DE638188C - Einrichtung zur Regelung parallel arbeitender Wechselstrommaschinen - Google Patents

Description

Für größere elektrische Verteilungsnetze mit einer Anzahl parallel arbeitender Wechselstrommaschinen hat sich in letzter Zeit ein Betriebsverfahren herausgebildet, bei dem eine oder mehrere Maschinen mit Frequenzregelung arbeiten, während die übrigen Maschinen auf konstante Belastung geregelt werden. Die veränderliche Belastung des Netzes wird dann durch die frequenzgeregelten Maschinen aufgenommen, während die lastgeregelten Maschinen einen konstanten oder nach einem Fahrplan geänderten Lastanteil aufnehmen.

Da das Zusammenarbeiten mehrerer frequenzgeregelter Maschinen gewisse umständliche Kupplungseinrichtungen für die Frequenzimpulsübermittlung voraussetzt, ist im allgemeinen die frequenzgeregelte Maschinenleistung klein im Verhältnis zur lastgeregelten Maschinenleistung und daher nicht in der Lage, die Frequenzabsenkung^ in kürzester Zeit, wie dies erwünscht ist, auszuregeln. Es kommt hinzu, daß im allgemeinen die Frequenzabsenkung eine Erhöhung der BeIastung der lastgeregelten Maschinen hervorruft, die über deren Regler eine Verringerung der Kraftmittelzufuhr und damit eine Verringerung des Anteils an der Lastaufnahme bewirkt.

Erfindungsgemäß wird das Zusammenarbeiten frequenzgeregelter und lastgeregelter Maschinen dadurch wesentlich verbessert, daß bei den lastgeregelten Maschinen bei Frequenzänderungen, die eine gewisse Grenze überschreiten, eine Umschaltung von Lastregelung auf Frequenzregelung vorgenommen wird, bis die Frequenz, wieder die in der Nähe des Nennwertes liegende Höhe erreicht hat; die lastgeregelten Maschinen unterstützen so die frequenzgeregelten Maschinen in der Frequenzhaltung.

Die Regelung gemäß der Erfindung sei in der Figur an Hand eines Ausführungsbeispieles geschildert. Die Maschinen 1 und 2 arbeiten parallel auf die Leitung 3. Die Maschine 1 wird von dem Frequenzregler 12 gesteuert, der über den Verstellmotor 11 eine Vergrößerung oder Verringerung der Kraftmittelzufuhr bewirkt.

Die Steuerung des Verstellmotors 21 der Maschine 2 erfolgt im normalen Betriebe über den Leistungsregler 23, der in bekannter Weise etwa aus einer Leistungswaage besteht; in dieser Leistungswaage wird die von der Maschine 2 tatsächlich abgegebene Leistung mit einem Sollwert verglichen. Die Maschine 2 wird nun ferner durch den Frequenzregler 22 überwacht. Tritt eine Frequenzabsenkung oder Frequenzerhöhung ein, die außerhalb eines gewissen unter bzw. über der Nennfrequenz liegenden Wertes liegt, so schaltet der Frequenz regler 22 über das

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Karl Ott in Berlin-Charlottenburg.

Hilfsrelais 24 den Lastregler 23 ab und den Verstellmotor 21 der Maschine 2 auf Frequenzregelung um. Diese Frequenzregelung.=: wird so lange beibehalten, wie die FrequefcS' über- oder unter den festgelegten Greftz-i; werten sich befindet. Die lastgeregelten Figiquenzmaschinen beteiligen sich also an der Ausregelung von Frequenzschwankungen, die gewisse Werte überschreiten.

ίο Es ist bereits bekannt, frequenzgeregelte Maschinen bei Überschreitung einer bestimmten Belastungsgrenze selbsttätig· auf Lastregelung umzuschalten, um eine durch Frequenzabsenkungen sich kennzeichnende Überlastung der frequenzfahrenden Maschine zu verhindern. ,Die Frequenzlast wird, dann durch eine neue in Betrieb genommene oder vorher leer laufende Maschine übernommen. Im Gegensatz hierzu wird nach dem neuen Vorschlag bei lastfahrenden Maschinen durch Frequenzregelung die Belastung erhöht, um die Frequenzabsenkung im Netz zu verringern und vorher bereits frequenzfahrende Maschinen bei der Frequenzhaltung zu unterstützen. Voraussetzung für diese Unterstützung ist, daß bei den frequenzfahrenden Ma-.schinen keine Änderung der Regelungsform '!|ntritt; bei der bekannten Regelung erfolgt ffihe Änderung der Regelungsform sowohl bei -^Bn lastfahrenden als auch bei den frequenz-"fahrenden Maschinen.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Einrichtung zur Regelung parallel arbeitender Wechselstrommaschinen, von denen im normalen Betriebe ein Teil mit Frequenzregelung, ein anderer Teil mit Lastregelung arbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß die lastgeregelten Maschinen bei Abweichungen von der Nennfrequenz, die ober- oder unterhalb bestimmter Werte liegen, selbsttätig auf Frequenzregelung umgeschaltet werden und so die frequenzgeregelten Maschinen in der Frequenzhaltung unterstützen, und daß sie bei Wiederüberschreiten der Grenzwerte auf Leistungsregelung zurückgeschaltet werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen