DE634025C - Frequenz- und Leistungssteuerung (Netzkennliniensteuerung) von Netzverbaenden - Google Patents

Frequenz- und Leistungssteuerung (Netzkennliniensteuerung) von Netzverbaenden

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DE634025C
DE634025C DEO18835D DEO0018835D DE634025C DE 634025 C DE634025 C DE 634025C DE O18835 D DEO18835 D DE O18835D DE O0018835 D DEO0018835 D DE O0018835D DE 634025 C DE634025 C DE 634025C
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    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02JCIRCUIT ARRANGEMENTS OR SYSTEMS FOR SUPPLYING OR DISTRIBUTING ELECTRIC POWER; SYSTEMS FOR STORING ELECTRIC ENERGY
    • H02J3/00Circuit arrangements for ac mains or ac distribution networks
    • H02J3/04Circuit arrangements for ac mains or ac distribution networks for connecting networks of the same frequency but supplied from different sources
    • H02J3/08Synchronising of networks

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Abstract

Frequenz- und Leistungssteuerung von Netzverbänden. In den Netzen sind eine oder mehrere Kraftmaschinen mit selbsttätigen Drehzahlreglern ausgerüstet, deren Drehzahlsollwerte von den Austauschleistungen zwischen den einzelnen Netzen in bestimmter Weise abhängig sind.

Description

  • Frequenz- und Leistungssteuerung (Netzkennliniensteuerung) von Netzverbänden Beim Betrieb von Netzverbänden ist häufig die Aufgabe zu lösen, in den Kuppelleitungen zwischen den einzelnen Netzen des Verbandes die Leistungen konstant zu halten oder zu steuern. Beispielsweise werden diese Übergabeleistungen derart nach einem Fahrplan gesteuert, daß während der verschiedenen Tageszeiten oder -stunden unterschiedliche Energieflüsse selbsttätig eingestellt und gehalten werden.
  • Ein Verfahren, um dieses Ziel zu erreichen, ist unter dem Namen Fahrplansteuerung bekannt. Um es an dem einfachen Fall zweier Netze (Abb. r) kurz zu charakterisieren, so ist das Wesentliche daran, daß das eine dieser beiden Netze., etwa das Netz A, seine Maschinen die Netzfrequenz halten läßt, während das andere, B, seine Maschinen so steuert, daß in der Kuppelleitung zwischen den beiden Netzen die gewünschte Übergabeleistung fließt. Gewöhnlich wird mit der Durchführung dieser Aufgaben in jedem der beiden Netze j e eine Maschine, die Führermaschine, beauftragt. Die Führermaschine des Netzes A ist die Fiequenzmaschine des Netzverbandes; sie wird meist von Hand oder durch entsprechende Einstellung ihres selbsttätigen Reglers isodromiert. Die Führermaschine des Netzes B ist die Fahrplanmaschine; sie wird mittels eines in die Kuppelleitung eingebauten Leistungsmessers, meist mit Hilfe irgendwelcher Fernübertragungseinrichtungen, auf Leistung gesteuert. Ihr Drehzahlpendel, sofern sie überhaupt ein solches besitzt, ist außer Wirksamkeit gesetzt oder dient nur als Sicherheitsvorrichtung, um ein Durchgehen der Maschine zu verhindern. Bei ringförmig geschlossenen oder vermasehten Netzschaltungen wird auch gelegentlich statt der Vbergabeleistung in einer einzigen Leitung die algebraische Summe mehrerer Übergabeleistungen, insbesondere die algebraische Gesamtsumme aller über die Grenzen eines Netzes hinaus- oder hereinfließenden Leistungen, die man zusammenfassend Austauschleistung oder Ein- und Ausfuhr nennen kann, konstant gehalten, weil man dann entweder ganz ohne Quertransformatoren oder zum mindestens ohne Leistungsregler für die Ouertransformatoren auskommt.
  • Das Wesentliche an _ der Fahrplansteuerung ist nicht, wie der Name vermuten läßt; daß die Übergabeleistung nach einem Fahrplan gesteuert, d. h. daß ihr Sollwert beispielsweise mittels einer von einer Uhr bewegten Schablone je nach der Tageszeit verändert wird, sondern vielmehr, daß die Übergabeleistung überhaupt konstant gehalten oder gesteuert werden kann, und zwar dadurch, daß eine oder mehrere Maschinen des Netzverbandes ganz unabhängig von der Frequenz ausschließlich nach der Leistung geregelt werden. In einem nach dem Verfahren der Fahrplansteuerung betriebenen Netzverband gibt es daher im allgemeinen eine Maschine, nämlieh die @runüiä'schi,he,@s.die, vollkommen unabhängig. von.-:ihrer- eigonen oder irgend-, einer anderen Leistung, ausschließlich nativ, der Frequenz gesteuert wird, zweitens eine. oder mehrere Maschinen, die ausschließlich;.i auf bestimmte Leistungssollwerte (Übergabe= leistungen) gesteuert werden, und drittens Maschinen, die insofern auf Drehzahl und Leistung gesteuert werden, als die Drehzahlen, die sie halten, in Beziehung zu ihrer eigenen Leistungsabgabe oder -aufnehme stehen (Maschinen mit Statik oder dauerndem Ungleichförmigkeitsgrad).
  • Die ausschließliche Leistungssteuerung von Maschinen bringt die Gefahr mit sich, daß das Gleichgewicht zwischen Leistungszufuhr ins Netz und Leistungsentnahme aus dem Netz zuzüglich der Netzverluste gelegentlich gestört werden kann, weil die Leistungsentnahme eine unbekannnte und zudem dauernd wechselnde Größe ist, deren Veränderungen nur durch Überwachung der F re= quenz festgestellt werden können. Maschinen mit reiner Leistungssteuerung; die sich um die Netzfrequenz nicht kümmern, tragen also nicht nur nichts zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichtszustandes im Netz bei, sondern stören ihn sogar, wenn die frequenzabhängigen sonstigen Maschinen des Netzes, vor allem die Frequenzmaschinen;nicht mehr in der Lage sind, die Leistungszufuhr der Leistungsentnahme anzupassen und- damit unzulässige Frequenzanstiege oder abfalle zu verhüten. Ein solcher Fall tritt u. a. bei dem oben betrachteten einfachen Beispiel zweier nach- dem Verfahren der Fahrplansteuerung betriebener Netze dann ein, wenn die Kuppelleitung zwischen den beiden Netzen unterbrochen wird, so daß keine Leistung mehr- zwischen ihnen ausgetauscht werden kann. Die leistungsgesteuerte Führermaschine (Fahrplanmaschine)' des Netzes B sucht dann trotzdem die vorgeschriebene Übergabeleistung zu halten und macht, da dies nicht möglich ist, ihr Leistungssteuer ganz auf oder ganz zu. Als Folge davon tritt eine Frequenzerhöhung oder -erniedrigung ein, deren Maß sich nach der Leistungsfähigkeit der Fahrplanmaschine und ferner danach richtet, wie stark sich die sonstigen mit Statik arbeitenden Maschinen des Netzes infolge der .Frequenzänderung-be- oder entlasten. Um diese Gefahrenquelle zu beseitigen, sind meist besondere Schutzeinrichtungen notwendig, die im Falle einer solchen Unterbrechung der Verbindungsleitung zwischen den beiden Netzen dieFahrplansteuereinrichtungenaußer Betrieb setzen.
  • Da somit das Fahrplansteververfahren nicht befriedigen kann,- ist bereits für den Fall von zwei synchron miteinander gekuppelten Netzen der Vorschlag gemacht worden, die Führermaschinen in beiden Netzen nach ..tlgr iTTbergabeleistung zu regeln und dabei zu-,#ich auch die Frequenz in dem Sinne mit berücksichtigen, daß die ÜbergabeleistungszeÜelung die Frequenzhaltung durch das damit beauftragte Frequenzwerk erleichtert. Dies wird dadurch erreicht, daß eine Lastvergleichseinrichtung bei Abweichungen der Übergabeleistung von ihrem Sollwert an die Führermaschinen in den beiden Netzen Auf-und Abimpulse, über die Bontakte eines FrequenzreIais sendet, das diese Impulse nur bei augenblicklich richtiger Frequenz an beide Netze weiterleitet, bei zu hoher oder zu tiefer Frequenz dagegen nur an das Netz, bei dem sie zugleich_im Sinne der Wiederherstellung des Frequenzsollwertes wirken. Das Frequenzwerk kann nach diesem Vorschlag dann auch ganz entbehrt werden, wenn die. Führermaschinen in den beiden Netzen nicht nur bei Übergabeleistungsabweichungen, sondern auch bei Frequenzabweichungen so geregelt werden, daß die Regelung der einen Größe die Beibehaltung oder Einregelung der anderen Größe unterstützt. Zu diesem Zwech werden die Lastvergleichseinrichtung und das Frequenzrelais mit weiteren Kontakten -versehen; mit denen das Frequenzrelais nun seinerseits bei Frequenzabweichungen auch Auf- und Abimpulse an die Führermaschinen in den beiden Netzen sendet, die die Lastv ergleichseinrichtung nur bei augenblicklich richtiger Übergabeleistung an beide Netze weiterleitet, bei zu großer oder zu kleiner Übergabeleistung dagegen nur an das Netz, bei dem sie zugleich im Sinne der Wiederherstellung des Übergabeleistungssollwerts wirken.
  • So groß der Fortschritt ist, den dieses Verfahren durch die Vereinigung von Frequenz-und Übergabeleistungsregelung und die symmetrische Behandlung der beiden Netze gegenüber dem Fahrplansteuerv erfahren be-deutet, so ist sein praktischer Wert doch nur beschränkt. Da die Frequenz- und Übergabeleistungsrelais lediglich feststellen, ob die beiden Regelgrößen auf ihren Sollwerten oder darüber oder darunter liegen, nicht aber, wie groß ihre jeweiligen Abweichungen vom Sollwert sind, erlaubt das Verfahren nur die Anwendung kleiner Regelgeschwindigkeiten. In dem Falle, daß die Kuppelleitung ' zwischen den beiden Netzen unterbrochen wird, macht zwar die Regeleinrichtung im Gegensatz zu den Verhältnissen bei der Fahrplansteuerung nichts Falsches, weil die fehlerhaften Lastregelimpulse infolge der gleichzeitig entstehenden Frequenzabweichung durch das Frequenzrelais sofort gesperrt werden, doch sind dann, da die Regeleinrichtung außer Wirksamkeit gesetzt ist, die beiden nun getrennten Netze gewissermaßen führerlos, und die Frequenz stellt sich auf irgendeinen von den Maschinenkennlinien abhängenden Wert ein. Dieser Nachteil macht. sich noch mehr bemerkbar, wenn dis Verfahren in Netzverbänden mit mehr als zwei Netzen angewendet werden soll, weil hier schon die Abtrennung eines der Netze von den übrigen genügt, um den ganzen Betrieb in Frage zu stellen; denn der Ausfall des einen Netzes mit seinem Leistungsbezug vom oder seiner Leistungslieferung an den Netzverband macht allen übrigen Netzen die Einhaltung der vorgeschriebenen Übergabeleistungen unmöglich. Außerdem steht der praktischen Anwendung des '\rerfahrens in Netzverbänden mit mehr als zwei Netzen die Verwickeltheit der Relaisschaltung im Wege, so daß das Verfahren für große Netzverbände keine befriedigende Lösung darstellt.
  • Alle diese Mängel der bisher bekannten Verfahren treten noch deutlicher hervor, wenn man diese Verfahren mit dem im folgenden beschriebenen nach vorliegender Erfindung vergleicht. Denn dieses Verfahren ermöglicht es, in Netzverbänden aus einer beliebigen Zahl unmittelbar über Leitungen oder Umspanner oder mittelbar über synchrone Umformersätze miteinander gekuppelter Netze zugleich die Frequenz und die Übergabe- oder Austauschleistungen zu regeln, ohne daß cla.-mit die Nachteile der bisherigen Verfahren verbunden sind. Der Grundgedanke des neuen Verfahrens bestehf darin, die Führermaschinen der einzelnen Netze durch Frequenz-Leistungs-Kennlinien darstellbare Reziehungen zwischen der Drehzahl (F requenz) und den Austauschleistungen zwischen den Netzen oder den Leistungsflüssen zu oder von anderen Netzverbänden einregeln zu lassen. Es handelt sich dabei also darum, den bewährten Grundsatz der Drehzahl- und Leistungsregelung von einzelnen Maschinen, der bekanntlich darin besteht, geneigte Drehzahl-Leistungs-Kennlinien einzustellen, auf ganze Netze zu übertragen mit dem Erfolg, daß ein ganzes Netz genau so arbeitet wie eine einzelne Maschine. Dies heißt mit ander,n Worten: wie man die einzelnen Maschine, eines Netzes dadurch steuern kann, daß man sie Drehzahlen (Frequenzen) halten läßt, die in (meist linearer) Abhängigkeit von der i.eistung der Maschinen stehen, so kann man erfindungsgemäß die einzelnen Netze eines Netzverbandes dadurch steuern, daß man sie Drehzahlen (Frequenzen) halten läßt, die in (am einfachsten linearer) Abhängigkeit von ihrer Cbergabeleistung an den Netzverband stehen. Das Verfahren soll wieder an dem einfachen Beispiel zweier Netze erläutert werden. Dabei kann das eine der beiden Netze T Netz A der Abb. r) wieder damit beauftragt werden, die Frequenz zu halten, während man dem Netz B eine geneigte Frequenz-Übergabeleistungs-Kennlinie gibt, indem man. bei einer seiner Maschinen die Drehzahlen, die ihr Regler zu halten hat, in Abhängigkeit von der Leistung in der Kuppelleitung verändert. Die Frequenz-Übe-rgabeleistungs-KennlinieX der so gesteuerten Maschine des Netzes B ist im linken Teil der- Abb. 2 dargestellt. Rechts ist dagegen die isodromierte Kennlinie der Frequenzmaschine des Netzes A gezeichnet. Dann tritt der Gleichgewichtszustand ein, wenn die Übergabeleistung gerade so groß ist, wie sie sich aus der links dargestellten Kennlinie für die Frequenz ergibt, die die Frequenzmaschine hält, wie dies in die Abb. a eingetragen ist. Das Gleichgewicht ist stabil. Nimmt man nämlich an, die Übergabeleistung sei zu groß, während die Frequenz den richtigen Wert habe, so heißt dies, daß die, Führermaschine B den Befehl hat, eine niedrigere Frequenz zu halten als die, die gerade - der Vorschrift entsprechend - herrscht. Sie wird daher ihr Leistungssteuer im Sinne geringerer Leistungszufuhr ins Netz bewegen, d. h. die Energiezufuhr zur Kraftmaschine verringern, womit die Übergabeleistung abnimmt. Infolge des Sinkens der Übergabeleistung wird die Frequenzmaschine, veranlaßt durch ein kleines Nachgeben der Frequenz, Leistung - übernehmen. Für die Führermaschine, des Netzes B hat die Abnahme der Übergabeleistung zur Folge, daß der Frequenzwert, den sie zu halten hat, größer geworden ist. Sie wird daher ihren Schließvorgang verlangsamen und endlich ganz einstellen, wenn die Übergabeleistung sich so weit verkleinert hat, daß sie gerade den von der Frequenzmaschine gehaltenen F requenzsollwert auch der Führermaschine des Netzes B vorschreibt. Damit hat das Steuerorgan der Führermaschine des Netzes B sein Gleichgewicht wieder erreicht. Im umgekebrten Fall, zu geringer Übergabeleistung, verläuft der geschilderte Vorgang ganz entsprechend im entgegengesetzten Sinne. Die Übergabeleistung wird also konstant gehalten, und jedes der beiden Netze deckt somit, wie von der Fahrplansteuerung her bekannt ist, die innerhalb seiner Netzgrenzen anfallenden Laständerungen selbst.
  • Statt eines der beiden beispielsweise betrachteten Netze einseitig mit der Frequenzhaltung zu beauftragen, kann man auch nach Abb. 3 beiden Netzen geneigte Frequenz-Ü bergabeleistungs-Kennlinien geben. Dann stellt sich das Gleichgewicht bei derjenigen Frequenz ein, bei der die Leistungsübergabe des einen N etzest -z. B. des Netzes A, gleich der Leistungsübernahme des Netzes B ist. Die Frequenz und der Leistungsaustausch, die sich dabei ergeben, hängen von der gegenseitigen Lage und Neigung der beiden Kennlinien ab. Man kann es also durch entsprechende Einstellung der Kennlinien leicht errgichen, daß die Sollfrequenz und der vereinbarte Leistungsaustausch zustande kommen. Daß das Gleichgewicht wieder stabil ist und jedes -Netz seine eigenen Laständerungen deckt, bedarf nach dem oben Gesagten keiner weiteren Erläuterung.
  • Nimmt man nun weiterhin nach Abb. ¢ 2,n, daß zwischen den Netzen A und B ein Energieverbraucher L angeschlossen ist, so bleibt die Frequenz nicht mehr konstant, wenn, sich L ändert. Verzichtet man auf die vollkommene Frequenzkonstanz, so bietet aber das Verfahren die Möglichkeit, die beiden N etze A und B in einem bestimmten Verhältnis LA : L$ an der von ihnen gemeinsam aufzubringenden Leistung L zu beteiligen, wie dies nach dem oben bereits Gesagten durch Analogie mit dem bekannten Verhalten einzelner Maschinen mit Statik ohne weiteres verständlich ist.
  • Abb. 5 zeigt die Frequenz-Übergabeleistungs-Kennlinien der beiden Netze, wobei unter den Leistungen die zu! dem gemeinsamen Verbraucher hinfließenden Leistungen LA und L$ zu verstehen sind. Der Deutlichkeit halber sei noch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß wieder jedes der beiden Netze die innerhalb seiner Netzgrenzen liegenden Verbraucher selbst befriedigt, weil jedes von ihnen nach außen hin konstante Leistungen (Übergabeleistungen) liefert, solange L sich nicht ändert. In Abb. 5 sind die Leerlaufpunkte der Kennlinien, d. h. die Punkte, bei denen das Netz als ganzes leer läuft, also keine Leistung nach außen abgibt bzw. von außen aufnimmt, gleich hoch eingetragen. Unter dieser Voraussetzung ist, wie von einzelnen Maschinen her bekannt, das Verhältnis LA : L$ durch die Neigungen der beiden Kennlinien bestimmt. Die Leistung L braucht nicht unbedingt eine Leistungsentnahme zu sein. Vielmehr gilt ganz das gleiche, wenn es sich bei L um eine Energielieferung aus einem Kraftwerk, einem Netz oder Netzverband handelt. Die Kennlinien der beiden Netze A und B nach Abb. 5 beziehen sich also sowohl auf Leistungsübergaben wie -übernahmen genau wie in Abb. 3. Ist L = o, so läuft das Netz - leer; kehrt L sein Vorzeichen um, so steigt die Frequenz über den Leerlaufspunkt des Netzes (den Netzleerlaufpunkt), wie dies auch von Kraftmaschinen her bekannt ist (z. B. Übergang von der Leistungsabgabe zum Leerlaufverbrauch bei allen Kraftmaschinen und Leistungsumkehr bei Umformersätzen). Selbstverständlich läßt sich dieses Verfahren auch auf beliebig viele Netze ausdehnen. In demhierzu gezeichneten Beispiel- (Abb. 6 und 7) ist angenommen, daß die vier dargestellten Netze A, B, C und D Leistung an den Netzverband Z abgeben. Die Netzleerlaufpunkte der Frequenz-Übergabeleistungs-Kennlinien 'sind in diesem Beispiel verschieden hoch gelegt. Wie von dem Betrieb einzelner Maschinen her ebenfalls bekannt ist, beteiligen sich dann die Netze, wenn sich die; Frequenz ändert, an der damit zusammenhängenden Änderung der .dem Netzverband Z insgesamt zufließenden Leistung in einem durch die Neigung der Kennlinien bestimmten Verhältnis. Die Frequenzschwankungen in Abhängigkeit des Belastungszustandes des gesamten Netzgebildes können durch möglichst kleine Neigungen oder Statiken und durch genaue Ausführung und Arbeitsweise der Regelmechanismen in engen Grenzen gehalten werden.
  • Bei solchen Steuerverfahren, die mit einer Hilfsfrequenz oder einem Taktvektor arbeiten, der allen beteiligten Maschinen des Netzes zugeführt wird, wie sie in letzter Zeit bekanntgeworden sind, läßt sich die Erfindung ohne weiteres auch anwenden. In den Diagrammen der Abb. 2, 3, 5 und 7 tritt dabei beispielsweise an Stelle der Ordinatenbezeichnung Drehzahl (Frequenz) die Bezeichnung Schlüpfung, d. h. Differenz zwischen der tatsächlichen Netzfrequenz und der Hilfsfrequenz bzw. der Frequenz des Taktvektors. An der Leistungsverteilung, wie sie oben dargelegt wurde, ändert sich dabei nichts. Mqn hat aber dabei den großen, leicht ersichtlichen Vorteil, durch Nachregeln der Hilfsfrequenz stets genau die richtige Netzfrequenz einstellen zu können.
  • Daß in Störungsfällen das Verfahren nach der Erfindung alle beteiligten Netze mit zur Lastübernahme oder Entlastung heranzieht, geht aus dem eben für den Normalbetrieb Gesagten schon hervor. Der besondere Fall verdient aber wieder Erwähnung, daäi sich -beispielsweise bei dem einfachen Netzverband der Abb. i - der Schalter in der Leitung A-B öffnet. Während - -wie oben gezeigt wurde - die bisher bekannten Verfahren unter diesen Umständen versagen oder zum mindesten nicht befriedigend arbeiten, stellt sich bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ganz von selbst die Netzleerlauffrequenz der Frequenz- (bzw. Schlüpfung-) Übergabeleistungs-Kennlinie ein, da ja die Übergabeleistung gleich Null geworden ist. Die Führermaschine B arbeitet dann ganz von selbst als Frequenzmaschine ihres Netzes weiter, die auf die Netzleerlauffrequenz isodromiert ist.
  • Was nun die Mittel zur Verwirklichung des Verfahrens anlangt, so sind sie aus dem Reglerbau von anderen Aufgaben her derartig geläufig, daß sie hier nicht ausführlich aufgezählt und beschrieben zu werden brauchen. Beispielsweise kann ein isodromierter Drehzahlregler bekannter Bauart verwendet werden, bei dem der Sollwert der konstant zu haltenden Drehzahl durch das Wattmeter oder wattmetrische Relais verstellt wird, das die Übergabeleistung mißt, was beispielsweise durch mittelbare oder unmittelbare Änderung der Federspannung des Pendels' erfolgen kann. Ein anderes zweckmäßiges Verfahren ergibt sich z. B., wenn man durch ein Kontaktwattmeter mit Hilfe eines Servomotors die Federspannung des Pendels verstellt. Damit sich bei jedem Leistungswert ein Gleichgewichtszustand am Wattmeter einstellen kann, bei dem seine Kontakte frei spielen, wird die Spannung der Wattmeterrichtfeder gleichzeitig mit der der Pendelfeder geändert. Diese Ausführungen stellen Beispiele dar, wie bereits vorhandene Drehzahlregler durch Zusatzeinrichtungen, d. h. durch Wattmeter, die z. B. mit Hilfe der ebenfalls. meist schon vorhandenen Drehzahlverstelleinrichtung die Spannung der Pendelfeder verstellen, im Sinne der vorliegenden Erfindung benutzt werden können. Sollen jedoch für den vorliegenden Zweck besondere Regler gebaut werden, so können sie ä. B, auch so gestaltet werden, daß Drehzahl- und Leistungsmesser gemeinsam direkt am Steuerventil des Reglers angreifen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Frequenz- und Leistungssteuerung (Netzkennliniensteuerung) von Netzverbänden aus unmittelbar durch Leitungen oder Umspanner oder mittelbär über synchrone Umformersätze miteinander gekuppelten Netzen, in denen ein oder mehrere Kraftmaschinenregler zugleich unter dem Einfluß der Frequenz und der Netzaustauschleistung stehen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Drehzahl (Frequenz) und den Austauschleistungen zwischen den Netzen oder den Leistungsflüssen zu oder von anderen Netzverbänden durch Frequenz-Leistungs-Kennlinien darstellbare Beziehungen eingeregelt werden.
DEO18835D 1931-02-08 1931-02-08 Frequenz- und Leistungssteuerung (Netzkennliniensteuerung) von Netzverbaenden Expired DE634025C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE755540C (de) * 1937-05-01 1953-08-31 Siemens & Halske A G Anordnung zur Frequenzmittelwertsregelung in gekuppelten Netzen
DE947912C (de) * 1938-05-28 1956-08-23 Siemens Ag Anordnung zur Regelung der Frequenz in Wechselstromnetzen, bei der der Regler zwecks Unterdrueckung von Frequenzpendelnungen eine Rueckfuehrung aufweist

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE755540C (de) * 1937-05-01 1953-08-31 Siemens & Halske A G Anordnung zur Frequenzmittelwertsregelung in gekuppelten Netzen
DE947912C (de) * 1938-05-28 1956-08-23 Siemens Ag Anordnung zur Regelung der Frequenz in Wechselstromnetzen, bei der der Regler zwecks Unterdrueckung von Frequenzpendelnungen eine Rueckfuehrung aufweist

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