DE903716C - Verfahren zur Regelung der Leistungsverteilung auf mehrere miteinander gekuppelte Kraftwerke bzw. Netze - Google Patents

Verfahren zur Regelung der Leistungsverteilung auf mehrere miteinander gekuppelte Kraftwerke bzw. Netze

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DE903716C
DE903716C DES3376D DES0003376D DE903716C DE 903716 C DE903716 C DE 903716C DE S3376 D DES3376 D DE S3376D DE S0003376 D DES0003376 D DE S0003376D DE 903716 C DE903716 C DE 903716C
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Germany
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machine
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DES3376D
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English (en)
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Dipl-Ing Fritz Maier
Dipl-Ing Hermann Neugebauer
Dipl-Ing Hugo Stoessinger
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Siemens AG
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Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02JCIRCUIT ARRANGEMENTS OR SYSTEMS FOR SUPPLYING OR DISTRIBUTING ELECTRIC POWER; SYSTEMS FOR STORING ELECTRIC ENERGY
    • H02J3/00Circuit arrangements for ac mains or ac distribution networks
    • H02J3/38Arrangements for parallely feeding a single network by two or more generators, converters or transformers
    • H02J3/46Controlling of the sharing of output between the generators, converters, or transformers

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Supply And Distribution Of Alternating Current (AREA)

Description

  • Verfahren zur Regelung der Leistungsverteilung auf mehrere miteinander gekuppelte Kraftwerke bzw. Netze Werden zwei oder mehrere Kraftwerke oder Netze miteinander gekuppelt, so nimmt jedes Kraftwerk oder Netz zwangsläufig an den Belastungsschwankungen seiner Nachbarkraftwerke oder Netze durch Regelvorgänge teil und erhöht oder erniedrigt seine Leistung sowohl in Abhängigkeit von den eigenen Verbrauchern als auch denen der gekuppelten Netze. Eine derartige Verteilung der Belastung wird im allgemeinen abgelehnt, da die einzelnen Kraftwerke oder Netze nicht eine beliebige Leistung an die Nachbarn abzugeben oder von ihnen zu beziehen wünschen, sondern nur eine vertragsmäßig festgelegte Leistung. Außer durch diese Leistung sollen aber die Maschinen des eigenen Netzes nicht durch die Verbraucher der gekuppelten Netze beeinflußt werden. Um diese vertragsmäßig festgelegte Leistung einzuregeln, verwendet man für eine oder mehrere Maschinen eines Kraftwerkes oder Netzes Regler, welche die Maschinen so regeln, daß an der Kuppelstelle der Kraftwerke oder Netze gerade die vereinbarte Leistung übertragen wird. Diese Regelung ist ganz auf die Einhaltung der gewünschten Übergabeleistung abgestellt, sie ist aber nicht in der Lage, Störungen der Netze durch Belastungsänderungen der gekuppelten Netze zu verhindern.
  • Die Erfindung vermeidet diese Nachteile der bekannten Regelung und zeigt einen Weg, um die Leistungsverteilung auf mehrere untereinander gekuppelte Kraftwerke bzw. Netze in der Weise zu regeln, daß Belastungsänderungen von den Kraftwerken bzw. Netzen übernommen werden, in deren Bereich die Änderung aufgetreten ist, wobei dem Regler ein zusätzlicher Regeleinfluß zugeführt wird. Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß jedes Netz in erster Linie den Bedarf seiner eigenen Verbraucher zu decken hat und daß infolgedessen auch ein Kriterium dafür, ob ein Regelvorgang nötig ist oder nicht, am sichersten dadurch zu gewinnen ist, daß diese eigenen Verbraucher betrachtet werden.
  • Gemäß der Erfindung wird der zusätzliche Regeleinfluß von der Änderung der Verbraucherleistung abgeleitet. Die Erfindung ist sowohl für Gleichstromals auch für Wechselstromnetze anwendbar. Die bisher für Wechselstromnetze allgemein gebräuchliche Aufteilung in solche, welche Übergabeleistung regeln und solche, welche Frequenz regeln, kann bei dieser Art der Regelung ohne weiteres aufrechterhalten bleiben. Es ist sogar möglich, die Einrichtungen, welche den zusätzlichen Regeleinfluß ausüben, noch nachträglich an den bereits vorhandenen Reglern anzubringen.
  • In Fig. i sind die bei der Regelung zweier Netze vorliegenden Verhältnisse schematisch dargestellt. Es sind zwei Netze J und A mit ihren Verbrauchern Vi und Va und je einem Kraftwerk Ki und K" dargestellt. Das Netz J hat die Aufgabe, die Übergabeleistung konstant zu halten, welche von dem Netz J an das Netz A geliefert wird. Dem Netz A fällt die Aufgabe zu, für die Konstanthaltung der Frequenz zu sorgen. Für die Regelung sei zunächst nur das Netz J betrachtet. Für das Netz A liegen die Verhältnisse völlig gleich, es tritt lediglich als Regelgröße an die Stelle der Übergabeleistung die Frequenz. Bisher wurde zur Regelung des Netzes J die Übergabeleistung Nü gemessen, mit dem Soll-,vert der Übergabeleistung verglichen und der Regler einer oder mehrerer Maschinen in dem Netz so lange verstellt, bis die Übergabeleistung weder ihren Sollwert erreicht hat. Da sich aber die Übergabeleistung sowohl dann ändert, wenn im Netz J die Belastung zu- oder abnimmt, als auch dann, wenn dies im Netz A eintritt, kann man die Regelung so vornehmen, daß man die Verbraucherleistung Nvi des eigenen Netzes meßtechnisch. erfaßt und die Regelung des die Übergabeleistung einregelnden Reglers davon abhängig macht, ob sich die Verbraucherleistung ändert oder nicht. Wenn sich nämlich bei einer Abweichung der Übergabeleistung die Verbraucherleistung nicht ändert, so ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, daß eine Belastungsabweichung nur im Netz A vorliegt.
  • In vielen Fällen wird es ohne zusätzlichen Aufwand nicht möglich sein, die Verbraucherleistung Ny#i unmittelbar zu erfassen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Verbraucherleistung Nvi aus der Maschinenleistung NL und der Übergabeleistung Nü nach der Gleichung NE ± N 0 --- Nvi zu ermitteln. Diese Gleichung ergibt sich aus der einfachen Überlegung, daß in einem Netz die gesamte von den Maschinen abgegebene Leistung NE, vermindert um die Leistung, welche aus dem Netz an fremde Netze hinausfließt bzw, erhöht urn die Leistung, welche in das Netz aus fremden Netzen hineinfließt, gerade die von den Verbrauchern benötigte Leistung ergibt. Die gesamte Maschinenleistung der Kraftwerke ist fast stets meßtechniscb zu erfassen. Da auch die Übergabeleistung gemessen wird, schon rtm die Übergabeleistungsregelung durchzuführen, kann man aus den Meßwerten der gesamten Maschinenleistung NE und der Übergabeleistung Nri den Meßwert der Verbraucherleistung Ny#i bilden. Von diesem Meßwert der Verbraucherleistung kann man dann eine zusätzliche Beeinflussung des Regelvorganges ableiten. Zweckmäßigerweise leitet man jedoch den Regeleinfluß nicht von der Verbraucherleistung unmittelbar ab, sondern nur von der Änderung der Verbraucherleistung; dabei ist dann der Einfluß auf einen Regelvorgang nur vorübergehend während einer Änderung der Verbraucherleistung wirksam.
  • Anstatt die gesamte Maschinenleistung zu messen und ihre Änderung zu berücksichtigen, kann man auch so vorgehen, daß man alle Maschinen unberücksichtigt läßt, die mit konstanter Kraftstoffzufuhr arbeiten. Auch von den übrigen Maschinen, bei denen die Kennlinien der Drehzahlregler geradlinig verlaufen, kann man einen Teil bei der Messung unberücksichtigt lassen. Im äußersten Fall genügt es sogar, wenn man nur die Leistungsänderung der Maschine meßtechnisch erfaßt, die durch den Regelvorgang unmittelbar beeinflußt wird. Wenn man die Messung in dieser Form vereinfacht, muß man allerdings bei einer Einführung des Meßwertes in den Regelvorgang eine Angleichung der Größenordnungen der Meßwerte vornehmen.
  • In den Fig. 2 bis 5 sind verschiedene Möglichkeiten für die zusätzliche Beeinflussung eines Reglers dargestellt. Das hierbei vorausgesetzte Netzgebilde entspricht dem in Fig. r gezeigten. Die Übergabeleistung wird von Netz J nach dem Netz A übertragen.
  • In Fig. 2 stellt i ein Gerät dar, welches eine der Maschinenleistung proportionale Gleichspannung oder einen entsprechenden Strom abgibt. 2 ist ein Gerät, welches eine der Übergabeleistung proportionale Gleichspannung oder einen entsprechenden Strom abgibt.
  • Die beiden Meßströme sind in einer Differenzschaltung zusammengeschaltet, in der über den Widerstand 3 ein resultierender Strom fließt, welcher der Differenz der beiden Meßströme gleich ist. An dem Widerstand 3 und damit auch an dem Kondensator q. liegt eine Spannung, welche sich aus dem Spannungsabfall des resultierenden Stromes am Widerstand 3 ergibt und welche gemäß der Gleichung NE - Nu = Nvi proportional der Verbraucherleistung Nvi ist. Da dem Meßinstrument 5 der Kondensator q von großer Kapazität vorgeschaltet ist, fließt durch das Meßinstrument nur dann ein Strom, wenn sich die Verbraucherleistung Nvi ändert. Dies macht sich bei der vorliegenden Schaltung dadurch bemerkbar, daß sich die der Gesamtmaschinenleistung NE proportionale Spannung in anderer Weise ändert als die der Übergabeleistung No proportionale Spannung, so daß also ein größerer oder kleinerer Differenzbetrag übrigbleibt. Tritt eine solche Änderung ein, so schlägt das Instrument 5 aus und bewirkt eine Freigabe oder Beschleunigung der Übergabeleistungsregelung, da in diesem Falle die Laständerung in dem Netz J eingetreten ist. Tritt dagegen im Netz A eine Belastungsänderung ein, so ändert sich die Gesamtmaschinenleistung INTE des Netzes J und die Übergabeleistung Ne um den gleichen Betrag, so daß das Instrument 5 nicht zum Ansprechen kommen kann und infolgedessen ein Regelvorgang gesperrt bz«-. verzögert bleiben muß. Der Ausschlag des Instrumentes 5 ist der Änderung der Verbraucherleistung proportional.
  • Bei der Schaltung nach Fig.3 sind die gleichen Schaltungselemente wie bei der vorangehenden Schaltung vorgesehen, es sind lediglich die beiden Meßgrößen in einer Summenschaltung zusammengeschaltet. Verwendet man diese Schaltung mit gleicher Polung der Meßgleichströme wie bei dem vorangehenden Beispiel, so erhält man die umgekehrte Wirkung. Die Übergabeleistungsregelung wird durch das Instrument 5 gesperrt, wenn die Verbraucher Va im Netz A ihre Belastung ändern, dagegen wird die Regelung sonst immer freigegeben. Allerdings ist der Ausschlag des Instrumentes nicht der Änderung der Verbraucherleistung Nya proportional, so daß diese Schaltung nur zur Sperrung benutzt werden kann. Außerdem bleibt das Instrument 5 bei einer Änderung der Verbraucher Vi nur dann in Ruhe, wenn die beiden Gleichströme der Geräte i und 2 der anteilmäßigen Beteiligung der beiden Kraftwerke Ki und K" an einer solchen Belastungsänderung angepaßt sind.
  • In den Fig. 4 und 5 sind zwei Schaltungen dargestellt, bei denen das Produkt aus der Änderung der Maschinenleistung und der Übergabeleistung (A NE # A Nü) gebildet wird. Bei der Schaltung nach Fig. 4 ist das Produkt positiv, d. h. schlägt das Instrument 5 im positiven Sinne aus, wenn sich die Belastung der Verbraucher Va des Netzes A geändert hat. Dementsprechend ist bei der Schaltung nach Fig. 5 der Ausschlag des Instrumentes 5 positiv, wenn sich die Belastung des Verbrauchers Vi geändert hat. Bei der Schaltung nach Fig. 4 wird bei einem positiven Ausschlag des Instrumentes 5 die Regelung gesperrt, bei der Schaltung nach Fig. 5 wird die Regelung bei positivem Ausschlag des Instrumentes 5 freigegeben. Die Widerstände 31, 32 und die Kondensatoren 44 42 sind in entsprechender Weise geschaltet wie die Widerstände 3 und 4 in den Fig. 2 und 3.
  • Die Sperrung und Freigabe der Regelung kann elektrisch oder mechanisch vor sich gehen. Bei einer elektrischen Sperrung, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist, kann man einen Kontakt in den Betätigungskreis des Reglers einschalten, der den Stromkreis für die Höher-und Tiefersteuerrelais unterbricht. In Fig. 8 ist dies durch einen Ruhekontakt verwirklicht, der von einer Änderung des Verbrauchers ± A Va geöffnet wird. Dieser Kontakt kann durch eine Schaltung entsprechend Fig. 3 oder 4 gesteuert werden. In Reihe mit dem Sperrkontakt liegt ein Kontakt des Regelrelais, welches in dem Netz J bei einer Abweichung der Übergabeleistung Ntj, in dem Netz A bei einer Abweichung der Frequenz anspricht und den V erstellsinn des Reglers bestimmt.
  • Die erfindungsgemäße Regelung ist nicht darauf beschränkt, daß man durch sie sperrend oder freigebend auf den Übergabeleistungs- oder Frequenzregier einwirkt. Es ist auch möglich, die Regelung unmittelbar durch Beeinflussung des Meßkreises oder des Regelkreises durchzuführen. Dies zeigen die Fig.6 und 7. In Fig. 6 ist mit 6 eine Spule eines Reglers, beispielsweise eines Thoma-Reglers, bezeichnet. 7 ist eine zweite Spule, welche auf den gleichen Regler einwirkt. Der Regler wirkt in bekannter Weise auf die Verstellung der Kraftzufuhr der Antriebsmaschinen ein. Der Spule 6 des Reglers wird eine Gleichspannung zugeführt, welche der Abweichung der Übergabeleistung von ihrem Sollwert A Nty proportional ist. Dieser Regeleinfluß ist also bestrebt, die Übergabeleistung konstant zu halten. Der Spule 7 wird ein Regeleinfluß zugeführt, welcher der Änderung der Gesamtmaschinenleistung A NE proportional ist. Dieser der Änderung proportionale Einfluß wird dadurch hervorgerufen, daß der Reglerspule 7 ein Kondensator 4 und ein Widerstand 3 vorgeschaltet wird, und an dieser Reihenschaltung der Spule 7, des Xondensators 4 und des Widerstandes 3 eine Spannung angelegt wird, welche der Gesamterzeugerleistung der Maschine NE proportional ist. Ändert sich die Maschinenleistung, so fließt über den Kondensator 4 ein dieser Änderung proportionaler Strom, der in der Reglerspule 7 wirksam wird. Ein so ausgebildeter Regler wirkt folgendermaßen, wobei angenommen sei, daß die Übergabeleistung von dem Netz J an das Netz A abgegeben wird.
  • Ändert sich die. Belastung im Netz A, während die Belastung der Verbraucher Vi konstant bleibt, so ändert sich die Gesamtmaschinenleistung NEdes Netzes j um den gleichen Betrag wie die Übergabeleistung Na. Da die Reglerspulen 6 und 7 so geschaltet sind, daß in diesem Falle die beiden Spulen in entgegengesetztem Sinne wirken, heben sich die Regeleinflüsse gerade auf. Dem Netz A ist also Zeit gelassen, seine Maschinen entsprechend der Belastungsänderung nachzuregeln.
  • Ändern dagegen die Verbraucher im Netz J ihre Leistung, so kehrt sich das Vorzeichen der Abweichung der Übergabeleistung A Na um, und der Einfluß der Übergabeleistungsabweichung und der Einfluß der Abweichung der Maschinenleistung wirken im gleichen Sinne auf den Regler ein. Hierdurch wird also ein Regelvorgang beschleunigt. Da der Einfluß der Maschinenleistung mit der Zeit abklingt, wird schließlich nur von der Übergabeleistung her geregelt und der gewünschte Wert der Übergabeleistung wieder hergestellt.
  • Bei der Regelanordnung nach Fig. 7 ist wieder ein Regler mit zwei Spulen 6 und 7 dargestellt, auf den einerseits eine Abweichung der Übergabeleistung vom Sollwert und andererseits eine Abweichung der Verbraucherleistung einwirkt. Der Einfluß der Übergabeleistung wirkt auf die Reglerspule 6 verzögert ein, da über die Widerstände g und io ein Kondensator 8 der Reglerspule parallel geschaltet ist. Der Kondensator 4 und der Widerstand 3 bewirken, daß an der Reglerspule 7 nur die Änderung der Verbraucherleistung wirksam wird. Dieser Regler wirkt folgendermaßen `'renn eine Belastungsänderung im Netz A auftritt, während im Netz J die von den Verbrauchern abgenommene Leistung sich nicht ändert, tritt zwar eine Abweichung der Übergabeleistung ein. Diese Abweichung wird jedoch erst mit einer gewissen Verzögerung an der Reglerspule 6 wirksam. Während dieser Zeit hat der Regler des -Netzes A Gelegenheit, den Fehler auszuregeln. Da sich die Verbraucher des Netzes J nicht geändert haben, wird auf die Reglerspule 7 kein Einfluß ausgeübt. Ändert sich dagegen die Belastung der Verbraucher des Netzes J, während die der Verbraucher des Netzes A sich dagegen nicht ändert, so tritt zwar auch eine Abweichung der Übergabeleistung ein, welche erst verzögert auf den Regler einwirkt. Jedoch wirkt auf den Regler sofort eine Regelgröße ein, die der Änderung der Verbraucherleistung A Nyi des Netzes J proportional ist. Dieser vorübergehenden Regelung nach der Verbraucherleistung wird eine Regelung nach der Übergabeleistung überlagert.
  • Die gleiche Art der Regelung läßt sich auch in dem Netz A durchführen, wobei der Reglerspule 6 die Abweichung der Frequenz und der Reglerspule 7 die Änderung der Verbraucherleistung des Netzes A als Regelgröße zugeführt wird.
  • Die Regelung kann auch so durchgeführt werden, daß man in Abhängigkeit von der Änderung der Verbraucherleistung die Empfindlichkeit des Meß- oder Regelorgans beeinflußt. Dies zeigt in einem Ausführungsbeispiel die Fig. g. Hier ist als Meßorgan ein Kompensationssystem vorgesehen, welches einen der Abweichung der Übergabeleistung proportionalen Strom bildet, welcher dem Regler 15 zugeführt wird. Ein der Abweichung der Übergabeleistung von ihrem Sollwert proportionaler Wert wird einem Drehspulinstrument 12 zugeführt. Dieses Instrument besitzt keinen permanenten Magneten, sondern einen Elektromagneten, der von einer Gleichstromquelle erregt wird. Mit Hilfe des Widerstandes il kann der Magnetisierungsstrom des Instrumentes 12 geändert werden. Der Widerstand 1x wird dabei in Abhängigkeit von der Änderung der Verbraucherleistung, beispielsweise durch ein gemäß Fig. 2 geschaltetes Instrument verstellt. Mit der Änderung des Magnetisierungsstromes wird aber auch die Empfindlichkeit des Instrumentesi2 geändert. Mit dem Instrument 12 ist durch eine Achse ein Kompensationssystem und ein Einstellorgan für einen einstellbaren Widerstand 13 verbunden. An dem Widerstand 13 wird durch dieses Gerät also stets ein Strom eingeregelt, der der Abweichung der Übergabeleistung entspricht.
  • Die Empfindlichkeit eines Meß- oder Regelorgans läßt sich auch noch in beliebiger anderer Weise verändern, beispielsweise dadurch, daß bei einem hydraulischen Regler der Öldruck verändert wird oder daß der Regler mechanisch mehr oder weniger abgebremst wird.
  • In Fig. io ist eine weitere Anordnung zur Regelung gemäß der Erfindung dargestellt. Der Stromerzeuger Ki wird von der Turbine Ti angetrieben. Über das Ventil 2i wird die Dampfzufuhr zur Turbine Ti geregelt. Die Turbine besitzt einen nicht gezeichneten Fliehkraftregler und einen an dem Gestänge des Fliehkraftreglers angreifenden oder den Drehzahlverstellmotor beeinflussenden elektrischen Regler Ri. Die Regelung wird durchgeführt auf Grund der gemessenen Leistung NLj der Maschine Ki und der gemessenen Übergabeleistung Nüj. Die Messung ist durch die Wandler i und 2 angedeutet. Außer der an das Netz abgegebenen Übergabeleistung Nu versorgt das Kraftwerk auch noch die eigenen Verbraucher Vi, die jedoch meßtechnisch nicht zu erfassen sind. Aus dem Wert der Überleistung Naj und dem Sollwert der Übergabeleistung NaS, welcher an dem Widerstand ig eingestellt wird, wird in dem Meßwertumformer 17 eine Meßgröße gebildet, welche der Abweichung der Übergabeleistung vom Sollwert A Na proportional ist. Diese Größe wird einem zweiten Meßwertumformer 18 zugeführt. Der elektrische Regler Ri ist mit einem Kontakt verbunden, welcher auf dem Widerstand 2o einen bestimmten Widerstandswert abgreift. Er stellt also eine der Reglerstellung proportionale Spannung NL,q ein. Diese Spannung wird gemeinsam mit der dem Istwert der Maschinenleistung NLJ proportionalen Spannung dem Meßwertumformer 16 zugeführt. Aus diesen beiden Spannungen wird eine resultierende Spannung gebildet, welche der Abweichung der Maschinenleistung von der durch den elektrischen Regler eingestellten Leistung proportional ist. Dieser der Größe c1 NL proportionale Wert wird ebenfalls dem Meßwertumformer 18 zugeführt. In diesem Meßwertumformer wird eine Meßgröße gebildet, welche dem Wert A NL -,J Na proportional ist. Diese Größe ist aber proportional der Abweichung der Verbraucherleistung. Sie beeinflußt unmittelbar den elektrischen Regler und verstellt ihn bei einer Abweichung der Verbraucherleistung um einen dieser Abweichung proportionalen Betrag.
  • Wenn die Verbraucherleistung Vi sich ändert, so wird zunächst der Fliehkraftregler der Turbine eingreifen und die Leistung der Maschine entsprechend verstellen. Da der elektrische Regler Ri sich zunächst noch nicht verstellt hat, wird zwischen der am Regler eingestellten Leistung NLL und der von der Maschine abgegebenen Leistung Ar-,j eine Differenz auftreten und ferner wird, da sich die Maschinenleistung und die Übergabeleistung im entgegengesetzten Sinne ändern, an dem Meßwertumformer 18 eine der Verbraucheränderung entsprechende Spannung auftreten. Der Regler Ri wird demgemäß verstellt, und zwar so lange, bis die durch die Verbraucher hervorgerufene Belastungsänderung wieder ausgeglichen wird.
  • Um über eine bestimmte Zeitdauer eine bestimmte Übergabeleistung einzuhalten, kann man der Regelung in Abhängigkeit von den Verbrauchern eine Regelung in Abhängigkeit vom zeitlichen Mittelwert der Übergabeleistungsabweichung überlagern. Dies ist in Fig. io in der Weise angedeutet, daß von dem Meßwertumformer 17 eine einen unmittelbaren Einfluß in Abhängigkeit von dem zeitlichen Mittelwert der Übergabeleistung darstellende strichliniierte Linie zu dem Regler R; geführt ist. Dieser Einfluß kann von einer zusätzlichen Zähl- oder Summierungseinrichtung abgeleitet werden.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Fig. ii. In ihr ist wiederum eine Maschine Ki dargestellt, welche durch eine Turbine T angetrieben wird und deren Dampfzufuhr mit Hilfe des Ventils 21 verändert werden kann. Auf das Reglergestänge des Drehzahlreglers wirkt der Regler Ri ein, welcher an dem Widerstand 2o eine seiner Einstellung proportionale Spannung abgreift. Gemessen wird, angedeutet durch den Wandler 22, lediglich die Leistung Nvi der Verbraucher Vi. Läßt sich diese Leistung nicht direkt meßtechnisch erfassen, so kann man sie in schon da,rgestellter Weise aus den Meßwerten der Maschinenleistung und der Übergabeleistung bilden. Dieser Meßwert der Verbraucherleistung Nyi sowie der am Widerstand i9 eingestellte Sollwert der Übergabeleistung N(Is werden dem Meßwertumformer 23 zugeführt. In diesem Meßwertumformer wird eine Meßgröße gebildet, welche der Summe aus Verbraucherleistung und Sollwert der Übergabeleistung Nyi + Nos proportional ist. Diese Summenleistung entspricht der Erzeugerleistung, welche von der Maschine ständig abgegeben werden soll. Mit dieser Leistung wird die von dem elektrischen Regler eingestellte Erzeugerleistung NER verglichen, und gemäß der Abweichung der vom Regler eingestellten Erzeugerleistung NER und der von der Maschine abzugebenden Erzeugerleistung Nyi + NUs wird der elektrische Regler nachgestellt. Um die Übergabeleistung über längere Zeit konstant zu halten, kann man auch hier der Momentanwertregelung eine Mittelwertregelung überlagern. Eine hierfür geeignete Meßgröße wird in dem Gerät 17 gebildet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Regelung der Leistungsverteilung auf mehrere miteinander gekuppelte Kraftwerke bzw. Netze in der Weise, daß Belastungsänderungen von den Kraftwerken bzw. Netzen übernommen werden, in deren Bereich die Änderung aufgetreten ist, wobei dem Regler ein zusätzlicher Regeleinfluß zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dieser zusätzliche Regeleinfluß von der Änderung der Verbraucherleistung abgeleitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwert der Verbraucherleistung an Stelle der direkten Messung der Verbraucherleistung aus der Summe der Maschinenleistungen und der Übergabeleistung unter Berücksichtigung des Vorzeichens gebildet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfluß der Änderung der Verbraucherleistung auf die Regelung während einer einstellbaren Zeit wirksam ist. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Summenbildung der Meßwerte der '.Maschinenleistungen alle Meßwerte der mit konstanter Kraftstoffzufuhr arbeitenden Maschinen unberücksichtigt bleiben. 5. Verfahren nach Anspruch i und q., dadurch gekennzeichnet, daß unter der Voraussetzung eines geradlinigen Verlaufs der Kennlinien der Drehzahlregler der übrigen Maschinen nur ein Teil der Maschinen oder auch nur eine, vorzugsweise die geregelte Maschine zur Feststellung der Änderung der gesamten Maschinenleistung herangezogen wird. 6. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch eine Summen- oder Differenzschaltung, in welcher die der Übergabeleistung und der Maschinenleistung entsprechenden Meßwerte einem den zusätzlichen Regeleinfluß ausübenden Instrument über einen Kondensator zugeleitet werden und in der parallel zu dem Kondensator und dem Instrument ein Widerstand angeordnet ist. 7. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch ein den zusätzlichen Regeleinfluß ausübendes wattmetrisches Relais, welches das Produkt aus der Änderung der Maschinenleistung und der Änderung der Übergabeleistung bildet. B. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Felderregung eines die Regelgröße bildenden Meßgerätes oder elektrischen Verstell&liedes des Reglers entsprechend der Summe der Änderungen der Maschinenleistung und der Übergabeleistung verstellt wird.
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