DE456248C

DE456248C - Messgeraet zur Bestimmung des Waermeanspruchs der Umgebung

Info

Publication number: DE456248C
Application number: DED46269D
Authority: DE
Original assignee: CARL DORNO DR
Current assignee: CARL DORNO DR
Priority date: 1924-09-25
Filing date: 1924-09-25
Publication date: 1928-02-18

Description

meßgerät zur Bestimmung des Wärmeanspruchs der Umgebung. Für die Beurteilung des Klimas eines Ortes sind eine ganze Reihe meteorologischer Elemente maßgebend. Man bedarf dazu z. B. der Angabe der Temperatur, der Winde nach Stärke und Richtung, der Luftfeuchtigkeit. der Bewölkung, der Intensität und Dauer der Sonnenstrahlung bzw. Ausstrahlung in den Raum und vor allem auch der Weite und Häufigkeit der Schwankungen all dieser und anderer Größen. Trotz genauester Beobachtung all dieser Einzeleinflüsse ist es aber kaum möglich, hieraus einen einfachen unri eindeutigen Maßstab -zu gewinnen für den Wärmeverlust, den der in einem so bestimmten Klima lebende Mensch unter seinem Einfluß erleidet. Gerade diese Größe aber ist es, die unmittelbar sein Wohlbefinden bestimmt.
Es ist zwar bekannt, daß man für diesen klimatischen Anspruch, die sogenannte Abkühlungsgröße, einen Maßstab gewinnen kann, indem man die Zeit mißt, die ein auf Bluttemperatur erhitztes Weingeist- oder Toluolthermometer braucht, tun sich um einen bestimmten kleinen Betrag abzukühlen. Auch sind Anordnungen bekannt geworden, um solche Messungen in ununterbrochener Folge selbsttätig vornehmen und aufschreiben zu lassen. Allein diese Einrichtungen litten aii Unbequemlichkeiten und Fehlern, waren verwickelt und kostspielig. Das Registrieren von Momentanwerten macht die Bildung von Mittelwerten zu einer umständlichen Aufgabe. Ferner ist eine Vorrichtung bekannt, bei der die abgegebene Wärme eines Flüssigkeitsthermometers durch den Stromverbrauch bei Nachheizung auf eine konstante Temperatur ermittelt wird.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, alle die vorerwähnten Nachteile und übelstände, die den bislang zur Messung der fraglichen Abkühlungsgröße benutzten Anordnungen und Geräten anhaften, zu vermeiden und die Messung der Abkühlungsgröße selbsttätig in einfacher, bequemer und dennoch zuverlässigster Weise sowie in ununterbrochener Folge zu ermöglichen. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, daß bei dem Meßgerät zur Messung bzw. Bestimmung der zur dauernden Aufrechterhaltung einer bestimmten, etwa bei 37° bzw. 33° liegenden Temperatur ein als Kugel ausgebildeter, aus gut leitendem Metall bestehender Probekörper benutzt wird, dessen Belieizung durch eine in das Innere der Kugel verlege, nur geringen Raum beanspruchende elektrische Heizeinrichtung erfolgt, die durch einen an sich bekannten elektrischen Thermoregulator gesteuert wird.
Ein solcher Probekörper hat vor der obengenannten Vorrichtung den Vorzug, daß die Wärmeabgabe pro Flächeneinheit aus den physikalischen und geometrischen Daten leicht zu errechnen ist. Außerdem werden bei ihm ungleiche Temperaturen an den verschiedenen Stellen seiner Oberfläche vermieden, weil der innerhalb der Kugel stattfindende Wärmeaustausch sich wegen ihrer großen Wärmeleitfähigkeit sehr schnell vollzieht. Die Messung der zur dauernden Aufrechterhaltung der oben angegebenen Temperatur notwendigen, durch die elektrische Heizvorrichtung aufgenommenen Wärmemenge kann mit Hilfe eines unmittelbar anzeigenden Gerätes, z. B. eines Wattstunden- oder Amperestundenzählers, erfolgen. Dadurch ist die Mittelwertbildung ohne weiteres erzielt, und man kann die Ablesezeiten beliebig wählen. Durch Ablesen in ganz kurzen Zeiträumen erhält man praktisch Momentanwerte, wenn dafür Interesse besteht, z. B. bei stark schwankenden Verhältnissen.
Als Meßgerät kann auch eine elektrische Uhr benutzt werden, deren Lauf von dem Betriebsstrom des Heizkörpers beeinflußt wird. Dabei kann der Betriebsstrom die Uhr direkt betätigen, oder es kann durch den Betriebsstrom ein Relais gesteuert werden, das die elektrische Uhr ein- oder ausschaltet.
Die Ablesung geschieht in sinngemäßer Übertragung des bei dem Elektrizitätszähler Gesagten. Die elektrische Uhr kann aber auch direkt die Summe der Zeiten angeben, in denen der Betriebsstrom geschlossen war.
Diese Meßmethode beseitigt einen weiteren Übelstand bei den bisher bekannten Geräten, bei denen nämlich, soweit sie elektrisch betrieben werden, Gleichstrom zum Betrieb erforderlich ist. Bei der weiten Verbreitung des Wechselstromes und bei der Schwierigkeit der Behandlung von Akkumulatoren (abgesehen von ihren hohen Anschaffungs- und Betriebskosten) an den Stellen, wo das Instrument häufig gebraucht werden soll, Werkstätten, Sanatorien, exponiert liegenden meteorologischen Stationen, ist das ein schwerwiegender Nachteil. Die vorliegende Meßanordnung macht aber die Verwendung von Wechselstrom ohne weiteres möglich, ja sie erlaubt, wahlweise Gleichstrom oder Wechselstrom an dem gleichen Gerät zu verwenden.
Die elektrischen Verbindungen zwischen Probekörper und Anzeigevorrichtung sind in und am Probekörper und dessen Träger wetterfest und isoliert eingebaut.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: . i. Meßgerät zur Bestimmung des Wärmeanspruchs der Umgebung mit einem dauernd auf eine bestimmte Temperatur nachgeheizten Probekörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Probekörper aus einer Kugel aus gut leitendem Metall besteht, deren Beheizung durch eine in das Innere der Kugel verlegte, nur geringen Raum beanspruchende elektrische Heizvorrichtung erfolgt, die in bekannter Weise durch einen Thermoregulator gesteuert wird. 2, , Meßgerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Verbindungen zwischen Probekörper und der mit diesem verbundenen Anzeigevorrichtung in und am Probekörper und dessen Träger wetterfest eingebaut sind.