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Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung einer Maske und einer Farbaufnahme
von Vordergrundgegenständen Wenn ein Vordergrundgegenstand und ein glatter Hintergrund
unabhängig voneinander durch Licht von kontrastierenden, z. B. komplementären Farben
beleuchtet und zusammen in einer Kamera fotografiert werden, welche mit einer Strahlaufspaltungsvorrichtung
versehen ist, so daß Strahlen des Vordergrundes und des Hintergrundces entsprechend
auf zwei Filmen mit entsprechender kontrastierender, z. B. komplementärer Farbempfindlichkeit
aufgenommen werden, so wird erstens eine Hauptfilmaufnahme des Vordergrundgegenstandes
auf einem ebenen Hintergrund erhalten und zweitens ein zweiter Film, von dem es
durch Herstellung von Abzügen oder durch das Umkehr-"erfahren möglich ist, eine
Matte oder Maske zu erhalten, in der der Vordergrundgegenstand als Silhouette von
hoher Dichte gegen einen Hnntergrund von sehr geringer Dichte erhalten wird. Wenn
eine kinematografische Kamera verwendet wird, wird der so erhaltene Maskenfilm als
sich bewegende Matte bezeichnet.
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Die Anwendung dieses Verfahrens auf die Farbfotografie stellt eine
wesentliche Schwierigkeit insofern dar, als notwendigerweise die Farbaufnahme des
Vordergrundgegenstandes unzureichend sein muB hinsichtlich der Farbe, welche zur
Beleuchtung des Hintergrundes verwendet wird. Im anderen Falle würde der Kontrast
zwischen dem Vordergrund und dem Hintergrund in dem Mattefilm unwirksam sein.
Es
ist schon zur Vermeidung dieser Schwierigkeit vorgeschlagen worden, ultraviolette
Strahlen zur Beleuchtung .des Hintergrundes und volles weißes Licht zur Beleuchtung
des Vordergrundes zu verwenden, wobei die den Strahl aufspaltende Vorrichtung aus
einem platinierten Spiegel besteht welcher ultraviolette Strahlen durchl'äßt, jedoch
sichtbares Licht reflektiert.
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Ein weiterer Vorschlag beruht auf der Beobachtung, daß weißes Licht
dem menschlichen Auge gegenüber in seiner Erscheinung sich nicht ändert, wenn aus
dem Spektrum desselben ein sehr schmales Spektralband, beispielsweise das Natriumlicht,,
herausgenommen wird, das tatsächlich ein sehr schmales Spektralband der Wellenlänge
von etwa 58,o A darstellt. Wenn Natriumlicht zur Beleuchtung des Hintergrundes verwendet
wird, kann der Farbfilm, welcher den Vordergrund wiedergeben. soll, gegen die Ausstrahlung
.des Lichtes vom Hintergrund durch Zwischensetzen eines Filters aus Didymglas geschützt
werden. Von einem derartigen Glasfilter ist bekannt, daß dieses ein starkes Absorptionsband
in der Nähe der Wellenlänge von 58,o A besitzt und daß es im wesentlichen durchlässig
ist gegenüber dem Rest des sichtbaren Spektrurris.
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Obwohl durch Anwendung von Natriumlicht auf diese Weise eine sich
bewegentde Matte und eine vollfarbigeAufnahme des Vordergrundgegenstandes erhalten
werden kann, ist es nicht zutreffend, daß die Subtraktion irgendeines schmalen Spektralhandes
aus dem Licht, das. den Vordergrundfilm erreicht, zu einem ähnlichen Ergebnis führt.
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Es wurde nun gefunden, daß die Wahl eines schmalen Spektralbandes
oder von Bändern zur Beleuchtung des Hintergrundes und 'zwecks Subtraktion von dem
Licht, welches auf den Vordergrund (Farbfilm) fällt, nicht getroffen werden muß
mit Bezug auf die Erscheinung des, weißen Lichtes in dem menschlichen Auge, sondern
mit Bezug auf die Spektralempfindlichkeit des angewandten Farbfilms. Die Spektralempfindlichkeitskurven
von handelsüblichen, aus einem Stück bestehenden dreischichtigen Farbfilmen besitzen
gewöhnlich die in Fi.g. z der Zeichnungen dargestellte allgemeine Form, obwohl auch
eine Empfindlichkeitsikurve der in Fig. -2 wiedergegebenen Art möglich ist. Die
Spitzen der in diesen Figuren enthaltenen Kurven stellen die Spektrafibänder .dar,
hinsichtlich deren der Farbfilm besonders empfindlich ist, während die Täler die
Bereiche darstellen, wo. nur eine bringe oder gar keine Empfindlichkeit besteht.
Wenn aus dem auf den Farbfilm treffenden Licht ein schmales Spektralband herausgenommen
ist, und zwar in der Nähe von einer der Spitzender Spektralempfindlichkeits'kurve,
wird der Farbfilm überhaupt keine annehmbare Wiedergabe der natürlichen Farben der
Vordergrundgegenstände aufweisen. Wenn andererseits aus dem auf den Farbfilm treffenden
Licht schmale Spektralbänder herausgenommen sind, die in einem oder beiden der Täler
der Spektralempfindlichkeitskurve liegen, wird die natürliche Farbwiedergabe des
Vordergrundgegenstandes auf diesen Film keine empfindliche Abänderung erfahren,
da keine der Emulsionen, aus denen der Farbfilm aufgebaut ist, gegenüber diesen
Bändern empfindlich ist.
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So besteht also ein Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung einer
.Maske oder einer sich bewegenden Matte und einer Aufnahme von Vordergrundgegenständen
in kräftigen Farben darin, daß ein glatter Hintergrund mit Licht eines schmalen
Spektralbandes oder von schmalen Spektralbändern m belichtet wird und die Vordergrundgegenstände
mit weißem Licht, aus .denen die in-Strahlen herausgenommen sind, wobei m so ,wählt
ist, daß es einem Tal oder Tälern in der Spektralempfindlichkeitskurve des anzuwendenden
Farbfilms entspricht, wobei die Vordergrundgegenstände gegenüber dem glatten Hintergrund
mit Hilfe einer den Lichtstrahl aufspaltenden Kamera so aufgenommen werden, daß
das Licht sowohl vom Hintergrund als auch vom Vordergrund auf Filme geworfen wird,
welche ihnen gleichzeitig in zwei getrennten Fenstern dargeboten werden. Der Film,
welcher dazu dient, die Vordergrundgea nstände aufzunehmen, besteht aus einem Farbfilm
und wird gegenüber den in-Strahlen .durch ein Filter geschützt, welches ausreichend
undurch-lässig ist gegenüber m-Strahlen, während es gegenüber dem Rest des
sichtbaren Spektrums (oder mindestens gegenüber,den Wellenbändern an und in der
Nähe der Spitzen der Spektralempfindlichkeitskurve) @durchlässig ist. Der zweite
Film ist empfindlich gegenüber in-Strahlen und entweder unempfindlich gegenüber
den übrigen Teilen des Spektrums oder gegenüber solchen anderen Teilen durch Zwischenlage
eines geeigneten Filters geschützt (beispielsweise eines solchen, das im wesentlichen
nur m.-Strahlen durchläß.t), bevor dieses Licht auf den zweiten Film fällt.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren ist auf jedes
Farbfilmsystem anwendbar, bei dem der Film durch ein einziges Fenster läuft. Bei
einem einstreifigen Farbfilm trägt die Filmunterlage zwei oder mehr, gewöhnlich
drei Emulsionsschichten. Bei einem zweistreifigen Farbfilm befinden sich die empfindlichen
Schichten auf zwei getrennten Filmen, :d. h. bei Zweifarbsystemen eine Schicht auf
jedem Film; bei gewissen Dreifarbsystemen zwei auf einem Film und eine auf dem anderen.
Diese beiden Filme werden. gleichzeitig in einem einzigen Fenster belichtet, getrennt
verarbeitet und vor dem Kopieren miteinander in Übereinstimmung gebracht.
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Es ist einleuchtend, :des, wenn immer die drei Farben mit Hilfe eines
aus einem einzigen Stück bestehenden Tripacks oder durch einen Bipack auf einem
Film erzielt werden und mit diesem gleichzeitig ein Monopack auf einem zweiten Film
belichtet wird, die Spektralempfindlschkeitskurven für das. Farbsystem der in den
Fig. r und 2 dargestelltenArt seinwerden. D ie gleichen Bedingungen werden eintreten,
wenn das Wellenband oder die Wellenbänder m derart ausgewählt werden, d@aß @sie
von dem auf den Farbfilm oder die Farbfilme treffenden weißen Licht ausgenommen
werden.
In ähnlicher Weise werden, wenn ein Zweifarbensystem angewandt
wird, gleichgültig ob mit Hilfe eines einstreifigen oder zweistreifigen Films, die
Empfindlichkeitskurven von der gleichen Art sein, jedoch nur ein Tal anstatt zweier
aufweisen, und die Wahl des Wellenbandes m ist auf den Bereich der Wellenlängen
beschränkt, die durch das einzige Tal gegeben sind.
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Das Wellenband m kann aus dem die Vordergrundgegenstände beleuchtenden
Licht dadurch entfernt werden, daß geeignete Filter zwischen die Lampen und dem
Vordergrund angeordnet werden, oder es kann ein ähnliches Filter in der Kamera vor
denn Farbfilm angebracht werden. Vorzugsweise werden die Filter an diesen beiden
Stellen angebracht. Es sind Einrichtungen bekannt, durch die weißes Licht, aus dem
ein bestimmtes Spektralband oder Bänder m entfernt sind, erzeugt werden kann, oder
es können Filter hergestellt werden, welche nur das ausgewählte Band oder die Bänder
durchlassen oder die gegenüber diesen undurchlässig sind.
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Gemäß einer Ausführungsform dieses Arbeitsverfahrens wird der Hintergrund
mit Quecksilberlampen bekannter Art erleuchtet, die derart durch Filter abgeschirmt
sind, daß das den Hintergrund bestrahlende Licht nur aus Spektrallinien besteht,
welche Wellenlängen von etwa 3650, 4046, 577o und 5791 A enthält, wobei keine der
drei Emulsionen des Farbfilms auf eine dieser Wellenlängen besonders empfindlich
ist. Die, den Vordergrund beleuchtenden Lampen werden demgegenüber durch Filter
abgeschirmt, welche ein enges Absorptionsband besitzen, das den Bereich von 577o
bis 5791 A umfaßt. Die Filme werden gleichzeitig belichtet und getrennt entwickelt.
Der Farbfilm ergibt ein Bild des Vordergrundes in getreuer Farbwiederga@be, ohne
daß auf ihm der ebene Hintergrund erscheint. Der Mattefilm zeigt ein monochromatisches
Bild sehr geringer Dichte des Vordcrgrun!dles mit dfr Wiedergabe des ebenen Hintergrundes
mit hoher Dichte. Allgemein übliche Arbeitsweisen können angewandt werden, um unter
Verwendung dieser beiden Filme zusammengesetzte Bilder zu erhalten, indem der farbige
Vordergrundfilm mit den farbigen oder einfarbigen Hintergrundbildern kombiniert
wird..
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Da die Filter und. die Quecksilberlampen bzw. adere Lichtquellen zur
Erzeugung einer monochromatischen Beleuchtung beide verhältnismäßig teuer sind,
erfordert die Verteilung der Gesamtstärke vonFiltern,die gegenüber dem ausgewählten
Wellenband oder Wellenbändern m undurchlässig sind, zwischen dem Abschirmen der
den Vordergrund beleuchtenden Lampen und dem Abschirmen des Farbfilms im Innern
der Kamera besondere Beachtung. Es ist darauf hinzuarbeiten, daß die größere Filterstärke
sich innerhalb der Kamera befindet, da dieses Filter nur eine geringe Fläche besitzt,
vorausgesetzt, daß diese Wirtschaftlichkeit nicht wettgemacht wird durch die Benötigung
stärkerer monochromatischer Lichtquellen, z. B. mehr Quecksilberlampen, zur Beleuchtung
des Hintergrundes. Es ist darauf hinzuweisen, daß das ausgewählte Spektralband oder
die -bänder m an irgendeiner Stelle des sichtbaren oder unsichtbaren Teiles des
Spektrums liegen können, vorausgesetzt, daß sie nicht an oder in der Nähe von einem
oder mehreren der Spitzen der Spektralempfindlichkeitskurven liegen. Sie können
beispiedlsweise in dem ultravioletten oder in dem infraroten Teil des Spektru!rris
gelegen sein.
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Der Zweck .der Erfindung -besteht darin, eine oder mehrere Arbeitsweisen
zur gleichzeitigen Herstellung einer Maske oder sich bewegenden Matte und einer
Farbaufnahme der Vordergrundgegenstände auf einem ebenen Hintergrund mit Hilfe von
geregelten Interferenzfiltern herzustellen.
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Ein weiteres ''Merkmal der Erfindung besteht darin, daß eine den Lichtstrahl'
aufspaltende Kamera vorgeschlagen wird, bei der ein Interferenzfilter an die Stelle
des üblichen halbdurchlässigen und halbreflektierenden Spiegels tritt.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
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Grundsätzlich besteht ein Interferenzfilter aus einem Träger, gewöhnlich
aus Glas, dessen obere Oberfläche mit einer teilweise durchlässigen Metallschicht
versehen ist. Oberhalb derselben befindet sich eine durchsichtige Zwischenschicht
und darauf dann eine zweite, teilweise durchlässige iMetallschicht. Dieser Zusammenbau
kann durch ein aufgeklebtes Deckglas geschützt sein. Die Interferenz erfolgt zwischen
dem einfallenden Licht und dem Licht, welches einmal, zweianal oder mehrere Male
innerhalb der Zwischenschicht reflektiert worden: ist. Auf diese Weise läßt das
Interferenzfilter nur ein schmales Spektralband oder -bänder durch und reflektiert
das einfallende Licht mit Ausnahme dieses Bandes oder der Bänder. Die Stärke der
Zwischenschicht bestimmt die Wellenlänge des durchgelassenen Lichtes, und die Dichten
der beiden Metallschichten bestimmen den Anteil des einfallenden Lichtes dieser
Wellenlänge, der durchgelassen wird. Durch Vergrößerung der Stärke der Zwischenschicht
können durchlässige Bänder von zweiter, dritter oder höherer Ordnung in den sichtbaren
Bereich des Spektrums gebracht werden. Diese besitzen fortschreitend schmalere Bandbreiten.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung näher erläutert, und zwar zeigen
die Fig. i und z typische Spektralempfindlichkeitskurven von handelsüblichen Farbfilmen;
Fig. 3 zeigt eine Durchlässigkeitskurve eines I nterferenzfilters ; Fig. q. zeigt
d'ie erste und zweite Ordnung der Durchlaßspitzen, und Fing. 5 zeigt die Aufspaltung
einer Durchlaßspitze in zwei Zwillingsispitzen, wobei der Einfallwinkel nicht normal
ist; die Fig. 6 bis 9 zeigen die Gradierung eines Interferenzfilters und die Festlegung
des mittleren Strahles; die Fig. 1o und i i zeigen die Verwendung eines Interferenzfilters
bei der Herstellung von Farbaufnahmen
der Vordergrundgegenstände
und der gleichzeitigen Herstellung eines Mattefilms.
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Ein Teil einer typischen Durchlässigkeitskurve eines Interferenzfilters
für normal einfallendes Licht ist in Fig. 3 dargestellt, und zwar gibt die Ordinate:
den Prozentgehalt des durchgelassenen Lichtes an und' die <4bszisse die Wellenlänge
in Angströmeinheiten. Die Durchlässigkeit besitzt ein Maximum bei der Wellenlänge
X, und sie beträgt bei den Wellenlängen Y und Z etwa die Hälfte -des Maximums. Die
Filtereigenschaften setzen sich zusammen aus der Wellenlänge X, der 'Menge des durchgelassenen
Lichtes bei X (ausgedrückt als Prozent des einfallenden Lichtes dieser Wellenlänge)
und der Bandbreite YZ. Die Wellenlänge bei Maximaldurchlaß wird im allgemeinen durch
das Symbol A bezeichnet, der Durchlaß bei diesem Punkt mit Tolo und die Bandbreite
mit 8 11.
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Fig.4 zeigt die Durchlaßkurve für normales einfallendes Licht bei
einem Interferenzfilter, das zwei Durchlaßbänder in dem sichtbaren Teil des Spektrums
ergibt. Es ist festzustellen, daß das Band höherer Ordnung, :d. h. dasjenige kürzerer
Wellenlänge, eine schärfere Spitze besitzt, d. h. also daß der Wert ö l1 kleiner
ist als derjenige des Baudes niedrigerer Ordnung. Tofo ist hierbei kleiner.
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Durch Kombination des Interferenzfilters mit einer anderen Filterart,
.die getrennt sein kann oder mit dem Interferenzfilter aus einem Stückbestehen kann,
können die Eigenschaften des Filters abgeändert werden. So kann beispielsweise eines
der Durchlaßbärnder eines Zweibandiuterferenzfi'lters unterdrückt werden.
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Bisher wurde nur die Wirkung eines Interferenzfilters bei normalem
Lichteinfall betrachtet. Bei anderen Lich teinfallwinkeln teilt sich jedes durchgelassene
Band in zwei Bänder, welche durch einen Zwischenraum voneinander getrennt sind,
der abhängig ist von dem Einfallwinkel und den Eigenschaften des Filters. Diese
beiden Bänder von durchgelassenem Licht sind polarisiert in Ebenen, die wechselseitig
rechtwinklig zueinander stehen.
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Fig. s zeigt die Art einer Durchlässigkeitskurve, welche mit einem
Interferenzfilter erster Ordnung erhalten wird, wenn der Einfallwinkel größer als
0° ist.
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Für jedes Interferenzfilter erster Ordnung ändert sich die Wellenlänge
d jeder Spitze in Abhängigkeit von .dem Einfallwinkel, so daß, wenn ein Lichtkegel
durch ein derartiges Filter fällt, eine verschiedene Wiedergabe für Strahlen mit
verscliiedenen Einfallwinkeln erhalten wird.
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Durch .dieses Aufspalten des durchgelassenen Bandes tuten, wenn das
einfallende Lieht nicht normal liegt zur Fläche .des Interferenzfilters und durch
die Änderung von d mit der Änderung dieses Einfallwin'kels, Schwierigkeiten bei
der Ve:rwen,dung derartiger Filter zur Herstellung von zusammengesetzten Fotografien
beim Verfahren der sich bewegenden Matte auf, und ein i Merkmal der Erfindung besteht
darin, Maßnahmenvorzuschlagen, wodurch diese Schwierigkeiten überwunden werden 'können.
Im Idealfall sollte das .durch das Filter fallende Licht aus einem parallelen Strahl
mit normalem Lichteinfall bestehen. Bei der Herstellung von Fotografien der oben
angegebenen Art stellt jedoch das durch die Linsen der Kamera hindurchfallende Licht
einen Lichtkegelstumpf dar, und das Interferenzfilter, das diagonal in der Kamera
angebracht ist, steht unter einem Winkel von 45° zum Mittelstrahl dieses Kegels.
Es ist daher niotwendig, däs angewandte Interferenzfilter derart anzupassen" daß
es auch auf Lichtkegel anspricht, welche das Filter schräg treffen, anstatt nur
auf parallele Lichtstrahlen mit normalem Lichteinfall.
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Gemäß der Erfindung ist nunmehr das Interferenzfilter gradiert, indem
die Stärke der Zwischenschicht in bestimmter Weise über der Filterfläche verändert
wird, so daß soweit wie möglich jeglicher Durchlaß von Strahlen unterbunden wird,
mit Ausnahme derjenigen in der Nähe des ausgewählten .'Wellenbandes m. Die Art und
Weise, durch die dies erzielt werden kann, ist im fölgendlen beschrieben.
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In Fig. 6 ist eine Linse AB dargestellt, welche ein reelles
Bild XY nach dem Durchlaß durch ein Interferenzfiiter C wiedergibt, wobei dieses
Interferenzfilter zu der optischen Achse OZ des Systems geneigt ist. AX und BY sind
die Randstrahlen des von .der Linse AB ausgesandten Lichtkegels.. Für Jeden
Punkt P des Filters sind AP und BP die Randstrahlen des Lichtkegels, derdurch
den Punkt P geht, wennP derart angeordnet ist, daß diese Randstrahlen nach ihrer
Erzeugung zwischen X und Y hindurchgehen. Wenn P nicht in dieser Weise angeordnet
ist und sich in einer Stellung P' befindet, bei der eine oder beide der Linien AP'
und BP'
nach ihrer Erzeugung die Linie X Y nicht schneiden; in diesem
Fall müssen die Randstrahlen des Kegels die Verlängerungen von Linien sein, welche
durch XP' und bzw. oder YP' gehen. Diese verschiedenen Möglichkeiten sind in den
Fig. 6 bis 9 dargestellt. In der Fig. 6 sind die Randstrahlen BP und AP,
in Fig. 7 DP' und AP', in Fig. 8 LP" und BP", in Fig. 9 DP'.. und D'P"'.
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Wenn zunächst die Flg. 6 betrachtet wird, ergibt sich, daß die Stärke
:der Zwischenschicht bei P dlerart gewählt werden muß, .daß das Interferenzfilter
an diesem Punkt eine Durchlässigkeitskurve besitzt, deren Spitze oder Spitzen innerhalb
des ausgewählten Wellenbandes »z für einen Strahl: (den Mittelstrahl) einen Einfallwirkel
zudem Filter besitzt, der gleich isst dem Mittel des Einfallwinkels sämtlicher Strahlen
innerhalb des Kegels BPA, Wenn der Kegel ganz auf einer Seite der Normalen bei P
liegt, ist der Mittelstrahl der Achsenstrahl des Kegels. Dies ist der Fall in sämtlichen
Fig. 6, 7, 8 und 9, wobei die Normale durch eine gestrichelte Linie dargestellt
ist und in die Fig, 9 mit einem Randstrahl des Kegels. zusammenfällt.
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Wenn in dieser W eise gearbeitet wird, kann der Mittelstrahl für alle
Punkte P des Interfereuzfilters bestimmt werden, und auf diese Weise läßt sich das
Filter gradieren, so daß an jedem dieser Punkte die Stärke der Zwischenschicht -entsprechend
ist, um
den Durchl.aß eines ausgewählten Wellenbandes m zu ermöglichen.
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Es wurde schon erwähnt, daß ein Interferenzfilter Durchlaßbänder von
erster, zweiter und höherer Ordnung ergibt, wobei die Bänder nach und nach in der
Schärfe zunehmen (d. h. in der Breite abnehmen) und der Wert T % abnimmt
in dem Maße, wie die O'rd'nung der Bänder ansteigt. Beim Gradieren der Interferenzfilter,
um diese für schräg einfallende Lic'htkeg'el geeignet zu machen, ist darauf zu achten,
daß die Ordnung des. Bandes ausgewählt wird, welche eine geringe Bandbreite auf-Weist
und doch noch einen genügenden Durchlas erfährt, um der Geschwindigkeit des Mattefilms
zu entsprechen.
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Es ist einleuchtend, das die .Gradierung auf .diese Weise über der
ganzen Fläche des Interferenzfilters erfolgen muß, d. h. in zwei Dimensionen und
nicht nur in einer.
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Im folgenden wird nunmehr die Verwendung eines Interferenzfilters
gemäß der Erfindung bei dir Herstellung einer Farbaufnahme von Vordergrundgegenständen
und gleichzeitiger Erzeugung eines MattefilKus beschrieben.
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Die Vordergrundgegenstände werden an der Vorderseite eines ebenen
Hintergrundes fotografiert. Dieser Hintergrund wird unabhängig vom Vordergrund mit
Licht eines ausgewählten engen Spektralbandes beleuchtet, und die Beleuchtung der
Vordergrundgegenstände erfolgt mit weißem Licht und vorzugsweise mit einem weißen
Licht, in dem die erwähnten Strahlen nicht enthalten sind. So kann beispielsweise
Natriumlicht zur Beleuchtung des Hintergrundres benutzt werden, und die die Vordergrundgegenstände
beleuchtenden Lampen werden durch Did`vmglasfilter abgeschirmt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung, die schematisch in Fig. io
dargestellt isst, gelangt das von der Kameralinse L gesammelte Licht sowohl der
Vomdergrun@dgegenstän.de als auch ,des Hintergrundes in das den Strahl aufspaltende
Prisma B üblicher Form und wird auf Filme R und T geworfen, die in getrennten Fenstern
dargeboten werden. Von diesen Filmen empfängt der Film R das. reflektierte und der
Film T das durchgelassene Licht.
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Einer der Filme (in Fig. io der Film T) isst ein Farbfilm, d. h. ein
aus einem einzigen Streifen bestehender Tripack, und dieser wird gegen Einwirkung
des von dem Hintergrund ausgeworfenen Lichtes durch ein geeignetes FilterD geschützt.
Der andere Film Rin Fig. io ist ein Film, der empfindlich ist gegenüber dem Lichtdes
ausgewählten Wellenbandes und der geschützt ist gegenüber dem Licht .der übrigen
Wellenlängen durch Zwischenschaltung eines Interferenzfilters, welches derart ausgebildet
ist, das es nur das ausgewählte Wellenband dürchläßt. Vorzugsweise ist dieses Interferenzfilter
in der oben beschriebenen Weise gradiert. Da jedoch der Mittelstrahl des Lichtkegels,
welcher auf das Filter fällt, einen normalen Einfall besitzt, werden ganz gute Ergebnisse
auch mit einem nicht gradierten Filter erzielt, insbesondere wenn der Film derart
ausgewählt ist, daß er eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Licht aufweist, das
unterschiedlich ist gegenüber dem Licht des ausgewählten Wellenbandes. Die besten
Ergebnisse werden jedoch mit einem gradierten Interferenzfilter erzielt, und bei
einem solchen kann ein gewöhnlicher panch romatischer Film verwendet werden.
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Bei einer anderen und bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
ein gradiertes Interferenzfilter als strahlaufspaltende Vorrichtung in der Kamera
verwendet. Diese Ausführungsrform der Erfindung ist in Fig. i i beispielsweise dargestellt.
Hierbei ist das Interferenzfilter C diagonal in der Kamera angeordnet. Dieses läßt
ein schmales Spektralband der ausgewählten mittleren Wellenlänge nach dem Film T,
dem Mattefilm, durch und reflektiert Strahlen aller anderen Wellenlängen gegen den
Film R, d. h. den Farbfilm.
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Da der Lichtkegel, welcher durch die Linse L durchgelassen wird, bei
normalem Einfall nicht auf das Interferenzfilter fällt, mu.ß das Filter, wie schon
erwähnt, gradiert sein, so das sämtliche Einfallwinkel der Strahlen, welche den
Lichtkegel eines einzigen Bandes der gewünschten mittleren Wellenlänge dlarstellen,
auf den Mattefilm T durchgelassen werden. Die Verdoppelung der Spitzen in der erzeugten
Durchlaßkurve hat, wie schon erwähnt (s. Fig. 5), wenn die Strahlen auf das Interferenzfilter
unter einem anderen als normalem Einfall fallen, die sWirkung, das die Breite des
Durchlaßbandes vergrößert wird. Bei geringen Einfallwinkeln ist diese Verbreiterung
des Bandes klein genug, um mit ihr arbeiten zu können. Wenn jedoch größere Einfallwinkel
auftreten, kann es wünschenswert sein, eine der Spitzen durch Anwendung eines entsprechenden
polarisierenden Filters auszulöschen, was insofern möglich ist, als Doppelspitzen
entgegengesetzt polarisiert sind. Diese Filter kann bei der schematischen Darstellung
der Fig. i i bei F angebracht werden oder an irgendeiner Stelle zwischen dem Film
T und der Rückseite des Interferenzfilnzs angebracht sein. Dieses Polarisationsfilter
kann auch aus einem Stück mit dem Interferenzfilter bestehen oder dicht an der Rückseite
desselben angebracht sein. Es kann auch, falls erwünscht, aus einem weiteren Interferenzfilter
bestehen. Das gleiche oder ein anderes Filter kann in entsprechender Weise angeordnet
sein und aus einem gefärbten Filter bestehen, das nur Licht des ausgewählten Wellenbandes
durdhläßt oder das derart ausgebildet ist, das es Durchlaßbärnderhöherer und niedrigerer
Ordnung des Interferenzfilters aufschluckt.
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'Gewünschtenfal s kann vor dem Farbfilm R ein Filter D angeordnet
sein, welches für Strahlen des ausgewählten Wellenbandes undurchlässig ist, je-,doch
alle anderen Strahlen durchläßt. Wenn so beispielsweise zur Beleuchtung des Hintergrundes
Natriumlicht verwendet wird, kann das Filter D aus einem Diidyinglasfilter bestehen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Anwendung der in Fig. i
i schematisch dargestellten
Vorrichtung wird ein ebener Hintergrund
:durch Natriumlampen erleuchtet und die Vordergrundgegenstände durch Bogenlampen,
welche durch Didymglasfilter abgeschirmt sind.. Diese Vordergrundgegenstände werden
gegenüber dem unabhängig davon beleuchteten Hintergrund mit einer Kamera fotografiert,
welche mit einer Strählaufspaltvorrichtung ausgestattet ist, die aus einem gradierten
Interferenzfilter C besteht, welches zwischen den Diagonalflächen zwischen zwei
Hälften eines Glasprismas B geklebt ist. Dieses Interferenzfilter ist in der Weise
gradiert, .daß es bei allen Einfallswinkeln nur ein schmales Spektralband einer
Wellenlänge von etwa 5890 A,durchläßt und -das. ganze übrige Licht reflektiert.
Das durchgelassene Licht gelangt durch ein Gelbfilter F und fällt auf einen panchromatischen
Film T. Das reflektierte Licht durchdringt ein Didymglasfilter D und, gelangt auf
einen einstreifigen Farbfilm R. Das Filter D 'kann mit einem leichtgefärbten Belag
versehen sein, um die auf den Film R fallende Farbe zu korrigieren.
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Die beiden Filme werden getrennt verarbeitet und, wie schon oben erwähnt,
durch bekannte Verfahren behandelt, um eine sich bewegende Matte -zu ergeben und
gegebenenfalls ein zusammengesetztes Bild der Vordergrundgegenstände in genauer
Farbwiedergäbe auf einem gewünschten einfarbigen oder gefärbten Hintergrund.
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Durch die obige Erläuterung einer bevorzugten Arbeitsweise ist die
Erfindung selbstverständlich nicht beschränkt, sondern es sind beträchtliche Variationen
derselben möglich. So kann beispielsweise das Interferenzfilter mit dem Prismenblock
B aus einem Stück bestehen, und die verschiedenen Schichten können direkt auf einer
Diagonalfläche der einen Hälfte des Prismenblockes angebracht sein, worauf dann
diese beiden Hälften miteinander verklebt werden. Die Gradierung kann während,des
Niederschlagens einer Zwischenschicht erfolgen. Auf den Prismenblock B kann vollkommen
verzichtet werden, und das Interferenzfilter wird dann durch entsprechende Mittel
in der Kamera in seiner genauen Lage gehalten. Diese Haltevorrichtungen können gewünschtenfalls
derart ausgebildet sein, daß das Filter entfernt und durch ein anderes ersetzt werden
kann. Die Verwendung eines Glasblockprisrnas B hat jedoch insofern einen Vorteil,
als hierbei jede unerwünschte Reflektion, die an den Glas-Luft-Oberflächen an den
Flächen des Blockes erfolgt, dadurch vermieden werden kann, d'aß diese eine Oberflächenbehandlung
erfahren, so daß diese Reflektion nicht schädlich ist und darüber hinaus auf ein
Minimum verringert wird, .da die Strahlen normal zur Blockfläche liegen oder nur
unter geringen Einfallwinkeln auftreffen.
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Die Verwendung eines Interferenzfilter6s gemäß der Erfindung stellt
einen wesentlichen Fortschritt bei der Herstellung von zusammengesetzten feststehenden
oder sich bewegenden Farbfotografien dar. So können Interferenzfilter hergestellt
werden., welche jedes schmale Wellenband auswählen, und da der Durchgang T sich
dem Idealfall von iooo/o nähert und eine im wesentlichen vollkommene Re= flektion
:des Lichtes anderer Wellenlängen stattfindet, tritt nur ein ganz geringer Verlust
des in die Kamera eintretenden Lichtes auf. Infolge der Stärke der Spitze in der
Du.rchlässigkeitshurve wird der Kontrast auf dem Mattefilm beträchtlich verbessert
im Vergleich zu demjenigen, der bei Anwendung anderer Filterarten erreichbar ist.
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Bei Verwendung der in Fig. io schematisch dargestelltenApparatur ist
eine etwa vierfache Beleuchtung erforderlich gegenüber derjenigen, wie sie bei einer
gewöhnlichen fotografischen oder kinematografischen Aufnahme erforderlich ist, was
schon günstig ist mit Bezug auf die Beleuchtungseinrichtungen, welche bei den bekannten
Arten von strahlaufspaltenden Kameras notwendig sind. Bei Anwendung der -in Fig.
i i dargestellten Apparatur ist jedoch nur die Hälfte-. dieser Beleuchtung notwendig,
d. h. etwa die doppelte der normalen.
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Für die Beleuchtung des Hintergrundes können Lampen von verschiedenem
monochromatischem Licht hergestellt werden, um diese den Spektralregionen anzupassen,
für die ein gegebener Farbfilm am wenigsten empfindlich ist, und die Interferenzfilter,
welche nur solche Spektralbänderdurchlassen, können leicht hergestellt werden.