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Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe Die
Erfindung betrifft die Gewinnung von neuen Anthrachinonfarbstoffen, und zwar in
Form ihrer Säuren oder ihrer Salze.
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Die Farbstoffe gemäß der Erfindung sind Abkömmlinge von i, 4-Diamino-Anthrachinonen,
in denen die Aminogruppe in i-Stellung gegebenenfalls substituiert sein kann und
ein Wasserstoffatom der q.-Aminogruppe durch einen heterocyclischen Diphenylenrest
ersetzt ist. Dieser Rest wird gebildet durch zwei Benzolkerne, welche unmittelbar
über je ein Kernkohlenstoffatom und darüber hinaus über je ein diesen genannten
Kohlenstoffatomen benachbartes Kohlenstoffatom jedes Kernes unter Vermittlung eines
anorganischen Atoms oder Radikals unter Ringschluß miteinander verkettet sind. Vorzugsweise
enthalten die Farbstoffe eine Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppe in 2-Stellung
des Anthrachinonkernes.
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In der i-Stellung des Anthrachinonkernes der Farbstoffe können eines
oder beide Wasserstoffatome der N H2 Gruppe in i-Stellung durch Alkyl, Aryl, Aralkyl-Hydroaryl,
Cycloalkyl, Oxalkyl oder ein heterocyclisches Radikal substituiert sein.
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Im heterocyclischen Diphenylenrest in der 4.-Stellung des Anthrachinonkernes
können der eine oder beide der Benzolkerne des Diphenylenrestes weitere Substituenten
aufweisen.
Die Farbstoffe gemäß der Erfindung lassen sich durch
die nachstehende allgemeine Strukturformel darstellen.
Hierin bedeuten: R, Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Oxalkyl, Cycloalkyl, Aryl, Hydroaryl
oder ein heterocyclisches Radikal, RII Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Oxalkyl, Cycloalkyl,
Aryl, Hydroaryl oder ein heterocyclisches Radikal, X Halogen, eine Carbon- oder
Sulfonsäuregruppe, Z eine Carbon- oder Sulfonsäuregruppe (von X oder Z kann auch
eines Wasserstoff sein), Rill einen heterocyclischen Diphenylenrest entsprechend
der nachstehenden allgemeinen Strukturformel oder ein hydriertes Derivat oder ein
Alkyl-, Alkoxy-, Aryl-, Halogen- oder Sulfoderivat hiervon (Sulfo = z. B. Sulfonsäure,
Sulfonsäureamid oder substituiertes Sulfonsäureamid,
Y = O, S, N H, N-Alkyl oder SO" m Z oder 2. In Form des Natriumsalzes
sind die Farbstoffe blaue bis grüne Körper, löslich in Wasser und dazu geeignet,
Polyamidkunstfasern (USA.-Patentschriften 2071250, 2071253, 2130523, 2130948 und
britische Patentschriften 461236,-461237, 474999 und 495790), tierische oder
proteinhaltige Fasern, wie Wolle, Seide, Casein, oder Sojabohnenfasern aus sauren
und neutralen Farbbädern gleichmäßig hell blau bis grün zu färben. Die neutralen
Lösungen, insbesondere jene, welche Natriumsulfat oder ein ähnliches Salz enthalten,
färben die durch die genannten Patentschriften charakterisierten Kunstfasern oder
proteinhaltigen Fasern kräftig, gleichmäßig und haltbar blau bis grün.
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Die Farbstoffe gemäß der Erfindung sind besonders wertvoll im Hinblick
auf ihre Eignung, kräftige und gleichmäßige Färbungen auf den obenerwähnten Fasern
zu erzeugen, wenn sie im neutralen, Natriumsulfat enthaltenden Bad angewendet werden.
Daher lassen sich die Farbstoffe besonders zum Färben von gemischten Textilgeweben,
z. B. solchen von Polyamidreyon oder Polyamidbaurnwolle, verwenden. Die neuen Farbstoffe
können dabei gleichzeitig in einem einzigen Bad angewendet werden, welches Farbstoffe
für Reyon oder Baumwolle oder andere Farbstoffe enthält, welche ausschließlich im
neutralen oder leicht alkalischen Bad anwendbar sind. Werden die erfindungsgemäßen
Farbstoffe im neutralen Farbbad angewendet, so sind sie dazu geeignet, gemeinsam
Färbungen auf gemischten Textilstoffen zu erzeugen, die zusammengesetzt sind aus
Polyamidfasern und tierischen oder proteinhaltigen Fasern.
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In Form der Salze solcher Metalle, die nicht der ersten Gruppe des
Periodischen Systems angehören, wie z. B: Barium, Zinn, Blei, Aluminium, Calcium,
Strontium, Magnesium, Kupfer, Chrom oder Nickel, und die mit den erfindungsgemäß
erhältlichen Farbstoffen Farblacke zu bilden vermögen, sind die Farbstoffe feste,
in Wasser überhaupt nicht oder schwer lösliche Verbindungen, welche in Form wäßriger
Dispersionen tierischen Fasern und Polyamidfasern, insbesondere letzteren, Färbungen
verleihen, welche gewöhnlich heller und klarer sind als jene, welche mit den entsprechenden
wasserlöslichen Farbstoffen erhalten werden. Von der Fülle der durch die Erfindung
erfaßten Farbstoffe sind diejenigen besonders wertvoll; welche in der i -Stellung
des Anthrachinonkernes eine - N H2 Grüppe, in der 2-Stellung des Anthrachinonkernes
eine Sulfon= Oder Carbonsäuregruppe (freie Säure oder Salze), in der 4-Stellung
des Anthrachinonkernes einen heterocyclischen Diphenylenaminrest (welcher zweckmäßig
keine die Wasserlöslichkeit bedingende Gruppe aufweist) enthalten.
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Der erfindungsgemäße Farbstoff wird dadurch hergestellt, daß man ein
Mono- oder Diaminoderivat einer heterocyclischen Diphenylenverbindung kondensiert
mit einer solchen Sulfon- Oder Carbonsäuregruppen enthaltenden Anthrachinonverbindung,
die in Z-Stellung des Anthrachinonkernes eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe
und in 4-Stellung des Anthrachinonkernes ein Halogenatom enthält. Die Kondensation
wird in Gegenwart eines Kupferkondensationskatalysators vorgenommen.
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Ein bevorzugtes Herstellungsverfahren gemäß der Erfindung besteht
darin, daß man eine heterocyclische Diphenylenverbindung entweder mit einem Alkälisalz
von Z-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure oder einem Alkalisalz von Z-Amino-4-bromanthrachinon-2-carbonsäure
umsetzt. Die Umsetzung erfolgt in einem wäßrigen Reaktionsmedium, welches ein säurebindendes
Agens und einen Kupferkatalysator von bei derartigen Kondensationen üblicher Art
enthält. Die Temperatur beträgt zwischen ungefähr 7o bis zu ungefähr Zoo', zweckmäßig
zwischen 75 und 85'. Dabei werden etwa äquimolekulare Mengen der Anthrachinonverbindung
und des Monoaminoderivats der heterocyclischen Diphenylenverbindung angewendet.
Zweckmäßig ist das Aminoderivat der heterocyclischen Diphenylenverbindung in kleinem
Überschuß vorhanden. Es können auch 2 Mol der Anthrachinonverbindung auf etwa i
Mol eines Dian-iinoderivats der heterocyclischen Diphenylenverbindung angewendet
werden. In diesem Falle kann die Anthrachinonverbindung im kleinen Überschuß vorhanden
sein. Ein säurebindendes Agens, wie z. B. Natriumcarbonat oder Natriumazetat, und
ein Kupferkondensationslzatalvsator, wie z. B. Kupferpulver, Salz von einwertigem
oder zweiwertigem Kupfer, insbesondere Kupferchlorid, sind gegenwärtig. Das Reaktionsgemisch
kann auch ein mit Wasser mischbares, organisches Lösungsmittel, wie Methyl- oder
Äthylalkohol,
Diäthylenglykol oder Dioxan, enthalten. Wird von einem Diaminoderivat der heterocyclischen
Diphenylenverbindung ausgegangen, enthält das Reaktionsgemisch ein wasserlösliches
Lösungsmittel, um damit eine Kondensation von mehr als i Mol der Anthrachinonverbindung
mit jedem Mol des Diaminoderivats der heterocyclischen Diphenylenverbindung herbeizuführen.
Ist die Kondensation beendet, so wird der erhaltene Farbstoff in Form der freien
Säure durch Ansäuerung des Reaktionsgemisches gewonnen. Es wird filtriert. Der Farbstoff
wird gereinigt durch Waschen mit verdünnter Säure oder heißer Salzlösung. Er kann
auch dadurch gereinigt werden, daß man ihn wiederholt in Wasser und bzw. oder Alkohol
oder anderen Lösungsmitteln löst und in Form des Natriumsalzes auskristallisieren
läßt.
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Für die Gewinnung von Farbstoffen in Form von Salzen derjenigen Metalle,
die nicht der ersten Gruppe des Periodischen Systems angehören und Farblacke zu
bilden vermögen, wird der Farbstoff in wäßriger Lösung mit einem wasserlöslichen
Salz oder einer anderen Metallverbindung des betreffenden Metalls umgesetzt. Der
dadurch sich absetzende Niederschlag wird durch Filtrieren gewonnen.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens erläutern, wobei zu bemerken ist, daß die Erfindung keineswegs auf diese
Ausführungsbeispiele beschränkt ist. Die einzelnen Merkmale der Ausführungsbeispiele
lassen sich ohne weiteres abwandeln. In den Beispielen beziehen sich Teile und Prozente
stets auf das Gewicht. Das angewendete Numerierungssystem zur Identifizierung der
einzelnen Aminoderivate der heterocyclischen Diphenylenverbindungen entspricht den
Angaben in -The Ring Index« (Patterson & Capell 19q.0). Beispiel i Eine Mischung
aus 5 Teilen 2-Amino-dibenzofuran, 5 Teilen kalzinierter Soda, 0,5 Teilen Kupferchlorid
und 25o Teilen Wasser wird auf 75 ° erhitzt, bis Homogenität eingetreten ist. io
Teile i-amino-q.-bromanthrachinon-2-sulfonsaures Natrium werden im Verlauf von io
bis 15 Minuten zugegeben. Die Mischung wird etwa 6 Stunden lang unter Rühren auf
der Temperatur von 75 bis 85° gehalten, um die Kondensation zu vollenden. Während
der ersten Stunden wird i Teil Kupferchlorid in fünf gleichen Portionen in gleichen
Zeitabschnitten zugegeben. Die erhaltene Reaktionsmasse wird bis zur Färbung von
Kongorotpapier mit Hilfe von Chlorwasserstoffsäure leicht sauer gemacht. Es wird
filtriert. Der Filterkuchen wird mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure gewaschen,
bis das Filtrat farblos ist. Der Farbstoff wird weiterhin dadurch gereinigt, daß
er in Wasser gelöst wird, um ihn aus der Lösung mit Hilfe von kalzinierter Soda
und Salz in Form des Natriumsalzes zu isolieren.
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Das erhaltene Produkt besteht aus einem blauen kristallinen festen
Stoff, welcher in kaltem Wasser schwer, jedoch in heißem Wasser leicht löslich ist.
Er färbt Wolle, Seide und Polyamide aus sauren und neutralen Bädern und gibt helle
blaue Färbungen von guter Farbstärke und guter Echtheit gegenüber Licht und beim
Waschen. In Form der freien Sulfonsäure besitzt der Farbstoff die nachstehende Strukturformel:
Beispiel 2 An Stelle des 2-Aminodibenzofurans gemäß Beispiel i werden 5 Teile 3-Amino-2-methoxydibenzofuran
(britische Patentschrift ¢72 170) verwendet. Das Verfahren wird im übrigen in der
gleichen Weise durchgeführt.
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Das erhaltene Produkt ist ein Farbstoff von grünblauer Beschaffenheit,
welcher Seide, Wolle und Polyamide aus sauren und neutralen Bädern kräftig, gleichmäßig
und grün färbt. Die Färbung besitzt hervorragende Echtheit gegenüber Licht und gegenüber
Waschen. Das Produkt besitzt in Form der freien Sulfonsäure die nachfolgende Strukturformel:
Beispiel 3 Zu einer vorher auf 8o° erhitzten Mischung von 5 Teilen 3-Aminodibenzofuran,
175 Teilen Wasser und iio Teilen Diäthylen-Glykol werden 55 Teile io°/oiges wäßriges
Natriumcarbonat, 0,5 Teile Kupferchlorür und io Teile i-amino-q.-bromanthrachinon-2-sulfonsaures
Natrium gegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 8o bis 85° erhitzt,
so lange, bis keine Farbänderung mehr zu beobachten ist (etwa 7 Stunden). Während
der ersten Stunden wird i Teil Kupferchlorür in gleichen Zeitintervallen in fünf
Portionen zugegeben. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch mit 30o Teilen
Wasser verdünnt und mit Chlorwasserstoffsäure bis zur Färbung von Kongorotpapier
angesäuert. Die erhaltene Ausfällung des gewünschten Farbstoffes wird bei etwa 8o°
abfiltriert. Der Filterkuchen wird mit iooo Teilen i°/oiger Chlorwasserstoffsäure
von 6o° vorgewaschen und mit heißem Wasser von 8o° nachgewaschen, bis ein farbloses
Filtrat vorliegt. Der erhaltene Filterkuchen wird mit 50o Teilen
Wasser
gekocht. Die heiße :Mischung wird mit Brillantgelbpapier als Indikator leicht alkalisch
gemacht unter Verwendung von wäßrigem Natriumcarbonat. Es wird gekühlt und mit Kochsalz
schwach ausgesalzen, um den Farbstoff in Form des Natriumsalzes zu isolieren: Es
wird filtriert, mit einer warmen wäßrigen Lösung, die = °i, Kochsalz und o,1 °/o
Natriumcarbonat enthält, ausgewaschen, so lange, bis das Filtrat farblos ist, Sodann
wird getrocknet. Das erhaltene Produkt besteht aus 1-arnino-4-(3'-dibenzofuran)-aminoanthrachinon-2-sulfonsaurern
Natrium. Dieser Farbstoff besteht aus blauen Kristallen, welche dazu geeignet sind,
Wolle, Seide und Polyamide aus neutralen Farbbädern zu färben, welche Natriumsulfat
enthalten. Die Färbungen sind blau und besitzen genügend Farbstärke, Klarheit, Gleichmäßigkeit
und Echtheit gegenüber Licht und gegenüber Waschen. Der Farbstoff besitzt in Form
der freien Sulfonsäure die nachfolgende Strukturformel:
Beispiel 4 Zu einer vorher auf 8ö° erhitzten Mischung von 6Teilen 3-Amino-dibenzofuran-8-sulfonsäurediäthylamid
(britische Patentschrift q.09 o14), 175 Teilen Wasser und 11o Teilen Diäthylenglykol
werden 55 Teile einer ro°/oigen wäßrigen Natriumcarbonatlösung,.0,5 Teile Kupferchlorür
und 8 Teile r-amino-4-brom-anthrachinon-a-sulfonsaures Natrium zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wird in der im Beispiel 3 beschriebenen Weise verarbeitet.
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Das erhaltene Reaktionsprodukt ist r-amino-4-(3'-dibenzofuran-8'-sulfonsäurediäthylamid)-aminoanthrachinon-2-sülfonsaures
Natrium. Es besteht aus blauen Kristallen, welche Wolle, Seide, Superpolyamide aus
neutralen Farbbädern gleichmäßig blau mit guter Farbstärke und guter Echtheit gegenüber
Licht und gegenüber Waschen färben. Der Farbstoff besitzt in Form der freien Sulfonsäure
die nachstehende Strukturformel
Beispiel s Das Verfahren nach Beispiel 3 wird an Stelle von 3-Aminödibenzofuran
mit 5 Teilen 3-Aminocarbazol durchgeführt. Das erhaltene Reaktionsprodukt besteht
aus grünblauen Kristallen, welche Wolle, Seide und Polyamide aus sauren und neutralen
Bädern kräftigblau färben bei guter Gleichmäßigkeit und guten Echtheitseigenschaften.
Der Farbstoff besitzt in Form der freien Sulfonsäure die nachfolgende Strukturformel:
Beispiel 6 5 Teile 3, 6-Diaminocarbazol werden bei 50° in 85 Teilen Diäthylenglykol
gelöst. Zur Lösung werden 2o Teile Harnstoff, 125 Teile einer ro°/oigen wäßrigen
Sodalösung, 0,5 Teile Kupferchlorür und r25 Teile Wasser gegeben. Das Gemisch wird
bis zum Eintreten der Homogenität gerührt. 27,5 Teile 88°/Qigen 1-an-#üno-4-bromanthrachinon-2-sulfonsauren
Natriums werden zugegeben. Es wird unter Rühren auf 75° erhitzt, bis nach etwa 5
Stunden völlige Kondensation eingetreten ist. Während der ersten 4 Stunden der genannten
Zeit werden 2,5 Teile Kupferchlorür in Portionen zugegeben. Das erhaltene Reaktionsprodukt
wird mit 3oo Teilen Wasser verdünnt, mit Chlorwasserstoffsäure bis zum Umschlag
auf Kongorotpapier angesäuert, auf 8o° erhitzt und bei dieser Temperatur filtriert.
Der Filterkuchen wird zweimal mit 5oo Teilen r%iger Chlorwasserstoffsäure (6o°)
gewaschen, daran anschließend mit heißem Wasser (8o°), bis das Filtrat im wesentlichen
farblos ist. Der Filterkuchen wird in 15oo Teilen Wasser suspendiert. Es wird gekocht,
auf 8o° abgekühlt und wäBriges Natriumcarbonat zugegeben, bis Brillantgelbpapier
Alkalität anzeigt. Hierauf läßt man die Mischung langsam auf Zimmertemperatur abkühlen.
Während der Abkühlung gibt man eine kleine Menge von Kochsalz zu, um die Kristallisation
zu fördern. Die erhaltenen Farbstoffkristalle werden abgefiltert, mit r%iger Natriumchloridlösung
leicht gewaschen, bis das Filtrat farblos ist. Es wird getrocknet. Der so gewonnene
Farbstoff besteht aus blaugrünen Kristallen. Er färbt Wolle, Seide und Polyamide
aus sauren und neutralen Farbbädern bläulichgrün. Die Färbung geht mehr ins Blaue
als die des Farbstoffes nach Beispiel 5. Die übrigen Eigenschaften sind die gleichen.
Der Farbstoff besitzt in Form der freien Sulfonsäure die nachstehende Strukturformel:
Beispiel 7 An Stelle von 3, 6-Diaminocarbazol, gemäß Beispiel 5, werden 6 Teile
2, 7-Diamino-3, 6-dimethylcarbazol verwendet. Das `'erfahren wird im Sinne des Beispiels
5 durchgeführt.
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Das erhaltene Produkt in Form des Dinatriumsalzes ist ein blauer Farbstoff,
welcher Wolle, Seide und Polyamide aus sauren und neutralen Farbbädern blaugrün
färbt. Der Farbstoff besitzt in Form der freien Sulfonsäure die folgende Formel:
Beispiel 8 Eine Mischung von 4o Teilen i-Amino-4-bromanthrachinon-2-carbonsäure,
37 Teilen 3-Aminodibenzofuran, 3o Teilen kalzinierter Soda, 4 Teilen Kupfersulfat,
2 Teilen Kupferchlorür und Soo Teilen Wasser werden auf go bis g5° erhitzt, bis
sich etwa nach i Stunde der Schaum setzt. Sodann wird etwa 4 Stunden lang am Rückfiußkühler
behandelt, um die Kondensation zu vollenden. Nach Abkühlen auf Zimmertemperatur
wird filtriert. Der Filterkuchen wird mit kalter, 5°/oiger Natriumchloridlösung
gewaschen und sodann in eine Mischung von iooo Teilen Wasser und 175 Teilen Salzsäure
von 20° Be eingerührt. Es wird auf go bis g5° erhitzt und bei dieser Temperatur
etwa i Stunde gerührt. Es wird heiß filtriert. Der Filterkuchen wird mit heißem
Wasser säurefrei gewaschen. Der aus rohem Farbstoff bestehende, so erhaltene Filterkuchen
wird in 3ooo Teilen heißen Wassers aufgeschlämmt. Es wird mit kalzinierter Soda
bis zum Ansprechen von Brillantgelbpapier alkalisch gemacht. Die Masse wird bei
85° abfiltriert. Der Kuchen wird mit heißem Wasser so lange gewaschen, bis das Filtrat
farblos ist. Die kombinierten Filtrate werden auf Zimmertemperatur abgekühlt. Mit
Kochsalz wird der Farbstoff ausgesalzen. Er wird durch Filtrieren und Waschen mit
kaltem Wasser gewonnen. Das erhaltene Produkt ist das Natriumsalz der i-Amino-4-(3'-dibenzofuran)-aminoanthrachinon-2-carbonsäure.
Der so erhaltene Farbstoff besteht aus blauen Kristallen, welche zwar etwas weniger
löslich in heißem und kaltem Wasser sind als der nach Beispiel 3 erhaltene, aber
aus dem neutralen Farbbad beim Färben erheblich besser aufziehen als der nach Beispiel
3 gewonnene Farbstoff. Er färbt Polyamide aus neutralen blau. Die blaue Farbe besitzt
erhebliche Farbstärke, Gleichförmigkeit und gute Echtheitseigenschaften. Der Farbton
ist etwas heller als die Färbungen, die mit dem entsprechenden Sulfonsäurefarbstoff
nach Beispiel 3 erhalten werden. In Form der freien Carbonsäure weist der Farbstoff
die nachstehende Strukturformel auf
Wie bereits erwähnt, erschöpft sich die Erfindung nicht in den oben wiedergegebenen
Beispielen. Diese Beispiele lassen sich im Rahmen der Erfindung variieren.
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So lassen sich an Stelle der i-Amino-4-bromanthtachinon-2-sulfonsäure
und der i-Amino-4-bromanthrachinon-2-carbonsäure gemäß den obigen Beispielen andere
Anthrachinonsulfon- und -carbönsäuren oder Mischungen hiervon verwenden, welche
in i-Stellung eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe und in 4-Stellung ein
Halogenatom aufweisen. Solche Stoffe sind folgende i-Amino-4-chloranthrachinon-2-carbonsäure,
i-Amino-4-chloranthrachinon-2-sulfonsäure, i-Methylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure,
i-Methylamino-4-bromanthrachinon-2-carbonsäure, i-Dimethylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure,
i-Äthylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Benzylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure,
i-Phenylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Cyclohexylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure,
i-Furfurylamino-4-brornanthrachinon-2-sulfonsäure, i-(2'-Dibenzofuranamino)-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure,
i-Oxäthylamino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure, i-Amino-4-bromanthrachinon-2, 5-disulfonsäure,
i-Amino-4-bromanthrachinön-2, 6-disulfonsäure, i-Amino-4-bromanthrachinon-2, 7-disulfonsäure,
i-Amino-4-bromanthrachinon-2, 8-disulfonsäure, i-Amino-2, 4-dibromanthrachinon-5-(oder
6-, 7- oder 8-)-sulfonsäure. Anthrachinonsulfonsäuren und -carbonsäuren dieser Art
sind beschrieben in der britischen Patentschrift 399 528 und in den USA.-Patentschriften
2 o97 672, 2 176 437, 2A21 928 und .2 412 790.
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Weiterhin lassen sich an Stelle der Aminoderivate der heterocyclischen
Diphenylenverbindungen der
obigen Beispiele andere Aminoderivate
heterocye lischer Diphenylenverbindungen verwenden, z. B. folgende: 3-Amino-2-äthoxydibenzofuran,
2-Amino-2-methoxy-7-methyldibenzofuran, 3-Amino-2, 7-dimethoxydibenzofuran, 3-Amino-2-methoxy-7-chlordibenzofuran,
i-Aminodibenzofuran, 4-Aminodibenzofuran, 3-Amino-q.-methoxydibenzofuran, 2, 7-Diamino-3,
6-dimethoxydibenzofuran, 4-Amino-6, 7, 8, 9-tetrahydrodibenzofuran, 2-Aminocarbazol-7-sulfonsäure,
3-Amino-N Äthyl-Carbazol, 2-Aminodibenzothiophen, 3-Aminodibenzothiophan-5-Dioxyd
folgender Formel:
2-Aminocarbazol-7-sulfonsäure-N-methylanihd folgender Formel
i - Aminocarbazol - 3, 6, 8 - trisulfonsäurehexääthyltriamid folgender Formel:
Verbindungen der angegebenen Art sind beschrieben in den britischen Patentschriften
409 014 und 472 17o sowie im »Journal of the American Chemical Söciety«, Bd. 61
(i939), S. 955, 1369 und 3155 und »Journal of Organic Chemistryx, Bd. 3 (x938),
S. i23.
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Die Kondensation wird vorzugsweise bei Temperaturen von etwa 7o bis
etwa ioo°, insbesondere aber von 75 bis 85° durchgeführt. Das schließt nicht aus,
daß man auch andere Temperaturen anwenden kann, z. B. zwischen 6o und i15°.
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Die Farbstoffe gemäß der Erfindung können angewendet werden in Verbindung
mit Verdünnungsmitteln und Zusatzstoffen, wie Dextrin, Zucker, Natriumchlorid, Natriumhexametaphosphat,
Dispersionsmitteln, z. B. höheren Alkylarylsulfonaten, Diarylmethansulfonaten. Die
Farbstoffe können in Pulverform in den Handel gebracht werden und in, dieser Form
die erwähnten Stoffe enthalten. Die Natriumsalze derjenigen erfindungsgemäßen Farbstoffe,
welche im Molekül nur eine die Wasserlöslichkeit bedingende Gruppe enthalten, nämlich
eine Carbon- oder eine Sulfonsäuregruppe, sind zum Färben von Polyamiden aus neutralen
Bädern geeignet. Sie sind jedoch schwer löslich im kalten Wasser und nur sehr mäßig
löslich in heißem Wasser und heißen Farbbädern. Ihre Löslichkeit oder Dispergierbarkeit
in kaltem und heißem Wasser kann zur Erleichterung des Färbens erhöht werden, wenn
man kleine Mengen (i bis 5 0, 1, oder mehr, in bezug auf das Gewicht des
Farbstoffes) eines Dispersionsmittels, z. B. Formaldehydkondensationsprodukte der
Naphthalinsulfonsäuren oder ein von Kerosenen abgeleitetes Gemisch von alkylbenzolsulfonsauren
Natriumsalzen, diesen Farbstoffen zusetzt. ° -