DE89757C

DE89757C -

Info

Publication number: DE89757C
Application number: DENDAT89757D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Weckuhr mit selbsttätigem Kaffeekocher und Lichtanzünder zeichnet sich dadurch aus, dafs das Anzünden des Kochers und des Lichtes durch einen besonderen Mechanismus von dem zu stellenden Schlagwerke der Uhr bewerkstelligt wird.

Der Apparat besteht aus einer an dem Schlagwerk der Uhr A in geeigneter Weise befestigten Scheibe a, auf der in verschiedenen Abständen vom Mittelpunkt drei Stifte b b¹ und c angebracht sind. Dieselben dienen zum Bewegen zweier hinter der Weckuhr drehbar an einem Gestell gelagerter Hebelsysteme d und t. Eine auf den unteren Theil des Hebels d wirkende Feder g hat den Zweck, denselben bei Arretirung in die frühere Lage zurückzubringen. Der Hebel d ist sowohl oben als auch unten bei der Feder g im Drehpunkt e beweglich. Unten stellt er durch seine Nase / eine Excenterscheibe h fest, welche mit zwei Nasen i in einer Hülse m zur Aufnahme eines Streichholzes versehen ist. Auf die die Excenterscheibe h tragende Welle wirkt eine durch Stellschraube / regulirbare Feder k, welche die Scheibe, wenn , dieselbe von ihrer Arretirung befreit ist, in Drehung versetzt und dadurch das in der Hülse m steckende Zündholz über die am Gehäuse im Bock 0 gelagerte, nach hinten zu federnde Streichfläche η hinwegführt und dasselbe dadurch entzündet.

Der Spiritusbrenner w ist in einer unter dem Kochkessel B vorgesehenen Vorrichtung ν beweglich gelagert und wird der Deckel s desselben durch die Hebelverbindungen q, welche im Drehpunkt r lagern, umgeklappt, was durch einen auf der Excenterscheibe h sitzenden Stift ρ bewirkt wird. Die Hebelverbindungen t sind im Drehpunkt u gelagert und vermitteln die Aufrechtstellung des an einem ihrer Theile befestigten Lichtes C und die Fortbewegung des sich bei ν um eine verticale Achse drehenden Spiritusbrenners unter die Kaffeemaschine B. Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Sobald das Schlagwerk der Uhr A in Thätigkeit kommt, wird die Scheibe α gedreht und drückt den Stift b auf den Hebel d, wodurch der untere Theil/dieses Hebels gehoben wird und dadurch die Excenterscheibe h losläfst. Durch die Wirkung der gespannten' Feder k auf den Umfang der W^Telle der Excenterscheibe wird letztere in eine heftige Drehung versetzt, bis die zweite Nase i durch den inzwischen in seine erste Stellung zurückgegangenen Hebel / wieder aufgefangen wird. Während der Drehung der Scheibe h ist das in der Hülse m sitzende Streichholz über die Reibfläche η geführt und angezündet. Durch die neue Arretirung der Scheibe h steht das Streichholz jetzt senkrecht und zündet das horizontal liegende Licht C an. Inzwischen dreht sich die Scheibe α weiter; dadurch kommt Stift b¹ in Thätigkeit und greift abermals den Hebel d an. Die,Excenterscheibe h wird zum zweiten Male frei und durch die immer noch gespannte Feder k gedreht, und das brennende Streichholz wird auf die bereits vorher durch die Einwirkung des Stiftes ρ der Excenterscheibe h auf den Hebel q geöffnete Spirituslampe w geführt, wodurch diese angezündet wird. Dann kommt der Stift c zur Thätigkeit. Derselbe geht hinter d frei hindurch und greift

gegen den Hebel t, der durch die Weiterdrehung der Scheibe α in die punktirte Lage gebracht wird und dadurch das brennende Licht C senkrecht aufstellt. Durch die Bethätigung dieser Hebelvorrichtung stöfst der unterste Hebelarm t gegen die Spirituslampe und dreht dieselbe um ihren verticalen Drehzapfen unter die Kaffeemaschine. Einen Augenblick schlägt die Uhr noch weiter, dann ist die Scheibe a durch bekannte Hemmung arretirt und der Apparat hat seine Function beendet.

Claims

Patent-Anspruch:

Weckuhr mit selbsttätigem Kaffeekocher und Lichtanzünder, gekennzeichnet durch eine mit Stiften (b, b¹ und c) versehene, in geeigneter Weise am Schlagwerk der Uhr (A) befestigte Scheibe (a), welche auf Hebelsysteme (d, t und q) derart einwirkt, dafs beim Bethätigen des Schlagwerkes durch Drehung der Scheibe (a) zuerst ein Stift (b) den Hebel (d) niederdrückt, dadurch eine Excenterscheibe (h) ausgelöst und ein an dieser sitzendes Streichholz selbstthätig entzündet wird, wobei gleichzeitig durch einen an der Excenterscheibe (h) befestigten Stift (p) der Deckel der Spirituslampe aufgeklappt und die Scheibe (h) wieder arretirt wird, worauf durch Einwirkung eines Stiftes (b^l) auf den Hebel (d) die Excenterscheibe mit dem brennenden Streichholz in weitere Drehung versetzt wird und dadurch die Spirituslampe entzündet, während bei fortgesetzter Drehung der Scheibe (a) ein Stift (c¹) auf das Hebelsystem (t) wirkt, durch welches das vorher waagrecht liegende, durch das Streichholz in Brand gesetzte Licht (C) senkrecht gestellt und die brennende Spirituslampe (w) unter den Kaffeekessel (B) gedreht wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.