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DE9015278U1 - Unterlage für floristische Gestecke, Kränze u.dgl.

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²² · Oktober 1990

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Unterlage für floristische Gestecke, Kränze und dergleichen

Die Neuerung betrifft eine Unterlage für floristische Gestecke, Kränze und dergleichen.

Es ist bekannt zur Herstellung eines Kranzes beispielsweise in kranzbinderischer Manier zunächst eine Unterlage kreisförmiger Gestalt auszuwählen, die aus Stroh, Kunststoff oder dergleichen Material besteht auf der dann die Pflanzen und Blumen befestigt werden. Der Kranz ist also aus einem Kern der aus Stroh besteht auf dem als Oberfläche Lagen oder Schichten beispielsweise von Tannenzweigen, Blumen und anderen natürlichen oder künstlichen Pflanzenteilen befestigt werden. Die Verwendung von Stroh hat aber den Nachteil, daß es zunächst schwierig ist, überhaupt ein solches kreisförmiges Gebilde herzustellen. Ganz schwierig wird das, wenn das floristische Produkt beispiels-WR/KOI -2-

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weise ein Bukett oder ein Kissen oder ein sonstiges Erzeugnis herzförmig, runder oder echteckiger Art sein soll. Man hat daher schon früh Überlegungen angestellt, was statt des Strohes verwendet werden könnte. Es ist daher auch bekannt, solche Unterlagen aus Kunststoff herzustellen, beispielsweise aus Polystyrol. Dies ist ein Kunststoff, der unter Wärmeeinwirkung in einer Form verarbeitet wird, eine geringe Dichte aufweist und in den sich leicht Stiele von Blumen und Pflanzenteile natürlicher und künstlicher Art hineinstecken lassen. Dieses Matrial, nämlich Polystyrol oder ein sonstiger Kunststoff hat aber den Nachteil, daß er ein synthetisches Produkt ist, das sowohl hinsichtlich seiner Herstellung als auch hinsichtlich seiner Entsorgung problemartig ist. Bekanntlich findet man auf Friedhöfen große Mengen verwelkter und zersetzter Kränze aus Blumen oder anderen Pflanzenteilen, die aber als Kern und Träger solcher Pflanzen und Blumen einen dicken Polystyrolring haben. Dieses Polystyrol zerbröckelt mit der Zeit und verteilt sich in der Landschaft oder erzeugt beim Probleme.

Da es sich bei den Kunststoffgebilden oft auch um Copolymere handelt, ist die Gefahr besonders groß, wenn solche pflanzliche

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Abfallprodukte verbrannt werden. Dies gilt natürlich auch für die Verwendung von Blumengestecken und Kränze im Hause und zur ästetischen Bereicherung der persönlichen Umgebung. Solche Produkte sind regelmäßig bei dem Hausmüll, der in vielen Städten verbrannt wird .

Aufgabe der vorliegenden Neuerung ist daher eine Unterlage für floristische Gestecke, Kränze und dergleichen, wie eingängig beschrieben, die diese Probleme nicht aufweisen, vielfältig formgeberisch gestaltet werden kann und die auch für die Umwelt keine Probleme bereitet.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Unterlage aus formverleimten und in sich verfilzter Kokosfaser besteht.

Solche Kokosfasern fallen in großen Mengen in Ländern Asiens und Afrikas an. Es handelt sich dabei um braune, leichte, sehr widerstandsfähige Fasern, die die Früchte der Kokospalme umgeben, also sich auf den Schalen der Kokosnuß befinden. Diese Fasern werden nun neuerungsgemäß mit einem Klebstoff bzw. einer Latexdispersion besprüht, in eine geeignete Form gebracht oder durch Schichtung oder Häufung unter Druck und Wärmeeinwirkung verfestigt. Trotz dieser Verfestigung entsteht je nach

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Verarbeitung ein mehr oder weniger elatisches oder mehr oder weniger lockeres Gebilde, das bahnenförmige, würfelförmige oder plattenförmige Gestalt haben kann.

Es ist beispielsweise möglich, eine kreisringförmige Unterlage für einen Kranz dadurch herzustellen, daß man in einer entspechenden Form mit dem Klebemittel bzw. mit einer Latexdispersion besprüht und erwärmt. Nach dem Abbinden bzw. Aushärten des Klebemittels und Ausformen erhält man so eine Unterlage mit

verhältnismäßig geringer Dichte, in die Pflanzenteile beispielsweise die Stiele von Tannenzweigen oder von Blumen natürlicher oder künstlicher Art in floristischer Manier hineingesteckt werden können. Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß die wirr ineinander verfilzten Kokosfasern qwasi auch Befestigungspunkte für die Pflanzenteile abgeben.

In weiterer Entwicklung der Neuerung ist es auch möglich, aus dem Klebemittel und den Kokosfasern bandförmig relativ flache Gebinde zu erzeugen, die sich wie bei einer medizinischen Binde beispielsweise um einen Holzstab oder um einen Bambusstab wickeln lassen, so daß bei senkrechter Befestigung in einem Fuß eine Kletterhilfe für kletternde oder klimmender Pflanzen gegeben ist. Für solche hat man bisher Stäbe benutzt, die mit Waldmoos beschichtet waren, was alsbald seine an-

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sprechende Erscheinungsform verliert. Die neuerungsmäßige Schlingen-oder Klimmhilfe hingegen gibt nicht nur ein natürliches ansprechendes Erscheinungsbild ab, sondern ist auch dauerhaft.

Statt der oben erwähnten Latexdispersion, die vorzugsweise anwandt werden sollte und eine oberlächliche Beschichtung der Kokosfaser ergibt, kann natürlich auch ein anderes Klebemittel auf anderer Basis eingesetzt werden.

Die Neuerung wird nun anhand der Zeichung, die einige Ausführungsbeispiele zeigt, näher erläutert. In der Zeichnung stellen dar.

Fig. 1 eine plattentförmige Unterlage zur Herstellung von z. B. kissenförmigen Pflanzgestecken,

Fig. 2 eine kreisringförmige Unterlage für einen Kranz und

Fig. 3 ein bandförmiges Gebilde in der Art der

Neuerung, das zur Umwickelung von Stäben oder Stangen geeigent ist.

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In Fig. 1 ist eine Platte der erfindungsgemäßen Art aus miteinander verklebten Kokosfasern dargestellt. Das Bezugszeichen 1 bezeichnet die Fasern, die an ihren Berührungsstellen durch den als verstärkte Punkt bei 2 dargestellten Kleber miteinander verbunden sind. Die Herstellung derartiger Gebilde erfolgt in Formen, in denen die mit Kleber behandelten Kokosfasern unter Druck und Wärme gepresst werden.

Durch Auswahl der Menge mit Kleber behandelte Fasern pro Volumeneinheit lassen sich Unterlagen der eingangs geschilderten Art unterschiedlicher Dicke herstellen. Ebenfalls beeinflußbar ist die Dichte und Festigkeit der Unterlagen durch die Auswahl der Dicke der Fasern, obwohl es aus wirtschaftlichen Gründen zweckmäßig ist, die Fasern so wie sie anfallen zu verarbeiten.

Fig. 2 zeigt eine ringförmige Unterlage für einen Kranz, der wie bei 3 gezeigt, einen kreisförmigen Querschnitt haben kann, aber auch wie bei 4 gezeigt, einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt .

Es ist leicht einzusehen, daß mit dem erfindungsgemäßen Material für floristische Zwecke jede beliebige Unterlagenform her-

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stellbar ist, also beispielsweise auch Herzen oder Kreuze. Das trifft auch für die Querschnittform zu. So kann beispielsweise ein Kranz bzw. eine kreisringförmige Unterlage (auch als "Römer" bezeichnet) massiv aber auch rohrförmig hohl sein.

Die neuerungsgemäße Unterlage ist auch herstellbar, wenn man aus den Kokosfasen mit dem darauf befindlichen Kleber bahnenförmiges Material erzeugt, also in der Art von Stoffbahnen oder in der Art von Binden, die durch Wickeln oder Schichten zu praktisch jeder beliebigen Form ohne großen technischen oder apparativen Aufwand verarbeitet werden kann. Die einzelnen Lagen oder Windungen beim Wickeln können mit fadenförmigen Befestigungsmitteln wie Garn oder Draht verbunden werden oder durch Verwendung eines Klebstoffes.

In Fig. 3 ist ein Pflanzgefäß 5 für eine kletternde oder klimmende Pflanze gezeigt mit einem aufrechtstehend darin befestigten Stock 6 um den eine Binde 7, wie bei 8 zusehen, aus der miteinander verklebten Kokosfasern gewickelt ist. Ein solches Gebilde hat den Vorteil, die erforderliche Festigkeit für den beabsichtigten Zweck zu liefern, dauerhaft zu sein und einen natürlichen Eindruck eines Zweiges oder Astes zu geben. Auf diese Weise lassen sich auch verzweigte Stäbe oder Stangen an denen Pflanzen wachsen und gedeihen können, herstellen.

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Da die Kokosfaser in ihrer Naturform belassen ist, ja selbst ein Naturprodukt ist, keine chemischen oder organischen Verbindungen enthalten, nicht konserviert zu werden brauchen, ist die beste Voraussetzung für ein Gedeihen der Pflanzen gegeben .

Das neuerungsgemäße Material aus miteinander verklebten wirren Kokosfasern ist auch gut geeignet als Steckkissen für Schnittblumen in mit Wasser gefüllten Vasen oder Schalen verwandt zu werden. Die Kokosfaser ist dauerhaft und der Gegenstand hat überraschender Weise die erforderliche Fähigkeit und Elastizität und ist in seiner Dichte dem jeweiligen Verwendungszweck anpaßbar.

- Schutzansprüche -

Claims

Mein Zeichen: 74/4 Datum: 08.01.1991 -I- Schutzansprüche

1. Unterlage für floristische Zwecke, für Kränze, Gestecke und dergleichen dadurch gekennzeichnet, daß sie aus miteinander verklebten (2) ineinander verfilzten Kokosfasern (1) besteht.

2. Unterlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Kokosfasern von unterschiedlicher Länge und Dicke sind und mit einem Dispersionskleber punktförmig miteinander verbunden sind.

3. Unterlage nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Dispersionskleber ein Latex ist.

4. Unterlage nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage aus einem Haufwerk unterschiedlich langer und unterschiedlich dicker, wirr ineinander verfilzter in eine Form gepreßter und miteinander verklebter (2) Kokosfasern (1) besteht.

5. Unterlage nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß

die dreidimensionalen Körper die Form von Platten, Ringen, Kreuzen oder Herzen haben oder die eines dünnen Stoffstreifens in der Art einer Binde oder eines Bandes.