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Tastenknopf für Schreibmaschinen, Rechenmaschinen u. dgl. Die Erfindung
betrifft die vorteilhafte Ausbildung von Tastenknöpfen für Schreibmaschinen, Rechenmaschinen
und ähnliche Büromaschinen. Ursprünglich wurden derartige Tastenknöpfe mit einem
Metallrand versehen, der eine das Zeichen aufweisende Einlage auf dem Tastenknopf
festhielt. Der Metallrand ist unbequem, da er sich der Fingerkuppe nicht harmonisch
anschließt. Es wurden daher in der Folgezeit Konstruktionen entwickelt, die diesen
Nachteil vermieden und die eine glatte, leicht konkave Tastenknopfoberfläche besaßen.
Für diese Konstruktionen wurde vor allem von Kunststoff Gebrauch gemacht. Zunächst
wurde Celluloid benutzt. Dabei wurden die Zeichen als Folien eingepreßt, was sich
aber nicht bewährt hat, da sich die Folien beim Gebrauch öfters ablösten. Auch Tastenknöpfe
aus Preßmasse haben eine gewisse Bedeutung erlangt. Sie haben jedoch den Nachteil,
daß sie sehr spröde sind und sich daher nicht zum Aufpressen auf den Tastenhebel
eignen.
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In neuerer Zeit werden Tastenknöpfe fast nur noch aus thermoplastischen
Kunststoffen im Spri.tzgußverfahren hergestellt. Unter den Spritzgußmassen gibt
es weiche und harte Stoffe. Es ist aber zur Zeit noch kein Kunststoff bekannt, der
bei einer hohen Oberflächenhärte gleichzeitig eine genügende Zähigkeit aufweist.
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Eine große Oberflächenhärte für die Tastenknöpfe ist im Hinblick auf
die Benutzer erwünscht, um Beschädigungen bzw. Abnutzung und Rauhigkeit der Tastfläche
nach längerem Gebrauch auszuschalten. Der beste Kunststoff in dieser Beziehung ist
Polyacrylsäureester, ein Material, das eine sehr hohe Oberflächenhärte aufweist
und dabei in allen Farben bezogen werden kann. Seiner Benutzung steht jedoch der
Umstand weitgehend entgegen,
daß der Stoff sehr spröde und spannungsempfindlich
ist, so daß die übliche Befestigung durch Aufpressen auf den Tastenhebel große Schwierigkeiten
bereitet. Die Stärke des Bleches. aus dem der Tastenhebel gestanzt wird, ist nämlich
verhältnismäßig großen Schwankungen unterworfen, die mehrere hundertstel Millimeter
betragen und die durch die zulässige Dehnung des Kunststoffes nicht aufgenommen
werden können.
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Ein Kunststoff, der sehr zäh ist, stellt in der Acety lcellulose zur
Verfügung. Er kann, ohne Rißbildung befürchten zu müssen, größeren Verformungen
ausgesetzt «erden. Tastenknöpfe aus diesem Stoff können unbedenklich fest auf den
Tastenhebelschaft gepreßt werden, auch wenn dieser Ungenauigkeiten bis zu 1/1o mm
aufweist. Dieser Kunststoff ist ebenfalls in allen Farben lieferbar und gegen Benzin
beständig. Als Nachteil weist er eine nur geringe Oberflächenhärte auf.
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Es sind daher bereits Tasten auf den Markt gebracht worden, bei denen
ein das Schriftzeichen .aufweisender Vorspritzling und den Tastenfuß bildender Vorspritzling
aus einer zähen, verformbaren Spritzgußmasse bestand, während der Mantel aus einer
harten Spritzgußmasse gefertigt war. In diesen Fällen war jedoch der Vorspritzling
von dem Mantel unmittelbar umschlossen, so daß beim Aufschlagen des Tastenfußes
auf den Tastenhebel die Gefahr bestand, da.ß der Mantel trotz der zähen Masse des
Tastenfußes auseinandergesprengt wurde. Um dieser Gefahr zu begegnen, sind der zur
Befestigung auf den Tastenhebelschaft ausgebildete, aus einer zähen Spritzgußmasse,
z. B. Acetylcellulose, bestehende Vorspritzling, der den Tastenfuß darstellt, und
der aus einer harten Spritzgußmasse, z. B. Polyacrylsäureester, gefertigte Mantel
des Tastenknopfes im Bereich des Tastenfußes an ihren den Tastenhebel zugewandten
Seiten durch einen Zwischenraum voneinander getrennt. Durch diese Ausbildung werden
alle auftretenden mechanischen Spannungen innerhalb des Tastenfußes ausgeglichen
und können sich nicht auf den Mantel übertragen. Selbst dann, wenn durch erhebliche
übermaße des Tastenhebels der Tastenfuß überbeansprucht ist und bereits rissig wird,
bleibt der Mantel infolge des Zwischenraumes gänzlich in Takt und der Knopf, sofern
die Zerstörung des Tastenfußes nur geringfügig ist, betriebsfähig, was beim Aufplatzen
des Mantels nicht mehr der Fall sein würde. Vorteilhafterweise besitzt der Mantel
die Form eines offenen Bechers und ist mit dem Vorspritzling nur an wenigen,- z.
B. zwei einander gegenüberliegenden Stellen durch Vorsprünge oder Aussparungen verankert,
im übrigen aber durch einen gleichmäßig verlaufenden Zwischenraum getrennt.
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Für das Einbringen des Tastenhebelschaftes ist der Vorspritziing mit
einem trugartigen Hohlraum von rechteckigem Querschnitt versehen. Nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung wird der trugartige Hohlraum breiter ausgeführt, als es für
die Aufnahme des Tastenhebelschaftes erforderlich wäre, und der verbleibende Zwischenraum
an den Längsseiten durch eine Schicht aus hartem Werkstoff ausgefüllt. Diese Maßnahme
hat den Vorteil, daß das gegenüber Kunststoff harte Stahlmaterial besser in dem
harten Kunststoff geführt wird. Der umfassende zähe Mantel des Vorspritzlings sorgt
dafür, daß der aus hartem Kunststoff bestehende Innenteil nicht aufplatzt. Es ergeben
sich also ähnliche Verhältnisse wie bei der Verwendung von Einsatzstahl für Maschinenteile.
Darüber hinaus wird durch die Anbringung der harten Schichten an den Längsseiten
des Schlitzes im Vorpreßling beim Aufspritzen des harten Materials der Zufluß zu
den Materialinseln bei geschlossenen Buchstaben erleichtert.
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Die Verbindung und Verankerung des Mantels mit dem Vorpreßling kann
beispielsweise durch axiale Stege aus hartem Material vorgenommen werden, und über
diese Stege kann ferner eine Verbindung des Mantels zu den harten Auflageschichten
im Innern des Schlitzes des Vorpreßlings geschaffen werden. Zu diesem Zweck werden
die Stege den Schmalseiten des rechteckigen Hohlraumes des Vorspritzlings benachbart
angeordnet und die Wandung des Vorspritzlings all diesen Stellen ausgespart und
durch harten Werkstoff ausgefüllt, so daß über die Aussparung eine Brücke gebildet
wird, die den Mantel aus hartem Werkstoff mit der harten Innenauskleidung verbindet.
Während Vorspritzling und Innenwandung des Mantels zweckmäßig Kreisform besitzen,
kann der Mantel außen eine für den Fingeranschlag besonders günstige Form, z. B.
Herzform, besitzen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt Fig. i die Unteransicht eines Vorspritzlings, Fig. a einen Querschnitt
durch den Vorspritzling, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Vorspr itzling, Fig. 4.
einen Querschnitt durch den fertigen Tastenknopf, Fig. 5 eine Draufsicht auf den
fertigen Tastenknopf.
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In den Figuren ist i der Körper eines Vorspritzlings, der im Innern
zur Aufnahme des Tastenhebelschaftes einen trugartigen Hohlraum a von rechteckigem
Querschnitt besitzt. Der in Fig. a obenliegende Boden des Hohlraumes wird durch
gitterartige Stäbe 3 gebildet, zwischen denen sich Aussparungen .4 befinden. Die
Stäbe ermöglichen bei der Herstellung des Vorspritzlings in an sich bekannter Weise
den Zustrom des Spritzmaterials zu allen Teilen eines Zeichens 5, während umgekehrt
die burchbrechungen q. beim Umpressen des Vorspritzlings mit einer andersfarbigen
Masse den Zustrom der Spritzmasse auch zu den geschlossenen Innenräumen eines Zeichens
ermöglichen. Der Vorspritzling ist bei 6 mit einer Nase versehen, die sich etwa
über die halbe Höhe des Vorspritzlings erstreckt. Bei 7 besitzen die Schmalwände
des Vorspritzlings dachartige Aussparungen, über die später eine Brücke aus hartem
Spritzmaterial gebildet wird. Der äußere Umriß des Vorspritzlings ist kreisförmig,
an seinem oberen Teil ist bei 8
zweckmäßig ein Rand vorgesehen.
In Fig.2 ist bei 9 gestrichelt der Mantel aus hartem Material angedeutet.
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Einen Schnitt durch den mit einem harten Mantel 9 umgebenen Vorspritzling
i zeigt die Fig. 4, während Fig.5 eine Draufsicht auf den fertigen Tastenknopf darstellt.
Bei io ist zwischen dem Vorspritzling und dem Mantel ein ringförmiger Raum frei
gelassen, so daß der spannungsempfindliche Rand i i des harten Mantels mechanisch
entlastet ist. Die Längsseiten 12 des inneren Hohlraumes 2 sind durch hartes Material
12 ausgefüllt, so daß beim Aufpressen auf den Tastenhebel 13 eine Berührung im wesentlichen
nur zwischen dem Tastenhebel 13 und den harten Auflagen 12 stattfindet. Ein Aufplatzen
des harten Materials 12 wird durch die Umfassung durch den Vorspritzling i verhindert.
Die an den Schmalseiten des inneren Hohlraumes vorgesehenen Aussparungen 7 sind
mit hartem ,Material ausgefüllt, zugleich sind ihnen benachbart axiale Stege 14
und 15 vorgesehen aus hartem Stoff, so daß alle Teile, die aus hartem Material bestehen,
miteinander verbunden sind und zugleich eine feste Verbindung und Verzahnung zwischen
Vorpreßling i und Mantel 9 erzielt wird. Der Steg 14 umschließt gleichzeitig die
Nase 6. .
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Wie Fig. 5 erkennen läßt, besitzt der Vorspritzling und die Innenwandung
des Mantels 9 Kreisform, während für den Mantel außen eine Herzform vorgesehen ist.