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Antrieb für eine Drehbank- oder Automatenspindel Die Erfindung bezieht
sich auf den Antrieb einer Spindel, die auf einem in ihrer Achsrichtung verschiebbaren
Schlitten einer Drehbank oder eines Direhautomaten gelagert ist, mittels eines endlosen
Riemens, der sich durch eine im Schlitten vorgesehene Öffnung erstreckt.
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Bei mit größter Genauigkeit arbeitenden Drehautomaten, wie sie z.,
B. in der Uhrenindustrie zur Herstellung kleinster Uhrenbestandteile verwendet werden,
soll der Schlitten zur Erreichung einer guten Führung bei einer gegebenen Länge
desselben möglichst schmal sein. Anderseits ist es vorteilhaft, wenn die auf dem
Schlitten gelagerte, getriebene Riemenscheibe verhältnismäßig groß ist und zum Antrieb
derselben ein geflochtener oder endverleimter Riemen verwendet wird:, d. h. ein
Riemen, der keinerlei Schließklammern aufweist, um schädliche Flatterbewegungen
desselben zu vermeiden. Solche Riemen bedingen aber entweder zwei Öffnungen für
den Durchgang des Riemenfis, von dienen die eine im Schlitten und. die andere außerhalb
desselben vorgesehen ist (s. Fig. q.), oder eine einzige, im Schlitten vorgesehene
Öffnung für beide Trume des Riemens (s. Fig. 5).
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Im ersten Fall (Fig. q.) ist das Auflegen( eines endlosen, geflochtenen
oder verleimten Riemens um die Riemenscheiben unmöglich, ohne denselben zuerst zu
öffnen und dann nach dem Anlegen wieder zu schließen.
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Im zweiten Fall (Fig. 5) ist das Anlegen und Wegnehmen eines endlosen
Riemens leichter, aber, wenn die getriebene Riemenscheibe verhältnismäßig groß ist
(großer Durchmesser), wird die einzige Öffnung im Schlitten übermäßig breit, so
daß
der Schlitten im Verhältnis zu seiner Länge zu breit ausfällt und dadurch eine schlechte
Führung erhält. V4'enn eine getriebene .Riemenscheibe mit kleinem Durchmesser angewendet
wird, bleibt die Breite des Schlittens normal, hingegen ist die Kraft-Übertragung
ungenügend.
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Durch die Erfindung ist ein allen den hier aufgedeckten Problemen
Rechnung tragender Antrieb geschaffen worden,- der sich dadurch kennzeichnet, daß
am Schlitten eine Rolle gelagert ist, die den ablaufenden Riementrum dicht unterhalb
der auf der Spindel vorgesehenen Riemenscheibe bis nahe an den anderen Riementrum
hin ablenkt. Dadurch kann man die Öffnung im Schlitten und deshalb auch letzteren
möglichst schmal halten. Man erhält so eine einwandfreie Schlittenführung und einen
straffen und regelmäßigen Antrieb der Drehspindel mittels eines endlosen Riemens,
der sich leicht und bequem auf die Riemenscheiben auflegen: oder von diesen ,entfernen
läßt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Anwendung an einen Drehautomaten veranschaulicht.
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Fig. i zeigt, - mehr oder weniger schematisch, einen senkrechten Querschnitt
durch diesen Drehautomaten ; Fig.2 ist ein senkrechter Längsschnitt durch einen
Teil dieses Drehautomaten; Fig.3 zeigt, ähnlich wie Fig.2, aber in einem größeren
Maßstab, einen senkrechten Längsschnitt des Drehautomaten, wobei absichtlich verschiedene
Teile weggelassen wurden; Fig. q. und 5 zeigen zur Erläuterung des Standes der Technik
die beiden einleitend erwähnten Vorrichtungen bekannter Art.
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In den Fig. i, 2 und 3 ist 6 das Maschinenbett und 7 der damit ein
Stück bildende Sockel mit Ölwanne; B ist die treibende Riemenscheibe, 9 die getriebene
Riemenscheibe, io. der endlose Antriebsriemen, i i eine Ablenkrolle und 12 der bewegliche
Spindelstock, der in einer schwalbenschwanzförrnigen Schlittenführung 13 des Maschinenbettes
verschiebbar ist.
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Die treibende Riemenscheibe 8 ist auf einer Steuerwelle rd. aufgekeilt,
die in zwei Lagerteilen 15 bzw. 16 (Fig.2) gelagert ist, die beide mit Kugellagern
versehen sind. Der Lagerteil 15 ist ortsfest, da er in ,einem Ansatzteil des. Maschinensockels
besteht. Der Lagerteil 16, in dem das hintere Ende der Welle 14 gelagert
ist, besteht in einem Scheibenstück 17,. das wegnehm'bar in einer Öffnung 18 in
der einen Wandung dies Maschinensockels 7 eingesetzt ist. Dieses Scheibenstück ist
zusammen mit dem Kugellager und,der Welle i¢ mittels zwei Schraubenmuttern ig und
2o in seiner Arbeitslage gesichert, von dienen die eine auf das Ende der Welle 1,4
aufgeschraubt und die andere imScheibenstück 17 eingeschraubt ist.
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Die Riemenscheibe8 wird in der durch einen Pfeil (Fig. i) angedeuteten
Richtung angetrieben und treibt selbst die Riemenscheibe 9 an, die lose auf einem
in einer Bohrung des Spindelstockes.12 passend eingesetzten Hülsenteil 12 gelagert
ist, der mit einer ortsfesten: Lagerhülse ein wegnehmbares Stück bildet. Im Hülsenteil
12 ist die die Lagerhülsen freidurchsetzende Hohlspindel 21 dies Spindelstockes
12 mittels Kugellagern 23 und 24, die mit Hilfe von Schraubenmuttern 25 und 25'
in ihrer Arbeitslage gehalten werden, gelagert. Gegebenenfalls könnte die die Riemenscheibe
g tragende Hülse auch axial vorstehend unmittelbar am Körper des Spindelstockes
befestigt sein.
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Die Riemenscheibe g ;hat keine Seitenwangen; sie ist mittels Kugellagern
26, 26' auf der Lagerhülse 2ä gelagert, treibt aber die Hohlspindel 21 nur indirekt
an, und zwar mittels, einer Zapfenscheibe 27, die auf dieser Spindel aufgekeilt
und deren Zapfen in entsprechende Ausnehmungen der Riemenscheibe 9 eingreifen.
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DLr Antriebsriemen io läuft mit seinen beiden Trümen durch eine einzige,
äm Fußteil des Spindelstock.es 12 vorgesehene Öffnung 28 hindurch: Dieser
Fußteil, der als Schlitten mit Schwalbenschwanzführungen ausgebildet ist, weist
zwei Laschenteile z9 auf, in welchen die Achse 30 der mit Seitenwang en'
3I versehenen Ablenkrolle i i drehbar gelagert ist. Über diese Ablenkrolle i i ist
der getriebene Trum io' des Antriebsriemens io geführt, der dadurch in Richtung
gegen den treibenden T'rum iö' abgelenkt wird. Demzufolge liegen die beiden Trume
des Riemens nahe beieinander, so daß für den Durchgang derselben durch den Führungsteil
des Maschinenbettes und durch den Fußteil des Spindelstockes nur eine verhältnismäßig
schmale Öffnung notwendig ist. Der Führungsteil des Maschinenbettes weist eine längliche
Öffnung 32 auf, die an ihrem 'hinteren Ende in eine Ausnehmung 33 im Maschinenbett
ausläuft; wodurch ermöglicht wird, den Spindelstock 12 zusammen mit der Ablenkrolle
i i wegzunehmen. Dank dien Seiten-Wangen der Ablenkrolle i i ist eine gute Führung
des Antr ie#bsriemens io gesichert, der gefügig den geradlinigen Hinundherbewegungen
des Spindfl-Stockes und der Antriebsscheibe g folgt, obwohl letztere keine Seitenwangen
aufweist. Der Durchmesser der Riemensche be g kann verhältnismäßig groß sein, während!
der Schlittenteil dies Spindelstockes verhältnismäßig schmal ist im Vergleich zu
Einrichtungen ähnlicher Art (vgl. Fig. 5), wodurch die Voraussetzungen zu ,einer
wirksamen Zugwirkung des Antriebsriemens und einer guten Führung des Spindelstockes
gegeben sind.
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Anderseits ,gestattet diese Vorrichtung die Verwendung ein-es endlosen
Antriebsriemens, =der -geflochten oder endverleimt sein kann, da es mit ihr ohne
weiteres möglich ist, den Antriebsriemen von der Maschine zu entfernen oder anzubringen.
Zu diesem Zwecke genügt es, einerseits das Scheibenstück 17 und die anderen Teile
der äußeren Lägerstelle der Antriebswelle rq. zu entfernen und anderseits den Spindelstock
12, die Lagerhülse 22, die Riemenscheibe 9 und die Kugellager 21:24, 26, 26' zu
entfernen, was. sich ohne weiteres bewerkstelligen läßt; da der Durchmesser der
Riemenscheibe 9 kleiner ist als derjenige der Bohrung, in der der Spindelstock 12
eingepaßt ist. Die Fig. 3 zeugt dien
Drehautomaten ohne untere Lagerung
17, Lagerhülse 22, Riemenscheibe g: und zugehörige Kugellager, da angenommen
ist, daß alle diese Teile entfernt wurden. In diesem Zustand der Maschine ist es
möglich., den Antriebsriemen zu entfernen, sei es durch diie runde Öffnung 18 des
Maschinensockels oder durch die Bohrung für den Spindelstock, um ihn durch einen
andern zu ersetzen, wie dies beim Zerreißen derselben vorkommen kann. Der neue Riemen
wird vorteilhafterweise durch die Bohrung für den Spindelstock 12 eingeführt, daraufhin
durch die Öffnung 28 hindurchgestoßen und dann durch die Öffnung 18 hindurch um
die Scheibe 8 umgelegt. Schließlich werden das Lager 17 und die Lagerhülse
22 wieder eingesetzt, wobei die auf dem H!ülse@n.teil derselben angeordnete Riemenscheibe
g mit der oberen Schleife des Antriebsriemens in Eingriff gelangt.
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Dias dargestellte Ausführungsbeispiel veranschaulicht die Anwendung
des E;rfim;dungsgegenstande.s zu einem Drehautomaten, in welchem die Spindel 21
des Spindelstockes hohl ist, um die Zuführung der zu bearbeitenden Stange durch
die Spindel hindurch zu ermöglichen. Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung
ist aber auch an Werkzeugmaschinen anderer Art anwendbar, in welchen die Spindel
beispielsweise massiv und mit ihrer Riemenscheibe auf einem einfachen Schlitten
oder einem verschiebbaren Lager angeordnet ist.