DE904883C - Herstellung von Feineisen oder Draht in Warmwalzwerken - Google Patents

Description

• Herstellung von Feineisen oder Draht in Warmwalzwerken Fein- oder Drahtstraßen benötigen ein Vorwalzwerk, um die zur Verarbeitung kommenden Walzblöcke oder Knüppel auf kleineren Querschnitt herunterzuwalzen, bevor sie der eigentlichen Fertigstraße zugeführt werden. Insbesondere bei der Herstellung kleiner Endquerschnitte, wie Draht, sind auf der Vorstraße zahlreiche Walzstiche erforderlich. Bei der Walzung häufig wechselnder Profilquerschnitte oder Werkstoffsorten bleibt die Leistungsfähigkeit der Vorstraße mehr oder weniger unausgenutzt, bzw. es sind zeitraubende Umbauten und eine umfangreiche Werkzeugausrüstung erforderlich. Liegen zudem die verlangten Mengen einer Walzung unter dem für die Vorstraße geeigneten Blockgewicht, so ergeben sich für die Walzung nicht nur wirtschaftliche, sondern auch technische Schwierigkeiten. Zu ihrer Beseitigung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, für die Herstellung von Walzprofilen in Warmwalzwerken, insbesondere auf Fein- oder Drahtstraßen, an Stelle der Vorwalz- oder der Vorstraße eine Strangpresse zu verwenden, deren austretender Strang von vorzugsweise kleinem Querschnitt in gleicher Hitze den Fertiggerüsten des Warmwalzwerkes zugeführt wird. Die Verwendung der Strangpresse ist in bezug auf die Anlage- und die laufenden Betriebskosten der Vorstraße insbesondere dann erheblich überlegen, wenn die Fertigstraße eine kleine Leistung aufweist, vor allem, wenn häufig wechselnde Profile oder Werkstoffsorten verlangt werden. Ferner eignet sich die Strangpresse auch zur Verarbeitung sehr kurzer Blöcke mit entsprechend niedrigem Blockgewicht. Schließlich kann auch die Strangpresse zur Rohrherstellung verwendet werden, so daß die Gesamtanlage besonders für kleinere Volkswirtschaften mit begrenzten iNIengen vorteilhaft ist.
• Es ist an sich in der Technik der Rohrherstellung bereits seit langem bekannt, eine Strangpresse unmittelbar mit einem Fertigwalzwerk zu kombinieren, so daß in einer Hitze gearbeitet wird. Für die Herstellung von Feineisen oder Draht ist der Erfindungsgedanke jedoch neu und bringt die geschilderten Vorteil.: mit sich.
• Zur Durchführung der Erfindung können alle gebräuchlichen Strangpressen verwendet werden. Für die Erzeugung der Anstichquerschnitte aus Stahl oder Stahllegierungen sind mechanische, z. B. mittels Kurbel angetriebene Strangpressen wegen ihrer hohen Preßgeschwindigkeit und Stückfolgezeit besonders geeignet. Der in die Strangpresse eingesetzte Stahlblock hat z. B. einen Durchmesser von z 5o mm, eine Länge von 450 mm und ein Gewicht von 63 kg. Er wird auf einen Strang von 2o mm Durchmesser oder Vierkantquerschnitt oder auch auf einen Oval- oder Spießkantquersehnitt entsprechend der Größe, wie er für das Drahtwalzen gebräuchlich ist, verarbeitet und unmittelbar anschließend ohne Zwischenwärmung auf der Fertigstraße zu Draht von 6 mm heruntergewalzt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Die Verwendung einer Strangpresse an Stelle einer Vorstraße oder einer Vorwalze in Warmwalzwerken zur Herstellung von Feineisen oder Draht in einer Hitze. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 266 944 242 46o, 586 5z2.