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Einrichtung zur Regelung von Stromrichtern in einer Kraftübertragungsanlage mit hochgespanntem Gleichstrom Es sind Einrichtungen zur Regelung von Stromrichtern in einer Kraftübertragungsanlage mit hochgespanntem Gleichstrom bekannt, bei welchen Einrichtungen elektrische Energie, die von einem Wechselstromnetz geliefert wird, in einer oder mehreren Gleichrichterstationen in hochgespannten Gleichstrom umgewandelt wird.
Dieser Gleichstrom wird dann auf einer Luftleitung oder einem Kabel nach einer oder mehreren Wechselrichterstationen übertragen, -wo die Energie wieder in Wechselstrom umgeformt und einem Wechselstromnetz zugeführt wird. Kraftübertragungssysteme dieser Art können entweder mit konstantem Übertragungsstrom und ver- änderlicher Gleichspannung in den Stromrichtersta- tionen betrieben werden oder auch mit konstanter Gleichspannung in wenigstens einer der Stromrichterstationen, während der übertragene Gleichstrom in Abhängigkeit vom Energiebedarf variiert. Die letztgenannte Alternative bietet den Vorteil, dass die Stromrichter mit höherem Wirkungsgrad und grösserer Sicherheit arbeiten können. Eine der Stromrichterstationen, z.
B. die Gleichrichterstation, bestimmt dann die Übertragungsspannung im Gleichstromsystem, während in mindestens einer der Wechselrichterstationen die Gleichspannung so geregelt wird, dass eine Netzgrösse, z. B. die in dem empfangenden Wechselstromnetz herrschende Frequenz, gewünschte Werte annimmt. In gewissen Fällen wird stattdessen die Übertragungsspannung von wenigstens einer Wechselrichterstation konstant gehalten, während in wenigstens einer der Gleichrichterstationen die Gleichrichter in der Weise gesteuert werden, dass der übertragene Gleichstrom so gross ist, dass die geregelte Netzgrösse, z. B. die obengenannte Frequenz, gewünschte Werte annimmt.
Während eine solche Betriebsform mit konstanter Übertragungsspannung viele Vorteile in ungestörtem Betrieb bietet, hat sie zum Beispiel bei einem Kommutierungsfehler in einer Wechselrichterstation oder andern Kurzschlüssen im Gleichstromsystem den Nachteil, dass der Gleichstrom in der Gleichrichterstation auf unzulässig hohe Werte steigen kann. Bei Fehlern in einer der Gleichrichterstationen mit entsprechender Spannungsabsenkung in dieser Station würde anderseits der übertragene Gleichstrom unter den Wert sinken, den man mit Hinsicht auf den Leistungsbedarf in dem empfangenden Wechselstromnetz zu halten wünscht. In solchen Fehlerfällen würde ein Kon- stantstromsystem sich günstiger verhalten.
Die Erfindung bezweckt, die bei Fehlern in einem Konstantspannungssystem entstehenden Schwierigkeiten zu beseitigen und betrifft eine Einrichtung zur Regelung von Stromrichtern in einer Kraftübertra- gungsanlage mit hochgespanntem Gleichstrom, bei der in ungestörtem Betrieb ein Regler in wenigstens einer der Stromrichterstationen von einer Hauptregelgrösse so beeinflusst wird, dass die übertragungs- spannung gewünschte Werte annimmt und bei der ein Regler in wenigstens einer andern der Stromrich- terstationen die Gleichspannung ihrer Stromrichter in Abhängigkeit von einer andern Hauptregelgrösse so regelt,
dass eine Betriebsgrösse gewünschte Werte annimmt, welche Einrichtung sich dadurch auszeichnet, dass in mindestens einer der Stromrichterstatio- nen Zwischenorgane angeordnet sind, welche Organe die den erstgenannten Regler beeinflussende Hauptregelgrösse unwirksam machen und diese durch eine von Änderungen des Leitungsstromes abhängige Regelgrösse ersetzen, wenn diese letztere einen bestimmten Wert überschreitet. Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung wird dieser Wert so gewählt, dass die Kontrollorgane wirksam werden, wenn die Strom-
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regelgrösse den Wert der Hauptregelgrösse mit einem bestimmten, von einer Hilfsregelgrösse festgelegten Betrag überschreitet.
Die Hauptregelgrösse kann eine von der geregelten Netzgrösse, z. B. der Frequenz, oder ihrer Abweichung von einem Sollwert abhängige Grösse oder auch eine von der Übertragungsspannung oder deren Abweichung von einem Sollwert abhängige Grösse sein.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Ein Gleichrichter 1 einer Gleichrichterstation ist über eine Kraftleitung 12 mit einem Wechselrichter 13 in einer Wechselrichterstation verbunden. Der Gleichrichter 1 ist mit einer Kathode 2, zwei Anoden 3 und zwei Gittern 4 versehen. Ein Stromrichtertrans- formator 5 ist mit seiner einen Wicklung 6 an das speisende Wechselstromnetz 7 angeschlossen. Eine seiner Sekundärwicklungen 8 ist mit ihren Endklem- men an die Anoden 3 angeschlossen, während die Mittelklemme über die Dämpfungsspule 11 mit der Kraftleitung 12 verbunden ist.
Die Gleichrichtergit- ter 4 erhalten ihre Steuerimpulse von der Transfor- matorwicklung 9, deren Mittelpunktpotential von der von dem Regler 24 kommenden Gleichspannung erhöht oder gesenkt wird. Die Kathode 2 ist im Punkt 10 mit Erde verbunden, die als Rückleiter für den Strom wirkt. In ähnlicher Weise enthält der Wechselrichter 13 eine Kathode 14, zwei Anoden 15 und zwei Gitter 16. Ein Transformator 17 ist mit seiner Wicklung 18 an das empfangende Wechselstromnetz 19 angeschlossen. Die Transformatorwicklung 20 ist an die Anoden 15 und mit ihrem Mittelpunkt über die Dämpfungsspule 23 an die Übertragungsleitung 12 angeschlossen.
Die Transformatorwicklung 21 besorgt die Gittersteuerung und erhält ihr Mittelpunktspotential von dem Regler 49. Die Kathode 14 ist im Punkte 22 an Erde gelegt.
Die Steuerung des Gitterpotentials des Gleichrichters 1 wird, wie erwähnt, vom Regler 24 vorgenommen. Dieser besitzt eine Endröhre 25 mit dem Kathodenwiderstand 26. Das Gitter dieser Röhre ist an den Anodenwiderstand 27 angeschlossen, der in dem Anodenkreis der Verstärkerröhre 28 liegt. Das Gitterpotential der Röhre 28 wird von dem Strom festgelegt, der von der Nullsammelschiene 0 der Geber über die Geber 32, 36, 40 und 46 sowie die Zwischenorgane 31 und über die Widerstände 30 und 29 nach Minus fliesst. Die Organe 31 bestehen aus zwei Stromventilen 31 : a und 31 : b. Dem Stromventil 31 : a wird ein Strom zugeführt, der von der Differenz der Gleichspannungen bestimmt ist, die von dem Spannungsgeber 32 bzw. dem Sollwertgeber 36 abgegeben werden.
Der Spannungsgeber 32 besteht im wesentlichen aus einem Gleichrichter 33, der seine Spannung an das Organ 31:a über einen Widerstand 35 liefert. Dieser Messgleichrichter wird von der Wechselstromwicklung 34:a eines Mess- transduktors 34 gespeist. Die Steuerwicklung 34:b des Transduktorsy ist zwischen Kraftleitung 12 und Erde angeschlossen und misst also die an der Kraftleitung liegende Übertragungsspannung. Der Sollwert-Spannungsgeber 36 besteht aus einer Stromquelle 38 und einem Spannungsteiler 39. An diesem wird mit Hilfe eines beweglichen Armes eine Spannung abgegriffen, die dem Sollwert der übertra- gungsspannung entspricht.
Diese Sollwertspannung wird mit Hilfe eines Widerstandes 37 mit der vom Spannungsgeber 32 gelieferten Gleichspannung verglichen. Die Anordnung 40 liefert ihrerseits an den Regler 24 eine Stromregelgrösse, die von den Änderungen des Leitungsstromes abhängig ist. Die Anordnung 40 besitzt einen Messgleichrichter 41, der an den Messtransduktor 42 angeschlossen ist. Der letztere misst den Strom, der auf der Kraftleitung bzw. ihrer Erdleitung übertragen wird. Der von dem Messgleichrichter 41 abgegebene Gleichstrom ist im wesentlichen dem Leitungsstrom proportional.
Der Gleichrichter 41 ist mit einem Widerstand 43 belastet, und die an diesem Widerstand entstehende Spannung treibt über einen Kondensator 44 einen Strom, der von den Änderungen des Leitungsstromes abhängig ist (Stromregelgrösse). Von diesem Strom wird ein von einem Hilfsgeber 46 gelieferter Strom (Hilfsregelgrösse) abgezogen. Der Hilfsgeber 46 besitzt eine Stromquelle 47, die an einen Span- nungsteiler 48 angeschlossen ist. Mit Hilfe eines beweglichen Armes wird an diesem Spannungsteiler eine Hilfsregelgrösse abgegriffen. Die Hilfsregelgrösse wird dem Kontrollorgan 31:b über den Widerstand 45 zugeführt.
Die Wechselrichterstation weist einen Regler 49 auf, der in gleicher Weise aufgebaut ist wie der Regler 24 der Gleichrichterstation. Über den Kathodenwiderstand 51 gibt der Regler ein Ausgangspotential ab, das das Potential im Mittelpunkt der Transformatorwicklung 21 bestimmt. Dieses Potential wird von der Endröhre 50 geändert, deren Gitter von der Verstärkerröhre 53 und ihrem Anodenwiderstand 52 gesteuert wird. Die Röhre 53 hat ein Gitterpotential, das von dem Strom bestimmt wird, der vom Pluspol über die Widerstände 54 und 55, die Zwischenorgane 56 sowie die Geber 57, 61, 65 und 69 nach der Nullpotential führenden Verbindungsschiene der Geber fliesst. Die Organe bestehen aus zwei Stromventilen 56:a und 56:b.
An das Organ 56: a ist einerseits ein Geber 57 angeschlossen, der von der geregelten Netzgrösse abhängig ist, und anderseits ein Geber 61, der den Sollwert der geregelten Netzgrösse festzulegen erlaubt. Der Geber 57 besitzt in dem gezeigten Beispiel einen Tachometergenerator 58, der mechanisch mit dem Synchronmotor 59 gekuppelt ist. Dieser ist elektrisch an das empfangende Wechselstromnetz 19 angeschlossen und hat eine Drehzahl, die der Frequenz dieses Netzes proportional ist. Die von dem Generator 58 abgegebene Gleichspannung ist also ein Mass für die Frequenz. Mit Hilfe der Widerstände 60 und 62 wird die Differenz zwischen dieser Spannung und der vom Sollwertgeber 61 gelieferten Gleichspannung ge-
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bildet.
Der Sollwertgeber 61 besteht im wesentlichen aus einer Stromquelle 63 und einem Spannungsteiler 64. Auf dem beweglichen Arm dieses Spannungs- teilers wird die Sollwertspannung abgenommen. An das Stromventil 56: b sind ein die Stromregelgrösse bildender Geber 69 und ein die Hilfsregelgrösse abgebender Geber 65 angeschlossen. Der Geber 69 besitzt einen Messgleichrichter 70, der den vom Mess- transduktor 71 abgegebenen Wechselstrom gleichrichtet und also an den Widerstand 72 einen Gleichstrom abgibt, der im wesentlichen dem Leitungsstrom proportional ist.
Die am Widerstand 72 liegende Spannung treibt bei Änderungen des Leitungsstromes einen Strom über den Kondensator 73, welcher Strom einen Spannungsabfall an den Widerständen 67, 68 hervorruft. Von dieser Spannung wird eine von dem Hilfsgeber 65 erzeugte Hilfs- regelspannung abgezogen. Diese wird an dem Span- nungsteiler 67 abgegriffen, der an eine Stromquelle 66 angeschlossen ist.
Die in der Zeichnung dargestellte Regeleinrichtung arbeitet in folgender Weise: Es wird angenommen, dass die Kraftanlage in ungestörtem Betrieb arbeitet. Ihre Aufgabe soll weiter sein, einen solchen Energiezuschuss an das empfangende Wechselstromnetz 19 zu liefern, dass die Frequenz in diesem Netz auf einem gewünschten Wert konstant gehalten wird. Der Realer 49 in der Wechselrichterstation steuert den Wechselrichter so, dass diese Bedingung erfüllt wird. Die L7bertragungsspannung des Systems wird von der Gleichrichterstation festgelegt, wo der Regler 24 den Gleichrichter 1 in gewünschter Weise steuert.
Zu diesem Zweck wird die Übertragungsspannung mit Hilfe des Messtransduktors 34 und des Mess- gleichrichters 33 gemessen und mit dem von dem Geber 36 gebildeten Sollwert verglichen. Die Spannungsdifferenz zwischen diesen beiden ist Null, wenn die Übertragungsspannung den richtigen Wert hat. In diesem Falle fliesst darum ein bestimmter Strom über das Stromventil 31:a, den Widerstand 30 und den Widerstand 29 nach dem Minuspol, wodurch ein bestimmtes Potential am Gitter der Verstärkerröhre 28 entsteht. Sollte die übertragungsspannung grösser werden als der Sollwert, so würde der über das Stromventil 31:a fliessende Strom steigen und das Gitterpotential der Röhre 28 positiver werden.
Der Strom in dieser Röhre und der Spannungsabfall an dem Anodenwiderstand 27 würden höher werden und zur Folge haben, dass das Gitterpotential der Endröhre 25 negativer würde. Der Strom in dieser Röhre und der Spannungsabfall am Kathodenwiderstand 26 würden damit sinken. Das an diesem Widerstand abgenommene, dem Mittelpunkt der Transformatorwicklung 9 zugeführte Potential würde also im Verhältnis zu Erde und der Gleichrichterkathode 2 negativer werden als zuvor. Dies hätte zur Folge, dass der Gleichrichter tiefer gesteuert und die vom Gleichrichter an die Übertragungsleitung 12 abgegebene Gleichspannung kleiner würde. Der Regeleingriff hätte also die gewünschte Wirkung.
In diesem ungestörten Betrieb verbleiben die Gebereinrichtung für die Stromregelgrösse 40 und der Hilfsgeber 46 unwirksam in bezug auf den Regler. Da keine wesentliche Stromänderung entsteht, fliesst nämlich kein nennenswerter Strom über den Kondensator 44. Ausserdem wird eine negative Spannung am Span- nungsteiler 48 abgegriffen, so dass das an dem Stromventil 31 : b durch Zusammenwirken der Stromregelgrösse und der Hilfsregelgrösse entstehende Potential negativer ist als das von der Hauptregelgrösse an dem Stromventil 31 : a festgelegte Potential. Damit dominiert der über das Ventil 31 : a fliessende Strom über den über das Ventil 31 : b eingespeisten.
Der erstgenannte, über die Widerstände 30 und 29 nach Minus fliessende Strom erzeugt hierbei einen solchen Spannungsabfall an den Widerständen 29 und 30, dass das Potential im Verbindungspunkte zwischen den beiden Stromventilen positiver ist als das Potential vor dem Stromventil 31: b. Die Geber für die Stromregelgrösse und die Hilfsregelgrösse tragen daher in ungestörtem Betrieb mit keinem Steuerstrom bei.
In ähnlicher Weise geht die Regelung des Wechselrichters 13 in ungestörtem Betrieb vor sich. Wenn die Frequenz in dem empfangenden Wechselstromnetz 19 den richtigen Wert hat, ist die vom Geber 58 gelieferte Gleichspannung gleich der negativen, vom Sollwertgeber 61 gelieferten Gleichspannung. Die Hauptregelgrösse ist also Null. Von Plus fliesst dann über die Widerstände 54 -und 55 sowie das Stromventil 56:a ein bestimmter Strom nach der rechts liegenden, Nullpotential führenden Verbindungsschiene zwischen den verschiedenen Gebern.
Dagegen fliesst kein Strom von Plus über die Widerstände 54 und 55 durch das Stromventil 56: b nach den Gebern 69 für die Stromregelgrösse und 65 für die Hilfsregelgrösse. In ungestörtem Betrieb sind nämlich die Stromänderungen klein oder gar nicht vorhanden, und die am Spannungsteiler 67 abgegriffene Hilfsregelspannung ist positiv im Verhältnis zu Null. Das bedeutet, dass der über das Stromventil 56: a fliessende Strom über den Strom dominiert, der eventuell über das Stromventil 56: b fliessen könnte. Damit wird ein in bezug auf die Klemme am Poten- tiometer 67 negatives Potential im Verbindungspunkt zwischen den beiden Stromventilen 56 erzeugt.
Die Folge davon ist, dass kein Strom über das Stromventil 56: b fliessen kann und dass die Hauptregelgrösse allein auf den Regler 49 einwirkt.
Anders liegen jedoch die Dinge, wenn der Strom in der Kraftleitung auf Grund eines Betriebsfehlers sich stark gegenüber dem früher herrschenden Leitungsstrom ändert. Wenn zum Beispiel der Leitungsstrom in der Gleichrichterstation auf Grund eines Kurzschlusses in der übertragungsleitung oder eines Kommutierungsfehlers im Wechselrichter plötzlich wächst, treibt der Messgleichrichter 41 einen Strom über den Kondensator 44, der eine Potentialerhöhung vor dem Stromventil 31: b zur Folge hat.
Wenn die auf diese Weise entstehende positive Spannung grö-
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sser ist als die am Potentiometer 48 abgegriffene negative Hilfsspannung, ist das Potential vor dem Stromventil 31: b höher als Null und damit höher als das Potential der Hauptregelgrösse vor dem Stromventil 31:a. Damit dominiert der über das Ventil 31: b fliessende Strom über den über das Ventil 31: a fliessenden Strom. Der erstgenannte Strom erzeugt nun an den Widerständen 30 und 29 ein Potential im Verbindungspunkt zwischen den Stromventilen 31, das höher ist als das Potential vor dem Ventil 31 : a. Dieses vermag daher keinen Strom zu führen.
Die Folge ist, dass die Stromventile 31 durch ihre Ventilwirkung die Hauptregelgrösse unwirksam machen und sie durch die Stromregelgrösse ersetzen, die nun das Gitterpotential der Verstärkerröhre 28 bestimmt. Das Gitter wird positiver als zuvor, was zur Folge hat, dass der Spannungsabfall an dem Anodenwiderstand 27 steigt und die Gitterspannung an der Endröhre 25 geringer wird. Der Strom durch diese Röhre nimmt also ab, und der Spannungsabfall an dem Kathodenwiderstand 26 wird kleiner. Die Folge ist eine Tiefersteuerung des Gleichrichters 1. Die vom Gleichrichter 1 abgegebene Gleichspannung fällt, und damit wird einem Anwachsen des Leitungsstromes in der Übertragungsleitung auf Grund des Kurzschlusses entgegengearbeitet.
In dem Masse wie die Stromerhöhung abnimmt, hört auch die Stromregelgrösse auf, über die Hauptregelgrösse zu dominieren, und die spannungsregelnde Wirkung der Hauptregelgrösse kann sich wieder geltend machen.
In entsprechender Weise arbeiten die Kontrollorgane 56 in bezug auf den Wechselrichter 13. Bei einem Fehler in einem Gleichrichter mit einem dadurch verursachten Abfall der übertragungsspannung tendiert der Leitungsstrom abzunehmen. Der Mess- transduktor 71 mit seinem Messgleichrichter 70 liefert daher einen kleineren Strom, und der Kondensator 73, der zuvor auf einen bestimmten Wert aufgeladen war, entlädt sich teilweise. Ein Spannungsabfall entsteht dann über dem Belastungswiderstand 68, der eine Potentialsenkung vor dem Stromventil 56: b zufolge hat.
Wenn diese von der Stromregelgrösse verursachte Potentialsenkung den am Poten- tiometer 67 eingestellten Betrag überschreitet, wird das Potential vor dem Stromventil 56: b negativ. Es wird auch negativer als das von der Hauptregelgrösse, das heisst der Differenz zwischen den Spannungen des Gebers 57 und des Sollwertgebers 61, bestimmte Potential vor dem Stromventil 56: a. Damit beginnt die Stromregelgrösse über die Hauptregelgrösse zu dominieren. Der Strom, der dann von Plus über die Widerstände 54 und 55 durch das Stromventil 56: b fliesst, erzeugt nämlich im Verbindungspunkte zwischen den Stromventilen 56 ein Potential, das negativer ist als das Potential auf der andern Seite des Stromventils 56: a, so dass dieses sperrt.
Da nun die Stromregelgrösse mit ihrem negativen Potential sich geltend machen kann, wird das Gitter der Verstärkerröhre 53 negativer, und der Spannungsabfall über dem Anodenwiderstand 52 der Röhre nimmt ab. Damit steigt das Gitterpotential der Endröhre 50 und deren Strom. An dem Kathodenwiderstand 51 entsteht dann gegenüber der Kathode 14 ein positiveres Potential. Diese Potentialerhöhung im Mittelpunkt der Transformatorwick- lung 21 führt zu einer Tiefersteuerung des Wechselrichters, was bedeutet, dass dessen Gegenspannung niedriger wird.
Durch diesen Eingriff wird einer Absenkung des Leitungsstromes, die von dem Gleichrichterfehler verursacht war, entgegengearbeitet, und die erforderliche Energie kann dem Wechselstromnetz 19 zugeführt werden. Wenn die Abnahme des Leitungsstromes aufhört, hört auch die Sperrwirkung an dem Stromventil 56: a auf. Die Kontrollventile 56 beginnen dann wieder die Hauptregelgrösse wirksam zu machen, während die Stromregelgrösse unwirksam wird.
In dem gezeigten Beispiel ist angenommen, dass die Gleichrichterstation die Übertragungsspannung festlegt, während die Wechselrichterstation so geregelt wird, dass die Frequenz einen gewünschten Wert annimmt. Statt der Frequenz kann auch eine andere Betriebsgrösse, z. B. der Leitungsstrom selbst oder die übertragene Leistung, die Bildung der Hauptregelgrösse bestimmen. Diese Alternative wird aktuell, wenn die Stromrichteranlage dazu bestimmt ist, dem empfangenden Wechselstromnetz 19 einen konstanten Leistungsbetrag zuzuführen.
Wie einleitungsweise genannt, können die zwei gezeigten Stromrichtersta- tionen auch in der Weise zusammenarbeiten, dass die übertragungsspannung vom Wechselrichter konstant gehalten wird, während der Gleichrichter in der Weise geregelt wird, dass die Frequenz in dem empfangenden Wechselstromnetz 19 konstant gehalten wird oder dass ein konstanter Leistungsbetrag in dieses Netz eingespeist wird. Die Geber 32, 34 in der Gleichrichterstation werden dann durch einen Geber ersetzt, der dem Geber 57 entspricht. Die geregelte Netzgrösse, z.
B. die Frequenz, oder ihre Abweichungen von einem Sollwert, werden dann zum Beispiel mit Hilfe einer Fernmesseinrichtung von dem empfangenden Wechselstromnetz nach der Gleichrichterstation übertragen und dort in Form einer Gleichspannung vor dem Stromventil 31:a eingeführt.
Gemäss der einen Ausführungsform der Erfindung wird die Hauptregelgrösse unwirksam und die Stromregelgrösse wirksam, wenn die letztgenannte den Wert der erstgenannten um einen bestimmten, von einer Hilfsregelgrösse festgelegten Betrag überschreitet. In dem gezeigten Beispiel ist die von dem Hilfsgeber 46 bzw. 65 erzeugte Hilfsregelspannung auf der gleichen Seite der Ventile 31 bzw. 56 eingeführt wie die Stromregelspannung (Parallelschaltung). Natürlich wird die gleiche Wirkung erzielt, wenn die Hilfsspannung in Reihe mit der Hauptregelgrösse eingeführt wird, das heisst an den Ventilen 31: a bzw. 56:a.
In diesem Fall muss diese Hilfsspannung das entgegengesetzte Vorzeichen erhalten, verglichen mit der gezeichneten Schaltweise.
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In dem gezeigten Beispiel ist die Hauptregelgrösse als Differenz zwischen der Übertragungsspannung bzw. der geregelten Netzgrösse und ihren Sollwerten gebildet. Die Differenz ist dabei in beiden Fällen auf der Seite der Stromventile 31: a bzw. 56: a eingeführt, die von dem Verbindungspunkt mit den Stromventilen 31:b bzw. 56:b weggerichtet liegt. Die beabsichtigte Wirkung wird jedoch auch dann erzielt, wenn diese Differenzen auf verschiedenen Seiten der Stromventile 31:a bzw. 56:a gebildet werden. Die Übertragungsspannung bzw. die geregelte Netzgrösse wird dann wie in der Zeichnung gezeigt eingeführt.
Die Sollwertspannung, die entgegengesetztes Vorzeichen haben muss, wird stattdessen im Verbindungspunkt zwischen den Widerständen 30 und 29 bzw. 54 und 55 eingeführt. Die Sollwertgrössen können auch dadurch berücksichtigt werden, dass die Widerstände 29 bzw. 54 an Potentiale angeschlossen werden, die negativer bzw. positiver sind als die für die in der Zeichnung gezeigte Schaltung.
Die Zwischenorgane werden in dem beschriebenen Beispiel als zwei einander entgegengerichtete Stromventile gezeigt. Stattdessen kann die dominierende Regelgrösse mit andern Zwischenorganen eingeführt werden, z. B. mit Hilfe von Relais. Ein solches Relais kann demnach als Vergleichsrelais ausgeführt werden, dessen eine Wicklung von einem Strom durchflossen wird, der von der Stromregelgrösse und der Hilfsregelgrösse bestimmt ist, und durch dessen andere Wicklung ein Strom fliesst, der von der Hauptregelgrösse oder ihrer Abweichung von einem Sollwert bestimmt ist. Ein Wechselkontakt des Relais kann dann den Eingangskreis des Reglers an den einen oder den andern der genannten Stromkreise anschliessen, abhängig davon, in welchem von diesen der Strom dominiert.
Die in der Zeichnung gezeigte Kraftübertragungs- anlage enthält nur eine Gleichrichterstation und eine Wechselrichterstation. Die Erfindung kann jedoch auch in solchen Kraftübertragungsanlagen mit hochgespanntem Gleichstrom verwendet werden, die mehr als eine Gleichrichter- und/oder Wechselrichterstation enthalten. Wenigstens eine von diesen legt dann die Übertragungsspannung fest, und wenigstens eine andere regelt die Gleichspannung so, dass eine geregelte Betriebsgrösse gewünschte Werte annimmt.
In wenigstens einer der Stromrichterstationen besteht dann die Hauptregelgrösse aus einer elektrischen Grösse, die die Übertragungsspannung oder ihre Abweichung von einem Sollwert wiedergibt. In wenigstens einer andern Station wird die Regelung in ungestörtem Betrieb mit Hilfe einer Hauptregelgrösse durchgeführt, die gleich einer geregelten Netzgrösse, z. B. der Frequenz, oder ihrer Abweichung von einem Sollwert ist.