüssigkeit beim Pumphub nicht aus
der Mündung de's als Pumparm dienenden Stei.grohrarmes austritt, kann diese als
Fangvorrichtung ausgebildet sein, die die geförderte Flüssigkeit auffängt, so daß
sie nun mittels eines Wattebausches od. dgl. abgenommen werden kann. Die Ausbildung
ader Mündung als Fangvorrichtung kann. auf verschiedene Art erfolgen. So kann. z.
B. de untere Wamadung der Mündung schalem oder halbkugelförmig gestaltet sein. Weiterhin
kann die Mündung gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel U-förmig gebogen sein,
wobei die Mündung des freien. U-Sehenkels höher liegt als der außenliegende Arm
des Steigrohres. Um ein selbständiges ZurÜClffließen oder etwa nicht benötigten
Tropfen-menge zu ermöglichen, kann die Entnahmeöffnung mit einer schwach schiefen
Ebene versehen sein.
-
Umbei jedem Pumphwb immer eine gleich große Flüssigkeits.rnenge fördern
zu können, kann ferner im- Sinn der Erfindung der Hub. des Pumparmes oder der Membran
begrenzt sein, so daß diese Teile nur immer einem. Hub, von ganz bestimmter Größe
ausführen können. Diese Begrenzung kann z. B. durch Anordnufg eines Anschlages beim
Behälterdeckel erfolgen, auf dien der Pumpann am Ende eines Hubes trifft.
-
Nähere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Bescheeiibung
des in der Zeichnung dargestelltenAusfüuhrungsbeispieles. Es zeigt Fig. i einen
Längsschnitt durch den Einhand-Medikameruten-Dosderer, Fig. 2 einen Grurndriß der
Fig. i, Fig. 3 eine Ansicht ider Pumparmführung und Abfederung nebst Kopf idies
Flüssigkeitsbehälters, Fig. q.. einen Längsschnitt durch Iden Kopfteil des Flüssigkeitsbehälters,
der die Einfüllöffnung aufweist, Fig. 5 einen Längsschnitt durch ein Steigrohr mit
abgeänderter Führung der Entnahmeöffnung. Der.Eimhan@d-Medikarnenfian-Dosierer besteht
gemäß :denn Ausführungsbeispiel aus einem Glasbekälter i, dessen Öffnung durch einen
Deckel 2 aus elastischem Kunststoff, der beispielsweise auf der Basis von Polyvinylchloriden,
Polyäthylen bzw. Polyamiiden hergestellt sein kann, verschlossen ist. Dieser Deckel
2 weisst eine Öffnung 3 auf, durch die das Steigrohr q. in den Behälter i hineinragt
und deicht über dem Behältierbdden endet. Der außerhalb des Behälters. i befindliche
Arme 5 des Steigrohres ist waagerecht albgebogen. Seine Mündung 6 besitzt eine mulidenförmige
Vertiefung 7 zur Aufnahme der geförderten Flüssigkeit. Im Gefäßdeckel2 befindet
sich ferner eine Membran 8,
auf -der ein mit einer Öffnung oder Durchbohrung
9 versehener Stößel io sitzt. Dieser Stößel bildet ein Ganzes mit der Membran B.
Über seine Durchbohrung 9 stecht -der Innenraum des Behälters i .mit ider Außenluft
in Verbindung, die entsprechend dem Absinken ades Flüssigkeitsspiegels nachströmt.
-
Der Arm 5 ides Steigrohres: q. verläuft waagerecht bzw. etwas gegen.
die Mündung 6 zu geneigt, um das Abfließen der in ihm durch die Pumpwirkung hirneingedrückten
Flüssigkeit in die muldenförmige Vertiefung 7, die als Flüsisigkeitsvorrichtung
dient,
zu erleichtern. Der Arm 5 des Steigrohres dient als Pumparm und isst zwischen zwei
seitlichen, auf -dem D,wkel 2 sitzenden Führungen 11, 12 um ein gewisses Maß auf
und ab beweglich geführt. Zwischen diesen Führungen i 1, 12 liegt ferner eine Sahrawbenfed.er
14, die mit ihrem. unteren Ende über einen auf dem Deckel 2 befindlichen Führungsstift
13 faßt und mit ihrem oberen Ende von unten gegen den Pumparm 5 liegt. An der Unterseite
des Pumparmes 5 sitzt ferner ein Ansatz 15, der, falls der Pumparm aus Glas besteht,
an ihn angeschmolzen ist. Beim Pumphub liegt er mit seinem unteren kugelförmigen
Ende auf dem Stößel io der Membran 8 auf und verschließt dabei @die Durchbohrung
9, so daß jetzt keine Luft in den Behälter i eindringen oder aus ihm austreten kann.
-
Im Deckel 2 ist ferner eine Nachfüllöffnung vorgesehen, die z. B.
durch einen Glasstopfen 16 verschließbar ist, der in einer Führung 17, durch die
die Öffnung hindurchgeht, geführt ist. Bei einer solchen Anordnung kann also, ein
Nachfüllen von Flüssigkeit erfolgen,, ohne daß der Deckel 2 abgenommen zu werden
braucht. Es wird dann einfach der eingeschliffene Glasstopfen 16 aus der Führung
17 herausgezogen und über die dadurch frei gewordene Öffnung die Flüssigkeit eingefüllt,
worauf anschließend der Glasstopfen 16 wieder eingesetzt wird..
-
Der Deckel 2 bildet mit den Führungen i i, 12 für den Pu,mparm 5,
dem Führungsstift 13 für die Feder 14, der Membran 8, der Führung 17 .für den Glasstopfen
16 und. der Führung 18, die die Bohrung 3 für das Steigrohr 4 aufweist, eine Einheit,
welche vorteilhaft im Spritzgußverfahren aus alterungs.beständigem, gegen denn Angriff
von Säuren, Laugen, Wasserstoffsuperoxyd und sonstigen Behandlungsflüssigkeiten
unempfindlichem Material hergestellt wird.
-
Das Steigrohr 4 kann aus Glas oder einem anderen geeigneten Material
bestehen. Der Arm 5 kann dabei ein Ganzes mit,dem übrigen Teil des Steigrohres 4
bilden oder aber über ein elastisches Kniestück mit dem in,den Behälter i hineinragenden
Teil des Steigrohres verbunden sein. Auf alle Fälle muß eine gewisse Elastizität
vorhanden sein, damit der Arm 5 -die nach unten gerichtete Pum.pbewegung ausführen
kann.
-
Die Handhabung des Dosierers geschieht folgendermaßen: Durch leichten
Druck auf die Vertiefung 7 der Mündung 6 des Armes 5, z. B, mittels einer Pinzette,
wird dieser etwas nach unten bewegt und drückt dabei mit dem Ansatz 15 auf den Stößel
io. Dadurch wird die Membran 8 nach unten durchgebogen und drückt auf die unter
ihr befindliche Luft, die ihrerseits wiederum auf den Flüssigkeitssp Iegel einwirkt
und dadurch @die Flüssigkeit in dem Steigrohr 4 nach oben befördert. Diese Pumpwirkung
kann, falls erforderlich, mehrere Maate wiederholt werden, wenn bei einem einzigen
Membrauhub nicht genug Flüssigkeit befördert werden sollte. An, sich isst aber die
Bemessung derart, daß schon bei einem einzigen Membranhub eine hinreichende Flüssigkeitsmenge
über das Steigrohr q. und. den Pumparrn 5 in die Vertiefung 7 der Mündung 6 gelhngt,
aus der sie dann mittels eines von der Pinzette gehaltenen Watten bausches od. adg!1.
entnommen wird.
-
Etwa nicht entnommene Flüssigkeitsreste, die in der Vertiefung 7 verbleiben
würden, werden bei einer Ausführung nadh Abb. 5 selbsttätig wieder in das Entnahmegefäß
i zurückgesaugt. Bei: dieser Ausführungsform des Steigrohres ist die Fortsetzung
i9 des Kanals des Armes 5 nach der Mündung 6 zu schwach geneigt. Um die Flüssigkeitsentnahmestelle
besser zu schützen, kann der obere Teil 2o des Trichters etwas über die Entnahmestelle
hinwegragen.
-
Damit nun bei jedem Pumphwb eine-gleich große Flüssigkeitsmenge in
die Vertiefung 7 befördert wird, kann eine Hubbegrenzung der Membran 8 oder des
Pumparmes. 5 vorgesehen sein. Zu diesem Zweck kann z. B. auf dem Deckel 2 ein Anschlagstift
angeordnet sein, gegen den sich der Pumparm 5 mit seiner Unterseite legt, wenn.
er um ein bestimmtes Maß nach unten bewegt wird. Beispielsweise kann dies durch
eine entsprechende Verlängerung des Feder-Führungsstiftes 13 geschehen. Die genannte
Hubbegrenzung kann auch in anderer Weise erfolgen. .
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet den großen Vorteil, daß durch
einen Arbeitsgang - Druck auf die Entnahmestelle, beispielsweise mit einer Pinzette-eine
entsprechende, gegebenenfalls gewünschte bestimmte Menge in den Entnahmetrichter
befördert, dort von dem Wattebausch der Pinzette aufgenommen wird, während etwaige
Flüssigkeitsreste bei der Wegnahme der Pinzette - in dem Augenblick; in dem das
Steigrohr in seine Ruhestellung zurückkehrt, den Luftkanal des Stößels aber noch
nicht freigegeben hat - selbsttätig aus dem Trichter bzw. Steigröhrchen in den Flüssigkeitsbehälter
zurückgesaugt werden. Dadurch erreicht man eine äußerste Sparsamkeit und Sauberkeit
(Hygiene) bei der Applikation von Medikamenten.
-
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte und beschriebene Ausführung
beschränkt. So kann z. B. die Mündung 6 als besonderes Mundstück ausgebildet sein,
das lösbar mit dem Pumparm 5 verbunden ist. Naturgemäß können auch Dosieren anderer
Ausführung mit einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Fangvorrichtung für die Flüssigkeit
versehen werden.
-
Die Membranpumpe kann ebenfalls in anderer Form verwendet werden.
So ist z. B. denkbar, den oberen Teil des Behälters elastisch, z. B. faltenbalgartig,
zusammendrückbar zu gestalten. In diesem Fall braucht im Deckel keine Membran zu
sitzen, da die Pumpwirkung durch Zusammendrücken des oberen Behälterteils erfolgt.