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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schaumstoff, bestehend aus einer Mischung von Schaumflocken mit natürlichen und/oder künstlichen Düngemitteln sowie gegebenenfalls Füllstoffen, welche durch ein geschäumtes
Bindemittel zusammengehalten ist, nach Patent Nr. 312982. Es ist auch ein Schaumstoff bekannt, der eine
Mischung von Flocken aus überwiegend offenporigem mit solchen aus überwiegend geschlossenporigem Schaum, z. B. aus Weich- und Hartpolyurethanschaum und gegebenenfalls ein Verrottungsmittel enthält.
Es sind bereits Schaumstoffe beschrieben worden, die für die Aufzucht von Pflanzen dienen und gegenüber andern mit Schaumstoff versehenen Nährböden den Vorteil aufweisen, dass sie trotz den verschiedenen
Beimengungen wie Torf, Düngemittel usw. eine relativ hohe innere Festigkeit aufweisen. Die bekannten
Nährbodensubstanzen können nur in Verbindung mit geeigneten Behältern verwendet werden, wenn bestimmte äussere Formen einzuhalten sind. Bei der Beschichtung von Landstücken müssen diese Substanzen durch komplizierte Maschinen gleichmässig über den Boden verteilt werden. Dabei ist nur eine lose Verbindung mit dem
Boden gegen. Die Widerstandsfähigkeit dieser Schichte gegenüber Witterungseinflüssen, z. B. Regen oder Sturm, ist sehr gering.
Der weitere Nachteil dieses Materials ist der, dass es bei Befeuchtung in sich zusammensinkt und dabei den Jungpflanzen keinen ausreichenden Halt mehr bietet. Die Pflanzen müssen also zusätzlich zumindest in der ersten Zeit durch aufwendige Schützeinrichtungen gehalten werden.
Die vorgeschlagenen Schaumstofformstücke weisen eine bestimmte Festigkeit auf, die von ihrer
Zusammensetzung abhängt.
Um insbesondere eineerhöhte Biegefestigkeit und eine grössere Widerstandsfähigkeit gegen Einreissen zu erreichen, wird erfindungsgemss vorgeschlagen, den Schaumstoff mit wenigstens einer vorzugsweise perforierten
Verstärkungslage auszustatten.
Die Verstärkungslage kann aus einem Textilmaterial, z. B. Jutegewebe od. dgl., aus einer Kunststoffolie oder aus einem Schaumstoff, bestehen.
Um ein nachträgliches Bepflanzen oder Besäen zu vermeiden und die Vorfabrikation von fertigen, mit
Saatgut versehenen Schaumstoffen zu ermöglichen, ist es zweckmässig, wenn die Schichte Samen, Düngemittel od. dgl. bereits eingeschäumt enthält.
Bahn- bzw. plattenförmige Schaumstoffe können bei Kultivierung von Ödland z. B. in Wüstenabschnitten verwendet werden. Dabei können die Bahnen bzw. Platten beispielsweise in Gärtnereien bepflanzt und mit dieser
Bepflanzung auf dem Boden ausgelegt werden. Durch die Verstärkungslage wird ein Brechen während des
Rollvorganges vermieden. Diese Verstärkungslage kann, wenn sie beispielsweise an der Unterseite des
Schaumstoffes angeordnet ist, auch gleichzeitig wasserdicht ausgeführt sein, um insbesondere bei der Verlegung in wasserarmen Regionen ein Abfliessen des Wassers zu vermeiden. Anderseits kann sie aber auch perforiert ausgebildet sein, um in feuchteren Gegenden ein Abfliessen des Wassers zu ermöglichen und ein Faulen der
Pflanzenwurzeln zu vermeiden.
Weiters kann der Schaumstoff mit einer Deckschichte versehen sein, die von den spriessenden Pflanzen durchdrungen werden kann. Die Verstärkungslage kann gleichzeitig als Verstärkungslage dienen oder zusätzlich zu einer oder mehreren andern Verstärkungslagen vorgesehen sein. Sie kann beispielsweise als Schutz vor zu intensiver Sonnenbestrahlung dienen oder den darunter liegenden Schaumstoff, in welchem ein Samen eingeschäumt sein kann, vor Vogelfrass schützen.
Ausserdem ergibt sich die Möglichkeit, eine Samenschichte oder eine Schichte mit eingeschäumten Samen od. dgl. entweder zwischen dem Schaumstoff und der Deckschichte oder zwischen dem Schaumstoff und der
Verstärkungslage vorzusehen. Plattenförmige Schaumstoffe können an ihren Seitenkanten an sich bekannte
Klebeschichten aufweisen, um ein schnelles Verbinden der Platten untereinander zu ermöglichen.
Um die Schaumstoffbahnen, bzw. -platten auf dem Untergrund befestigen zu können, ist es zweckmässig, wenn mit der Verstärkungslage Halteeinrichtungen, wie z. B. Nägel, Stifte od. dgl. verbunden sind. Ausserdem können jedoch auch andere geeignete Befestigungseinrichtungen vorgesehen sein, z. B. kann über den verlegten Schaumstoff ein Gitter gelegt werden, das an den Rändern oder durch den Schaumstoff mit dem Boden verbunden ist.
Ausser in bahn-bzw. plattenförmiger Gestalt kann der Schaumstoff jedoch auch blumentopf-bzw. blumenkastenförmig ausgebildet sein. Bei dieser Ausführungsform verbessert die erfindungsgemässe, z. B. als Aussenschichte ausgebildete Verstärkungslage die an sich schon sehr grosse Festigkeit des Schaumstoffes noch weiter. Auch um ein unerwünschtes Austreten des Wassers zu vermeiden, kann der Schaumstoffblock an den Seitenflächen und/oder an der Unterfläche mit einer Beschichtung versehen sein. Diese Beschichtung kann aus einer wasserdichten bzw. im unteren Bereich aus einer perforierten Kunststoffolie bestehen oder ein an sich bekannter Ziertopf oder Übertopf sein.
Bei Verwendung von wasserdichten Beschichtungen können zwischen dem Schaumstoff und der Beschichtung Hohlräume zur Aufnahme von Nährlösungen, Düngern, Wasser od. dgl. vorgesehen sein. Man kann Schaumstoffblöcke beispielsweise mit einem Wasserreservoir ausstatten, wodurch die Pflanzen über einen grösseren Zeitraum nicht gepflegt werden müssen.
Die Beschichtung kann aber auch aus einem Material bestehen, welcher ein Durchdringen der Pflanzenwurzeln gestattet. Dadurch kann z. B. beim Aussetzen von Jungbäumen ein späteres Umtopfen vermieden werden.
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Blumentopfförmige od. ähnl. geformte Schaumstoffe können so hergestellt werden, dass das
Schaumstoffmaterial vorzugsweise kontinuierlich in eine Kunststoffolie eingeschäumt wird, worauf der erzielte
Formkörper in bestimmten Abständen zerschnitten wird. Die Folie bildet eine seitliche Beschichtungslage an dem Blumentopf. Dieser kann dann wie jeder andere gebräuchliche Blumentopf in eine Wasserwanne gesetzt werden, wodurch ein Wasseraustausch nach unten ermöglicht wird.
Eine Vorrichtung zur Herstellung von solchen"Containern"besteht z. B. in der Kombination einer
Folienspritzmaschine mit einer kontinuierlichen Schaumanlage. Die so hergestellten Blumentöpfe können rund, jedoch auch dreieckig, viereckig oder sechseckig sein, oder jede gewünschte Form erhalten. Durch
Zusammenkleben mehrerer, beispielsweise viereckiger Blumentöpfe kann man Beete in jeder gewünschten Grösse herstellen.
Ausserdem kann das Schaumstoffmaterial in sehr dünnwandige Blumentöpfe, Ziertöpfe od. dgl. eingeschäumt werden. Dabei wird eine sehr gute und zweckmässige Haftung zwischen Schaumstoff und Behälter erreicht. Diese Blumentöpfe sind sehr widerstandsfähig und können gut transportiert und gelagert werden.
Ausserdem bildet die bei diesem Verfahren entstehende Haut an der Schaumstoffoberfläche gleichzeitig eine schützende Schicht.
Blumentöpfe mit Hohlräumen können so erzeugt werden, dass Schaumstoffkörper mit Ausnehmungen an ihrer Oberfläche in einer Form hergestellt werden, worauf diese mit einer Beschichtung derart überspannt werden, dass zwischen den Ausnehmungen und der Beschichtungs Hohlräume entstehen. Die Schaumstoffkörper kann an seiner Oberfläche ein beliebiges Profil aufweisen, dessen Tiefe von der Grösse der herzustellenden
Hohlräume abhängig ist. Darauf wird über diesen straff eine Folie gespannt, die nur an den Erhebungen des
Profils am Schaumstoffkörper anliegt. Die einzelnen Hohlräume können beispielsweise durch Kanäle miteinander verbunden oder nach aussen offen sein, um deren Füllen mit Wasser oder Nährflüssigkeit zu erleichtern.
Die Erfindung wird nun im folgenden beispielsweise an Hand der Zeichnungen erläutert : es zeigen die Fig. 1 und 2 Schaumstoffe mit Verstärkungslagen im Schnitt, die Fig. 3 und 4 Schaumstoffe mit Samenschichten im Schnitt, die Fig. 5 und 6 Schaumstoffe mit Halteeinrichtungen im Schnitt und die Fig. 7 einen Blumentopf im
Schnitt.
Der Schaumstoff nach Fig. 1 besteht aus zwei Schaumstoffschichten--l und 2--, die aus der beschriebenen Mischung von Schaumflocken, Torfstreu, Düngemittel od. dgl. zusammengesetzt sind. Zwischen diesen beiden Schichten--l und 2--ist eine Verstärkungslage --3-- angeordnet, die entweder aus einer textilen Stoffbahn oder einer Kunststoffolie besteht. Die Verstärkungseinlage--3--kann entweder bei der
Herstellung des Schaumstoffkörpers zwischen die Schichten --1 und 2-- eingelegt werden, worauf die Schaumstoffschichten--l und 2--gut haftend angeformt werden. Die Verstärkungseinlage kann aber auch mit diesen Schichten mit Hilfe eines geeigneten Klebers zusammengefügt sein.
Die Verstärkungslage-3-soll so ausgebildet sein, dass sie von den Pflanzenwurzeln durchdrungen werden kann. Aufgabe der Verstärkungslage ist es, ein Einreissen des Schaumes bei der Verlegung zu vermeiden. Mit der Zeit wird der Schaumstoff durch die Wurzeln ausreichend fest mit dem Boden verbunden, so dass die Verstärkungslage überflüssig wird. Um eine Beeinträchtigung des Pflanzenwachstums durch die Verstärkungslage zu vermeiden, ist es zweckmässig, wenn diese mit einem Verrottungsmittel versehen ist, wodurch sie nur so lange als Verstärkung des Schaumverbundes wirkt, bis dieser ausreichend mit Wurzeln durchsetzt ist, die dann die Verstärkung übernehmen.
Der Schaumstoff nach Fig. 2 besteht aus einer Verbundschaumschichte--l--und einer an deren Unterseite vorgesehenen Verstärkungslage--3--. Diese Verstärkungslage besteht aus stark verdichtetem Schaumstoffmaterial mit grösserer Festigkeit als desjenigen der Schaumstoffschichte --1--. Die Schaumstoffschichte--l--ist mit einer Belagsbahn--4--als Deckschicht versehen, die als Schutz vor Vogelfrass, Sonnenbestrahlung od. dgl. dienen kann.
An Stelle einer einzigen Verstärkungslage können auch mehrere Verstärkungslagen vorgesehen sein, die beispielsweise durch Distanzstücke untereinander verbunden sind und zwischen denen druckempfindliche Pflanzenzwiebeln od. dgl. eingebettet sein können.
Bei dem Schaumstoff nach Fig. 3 sind übereinander eine Schaumstoffschichte--2--, eine Verstärkungseinlage--3--, eine Samenschichte--5--und eine weitere Schaumstoffschichte--l-- angeordnet. Der Samen kann in ausreichender Menge mit einem mit den Samenkörpern verträglichen, vorzugsweise schäumfähigen Kleber vermischt sein, um eine feste Verbindung zwischen den Schichten--l und 3--herzustellen, oder es können die Schichten--l und 3--durch Stege--6--, Gittereinlagen od. dgl. miteinander verbunden sein.
An Stelle der Samenschichte--5--kann auch eine Schichte aus Schaumkunststoff vorgesehen sein, in welcher der Samen eingeschäumt ist. Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 4 dargestellt, bei welcher über einer
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Zusammensetzung wie die Schaumstoffschichte--2--bestehen und zusätzlich Samen od. dgl. enthalten.
Der Schaumstoff gemäss Fig. 5 weist in bestimmten Abständen stabförmige Halteeinrichtungen --8-- auf, die nach unten in Form einer Spitze--9--und nach oben in Form einer Kuppe--10--aus dem
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Halteeinrichtungen bequem in den Boden eingeschlagen werden. Eine Verletzung des Schaumstoffes durch das Schlagwerkzeug tritt nicht auf, da die Kuppen --10-- über den Schaumstoff hinausragen. Die Halteeinrichtungen können auch nach oben verlängert ausgebildet sein und als Trageinrichtung für Glasplatten od. dgl dienen. Auf diese Weise können sehr einfach Glashäuser hergestellt werden.
Fig. 6 zeigt einen aus einer Verstärkungslage--3--, einer Schaumstoffschichte--l--und einer Schaumstoffschichte--7--mit eingeschäumtem Samen bestehenden Schaumstoffverbund, über den ein Drahtgitter --12-- gelegt ist, das durch lange, dünne Nägel-13--, die durch den Schaumstoffverbund hindurchragen, am Boden befestigt ist.
Der in Fig. 7 dargestellte Blumentopf besteht aus den Schaumstoffschichten--l und 2--, zwischen denen die Verstärkungslage -3-angeordnet ist. Der Verbund ist von einer Folienaussenhaut--14--umgeben,
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--15-- verankert, der als Stütze für die Pflanzen dient.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schaumstoff, bestehend aus einer Mischung von Schaumflocken mit natürlichen und/oder künstlichen Düngemitteln sowie gegebenenfalls Füllstoffen, welche Mischung durch ein geschäumtes Bindemittel zusammengehalten ist, wobei gegebenenfalls der Schaumstoff eine Mischung von Flocken aus überwiegend offenporigem und solche aus überwiegend geschlossenporigem Schaum, z. B. aus Weich- oder Hartpolyurethanschaum enthält und wobei dem Schaumstoff ausserdem gegebenenfalls ein Verrottungsmittel beigegeben ist, nach Patent Nr.312982, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoff (1,2) wenigstens eine-vorzugsweise perforierte-Verstärkungslage (3) aufweist.
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