DE1413455C3 - Regelanordnung für eine Hochspannungsgleichstromübertragungsanlage - Google Patents
Regelanordnung für eine HochspannungsgleichstromübertragungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Regelanordnung für eine Hochspannungsgleichstromübertragungsanlage gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine solche Regelanordnung ist bekannt aus der Druckschrift r>o
»Direct Current« 1955, Seite 109 bis 114 und Seite 166
bis 170.
Wünscht man mit einer Gleichstromübertragungsanlage zwei Wechselstromnetze zusammenzuschalten, so
ist in der Regel die Spannung in diesen Netzen gegeben. Γ>Γ>
In der Übertragung selbst will man dagegen die Gleichspannung mit Rücksicht auf die zweckmäßigste
Betriebsform frei ändern können, zudem ist die Gleichspannung von dem Ein- und Ausschalten von
Stromrichtern in den beiden Gleichstromstationen t>o
abhängig. Es müssen deshalb die an den Wechselstromseiten der Stromrichterstationen auftretenden Wechselspannungen
den Wechselspannungen in den angeschlossenen Wechselstromnetzen angepaßt werden. Bei
größeren Wechselstromnetzen kann eine solche Anpas- hr>
sung zweckmäßig mit Stufenschaltern an den Stromrichtertransformatoren ausgeführt werden. Wenn dagegen
das eine Wechselstromnetz sich in der Hauptsache auf eine Maschine beschränkt, beispielsweise einen
Generator, kann man ganz einfach den Spannungsregler der Stromrichterstation an die Spannungsregelung
des genannten Generators anschließen, mit anderen Worten, das Wechselspannungsnetz sich der Übertragung
anpassen lassen.
Bei der aus der eingangs genannten Druckschrift »Direkt Current« 1955 bekannten Anordnung wird in
der Gleichrichterstation die den Ventilen dieser Station zugeführte Wechselspannung in Abhängigkeit des zu
übertragenden Stromes in solcher Weise gesteuert, daß der Steuerwinkel dieser Station keine zu großen Werte
annimmt. Ist also eine stärkere Herabsteuerung der Gleichspannung erforderlich, was eine Vergrößerung
des Steuerwinkels bedeutet, dann wird zur Erreichung des gleichen Zustandes die den Ventilen zugeführte
Wechselspannung verkleinert, so daß der Steuerwinkel wieder kleiner wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß
der Blindstrombedarf der Station, der dem Sinus des Steuerwinkels proportional ist, stets relativ klein ist. Die
Wechselrichterstation dieser Übertragungsanlage wird nach einem Programm gesteuert, d. h. der Steuerwinkel
dieser Station wird auf einen im wesentlichen konstanten Mindestwert gesteuert, der mit Rücksicht
< auf die sichere Arbeitsweise des Stromrichters eingehalten werden muß.
Bei dieser Gleichstromübertragungsanlage ändert sich bei großen Schwankungen des zu übertragenden
Gleichstromes die Übertragungsgleichspannung stark. Solche Stromschwankungen treten insbesondere dann
auf, wenn die Übertragungsleitung große Wechselstromnetze miteinander verbindet. Mit kleiner werdendem
Übertragungsstrom steigt bei sonst unveränderten Verhältnissen die Übertragungsgleichspannung. Da der
Strom bis auf Werte von annähernd Null absinken kann, bedeutet dies, daß die Übertragungsleitung für die sich
dann einstellende erhöhte Gleichspannung isoliert werden muß. Geht man von einer gegebenen Isolierung
aus, so bedeutet dies, daß bei Nennstrom mit einer kleineren Gleichspannung gearbeitet werden muß als
dies mit Rücksicht auf die Isoliereigenschaften notwendig wäre. Die maximal übertragbare Leistung wird also
herabgesetzt.
Aus der Druckschrift »Direct Current« 1957, Seite 106 bis 112, ist eine Regelanordnung für eine
Hochspannungsgleichstromübertragungsanlage bekannt, bei der die Wechselrichterstation programmgesteuert
ist; der Steuerwinkel beträgt etwa 15°. In der Gleichrichterstation, in der Generatoren vorhanden
sind, sollen die Ventile einerseits zwecks Konstanthaltung des Stromes gesteuert werden, andererseits soll
der Steuerwinkel bei normalen Betriebsbedingungen annähernd null Grad betragen, um den Blindleistungsverbrauch klein zu halten. Schließlich soll die Gleichspannung
in der Gleichrichterstation konstant gehalten werden für jede beliebige Last innerhalb vorgegebener
Grenzen. Zur automatischen Konstanthaltung des vorgegebenen Wertes der zu übertragenden Leistung,
unabhängig von Änderungen der Wechselspannung an den Wechselspannungssammelschienen in den beiden
Stationen, sollen in der Wechselrichterstation die Stelltransformatoren und in der Gleichrichterstation die
Erregung der Generatoren geändert werden. Umkehrbetrieb soll möglich sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Regelanordnung der eingangs genannten Art in der
Weise fortzuentwickeln, daß ein langfristiger Anstieg der Übertragungsgleichspannung bei sich vermindern-
dem Gleichstrom verhindert wird, ohne daß die im übrigen vorhandenen vorteilhaften Eigenschaften der
bekannten Anordnung, insbesondere der geringe Blindstrombedarf der Stromrichter, beeinträchtigt werden,
ι
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
Bei der Erfindung wird eine Änderung der Übertra- ι ο gungsgleichspannung bei sich änderndem Gleichstrom
durch Änderung der den Ventilen der programmgesteuerten Station zugeführten Wechselspannung verhindert.
Es kommt daher zu keiner nennenswerten Spannungsüberhöhung bei sich verminderndem Strom, so daß die i">
Übertragungsspannung bei Nennstrom auf den durch die Isolationsfestigkeit der Leitung bestimmten maximalen
Wert festgelegt werden kann. Der gemäß der Erfindung vorgegebene Sollwert für die Übertragungsgleichspannung in der programmgesteuerten Station ist
ein während des Betriebes der Anlage im Prinzip fest eingestellter Wert, d. h. er wird von keiner anderen sich
während des Betriebes ändernden Betriebsgröße geführt. Es wird auf einen für die Übertragungsspannung
zweckmäßigen Wert eingestellt, vorzugsweise auf r> den mit Rücksicht auf die Isolationsfestigkeit der
Leitung höchstzulässigen Wert. Selbstverständlich kann dieser Sollwert im Laufe des Betriebes auf einen
anderen festen Wert umgestellt werden.
Die Erfindung schließt zwei Möglichkeiten ein, nämlich entweder die, daß die Gleichrichterstation
programmgesteuert ist und mit einem festen Steuerwinkel α arbeitet, beispielsweise Null, während die Ventile
der Wechselrichterstation von dem gewünschten Übertragungsstrom gesteuert werden, oder die, daß die
Ventile der Gleichrichterstation vom Übertragungsstrom gesteuert werden, während die Wechselrichterstation
mit einem vorgeschriebenen Steuerwinkel β arbeitet, wobei β — 180-α.
Im ersten Fall wird die Wechselspannung der Gleichrichterstation entsprechend der gewünschten
Übertragungsspannung eingestellt, während die Wechselspannung der Wechselrichterstation entsprechend
einem gewünschten Steuerwinkel β eingestellt wird. Dieser wird zweckmäßig so groß gewählt, daß auch der
größte zu übertragende Strom gerade noch ausgeregelt werden kann.
In dem anderen Fall, in dem die Gleichrichterstation in Abhängigkeit des zu übertragenden Stromes
gesteuert und die Wechselrichterstation programmge- >o
steuert wird, wird die Wechselspannung der Wechselrichterstation entsprechend der gewünschten Übertragungsspannung
eingestellt, während die Wechselspannung der Gleichrichterstation entsprechend einem
gewissen gewünschten Steuerwinkel tx eingestellt wird. r>
Für diesen Steuerwinkel gilt, wie für den Steuerwinkel β im vorhergehenden Fall, daß er so groß gewählt werden
muß, daß auch der größte zu übertragende Strom gerade noch ausgeregelt werden kann.
Es ist denkbar, die Erfindung sowohl bei üblichen w)
Gleichstromübertragungsanlagen über große Entfernungen anzuwenden, oder auch bei Umrichterstationen,
die zwei getrennte, aneinandergrenzende Wechselstromnetze verbinden, die man aus irgendeinem Grunde
nicht direkt zusammenschalten will. br>
Die Erfindung ist im folgenden an Hand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
F i g. 1 zeigt eine Gleichstromübertragungsanlage.
F i g. 2 und 3 zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen der Gleichstromübertragungsanlage, die in beiden Stationen
vorkommen können.
F i g. 1 zeigt eine Gleichstromübertragungsanlage mit zwei Stromrichterstationen 1 und 2 für die Zusammenschaltung
von zwei Wechselstromnetzen, von denen das eine 8 ein normales Netz ist, während das andere durch
eine Wechselstrommaschine 23 dargestellt ist, beispielsweise einen Synchrongenerator oder Synchronmotor.
An Stelle der Wechselstrommaschine 23 könnte man sich ein gewöhnliches Wechselstromnetz auch an
diesem Ende der Übertragungsanlage denken. Die Stromrichterstation 1 enthält zwei Teilstromrichter 11
und 12, die am Wechselstromnetz 8 je über einen entsprechenden Stromrichtertransformator 111 bzw.
121 angeschlossen sind. Diese Transformatoren sind mit Stufenschaltern versehen, was teils mit Pfeilen, teils mit
drei Anzapfungen 112 bzw. 122 an jedem Stromrichtertransformator
angedeutet ist, welche drei Anzapfungen eine Nullklemme und eine Klemme für die Steuerung in
Richtung nach oben bzw. nach unten andeuten. Weiter ist die Stromrichterstation 1 rein schematisch mit einer
an sich bekannten Ausrüstung für Stromsteuerung gezeigt, die ein Strommeßglied 3 in Form eines
Transduktors enthält, der eine vom Gleichstrom abhängige Steuergröße an ein Winkelsteuergerät 113
bzw. 123 liefert. Diese beiden Steuergeräte sind je mit einer Relaisspule 114,124 versehen, die mit Spannungen
gespeist werden, die dem der Stromsteuergröße entsprechenden Steuerwinkel entsprechen.
Die Stromrichterstation 2 ist programmgesteuert, das heißt mit vorgeschriebenem Steuerwinkel λ bzw. ]3
gesteuert. Die Stromrichterstation 2 besteht aus zwei Teilstromrichtern 21 bzw. 22, die auch nicht gezeigte
dazugehörende Stromrichtertransformatoren und Programmsteurungsanordnungen
enthalten. Im Zusammenhang mit der Stromrichterstation 2 ist ein Spannungsmeßglied 4 gezeigt, das einen Spannungsteiler
in Form eines hochohmigen Widerstandes 41 zwischen Gleichspannungsleiter und Erde enthält, über
dessen unteren Teil ein kleinerer Teil der Gleichspannung entnommen und einem Verstärker 42 zugeführt
wird, von dessen Anzapfungsklemmen 43 eine der Gleichspannung der Übertragungsleitung proportionale
Spannung entnommen werden kann. Die im Zusammenhang mit der Stromrichterstation 2 gezeigte
Wechselstrommaschine 23 hat einen Spannungsregler 231, dessen Anzapfungsklemmen 232 eine Nullklemme
und weiter Klemmen für die Spannungsregelung in Richtung nach oben bzw. nach unten einschließen.
Tatsächlich sind beide Stromrichterstationen sowohl mit Strommeßgliedern als auch mit Spannungsmeßgliedern
versehen und mit Möglichkeiten zur Umschaltung zwischen Programmsteuerung und Stromsteuerung in
bekannter Weise, aber der Einfachheit halber ist nur eine Steuerausrüstung in jeder Stromrichterstation
gezeigt. Mittels der Stromsteuerung kann auch eine andere Größe, wie z. B. Leistung oder Frequenz,
gesteuert werden.
In Fig. 2 ist ein spannungsmessendes Relais gezeigt,
dessen Anschlußklemmen 43 an den Anschlußklemmen 43 des Spannungsmeßgliedes 4 in F i g. 1 anzuschließen
sind. Parallel zur Relaisspule A liegen zwei Widerständen R\ und /?2, die zweckmäßig, wie angedeutet,
justierbar sind, wobei in Reihe zu den Widerständen Kontakte liegen. Der Widerstand R\ ist vorgesehen, um
die Empfindlichkeit der Relaisspule A im Verhältnis zur Anzahl eingeschalteter Teilstromrichter einzustellen,
und die Kontakte 531 und 532 entsprechen in jeder Station je einem Teilstromrichter. Die Wirkungsweise
ist die, daß, wenn die beiden Teilstromrichter in einer Station eingeschaltet sind, beide Kontakte 531 und 532
geschlossen sind. Der Widerstand von R\ ist ungefähr derselbe wie der der Relaisspule A, weshalb eine
Einschaltung der beiden Teilstromrichter bewirkt, daß die Empfindlichkeit der Relaisspule A ungefähr die
Hälfte von dem ist, wie wenn nur ein Teilstromrichter eingeschaltet und der Widerstand R\ dadurch ausgeschaltet
ist. Diese Anordnung ist vorgesehen, weil die Teilstromrichter auf der Wechselstromseite parallel
geschaltet, aber auf der Gleichstromseite reihengeschaltet sind, weshalb ein Ausschalten eines Teilstromrichters
mit Hilfe von Überbrückungsventil und Trennschalter bedeutet, daß die Gleichspannung in der Übertragungsanlage nur dem noch verbleibenden Teilstromrichter
entspricht, wodurch eine entsprechende Änderung der Empfindlichkeit der Relaisspule A durch Ausschalten
des Widerstandes R) notwendig ist. Falls jede Stromrichterstation
mehr als zwei Teilstromrichter umfaßt, müssen entsprechende Möglichkeiten zum Umschalten
der Empfindlichkeit der Relaisspule A vorhanden sein. Man braucht bei π Teilstromrichtern n— 1 Nebenschlußkreise,
um eine der Anzahl der Teilstromrichter entsprechende Anzahl Einstellungen der Empfindlichkeit
der Relaisspule A zu erreichen. Der Widerstand R2
ist vorgesehen, um die Empfindlichkeit der Relaisspule A im Verhältnis dazu einzustellen, ob die betreffende
Stromrichterstation als Gleichrichter oder als Wechselrichter arbeitet. Um eine solche Einstellung der
Empfindlichkeit der Relaisspule A zu erreichen, ist der Kontakt Cl in Reihe mit dem Widerstand R2
geschlossen, wenn die Stromrichterstation als Gleichrichter arbeitet, und offen, wenn die Station als
Wechselrichter arbeitet. Der Widerstand R2 ist deshalb
im Verhältnis zum Widerstand der Relaisspule A derart angepaßt, daß der gewünschte Spielraum der Einstellung
erreicht wird.
In Fig.3 ist eine von der Relaisspule A gesteuerte
Schaltung für die Betätigung des Spannungsreglers in der betreffenden Stromrichterstation gezeigt. F i g. 3
zeigt eine Nullklemme 5 und zwei Ausgangsklemmen 6 und 7, von denen die eine einer Abnahme der Spannung
auf der Wechselstromseite der Stromrichterstation entspricht und die andere einer Zunahme der genannten
Spannung. Dieses Betätigungssystem ist von einer Spannungsquelle 10 gespeist. Die Umschaltung zwischen
den beiden Ausgangsklemmen 6 und 7 erfolgt mittels eines eine Mittellage einnehmenden Kontakts
A 1 der Relaisspule A. Die Klemmen 5, 6, 7 sind in der
Station 1 an den Klemmen 112 und 122 und in der Station 2 an entsprechende Klemmen angeschlossen.
Wie erwähnt, ist diese Ausrüstung in beiden Stationen vorhanden, unabhängig davon, ob die betreffende
Station programm- oder stromgesteuert ist. Die Umschaltung der Steuerung erfolgt mit Hilfe des
Kontaktes C2, der in der gezeigten Lage der Programmsteuerung entspricht. Wie vorhin erwähnt,
wird die Wechselspannung der programmgesteuerten Stromrichterstation zweckmäßig entsprechend einer
gewissen gewünschten Übertragungsspannung auf der Gleichstromseite eingestellt, welche Spannung mit Hilfe
der Relaisspule A gemessen wird. Wenn die programmgesteuerte Station als Gleichrichter arbeitet, entspricht
die gezeigte Lage des Kontaktes A 1 zweckmäßig zu niedriger Ubertragungsspannung, weshalb der Kontakt
A 1 in Ausschaltlage ist. Die Klemme 7 bekommt Spannung und gibt einen Befehl für die Steigerung der
Spannung im entsprechenden Spannungsregler, z. B. in der Station 1 an die an den Stromrichtertransformatoren
111 und 121 befindlichen Stufenschaltern. Die Klemme 6 führt Spannung, wenn der Kontakt Λ 1 in
Einschaltlage ist, das heißt, wenn die Spannung zu groß ist. Bei gewünschter Spannung liegt der Kontakt A 1 in
Mittellage. Wenn die Wechselrichterstation programmgesteuert ist, ist dads Verhältnis umgekehrt.
ίο Bei der stromgesteuerten Stromrichterstation liegt
der Kontakt C2 in seiner unteren Lage. Es wird hervorgehoben, daß die Einstellung der Kontakte Cl,
A1 und C2 im Verhältnis zueinander sowie die Bedeutung der Klemmen 6 und 7 davon abhängt,
is inwiefern die programmgesteuerte Stromrichterstation
als Gleichrichter oder Wechselrichter arbeitet. Die gezeigte Lage des Kontaktes A 1 im Verhältnis zu Cl
und C2 kommt vor, wenn der Wechselrichter stromgesteuert und der Gleichrichter programmgesteuert
ist, während das umgekehrte Verhältnis eine umgekehrte Stellung des Kontaktes A 1 und einen
Wechsel von 6 auf 7 bedeuten würde.
Denkt man sich, daß die stromgesteuerte Station als Gleichrichter arbeitet, das heißt der Kontakt Cl
2"; geschlossen ist, so wird A 1 in der gezeigten Lage und
der Kontakt C2 in seiner unteren Lage liegen. Durch seine verminderte Empfindlichkeit wird die Relaisspule
A nämlich feststellen, daß die Gleichspannung zu niedrig ist, weshalb der Kontakt A 1 in der Zunahme-
-so Stellung liegen wird, das heißt in der gezeigten
Ausschaltlage. Dies gibt jedoch der Klemme 7 keine Spannung, weil der Kontakt C2 in seiner unteren Lage
liegt. Dagegen wird die Spannung von der Spannungsquelle 10 einem der Kontakte D114 oder D124
zugeführt, die von den Relaisspulen 114 bzw. 124 auf dem Winkelsteuergerät 113 bzw. 123 in F i g. 1 gesteuert
sind. Die Einschaltung der genannten zwei Kontakte wird mit Hilfe der Kontakte 541 und 542 vorgenommen,
die in Abhängigkeit davon eingeschaltet sind,
■to welcher der Teilstromrichter 11 oder 12 eingeschaltet
ist. Es geht aus der Zeichnung hervor, daß der Kontakt 541 dem Kontakt 542 übergeordnet ist, so daß der
Kontakt D124 nur eingeschaltet ist, wenn der entsprechende Teilstromrichter allein eingeschaltet ist.
4; Wie erwähnt, sind die Kontakte D114 und D124 im
Verhältnis zu dem in dem betreffenden Teilstromrichter auftretenden Steuerwinkel gesteuert, und ein verminderter
Übertragungsgleichstrom wird in bekannter Weise mit Hilfe des Strommeßgliedes 3 einen Befehl für
einen verminderten Steuerwinkel für die beiden Teilstromrichter 11 und 12 erteilen. Um jedoch zu
versuchen, den Steuerwinkel der Stromrichter in der stromgesteuerten Stromrichterstation auf einem zweckmäßigen
Wert zu halten, gibt der geänderte Steuerwinkel Anlaß zu einer geänderten Einstellung der Kontakte
D114 und D124, wodurch ein entsprechender Befehl
für Änderung der Spannung der Wechselstromseite der Stromrichterstation an den Klemmen 6 oder 7 erhalten
wird. In dieser Weise wird eine Stromänderung der
bo Gleichstromübertragung in erster Linie einen geänderten
Steuerwinkel des Steuergitters in den Stromrichtern zum Aufrechterhalten der gewünschten Stromstärke
der Übertragung geben, aber bei einer ausreichend großen Änderung des genannten Steuerwinkels wird ein
Impuls zu den Stufenschaltern an den betreffenden Stromrichtertransformatoren gegeben, wodurch der
Steuerwinkel in die Nähe des gewünschten Wertes zurückgebracht wird.
Um nun den Verlauf bei normalen und abnormalen Spannungsverhältnissen näher zu erklären, denkt man
sich zuerst, daß gleich viele Teilstromrichter in den beiden.Stromrichterstationen in Betrieb sind. In der
programmgesteuerten Stromrichterstation ist der Kontakt C2 in der gezeigten Lage. In Abhängigkeit davon,
ob einer oder zwei Teilstromrichter in jeder Stromrichterstation eingeschaltet sind, wird die Relaisspule A
von ganzer oder halber Spannung gesteuert sein, und mit deren Leitung wird der Kontakt A 1 über die
Klemmen 6 und 7 dem Spannungsregler in der Station 2 Steuerbefehle in Richtung nach oben oder nach unten
geben, bis eine gewünschte ganze oder halbe Übertragungsspannung auf dem Gleichstromkabel erhalten
wird.
In der stromgesteuerten Stromrichterstation steht der Kontakt C2 in seiner unteren Lage. In Abhängigkeit
davon, ob diese Station als Gleichrichter- oder Wechselrichterstation arbeitet, ist der Kontakt Ci
geschlossen oder unterbrochen. Wenn diese Station als Gleichrichter arbeitet, wird die Relaisspule A die
Spannung als zu niedrig feststellen, während die Relaisspule A, wenn die Station als Wechselrichter
arbeitet, die Spannung als zu hoch feststellen wird. In jedem Fall ist der Kontakt A 1 so angeordnet, daß er in
die gezeigte untere Lage geht. Die Klemmen 6 und 7 bekommen deshalb keinen direkten Steuerbefehl,
sondern die Spannug von der Spannungsquelle 10 geht über die Kontakte A 1 und C2 zu dem Kontakt B 41.
Wenn der entsprechende Teilstromrichter, das heißt der Teilstromrichter 11, eingeschaltet ist, wird #41 in
Einschaltstellung liegen, das heißt, die Spannung von der Quelle 10 wird zu dem Kontakt Z? 114 weitergeleitet.
Unabhängig davon, ob der Stromrichter 12 eingeschaltet ist oder nicht, ist es in diesem Fall das Relais 114 oder
mit anderen Worten der Steuerwinkel von dem Winkelsteuergerät 113, der für die Steuerung der
Stromrichterstation mit Hilfe des Kontaktes Z? 114 entscheidend ist. Steuerbefehle werden deshalb über
den Kontakt D114 und über die Klemmen 6 und 7 zu
den Stufenschaltern der Stromrichtertransformatoren 111 und 112 geleitet, bis ein gewünschter Steuerwinkel
der Stromrichterstation erhalten wird und der Kontakt D114 Mittelage einnimmt.
Wenn ein Teilstromrichter in der programmgesteuerten Stromrichterstation in Betrieb ist und zwei
Teilstromrichter in der stromgesteuerten Station, werden die Verhältnisse die folgenden:
In der programmgesteuerten Station hat die Relaisspule A eine Empfindlichkeit, die der halben Betriebsspannung
entspricht, und die Spannung dieser Station wird im Verhältnis hierzu geregelt. Auf der stromgesteuerten
Seite setzt das Strommeßglied die Spannung der Teilstromrichter herab, bis eine gewünschte
Stromstärke erhalten wird, das heißt, daß die reihengeschalteten Teilstromrichter jeder für sich mit ungefähr
halber Spannung arbeiten. Dies bedeutet einen relativ großen Steuerwinkel α bzw. ß, was wiederum mit sich
bringt, daß die Stufenschalter über die Klemmen 6 und 7 und den steuerwinkelgesteuerten Kontakt D114 den
Befehl erhalten, die Spannung herabzusetzen, um die gewünschte niedrige Größe des Steuerwinkels <x bzw. β
tu erhalten. Die Stufenschalter sind jedoch kaum mit
;inem so großen Einstellbereich ausrüstbar, weshalb sie η ihre niedrigste Lage gehen. Der Steuerwinkel α bzw.
? wird in diesem Fall nicht ganz so niedrig wie gewünscht, was jedoch toleriert werden kann.
Stellt man sich hiernach den Fall vor, daß zwei Teilstromrichter in der programmgesteuerten Stromrichterstation
in Betrieb sind, während in der stromgesteuerten Station ein Teilstromrichter in Betrieb ist,
wird das Verhältnis wie folgt:
Wenn die Wechselrichterstation programmgesteuert und die Gleichrichterstation stromgesteuert ist, wird in
der ersteren die Relaisspule A, deren Empfindlichkeit entsprechend zwei in Betrieb stehenden Teilstromrichtern
eingestellt ist feststellen, daß die von einem
ίο Teilstromrichter in der Gleichrichterstation gelieferte
Spannung zu niedrig ist, weshalb das Relais in der Ausschaltlage liegen wird, wobei zur Steigerung
führende Steuerbefehle über die Klemmen 7 der Wechselspannungsregelung zugeführt werden.
Auf der Gleichrichterseite kann ein Teilstromrichter
nicht eine volle Übertragungsspannung geben, die der auf der Wechselrichterseite gewünschten entspricht,
was mit sich bringt, daß kein Übertragungsstrom fließen wird, auch wenn die Gleichrichterstation den Steuerwinkel
Null erhält. Die Wechselspannungsregelung wird hier deshalb in ihre obere Lage gehen, aber auch in
diesem Fall kann man nicht mit einem so großen Einstellbereich rechnen, daß volle Übertragungsgleichspannung
erhalten werden kann. Das Resultat ist, daß die Wechselspannungsregelung in beiden Stationen in
ihre obere Lage geht, ohne daß man solche Spannungsverhältnisse erreicht, daß ein Übertragungsstrom
fließen kann.
Ehe es so weit kommt, tritt jedoch etwas anderes ein.
Wie vorher erwähnt, ist auch die Wechselrichterstation mit einem Strommeßglied und dazugehörigem Winkelsteuergerät
versehen. In einer Wechselrichterstation ist jedoch dieses Gerät zweckmäßig mit einer Grenzwerteinstellung
im Verhältnis zur Einstellung der Gleich-
J5 richterstation versehen, weshalb dieses Gerät erst in Funktion tritt, wenn der Übertragungsstrom den in der
Gleichrichterstation eingestellten Strom mit einem gewissen Wert, dem Grenzwert, unterschreitet.
In dem nun beschriebenen Fall wurde angegeben, daß
der Übertragungsstrom nicht fließen kann, weshalb die Stromsteuerung der Wechselrichterstation in Funktion
tritt. Die beiden Stromrichterstationen tauschen in dieser Weise ihre Rollen, indem die Gleichrichterstation
auf größte Spannung gesteuert wird und somit als programmgesteuert zu betrachten ist, während die
Wechselrichterstation stromgesteuert wird.
Unter diesen Umständen ist es wünschenswert, daß die Gleichrichterstation so viel leistet wie sie kann, das
heißt, daß ihre Spannungsregelung in ihre obere Lage geht und ihr Steuerwinkel Null wird.
Dagegen ist es nicht wünschenswert, daß die Spannungsregelung der Wechselrichterstation in ihre
ober Lage geht, wobei eine ungünstige Ausgangslage für eine fortgesetzte Regelung entsteht. Aus diesem
Grunde ist der Kontakt Ein Fig.3 eingesetzt worden.
Dieser gehört zu einem Relais, das von der Stromregelung der Wechselrichterstation derart gesteuert ist, daß,
wenn die Ausgangsspannung der Stromregelung Null übersteigt, das Relais anspricht und Kontakt E
unterbricht. In dieser Weise wird die Spannungsregelung der Wechselrichterstation in einer für die
Steuerung geeigneten Lage liegenbleiben.
Wenn normalerweise die Gleichrichterstation programmgesteuert und die Wechselrichterstation stromgesteuert
ist, wird der eben beschriebene Verlauf umgekehrt. Die Spannungsregelung der beiden Stationen
wird jedoch auch in diesem Fall danach streben, in ihre obere Lage zu gehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
030 238/2
Claims (4)
1. Regelanordnung für eine Hochspannungsgleichstromübertragungsanlage
mit mindestens je einem aus Stromrichtertransformator und Ventil- ■-,
schaltung bestehenden Stromrichter in der Gleich- und Wechselrichterstation mit einer Programmsteuerung
für den Steuerwinkel in der einen Station, einer Steuerung des Steuerwinkels in Abhängigkeit
des zu übertragenden Stromes in der anderen m Station und einem Stelltransformator zur Verstellung
der an der Ventilschaltung dieser Station anliegenden Wechselspannung in Abhängigkeit der
mit Meßgliedern ermittelten Abweichung des Steuerwinkels von einem Sollwert in dieser Station,
dadurch gekennzeichnet, daß auch in der programmgesteuerten Station (2) ein Stelltransformator
zur Verstellung der an der Ventilschaltung (21, 22) anliegenden Wechselspannung vorhanden
ist, der in Abhängigkeit der Abweichung der von Meßgliedern (4, A) erfaßten Übertragungsgleichspannung
in der programmgesteuerten Station von einem Sollwert steuerbar ist.
2. Regelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfindlichkeit der Meß- 2">
glieder (4, A) zur Messung der Übertragungsgleichspannung in der programmgesteuerten Station im
Verhältnis zu der Anzahl reihengeschalteter Teilstromrichtei
(2i, 22) in der betreffenden Station (2) einstellbar ist. m
3. Regelanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfindlichkeit der Meßglieder
(4, A) in Abhängigkeit davon einstellbar ist, ob die betreffende Station (2) als Gleichrichter oder
als Wechselrichter arbeitet. r>
4. Regelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Schalter (E) zur
Beseitigung des Einflusses der Meßglieder (4, A) auf den Spannungsregler in der programmgesteuerten
Station (2), wenn diese Station bei abnormalen Betriebsverhältnissen dazu übergeht, in Abhängigkeit
des zu übertragenden Stromes gesteuert zu werden.
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