-
Verfahren zur selbsttätigen Zuflußregelung der Spinnlösungsmenge an
Kunstseide- und Zellwollspinnmüschinen Es ist ein Verfahren zur Titerbestimmung
lau fend;er Fäden vorgeschlagen worden, beidem der aus .dem Spinnbad kommende Faden,
dem. noch Spinnbadflüssigkeit anhaftet, über zwei Elektroden geführt wird, wobei.
,der elektrische Widerstand gemessen wird. Beim Trockenspinnen führt man dien Faden:
vor Durchlaufen (der Meßstreeke,durch einen Elektrolyt.
-
Man kann dieses Verfahren dazu benutzen, um die bei der Messung .der
elektrischen Leitfähigkeit auftretenden Stromimpulse zur automatischen Zuflußregelung,der
Spinnlösungsmernge zu verwenden. Auf diese Weise wird: ein Faden von stets gleichem
Titer gesponnen, wobei die Titergleichheit durch Selbststeuerung der Spinnmaschine
erreicht wird. Die Efaltung der Titergleichmäßigkeit an Spinnmaschinen aller Art,
vorzugsweise solchen für Kunstseide und, Zellwol ie, ist, eine Aufgabe, die für
die Güte des hergestellten Produktes von. ausschlaggebender Wichtigkeit ist. Sie
ast bisher dadurch. zu lösen versucht worden, daß mit möglichster Präzision dafür
gesorgt wurde, daß das Rohmaterial, aus dem die Spinnmaschine den Faden spinnt,
in immer gleicher Menge pro Zeiteinheit zugeführt wurde. Bei Kunstseide- und Zellwollspinnmaschinen
ist dies durch Einführung von Präzisionsförderorganen für die Spinnlösungen oder
Spinnschmelzen angestrebt worden. Die technisch nicht vermeidbare Unvollkommenheit
dieser Förderorgane, Ungleichmäßigkeiten in: der Spinnlösung oder Spinnschmelze
und andere Zufälligkeifen
abringen es aber mit sich, @daß -trotz
aller Mühe im laufenden Faden Schwankungen, auftreten. Dies wirkt sich einerseits,
dadurch aus, daß der laufende Faden eine Titerungleichmäßigkeit aufweist,, anderseits
auch dadurch, daß bei Reihenspinnmaschinen der Titer sich von Spinnstelle zu Spinnstelle
unterscheidet. Diese Unterschiede können bei entsprechender Größe den Wert der daraus
hergestellten Ware sehr weitgehend, herabsetzen: Im üblichen Betrieb der Spinnerei
wird zwar durch eine dauernde Betriebskontrolle am fertigen Faden versucht, einen
Einblick über die jeweils herrschende Tsterlage zu erhalten-, und danach -werden
d -ie Förderorgane der Spinnmaschinen ein.-gestellt. Da -aber zwangsläufig von,
-dem. Moment des Spinnens bis zur beendetem Titermes:sung und weiter bi-s zur dadurch.
veranl.aß.ten Umstellung an dker Spinnmaschine eine verhältnismäßig lange Zeit verstreicht,
sind kurzzeitige. Schwankungen im Titer des spinnenden Fadens auf diese Weise nicht
erfaßbar.
-
Die Einhaltung eines stets gleichen Titers sJhheiterte@bisher daran,
@daß es nicht möglich war, den Titer des Fadens unmittelbar nach dem Verlassen ,der
Spinnmaschine- zu bestimmen. Es ist jetzt jedoch. ermöglicht worden, den Titer des
Fadens im frischgesponnenen Zustand; zu bestimmen. Die Methode beruht. darauf, die
elektrische Leitfähigkeit des, Fadens im nassen Zustand zu messen. Dieses ]Prinzip
dient beider vorliegenden. Erfindung dazu., eine Steuervorrichtung zu betätigen,
die die Zufuhr der Spinnlösungsmenge autom.atIsch ;gleich groß hält. Auf diese Wei,sie
ist -bei .sich änderndem Ti,ter eine kurzfristige Korrektur der Spinnlösung,smenge
möglich.
-
Der Faden, der in irgendeinem. Teil der Spinnmaschine läuft, der demnach
noch nicht im Sinne seiner textilen Verwendbarkeit fertiggestellt ist, enthält vom
Spinnprozeß; oder bei Fäden, die nach dem Schmetzsp.innverfahren gewonnen werden;
nach der Präparation eine gewisse Menge elektrisch leitender Flüssigkeit. Diese
Tatsache wird beim vorliegenden Verfahren nicht nur zur laufenden Bestimmung des
Titers herangezogen, sondenre auch ,dazu, um Steuerimpulse zur Steuerung des Zuflusses
der Spinnlösung oder Spinnschmelze zu den Spinnorganen, wie. Spinndüsen oder Spinnbrausen,
zu geben. Die Erteilung derSteuerimpulse geschieht dabei grundsätzlich durch die
bekannte Titermeßeinrichtung auf Grund der gemessenen Leitfäbi,gkeit. Die Übertragung
der Impulse auf das Regelorgan kann. dann mechanisch, pneumatisch, hydTo-,dynami,sch.
oder elektrisch- erfolgen. Zur Selbststeuerung,des Flusses: der Spinnlösung oder
Spinnschmelze kann. im einfachsten Falle ein Ventil oder ein :sonstiges Absperrorgan
in den Lauf der Lösung oder Schmelze eingeschaltet werden,; es können aber auch
die Förderörgane selbst zur Steuerung 'herangezogen werden. Dies ist durch Regelung
an Regelgetrieben oller durck Veränderung der Tourenzahl: des Antriebsorgans, beispielsweise
eines Elektromotors der Fördereinrichtung, mö:glich. Zur Vermeidung von Pendelungen
ist der Einbau von Rückführungen, wie in der Regeltechnik allgemein üblich, möglich.
Es. kann unter Zwischenschaltung isodromer Glieder die Regelung durchgeführt werden.
Diese kann nach kurzen Zeitabständen erfolgen; es i.st aber auch möglich, kontinuierliche
Regelungen durchzuführen: Für den ersten Fall eignen sich solche Zwischenglieder
wie beispielsweise Fallbügelregler für die durchzuführende Regelung; im zweiten
Fall besteht die Möglichkeit, elektromechanische oder auch elektrooptische Zwischenglieder
einzubauen. An Hand eines Beispiels wind das Verfahren nach der Erfindung näher
erläutert: An einer nach. dem Kup£eroxyclammonialeverfahren, spinnenden Sp.innrnaschine
wird ein Faden über zwei Meßelektroden geführt. Zwischen diesen Meßelektröden wird
der Widerstand laufend gemessen. DieMeßwerte werden nach geeigneter elektrIse her
Verstärkung einem Fallbügelregler zugeführt: Die Grenzmarken des Falltbügelreglers
schließen Stromkreise, die einen Regelmotor zum Rechts- und, Linkslauf bringen.
über eine mechanische Übertragung arbeitet der Regelmotor auf ein stufenlos veränderliches
Getriebe, das, zwischen den Antrieb der Spinnpumpe und, die Spinnpumpe selbst.ges,chaltet
ist. Durch eine mit dem Regelmotor verbundene Kontaktscheibe isst dafür Sorge getragen,
daß der Regelmotor jeweils nur eine bestimmte Anzahl von Umdrehungen machen kann.
-
Wird: der Solltiter am Meßfaden überschritten, ,dann ergibt ,sich
ein. Ausschlag am Fallbügelregder, .der über die Grenzmarken hinweggeht. Hierdurch
wi.ncl der Regelmotor zu einer festgelegten Anzahl Umdrehungen veranla.ßt und- verstellt
das stufenlos -Tegelbare Getriebe und damit die Umndrehungszahl der Spinnpumpe und
die, Ausflußmenge der Spinnlösung, woäureh ss@ch (der Titer im gewünschten Sinne
ändert.
-
Bei Spinnmaschinen mit Einzelpumpen ist sinngemäß das Regelgetriebe
in die gemeinsame Antriebswelle an der Spinnpumpe eingeschaltet.