DE898232C - Einrichtung zum Messen, Aufzeichnen oder Regeln der Abkuehlungsgroesse - Google Patents

Einrichtung zum Messen, Aufzeichnen oder Regeln der Abkuehlungsgroesse

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DE898232C
DE898232C DES25718D DES0025718D DE898232C DE 898232 C DE898232 C DE 898232C DE S25718 D DES25718 D DE S25718D DE S0025718 D DES0025718 D DE S0025718D DE 898232 C DE898232 C DE 898232C
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cooling
temperature
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climate
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DES25718D
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Heinz Dr Gruess
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Siemens AG
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F24HEATING; RANGES; VENTILATING
    • F24FAIR-CONDITIONING; AIR-HUMIDIFICATION; VENTILATION; USE OF AIR CURRENTS FOR SCREENING
    • F24F11/00Control or safety arrangements
    • F24F11/89Arrangement or mounting of control or safety devices

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Materials Using Thermal Means (AREA)

Description

  • Einrichtung zum Messen, Aufzeichnen oder Regeln der Abkühlungsgröße Der Begriff Klima umfaßt mehrere Zustandsgrößen der uns umgebenden Luft, von denen die hauptsächlichsten die Lufttemperatur, die Temperatur der den Menschen umgebenden Strahler, die Feuchtigkeit und .die Geschwindigkeit der Luft sind. Bisher hat man daher beim selbsttätigen Regeln eines Klimas diese Größen oder die wichtigsten von ihnen einzeln gemessen und zum Ableiten von Regelimpulsen verwendet. Dies ist jedoch insofern nicht zweckmäßig, ,als .die das menschliche Wohlbefinden bestimmende Größe nicht die Temperatur oder die Feuchtigkeit oder eine :der anderen angeführten Größen ist, sondern eine verwickelte Funktion aller ,dieser Einflußgrößen, die sogenannte Abkühlungsgröße. Die Abkühlungsgröße -ist die Wärmemenge, die von der Einheitsfläche der menschlichen. Haut in der Zeiteinheit abgegeben wird. Sie ist allein maßgebend für denGrad -des Wohlbefindens des Menschen und sollte daher zum Regeln eines künstlichen Klimas verwendet werden. Das Gefühl eines unangenehmen Klimas entsteht im Falle .der Kälte einfach .durch .einen zu großen Wärmeentzug, eine zu große Luftgeschwindigkeit oder zu große Trockenheit. Das Gefühl der Schwüle entsteht dagegen durch zu hohe Temperatur, zu geringe Luftbewegung oder zu große Feuchtigkeit. In einem Koordinatensystem, in :dem .die Temperatur, .der Wasserdampfdruck und die Geschwindigkeit der Luft die drei Koomdinaten,darstellen, kann man den Raum in Zonen gleicher Behaglichkeit einteilen. Es entstehen Ellipsoide mit Mantelflächen gleicher Behaglichkeit, wobei ein mehr oder minder ausgedehntes Gebiet höchster Behaglichkeit vorhanden ist. Wenn man nach dem bekannten Verfahren die Temperatur und die Feuchtigkeit eines Raumes regelt, so ist es sehr leicht möglich, daß man, von einem Zustand höchster Behaglichkeit ausgehend, eine Verminderung der Behaglichkeit durchführt, nur weil die Lufttemperatur infolge einer ebenfalls vorhandenen Abweichung der Feuchtigkeit oder der Luftbewegung vom Sollwert dem Sollwert nicht entspricht. Die Regelung wird demnach in Tätigkeit gesetzt, .der geregelte Zustand unter Umständen verstimmt, nur -,v-eil die Regelung nicht auf Grund der einzig interessierenden Meßgröße, der Abkühlungsgröße, erfolgt. Mit anderen Worten, es kann die Temperatur ohne jede Einbuße an Behaglichkeit um gewisse Werte sch-vanken, wenn die Feuchtigkeit oder die Luftbewegung das Klima in der umgekehrten Richtung beeinflußt. Beispielsweise kann durch erhöhte Feuchtigkeit eine gewöhnlich als zu kalt angesehene Luft den günstigsten Wert der Abkühlungsgröße darstellen, -so daß es im Falle einer selbsttätigen Regelung fälsch wäre, durch Verstellen .der Regelorgane das Klima ändern zu wollen.
  • Es ist an sich ganz selbstverständlich, daß die verwickelte Funktion des Klimas in der Empfindung des Menschen rein skalar, nämlich durch den Energieentzug der Haut dargestellt werden kann; denn dieser Energieentzug durch Leitung, Strahlung, Luftbewegung, Luftdruck und Verdampfung von Wasser ist physiologisch .die einzig entscheidende Größe. Der Mensch fühlt sich am "vohlsten bei einem bestimmten Energieentzug, der einem bestimmten Wert der Abkühlungsgröße entspricht. Bei einem erhöhten Wert der Abkühlungsgröße empfindet er die Luft als zu kalt, zu trocken oder zu zugig, bei geringerem Wert der Abkühlungsgröße zu warm, zu feucht oder zu wenig bewegt.
  • Es ist bekannt, daß man die Abkühlungsgröße in der Weise bestimmen kann, daß .die von einem Flüssigkeitsthermometer in einer gewissien Zeit abgegebene Wärmemenge gemessen wird, indem man dieses mittels eines elektrischen Stromes auf eine gleichbleibende Temperatur aufheizt. Zu diesem Zweck kann z. B. mittels eines Wattstundenzählers die in der bitreffenden Zeit von dem Heizstrom gelieferte Arbeit gemessen werden, die der durch die Heizvorrichtung aufgenommenen Wärmemenge entspricht. Unter der Voraussitzung einer gleichbleibenden Anschlußspannung kann statt eines Wattstundenzählers auch ein Amperestundenzähler zum Messen der Arbeit bzw. der Wärmemenge benutzt werd; n. Dabei erhält man Werte, .die der Abkühlungsgröße entsprechen, wenn man den Stand des Zählers jeweils in gleichbleibenden Zeiträumen abliest.
  • Demgegenüber ermöglicht die vorliegende Erfindung eine unmittelbare fortlaufende Ablesung oder Aufzeichnung der Abkühlungsgröße .durch Aufheizung eines Körpers auf eine bestimmte Temperatur unter Verwendung eines grobstufig arbeitenden selbsttätigen Temperaturreglers, wobei gemäß der Erfindung der Mittelpunkt der dem Temperaturregler zugeführten Heizleistung durch ein Meßgerät erfaßt wird, dessen Masse mit einer solchen Trägheit behaftet ist, daß es den schnellen stufenweisen Änderungen der Heizleistung nicht folgt.
  • In Fig. r ist ein Beispiel für die Verwirklichung der Erfindung dargestellt. z ist ein Hohlzylinde:-, der mit einer verdampfenden Flüssigkeit 2 gefüllt ist. Innerhalb des Hohlzylinders befindet sich ein Rohr 3, in dem eine Heizwicklung q. untergebracht ist. Die Zuleitung der Heizwicklung geht über einen Schalter 5, der von einer Membrandose 6 gesteuert wird. Ist die Temperatur des Zylinders unterhalb eines gewünschten Wertes, beispielsweise unterhalb der Temperatur der menschlichen Haut, so ist der Stromkreis der Heizvorrichtung geschlossen, und -der die verdampfende Flüssigkeit enthaltende Zylinder erwärmt sich. Infolge des zunehmenden Dampfdruckes der Flüssigkeit 2 auf .die Druckmembran 6 wird beim überschreiten der gewünschten Temperatur die Heizleistung über den Schalter 5 ausgeschaltet.
  • Wie in Fig.2 dargestellt, ist nun in Reihe mit der Heizeinrichtung des Zylinders z eine. Heizwicklung 7 angeordnet, die einen Körper 8 erwärmt. Gibt man dem Körper 8 eine gewisse Wärmeträgheit, so nimmt er eine Übertemperatur an, die den verhältnismäßig schnellen Temperaturschwankungen durch die Ein- und Ausschaltzeiten der Heizleistung nicht folgt, sondern einen Mittelwert bildet. Damit die Übertemperatur des derartig aufgeheizten wärmeträgen Körpers 8 ein wirkliches Maß für die aufgewendete Leistung ist, unbeeinflußt von den Wärmeübergangsbedingungen, denen der Körper ausgesetzt ist, wird vorzugsweise die Anordnung so getroffen, daß derWärmeaustausch des aufgeheizten Körpers 8 mit der Umgebung vorzugsweise nur durch Wärmeleitung entsteht, nicht aber durch Konvektion, da dieGröße dieses Energieaustausch,es vom atmosphärischen Druck abhängig wäre.
  • Benutzt man Flüssigkeiten oder Gase als wärmeleitende Verbindungen zwischen dem aufzuheizenden wärmeträghzitsbehafteten Körper 8 und einem Mantel 9, so muß man durch genügend enge Ausbildung der Zwischenräume und senkrechte Lagerung des Gerätes dafür sorgen, daß die Konvektion gegenüber der Wärmeleitung von unterg:ordneter Bedeutung ist. Auf diese Weise gelingt es, die Übertemperatur des wärmeträgen Innenkörpers gegenüber der äußeren Urrihüllung als unmittelbares Maß für die mittlere Heizenergie und damit auch der Heizenergie des Gebers zu benutzen. Die Übertemperatur des Innenkörpers ist also ein Maß für die Abkühlungsgröße. Da die Wärmeleitfähigkeit im allgemeinen in irgendeiner Weise von der Temperatur abhängt, so ist die Übertemperatur noch mit einem Fehler behaftet. Erfindungsgemäß läßt sich dieser leicht dadurch beheben, daß der gesamte Wärmnefluß von dem Innenkörper zum Außenkörper über mindestens zwei verschiedene Stoffe erfolgt, deren Wärmeleitfähigkeit verschieden temperatumbhängig ist, und zwar derart, daß der Wärmeübergang durch den einen Stoff mit steigender Temperatur steigt, durch den anderen mit steigender Temperatur fällt. Die Einrichtung wird derart getroffen, daß der Gesamtwärmeübergangswiderstand vom Innenkörper zum Außenkörper unabhängig von der Außentemperatur ist und die Übertemperatur daher ein strenges Maß für die aufgenommene Leistung bildet. Praktisch verwirklicht man dies dadurch, daß man z. B. Luft als den einen Wärmeträger längs der Zylinderfläche des Innenkörpers benutzt und zum Befestigen des Innenkörpers am Außenkörper einen Stoff mit negativer Abhängigkeit der Leitfähigkeit von der Temperatur wählt, beispielsweise Sinterkorund. In .der Fig. 2 ist dieser Wärmeleitwiderstand mit io bezeichnet.
  • Besteht die Aufgabe in der Anzeige oder Registrierung der Abkühlungsgröße, so wird vorzugsweise mit Thermoelementen der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenkörper 8 und 9 gemessen. Wird .dagegen die Reglung einer Zustandsgröße nach der Abkühlungsgröße gewünscht, so kann man vorzugsweise gemäß der Erfindung den Unterschied der Wärmeausdehnung der beiden konzentrischen Körper unmittelbar zum mechanischen Betätigen elektrischer Kontakte, vorzugsweise Vakuumkontakte, benutzen. Man erhält damit die Möglichkeit, große Schaltleistungen, wie sie zum Schalten elektrischer Heizungen oder zum Verstellen von Klappengetrieben benötigt werden, unmittelbar über diesen Schalter zu steuern.
  • Eine Ausführungsform des zugehörigen Empfängers ist in Fig. 3 näher dargestellt. Die Bedeutung der Bezeichnungen 7 bis io ist bereits in der Beschreibung zu Fig.2 erklärt worden. 15 ist ein Thermoelement, dessen eine Lötstelle in dem Innenkörper und dessen andere Lötstelle in dem Anguß 16 des Außenkörpers 9 angeordnet ist. In dem Kopf des Gerätes ist ein Vakuumschalter 17 vorgesehen, der von den sich verschieden ausdehnenden Rohren 8 und 9 nach Maßgabe ihrer Temperaturdifferenz über .den Hebel 18 geschaltet wird. Der Schalter wird beispielsweise derart veränderbar angeordnet, daß die ,Schaltung bei einer wählbaren Temperaturdifferenz erfolgt. Außerdem sind in dem Kopf des Gerätes die nichtdargestellten Klemmen für das Thermoelemient zum Anschluß des Empfangsmeßgerätes und für die Heizwicklung 7 zum Anschl.uß an ein Leitungsnetz bzw. den Geber nach Fig. 2 untergebracht. Dabei verwendet man zweckmäßig Mehrfach-Thermoelemente. Der Empfänger wird zweckmäßig nahe dem Empfangsmeßgerät aufgestellt. Seine Entfernung von Geber geht ebenso wie die Höhe der Heizspannung nicht in die Messung ein, da diese auf einem Vergleich der Energien im Geber und Empfänger beruht.
  • Eine andere Ausführungsform des .Empfängers besteht in der Anwendung eines üblichen Wattstundenzählers, der die Leitung über eine Zeit integriert, die möglichst viele Schaltperioden des Gebers umfaßt. Vergleicht man die Drehzahl dieses Zählers mit der Drehzahl einer spannungsunabhängig stets die gleiche Geschwindigkeit aufweisenden Zählerscheibe eines sogenannten Zeitzählers, indem man sie beispielsweise über ,ein Differentialgetriebe gegeneinander wirken läßt, so ist die Drehzahl der Differentialwelle nur von der Abkühlungsgröße abhängig.
  • Der Mittelwert der Heizleistung wird auch bei dieser Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes durch ein Meßgerät erfaßt, dessen Masse mit einer solchen Trägheit behaftet ist, daß es den schnellen. stufenweisen Änderungen der Heizleistung nicht folgt, da die Massenträgheit der Zählerscheibe bei der üblichen Ausführung der Wattstundenzähler einschließlich der Getriebeteile stets genügend groß ist. Dabei wird die Heizleistung durch die Bewegung des Differentialgliedes des Differentialgetriebes erfaßt, während die Bewegung der Zählerscheibe des Wattstundenzählers an sich nur der betreffenden Arbeit entspricht.
  • Man kann nun die Drehzahl des Zeitzählers durch Anordnung von Widerständen einstellbar machen, wobei man jedem einzustellenden Wert der Abkühlungsgrößfe einen bestimmten Widerstandswert zuordnet. Jeder Einstellung entspricht also ein bestimmter Wert der Abkühlungsgröße, bei dem die Differentialwelle di-e GeschwindigkeitNull aufweist. Beim Unter- oder Überschreiten des gewünschten Wertes der Abkühlungsgröße gegenüber ihrem Sollwert dreht sich die Differentiahvelle in der einen oder anderen Richtung und betätigt dadurch an ihr angebrachte Kontakte, die durch entsprechende kegeleng den gewünschten Zustand der Atmosphäre wiederherstellen.
  • Einen besonderen Vorteil erlangt die Regelung ,der Abkühlungsgröße und -insbesondere die Regelung mit dem beschriebenen Gerät dann, wenn, wie gewöhnlich, das Klimaeines Raumes nicht einheitlich ist, sondern von der Lage des Meßpunktes im Raum abhängt. Während man bisher bei der Temperaturregelung von Räumen oft mit der Schwierigkeit zu rechnen hatte, daß das mehr oder minder willkürlich in den Raum gesetzte Regelgerät die Raumregelung unbefriedigend ausführt, wenn die Abweichung des Klimas an den einzelnen Punkten des Raumes besonders groß wird, z. B. durch Öffnen eines Fensters in der Nähe .des Reglers, man jedoch nicht nach d= Mittelwert mehrere Regler regeln konnte, ist dies gemäß der Erfindung bei Anwendung des neuen Gerätes möglich. Man schaltet mehrere Geräte nach Fig. q. derart, daß eine beliebige Anzahl von Gebern die für ihre Temperaturkonstanz erforderliche Heizleistung zu gleichen Anteilen auf das die Temperaturdifferenz messende Gerät übertragen. Dessen innerer Zylinder 8 erhält so viele Wicklungen ii gleichen Widerstandes, als Geber 12 vorhanden sind. Die ,Methode ist auch geeignet, für ein ganzes Gebäude ein Mischklima herzustellen. Bisher konnte man die Zentralheizung eines Gebäudes selbsttätig nur nach .der Temperatur in einem einzigen Zimmer regeln. Nach der beschriebenen Methode kann man ein beliebig gezogenes Mischklima ermitteln durch Anordnung der Geber in beliebig vielen Räumen. Man kann auch durch ungleiche Widerstandswicklungen dem einen oder anderen Geber ein großes, z. B. das doppelte Gewicht bei der Mittelwertbildung zuerteilen. Ferner kann man verschiedene Geber auf denselben Heizwiderstand im Temperaturdifferenzmeßgerät 8 umschaltbar anordnen. Man erhält auf diese Weise ein den verschiedensten Umständen gerecht werdendes Mischklima.
  • Das Verfahren der Dauermessung, Registrierung oder Regelung der Abkühlungsgröße ist insofern von großer Wichtigkeit, als .damit die einzelnen Komponenten wesentlich einfacher erfaßt werden können als durch die getrennte Messung der Lufttemperatur, .der Strahlung der Begrenzungswände, der relativen Feuchtigkeit und der Luftgeschwindigk Bit. Da beispielsweise die relative Feuchtigkeit in ,das Raumklima nur in einem Maße eingeht, wie es mit genügender Genauigkeit und ohne zusätzlichen Aufwand durch einfache Benetzung des sogenannten Kata-Thermometers ?:rfaßt wird, so vermeidet man die Nachteile, die sonst genauen Psychrometern dadurch anhaften, daß der Einfluß der Luftgeschwindigkeit und insbesondere der Temperatur in umständlicher Weise ausgeglichen werden muß. Die Abhängigkeit der psychometrischen Temperaturdifferenz von der Luftgeschwindigkeit und von der Temperatur soll gerade in die Messung eingehen, da die Wärmeabgabe der menschlichen Haut durch diese Einflußgrößen ebenfalls beeinflußt wird, und zwar bestimmungsgemäß in demselben Maße wie die Abkühlungsgröße.
  • Nun beobachtet man, daß die menschliche Haut eine psychrometrische Differenz aufweist, die -wesentlich geringer ist als die eines gewöhnlichen Psychrometers. Erfindungsgemäß benutzt man daher als feuchtigkeitsabgebende Hülle des Thermometers einen derartigen Stoff, der die gleiche Wasserabgabe aufweist wie die menschliche Haut. Die zur Verdampfung kommende Wassermenge darf daher nicht widerstandslos an der Oberfläche der feuchtigkeitabgebenden Schicht austreten, sondern muß Diffusionswiderstände überwinden, so d.aß von der Gesamtoberfläche nur ein verhältnismäßig kleiner Bruchteil benetzt ist, und daher auch nur ein entsprechender Bruchteil Wassers verdampfen kann. Die Oberfläche der menschlichen Haut auf dem Kata-Thermometer wird erfindungsgemäß :dadurch nachgeahmt, daß durch eine an sich wasserdampfundurchlässige Hülle durch Anbringung von Löchern in ihrer Oberfläche die Verdampfung des Wassers der Wasserabgabe der menschlichen Haut unter sonst gleichen Umständen entspricht.
  • Das Kata-Thermometer nach Fig. i ist mit einer die Luftfeuchtigkeit berücksichtigenden Zusatzeinrichtung versehen, die aus einem Docht 13 besteht, der den temperaturempfindlichen Hohlzylinder i umgibt und noch mit einer weiteren, die Verdampfung herabsetzenden Hülle umgeben sein kann. Der Docht taucht mit seinem unteren Ende in ein Wassergefäß 14, das gleichzeitig als Träger des ganzen Gerätes dienen kann.
  • Es hat sich ergehen, daß Kata-Thermo,m@eter auch bei Luftaufbereitungsanlagen Verwendung finden könnten, die nicht hygienischen Zwecken dienen. Ungefähr dieselben Verhältnisse herrschen z. B. auf dem Gebiet der Lagerung von Lebensmitteln, und man kann mit dem Begriff der Behaglichkeit die Regelung derartiger Luftaufbereitungsanlagen verbessern in derselben Weise wie für hygienische Zwecke..
  • Die Anwendung des Erfindungsgegenstandes als Regler geschieht gemäß dem anfangs Gesagten dadurch, daß er selbsttätig nur eine der das Klima bedingenden Veränderlichen nach einem Bestwert der Abkühlungsgröße hin verändert, vorzugsweise die im Betrieb billigste. Hat diese Größe einen sonstwie bestimmten Grenzwert erlangt, so wird durch vorgesehene Grenzwertregler die Regelung umgeschaltet auf eine weitere der das Klima bedingenden Veränderlichen, vorzugsweise die zweitbilligste im Betrieb.
  • Im Sommer wird man z. B. die Luftgeschwindigkeit eines Raumes, die am billigsten zu verändern ist, bis zur Grenze des Möglichen erhöhen, um den Wert der Abkühlungsgröße zu vergrößern, d. h. auf seinen Sollwert zu bringen. Erst :dann wird entweder die Feuchtigkeit oder die Temp-Iratur durch besondere :Maßnahmen, z. B. durch Einschalten und Regeln der betr-Iffenden Maschinen mittels des Regelkontaktes 17, vermindert.
  • Die Abschaltung der .betreffenden, den Wert der Abkühlungsgröße vermindernden Klimatisierungseinrichtung erfolgt selbsttätig, sobald die Abkühlungsgröße ihren Sollwert aufweist. Dadurch ergibt sich der denkbar billigste Betrieb von Klimatisierungseinrichtungen.

Claims (18)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Messen, Aufzeichnen oder Regeln der Abkühlungsgröße durch Aufheizung eines Körpers .auf eine bestimmte Temperatur unter Verwendung eines grobstufig arbeitendm selbsttätigen Temperaturreglers, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelwert der dem Temperaturregler zugeführten Heizleistung durch ein Meßgerät erfaßt wird, dessen Masse .mit einer solchen Trägheit behaftet ist, daß es den schnellen stufenweisen Änderungen der Heizleistung nicht folgt.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit Flüssigkeit gefüllte Membrankapsel die Ein- und Ausschaltung der elektrisch-'n Heizung vornimmt.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlungsgröße durch Heizung eines wärmeträgheitsbehafteten Systems nach Maßgabe des Leistungsverbrauches des Probekörpers bestimmt wird. ¢.
  4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertemperatur des wärmeträgheitsbehafteten Systems als Maß d, -r Abkühlungsgröße dient.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmeträgheitsbehaftete System aus einem Hohlkörper best-ht, der einen aufgeheizten, die Übertemperatur aufweisenden Innenkörper möglichst vollständig umgibt.
  6. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeaustausch zwischen den beiden Körpern nur über vorzugsweise schlechte Wärmeleiter erfolgt.
  7. 7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeableitung zwischen den beiden 'konzentrischen Körpern von mehreren verschiedenen Stoffen derart vorgenommen wird, daß der Gesamtwärmeübergangswiderstand unabhängig vond--r Temperatur ist. B.
  8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abmessungen des gasförmigen oder flüssigen, vorzugsweise in dünnen Schichten angewendeten Wärmewiderstandes so gering sind, daß kein nennenswerter Austausch durch Konvektion erfolgt. g.
  9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der vorzugsweise stabförmige Innenkörper und der ihn umgebende Hohlzylinder senkrecht angeordnet sind. 1o.
  10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis g, .dadurch gekennzeichnet, daß die beiden aus Werkstoffen .mit gleichem Ausdehnungskoeffizientenbestehendenkonzentrischen, wärmeträgen Körper nach Maßgabe ihrer verschiedenen Dehnung mechanisch einen elektrischen Schalter öffnen oder schließen.
  11. 11. Einrichtung nach Anspruch 1o, gekennzeichnet durch die Einstellbarkeit der Stellung des Schalters auf verschiedene, einem bestimmten Wert der Abkühlungsgröße zugeordnete Temperaturdifferenzen der Ausdehnungskörper.
  12. 12. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Probekörper mit einer Flüssigkeit abgebenden Hülle umgeben ist, die die spezifische Verdampfungsgeschwindigkeit der menschlichen Haut aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich wasserdampfundurchlässige Hülle durch Anbringung von Löchern in ihrer Oberfläche die geforderte Wasserdurchlässigkeit erhält. -
  13. 13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Widerstands`vicklungen an dem wärmeträgheitsbehafteten System vorgesehen sind, die in Reihe mit verschiedenen als Geber dienenden Probekörpern geschaltet sind.
  14. 14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, .daß die Größe der einzelnen Heizwiderstände veränderbar ist.
  15. 15. Einrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß verschiedene Geber auf einen Heizwiderstand. umschaltbar angeordnet sind.
  16. 16. Einrichtung zum selbsttätigen Regeln eines künstlichen Klimas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, .daß vorzugsweise nur eine von mehreren selbsttätig veränderbaren, das Klima bedingenden Größen durch das die Abkühlungsgröße selbsttätig feststellende Gerät beeinflußt wird.
  17. 17. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät die eine der das Klima bedingenden Zustandsgrößen, z. B. die Lufttemperatur, so lange verändert zwecks Aufrechterhaltung eines Bestwertes der Abkühlungsgröße, bis diese Zustandsgröße einen der beiden festgesetzten oder natürlichen Grenzwerte erreicht, und daß dann selbsttätig eine zweite Größe durch das Gerät verändert wird, die andernfalls nicht selbsttätig geregelt wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 456 248, 457 543, 5265oo; Buch: Probleme der kosmischen Physik von Ch. Jenden, Leipzig 1938, Bd.
  18. 18, S. 96 bis log (Physikalische Bioklimatologie von K. Büttner).
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