DE3225285C2 - Verfahren zum Betrieb einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsanlage mit beliebig vielen Umformerstationen - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsanlage mit beliebig vielen UmformerstationenInfo
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Abstract
Ein Betrieb zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung mit beliebig vielen Umformerstationen ohne Notwendigkeit von aufwendigen Fernmeldeeinrichtungen wird wie folgt erreicht: Die Gleichrichterstationen arbeiten mit Spannungsregelung mit stromabhängiger Statik. Im Bereich von 1 p.u. bis (1- δ)p.u. der Netzspannung wirkt eine harte Stromgrenze. Im Bereich (1- δ)p.u. bis (1- δ- ε)p.u. Nennspannung wird der Strombegrenzungswert bis auf einen Minimalstrom zurückgenommen. Die Wechselrichterstationen arbeiten grundsätzlich mit Stromregelung, wobei im Spannungsbereich von 1 p.u. bis (1-)p.u. der maximal vorgebbare Stromsollwert vom Nennwert bis auf Null zurückgenommen wird. δ wird zu 10%, ε wird zu 5% gewählt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Energie zwischen mehreren örtlich auseinanderliegenden Umformerstationen einer HGÜ-Anlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-AS 15 88 750 im wesentlichen bekannt.
- Dieses Verfahren arbeitet mit spannungsabhängig gesteuerten Stromführungsgrößen für die einzelnen Umformerstationen und benötigt für einen stabilen Betrieb auch bei schnellen Stromerhöhungen in einzelnen als Wechselrichter betriebenen Umformerstationen keine Signal-Fernübertragung zwischen den Stationen für einen zentralen Lastabgleich. Alle Stationen arbeiten stromgeregelt. Den Stromreglern der einzelnen Stationen werden damit Strom- Spannungs-Charakteristiken natürlicher Art verliehen, d. h. dem Gleichrichter als Stromquelle eine mit steigendem Strom fallende Kennlinie und dem Wechselrichter als Stromverbraucher eine mit steigendem Strom steigende Kennlinie. Durch die Schnittpunkte der Strom-Spannungs-Charakteristiken ergibt sich der stabile Arbeitspunkt des Systems. Diese Schnittpunkte, insbesondere die der Wechselrichtercharakteristiken sind jedoch Schnittpunkte mit kleinem Winkel ("schleifende Schnittpunkte"). Sie sind somit nicht sehr genau, was insbesondere bei einer Wechselrichterstation kleinerer Leistung gegenüber den übrigen leicht zur Überlastung führen kann. Laständerungen können im übrigen nur langsam ausgeführt werden, weil hierzu die Verstellung eines jeder Umformerstation zugehörigen Transformator-Stufenstellers nötig ist.
- In der DE-AS 25 18 910 ist ein Verfahren beschrieben, das bei der Lösung der Aufgabe, die Leistungsbezüge der als Wechselrichter betriebenen Umformerstationen ohne gegenseitige Beeinflussung zu ermöglichen, ebenfalls einen zentralen Abgleich für die Stromführungsgrößen vermeidet. Dabei ist in der Gleichrichterstation eine stromabhängige Spannungsregelung vorgesehen, bei der die Führungsgröße eine einzige feste Strombegrenzung hat, die um einen eingestellten Marginalwert höher als das Leistungsvermögen der Station liegt. Bei den Wechselrichterstationen ist eine spannungsabhängige Strombegrenzung vorgesehen, bei der der Maximalwert der Führungsgröße für den Stromregler ohne nähere Angabe der Rechenschaltung nach einer auf das Leistungsvermögen der Gleichrichterstation abgestimmten Strom-Strom-Kennlinie in Abhängigkeit von der Spannung bestimmt wird. Die Spannung des Netzes als einzelne Größe kann jedoch nur bei einer einzigen Gleichrichterstation etwas über deren Leistungsvermögen aussagen. Das bekannte Verfahren ist mithin nicht auf eine Übertragungsanlage mit mehreren Gleichrichterstationen übertragbar, denn aus der Spannung kann so nicht auf das Leistungsvermögen der Gleichrichterstationen geschlossen werden, weil ohne Signal-Fernübertragung jeweils nicht bekannt ist, welche Stationen gerade in Betrieb sind.
- Wird eine Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsanlage mit dem üblichen "Marginalstrom-Verfahren" betrieben, d. h. wird die Führungsgröße des Stromreglers der als Gleichrichter betriebenen Umformerstation stets größer gewählt als die Führungsgröße des Stromreglers der Wechselrichterstation, ist es nötig, daß diese Führungsgrößen-Zuordnung richtig erhalten bleibt. Das aber kann nur durch eine Signal-Fernübertragungseinrichtung, wie sie z. B. bei einem Verfahren nach der DE-AS 14 88 085 eingesetzt wird, gewährleistet werden. Bei einem System mit mehr als zwei Umformerstationen ist es dann nach der DE-AS 14 88 085 bekannt, die Anzahl der Stationen in eine Gleichrichtergruppe und in eine Wechselrichtergruppe zu teilen und bezogen auf einen realen oder fiktiven gemeinsamen Punkt des Gleichspannungsnetzes die Regeln des Marginalstromverfahrens auf die beiden Gruppen unter Einsatz einer Signal-Fernübertragungseinrichtung anzuwenden.
- Wegen der Möglichkeit der Überlastung einer als Wechselrichter arbeitenden Umformerstation innerhalb einer derartigen Gruppe von Wechselrichterstationen darf der Marginalwert nicht zu groß gewählt werden. Es ist dann eine schnelle und exakte Nachführung aller Führungsgrößen nötig, wenn die Leistung einer Station verändert werden soll. Hierfür ist ein zentraler Lastabgleich erforderlich (DE-PS 15 23 555), der einen erheblichen Fernmeldeaufwand erfordert.
- Wenn in der Menge der Wechselrichterstationen eine Station mit einer kleineren Nennleistung als derjenigen der anderen enthalten ist, führt der zusätzliche Marginalstrom in ihr unter Umständen schon zur Überlastung, wenn nicht ihre Nennleistung entsprechend erhöht wurde. Im allgemeinen muß bei einer solchen Station vermieden werden, daß sie für das Gleichstromsystem spannungsbestimmend wird. Hiermit entstehen weitere Probleme, indem besondere Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Spannungsführung des Gleichstromsystems einer bestimmten Station zuzuordnen.
- Ein Nachteil des Systems ist, daß der Ausfall eines Reihen-Teilstromrichters in einer Station zu einer entsprechenden Spannungsverminderung und damit Leistungsverminderung im ganzen System führt. Durch zusätzliche Spannungsbegrenzungen kann dieser Zustand vermieden werden (DE-AS 15 88 067), wobei gleichzeitig die Anforderungen an die Nachrichtenverbindungen erleichtert sind.
- Letztendlich bleibt jedoch beim Marginalstrom-Verfahren ein zentraler Abgleich der Stromführungsgrößen immer erforderlich.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem bei beliebig vielen Gleich- und Wechselrichterstationen die Einstellung eindeutiger Arbeitspunkte ohne aufwendige Fernmeldeeinrichtungen für einen zentralen Abgleich, ohne Vorgabe eines besonderen Marginalstromes für die Strombegrenzung beim Gleichrichter und ohne eine für jede Gleichrichterstation verschiedene, kompliziert zu erreichende Strom-Strom-Kennlinie zur Bildung des Maximalwerts der Führungsgröße der Wechselrichter-Stromregler erreichbar ist.
- Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
- Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt
- Fig. 1 ein Gleichstromnetz mit 6 Stationen,
- Fig. 2 eine mögliche Ausführung einer Station,
- Fig. 3 die Regelungsausrüstung einer Gleichrichter-Station,
- Fig. 4 die durch die Regelungsausrüstung der Gleichrichterstation erzielten Arbeitskennlinien der Station,
- Fig. 5 die Regelungsausrüstung einer Wechselrichter-Station,
- Fig. 6 die Arbeitskennlinien der Wechselrichterstation,
- Fig. 7 ein Beispiel für den Betrieb eines Netzes mit 5 Stationen und
- Fig. 8 einen anderen Betriebszustand des Netzes mit 5 Stationen.
- In Fig. 1 sind 6 Energie-Übertragungsstationen dargestellt, die an die Drehstromnetze 1 bis 6 angeschlossen sind. Von jeder Station ist der Stromrichterteil 11, 21 usw. dargestellt, bei dem der Stromaustrittspol mit + gekennzeichnet ist. Die Station wird über einen Polungsschalter 12, 22 usw. an das Gleichstrom-Netz geschaltet, wodurch die Rolle der Station als Gleichrichter (Einspeisung in das Gleichstromnetz) oder als Wechselrichter (Bezug aus dem Gleichstromnetz) fesstgelegt wird. Die Darstellung ist hier der Einfachheit halber so gewählt, daß jede Station nur einpolig gegen Erde aufgebaut ist. Praktisch wird man jedoch eine Station zweipolig gegen Erde aufbauen; dann würden über den Polungsschalter die beiden Pole vertauscht und der Erdpunkt bliebe fest. In der dargestellten Stellung arbeiten die Stationen 11, 21, 31 als Gleichrichter und die Stationen 41, 51, 61 als Wechselrichter. Die Leitungen des Netzes sind in Fig. 1 durch ihren Widerstand R L 1, R L 2 usw. bis zum gemeinsamen Punkt P des Netzes dargestellt. In der praktischen Ausführung kann das Netz natürlich auch als Ringnetz oder als vermaschtes Netz aufgebaut sein. In jedem Fall ist aber das Netzgebilde in die dargestellte Sternform mit den entsprechenden Widerstandswerten umrechenbar.
- In Fig. 2 ist beispielhaft eine einzelne Station detaillierter dargestellt. Der Stromrichterteil besteht aus zwei in Reihe geschalteten Teilstromrichtern, die aus Transformatoren 10 bzw. 10&min; und steuerbaren Brückenschaltungen 13 bzw. 13&min; aufgebaut sind. Die Ventile der Brückenschaltungen werden mit Steuerimpulsen aus einer Steuerung 15 gesteuert, die mittels der mit Spannungswandlern 17 gemessenen Netzspannung eine durch eine Steuerspannung 62 bestimmte Phasenlage zu der Anodenspannung der Ventile herstellt. Das Signal 62 wird von einer Regelungseinrichtung 16 vorgegeben und ist proportional zu einem Zündverzögerungswinkel α (Steuerwinkel).
- Die Regelungseinrichtung 16 ist verschieden geschaltet, je nachdem, ob die Station Gleichrichter oder Wechselrichter sein soll. Hiermit ist, wie bereits erläutert, die Polung des Polungsschalters 2 festgelegt.
- Die Regelungseinrichtung 16 erhält einen Gleichstrom- Meßwert 81, der hier beispielhaft aus einem Gleichstromwandler 18 erhalten wird, sowie einen örtlichen Gleichspannungs-Meßwert 91, der hier beispielhaft von einem Spannungsteiler 19 abgegriffen wird. 14 ist eine Glättungsdrossel.
- Fig. 3 zeigt den erfindungsgemäßen Aufbau der Regelungseinrichtung für eine Gleichrichterstation. Das dem Steuerwinkel α proportionale Signal 62 wird über ein Auswahlglied 66 entweder von einem Spannungsregler 63 oder von einem Stromregler 64 bestimmt, je nachdem welches der beiden Regler-Ausgangssignale das größere ist. Der Spannungsregler 63 soll die Spannung im gemeinsamen Netzpunkt P regeln. Der Istwert 92 wird deshalb aus dem örtlich gemessenen Spannungswert 91, von dem der Leitungsspannungsfall I d · R L abgezogen wird, gebildet. Das als Multiplizierer dargestellte Glied 632 kann auch als Verstärker mit dem Verstärkungsfaktor R L ausgeführt sein. Der Sollwert 61 für den Spannungsregler 63 wird an einem Potentiometer 631 vorgegeben. Dies ist der Leerlauf-Spannungswert. Abhängig vom fließenden Strom wird über ein Glied 633 der Spannungssollwert um einen Wert s · I d vermindert. Der Faktor s entspricht dabei einer vorgegebenen Neigung der Spannungskennlinie und beträgt z. B. 5%.
- Der Stromregler 64 erhält seinen Istwert aus der örtlichen Gleichstrommessung als Wert 81. Der maximale Sollwert kann an einem Potentiometer 641 eingestellt werden. Normalerweise wird das der Nennstrom I dN sein. Aber falls die Station aus betrieblichen Gründen nur fähig ist, einen kleineren Strom z. B. I&min; d , zu führen, kann auch dieser eingestellt werden. Dieser Wert stellt die absolute Stromgrenze des Gleichrichters dar. Über ein Auswahl-Glied 642, welches von seinen beiden Eingangswerten den kleineren an seinem Ausgang weitergibt, wird der vorgegebene Stromsollwert spannungsabhängig begrenzt, wobei ausgehend von I dN bei einer Spannung (1-δ) · U dN der Stromsollwert auf 0 bei einer Spannung (1-δ-ε) · U dN linear zurückgenommen wird (Glieder 646, 645). δ beträgt etwa 10%, ε wird zu 5% gewählt. An dem Glied 643, welches das größere seiner beiden Eingangssignale an den Ausgang weitergibt, wird ein minimaler Gleichstromsollwert I d MIN vorgegeben.
- Die durch die beschriebenen Regelungseinrichtungen erzielte Arbeitskennlinie der Station, bezogen auf den gemeinsamen Netzpunkt P, ist in Fig. 4 dargestellt. Darin ist mit a die durch die Spannungsregelung erzielte Charakteristik bezeichnet, mit b der durch die absolute Stromgrenze gegebene, mit c der Teil, der durch die spannungsabhängige Strombegrenzung bestimmt ist und mit d der durch die Minimalstromregelung bestimmte Teil. Normalerweise soll die Station mit Spannungsregelung, also auf dem Kennlinienteil a arbeiten. N ist der Nenn-Betriebspunkt, der auf der Kennlinie α=α MIN liegt, auf der eine Station mit der Einstellung eines minimalen Steuerwinkels α arbeitet. Hieraus ist zu erkennen, daß die erfindungsgemäße Gleichrichterstation nicht anders dimensioniert werden muß als Stationen in bisher üblicher Ausführung. Die Kennlinie a kann in vertikaler Richtung mittels des Vorgabewertes 61 am Potentiometer 631 verschoben werden (z. B. a&min;). Dadurch kann die von der Station abgegebene Leistung verändert werden. Bei Nennspannung U dN im Netzpunkt P ergibt sich bei der Kennlinie a&min; der Betriebspunkt P&min;. Wenn die absolute Stromgrenze b bei I dN eingestellt ist, würde diese Station bei Absenkung der Netzspannung unter den Nennwert auch höhere Ströme bis zum Nennwert I dN liefern.
- Der Kennlinienteil c dient dem Schutz gestörter Wechselrichter gegen Überlastung. Bei Wechselrichterstörungen bricht die Gleichspannung des Wechselrichters zusammen. Aufgrund des Kennlinienteils c vermindern die Gleichrichter ihren Strom bis auf den Minimalstrom I d MIN (Kennlinie d), wodurch der Fehlerstrom begrenzt wird. In einem Netz mit sehr vielen Stationen kann es nützlich sein, nur einige der Gleichrichterstromstationen mit einem endlichen Minimalstrom zu betreiben und bei den übrigen den Minimalstrom auf Null zu setzen. Jedoch muß mindestens eine der Gleichrichterstationen einen endlichen Minimalstrom haben, damit nach Fehlerfällen das Netz wieder aufgeladen wird und bei wiederhergestellter Spannungshöhe der Betrieb wieder einsetzen kann.
- Die Regelungseinrichtungen einer Wechselrichterstation sind in Fig. 5 dargestellt. Dabei sind die Bausteine der Regelung, wie zu Fig. 3 für einen Betrieb der Station als Gleichrichter beschrieben, beziffert. 62 ist die dem Zündverzögerungswinkel α proportionale Steuergröße. Über das Auswahlglied 66 ist sie entweder die Ausgangsgröße des als Löschwinkelregler arbeitenden Reglers 65 oder die Ausgangsgröße des Stromreglers 64, je nachdem, welche von beiden den kleineren Wert hat. Der Löschwinkelregler ist in bekannter Art als Regler für die Regelabweichung des Istwerts γ ist vom Sollwert γ soll des Löschwinkels γ der Wechselrichterventile ausgeführt; es kann aber auch an seiner Stelle eines der bekannten Löschwinkel-Steuerverfahren eingesetzt werden.
- Der Stromregler 64 erhält seine Regelgröße 81 aus der Gleichstrom-Meßeinrichtung 18. Seine Führungsgröße erhält er über ein Auswahlglied 644, welches von seinen Eingangsgrößen jeweils die kleinste an seinen Ausgang schaltet. Durch die Eingangsgröße 1,0 wird die Führungsgröße auf den Nennwert des Stationsstromes I dN begrenzt. Die Führungsgröße 61 für den betriebsmäßig gewünschten Stationsstrom I d wird am Potentiometer 641 eingestellt. Der Ausgang des Gliedes 645 begrenzt die vorgebbare Stromführungsgröße spannungsabhängig im Bereich von I dN bei U dN bis auf 0 bei (1-δ) · U dN . Um die Spannung des gemeinsamen Netzpunktes P zu erhalten, wird zu dem örtlich gemessenen Spannungswert 91 der Leitungsspannungsabfall, gebildet aus dem Strommeßwert 81, der im Glied 632 mit dem Wert R L des Leitungswiderstandes multipliziert wird, hinzuaddiert. Vom Spannungswert 92 wird der Wert (1-δ) subtrahiert und das Ergebnis im Glied 646 mit dem Faktor 1/δ multipliziert. Das Glied 645 begrenzt die Führungsgröße auf positive Werte.
- Die mit der Ausrüstung nach Fig. 5 erzielten Arbeitskennlinien einer Wechselrichterstation sind in Fig. 6 dargestellt. Darin ist der Teil e durch die Löschwinkelregelung bestimmt, die den stabilen Betrieb des Wechselrichters sichert. Der Kennlinienteil f ist durch die Stromregelung mit maximaler Führungsgröße 1,0 gegeben. Bei einem kleineren Vorgabewert 61 ergibt sich die Kennlinie f&min; an der Stelle I dREF . Der Teil g ist durch die Stromregelung mit der spannungsabhängigen Führungsgröße aus Glied 645 bestimmt.
- Der Nenn-Auslegungspunkt N der Station muß so gewählt werden, daß die Löschwinkelregelung bei Nennstrom gerade bei der Spannung (1+s) · U dN eingreift. Dies ist nötig, damit die Station in dem Fall, in dem sie die einzige in Betrieb befindliche Wechselrichterstation in einem Netz mit vielen in Betrieb befindlichen Gleichrichterstationen ist, noch ihren Nennstrom I dN beziehen kann. Die Gleichrichterstationen würden in diesem Fall bei sehr kleinem Strom eine Spannung nahe (1+s) · U dN einstellen. Der Betriebspunkt der Wechselrichterstation mit Löschwinkelregelung ist durch den Schnittpunkt der γ=const-Kennlinie mit (1+s) · U dN gegeben und muß deshalb mindestens beim Stromwert I dN liegen (Auslegungspunkt N) .
- Erfindungsgemäß soll nun für alle Stationen der Wert δ gleich sein. Für alle Gleichrichterstationen sollen die Werte s und ε gleich sein. Dann gibt es für ein Netz mit beliebig vielen Stationen zwei Haupt-Betriebszustände. Im Normalbetrieb arbeiten alle Wechselrichterstationen mit ihrer Stromregelung, Kennlinienteil f, und alle Gleichrichterstationen mit ihrer Spannungsregelung, Kennlinienteil a. Dieser Zustand ist in Fig. 7 für ein Netz mit 2 Gleichrichter- (GR 1, GR 2) und 3 Wechselrichterstationen (WR 1, WR 2, WR 3) dargestellt. Zur Vereinfachung der Erläuterung sei der Nennstrom aller Stationen gleich groß gewählt. In Fig. 7 sind die Stromführungsgrößen der Wechselrichterstationen so eingestellt, daß ihre Summe die Summe der Gleichrichter-Nennströme nicht übersteigt. Es ist WR 1 auf 0,3 · I dN , WR 2 auf 0,5 · I dN und WR 3 auf 1 · I dN eingestellt.
- Die Betriebspunkte sind durch die gemeinsame Spannung U B im Netzpunkt P bestimmt, bei der auch die Kirchhoffsche Knotenpunktregel ΣI d =0 im Netzpunkt P erfüllt ist. Diese ergibt sich etwas oberhalb U dN . Die Betriebspunkte der Gleichrichterstationen B 1, B 2 liegen auf dem Spannungsregelungs-Kennlinienteil, während die Betriebspunkte der Wechselrichterstationen BW 1, BW 2, BW 3, auf ihrem Stromregelungskennlinienteil liegen.
- Fig. 8 zeigt einen Betriebszustand des gleichen Netzes, bei dem die Summe der in den Wechselrichterstationen vorgegebenen Stromführungsgrößen die Summe der von den Gleichrichterstationen abgebbaren Ströme übersteigt. In jeder Wechselrichterstation ist der Nennstrom I dN vorgegeben. Die Gleichrichter kommen an ihre Strombegrenzungsregelung, wobei die Gleichspannung vermindert wird. In den Wechselrichterstationen wird die wirksame Strom- Führungsgröße infolge der unter Nennwert gesunkenen Spannung gemäß dem Kennlinienteil g verkleinert. Die Betriebspunkte ergeben sich wieder unter der Bedingung gleicher Spannung und Erfüllung der Knotenpunktsregel ΣI=0 im Netzpunkt P.
- Die Gleichrichter arbeiten mit Stromregelung, Betriebspunkte B 1, B 2. Die Wechselrichterbetriebspunkte BW 1, BW 2, BW 3, liegen bei ²/&sub3; · I dN auf dem Kennlinienteil g. Man erkennt hieraus, daß auch bei unvernünftig vorgegebenen Stromführungsgrößen der Betrieb des Netzes nicht zusammenbricht, ohne daß eine Fernmeldeverbindung nötig ist. Der Fall nach Fig. 8 dürfte nur in Ausnahmefällen vorkommen. In der Regel wird man in einem Netz zunächst ausreichende Gleichrichterleistung zur Verfügung stellen, bevor die Wechselrichter ihre Leistung abnehmen. Der Fall nach Fig. 8 kann jedoch auftreten, wenn zuvor noch eine dritte Gleichrichterstation in Betrieb war, wobei sich ein Zustand ähnlich Fig. 7 ergibt, die dann z. B. infolge eines Fehlers abgeschaltet wurde.
Claims (4)
1. Verfahren zur Übertragung von Energie zwischen mehreren örtlich auseinanderliegenden Umformerstationen einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsanlage, die gleichstromseitig miteinander verbunden sind und wechselstromseitig jeweils an ein Drehstromnetz angeschlossen sind, mit folgenden Merkmalen
- jeder Umformerstation ist aus einer Reihen- oder Parallelschaltung von netzgeführten steuerbaren Teilstromrichtern aufgebaut, die an einem geerdeten Punkt zusammengeschaltet sind und gegen diesen einen positiven und einen negativen Pol bilden, an die die Gleichstromleitungen angeschlossen sind,
- jede Umformerstation enthält eine erste Regelungseinrichtung, die über die Steuerung der Teilstromrichter den Gleichstrom auf einen vorgebbaren Sollwert einstellt, und eine zweite Regelungseinrichtung, die gegenüber der ersten Regelungseinrichtung die Gleichspannung, bezogen auf einen fiktiven gemeinsamen Punkt auf der Gleichstromseite, dominierend auf einen einstellbaren Wert begrenzt,
- jede als Wechselrichter betriebene Umformerstation weist eine mit zunehmendem Übertragungsstrom steigende Spannungs- Strom-Regelkennlinie auf
- und jede als Gleichrichter betriebene Umformerstation weist in einem ersten Spannungsbereich eine mit zunehmendem Strom fallende Spannungs-Strom-Regelkennlinie auf;
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Gleichrichter betriebenen Umformerstationen (11, 21, 31) einen zweiten Spannungsbereich, in dem der Strom (I d ) auf einen konstanten Wert geregelt wird, und einen dritten Spannungsbereich, in dem der Strom (I d ) linear mit abnehmender Spannung (U d ) bis auf einen Mindestwert (I d Min ) zurückgeregelt wird, aufweisen
und daß die Spannungs-Strom-Regelkennlinie durch Verändern des Sollwertes der zweiten Regelungseinrichtung in dem ersten Spannungsbereich bei den als Gleichrichter betriebenen Umformerstationen (11, 21, 31) und im gesamten Spannungsbereich bei den als Wechselrichter betriebenen Umformerstationen (41, 51, 61) erzielt wird.
daß die als Gleichrichter betriebenen Umformerstationen (11, 21, 31) einen zweiten Spannungsbereich, in dem der Strom (I d ) auf einen konstanten Wert geregelt wird, und einen dritten Spannungsbereich, in dem der Strom (I d ) linear mit abnehmender Spannung (U d ) bis auf einen Mindestwert (I d Min ) zurückgeregelt wird, aufweisen
und daß die Spannungs-Strom-Regelkennlinie durch Verändern des Sollwertes der zweiten Regelungseinrichtung in dem ersten Spannungsbereich bei den als Gleichrichter betriebenen Umformerstationen (11, 21, 31) und im gesamten Spannungsbereich bei den als Wechselrichter betriebenen Umformerstationen (41, 51, 61) erzielt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über Einrichtungen zur Verstellung von Stufenstellern der Stromrichtertransformatoren (10, 10&min;) eine konstante ventilseitige Transformator-Leerlaufspannung bewirkt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei den in Gleichrichterbetrieb geschalteten Umformerstationen (11, 21, 31) der erste Spannungsbereich zwischen 1,05 · U dN und U dN , der zweite Spannungsbereich zwischen U dN und 0,9 · U dN und der dritte Spannungsbereich zwischen 0,9 · U dN und 0,85 · U dN liegen.
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