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Drahthalte- und. Einzugsvorrichtung Die bisher verwendeten Maschinen
zur Herstellung von Drahttäkse bewirken den Drahtvorschub bei Durchführung der einzelnen
Reduktionsstufen zur Formgebung des Schaftes in der Weise, daß beim Hauptvorschub
und bei jeder Einzelstufe der Draht neu gefaßt und vorgeschoben wird.
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Diese Maschinen sind in ihrer Leistungsfähigkeit dadurch begrenzt,
daß die Anordnung für denDrahteinzug infolge ihres Beharrungsvermögens und des nur
kraftschlüssigen Zusammenhangs zwischen den einzelnen Teilen, die für die Durchführung
der Drahtnachschübe zu den. zweiten und weiteren Reduktionen um so weniger mitzumachen
imstande ist, als diese Anordnung bei jedem der verschiedenenVorschübe sowohl vor-
als auch zurückgeführt werden muß.
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Die Vornahme mehrerer Reduktionen und damit die kurzen,Nachschübe_,des
Drahtes sind indessen unerläßlich, da bei nur einer Reduktion .der Preßdruck höher
und die Preßbacken breiter werden würden als erwünscht und in jedem Fall an die
genaue Länge der herzustellenden Täkse angepaßt werden müßten. Damit würde sich
der Draht besonders nach hinten, wo die Verjüngung des Schaftes am stärksten ist,
zu lang und zu dünn herauspressen. Der herausgepreßte Werkstoff kann aber nicht
zur Bildung :des nächsten Täkskopfes benutzt werden, da das zu lange und zu dünne
Ende sich umlegen, und der Kopf einseitig auf dem Schaft sitzen würde. Bei Vornahme
mehrerer Reduktionen wird dagegen das herausgepreßte Ende nur sehr kurz und nach
jeder Reduktion wieder zwischen die Preßbacken geschoben, so daß der Kopf, auf den
vollen Drahtdurchmesser gepreßt, rund wird und in der Mitte sitzt. Außerdem sind
bei diesen bekannten Maschinen das Kopfstauchen und Abschneiden
der
fertigen Muster, wie bereits erwähnt, nur kraftschlüssig gesteuert, was bei diesen
im allgemeinen größeren Hüben die Leistungsfähigkeit der Maschinen beeinflußt. Schließlich
arbeitet der Reduzierhebel mit seiner Rolle auf einer Seitensteigung, so daß die
Rolle in ihrem Durchmesser stark begrenzt ist und dieTeile sich leicht erwärmen.
Auch hierin liegt eine Begrenzung der Leistungsfähigkeit der bekannten Maschinen.
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Gemäß der Erfindung soll .nun so gearbeitet werden:, @daß der Draht
zur Ausführung sämtlicher Vorschübe, d. h. also sowohl des Hauptvorschubes als auch
aller Reduktionsvorschübe, ein einziges Mal eingespannt und in abgeteilten Bewegungen
ohne Richtungsänderung der Halteorgane und ohne nochmaliges Nachfassen vorwärts
geführt wird.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß bei Anwendung dieses Verfahrens
auf die bekannten Maschinen und Abänderung der bekannten Konstruktionen lediglich
in dieser Hinsicht bereits eine wesentliche Erhöhung der Leistung möglich ist, da
,die Massenbeschleunigung selbst bei kraftschlüssigem Anliegen der Übertragungsteile
leicht bewirkt werden kann und nur der einzige Rückhub unter der Wirkung einer Feder
vollführt werden muß.
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Konstruktiv soll .die Maschine :der neuen Arbeitsweise angepaßt werden,
indem sie als Dreiwellenmaschine gebaut wird, wobei die Seitenwellen von der Hauptwelle
aus über Kegelräder angetrieben werden.
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Der Drahtvorschub wird nunmehr gemäß der Erfindung von einer dieser
Seitenwellen durch eine Vorschubscheibe mit für jeden Vorschub einstellbarer Steigung
und in einem fortlaufendenlV'arschub ohne Freigabe des Drahtes durch _einen einzigen
leichten: zweiarmigen Hebel betätigf.
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Die Maschine soll weiterhin einen Zangenschieber zum Vorschub des
Drahtes haben, der mit einem Greiferstück versehen ist, das seinerseits durch eine
Feder zurückgezogen wird und damit gleichzeitig den Einzugshebel gegen die Steigungen--der
Vorschubscheibe hält.
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Außerdem soll das vom Einzugshebel zwangsläufig längs verschobene
Greiferstück insofern eine besondere Ausgestaltung erhalten, als es über einen Kolbenansatz
in ein zylindrisches Haltestück .eingreift, in dem es längs verschieblich geführt
wird. Der Hublieses Greiferstückes soll dabei durch eine in den Zylinderraum hineinragende
Stellschraube begrenzt und die Bewegung durch eine Entlüftungsöffnung im Haltestück
gedämpft werden. Auf diese Weise ist ein müheloses Arbeiten der Maschine herbeigeführt.
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Die Leistungserhöhung einer derartigen Maschine ist so erheblich,
daß sie etwa bis zu 8o % der bisher erreichten Leistung beträgt. Aus diesem Grunde
kann: man: die gleiche Maschine auch zur Herstellung von Drahtstiften benutzen,
falls man, die mit -der Reduktion verbundenen Teile außer Betrieb setzt. Ein derartiges
Umstellen der Drahttäksmaschinen auf Drahtstiftmaschinen war bisher aus dem Grunde
nicht möglich, weil die Arbeit mit einer solchen Maschine unwirtschaftlich gewesen
wäre. Durch die Leistungserhöhung fällt dieses Hindernis fort. Der Vorteil dieser
Möglichkeit besteht also. darin, daß der Maschinenpark eines Herstellungsbetriebes
wesentlich verringert werden kann, da die Erzeugung nach Belieben verschoben werden
kann. Es ist also ohne weiteres möglich, bei Ausfall von Aufträgen in Drahttälcse
die Drahttäksmasc'hinen für die erhöhte Erzeugung in Drahtstiften zu verwenden und
den Maschinenpark an Drahtstiftmaschinen entsprechend herabzusetzen sowie Maschinen
für beide Gattungen nach dem neuen Verfahren zu bauen und dadurch wesentliche Einsparungen
zu erzielen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die erfinrdungsgemäße
Drahttäksmaschine wiedergegeben, und zwar zeigt Abb. i eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße
Drahttäksmaschine, Abb. 2 eine Einzelheit aus der Abb. i, Abb. 3 eine Aufsicht 'auf
die Vorschubscheibe, Abb. 4 eine Seitenansicht zur Abb. 3, Abb. 5 eine Abwicklung
der Seitensteigungen der Vorschubscheibe nach Abb. 3.
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Gemäß Abb. i ist die Maschine mit drei Wellen ausgestattet. Die Hauptwelle
io trägt an ihrem einen Ende beispielsweise eine Fest- i i und eine Losscheibe 12
sowie ein Handrad r3 zur Einstellung der Maschine. Über zwei Kegelradpaare 14 und
15 werden die Seitenwellen 16 und 17 betätigt. Die beiden Wellen tragen die Exzenter
18 und 19, durch die über die Pleuelstange 2o und 21 die Messerschlitten
22 und 23 betätigt werden. Die Hauptwelle iro ist mit einer Kröpfung 24 versehen
und betätigt über :die Pleuelstange 25 den Preßschlitten 26 zum Anstauchen des Kopfes.
Auf der Welle 16 sitzt eine Reduktionsscheibe 27 zur Durchführung der verschiedenen
Reduktionen. Auf der Welle 17 ist eine Scheibe 3o befestigt, die mit den Steigungen
31, 32, 33 und 34 (Abb. 3- bis 5) versehen ist und zum Drahtvorschub dient.
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Die Steigungen wirken auf einen Hebel 35 ein, der mit einer Rolle
36 an den Steigungen anliegt, zweiarmig ausgebildet und in einem Punkt 37 gelagert
ist. Die Rolle 36 kann größer im Durchmesser gehalten werden, als dies bisher möglich
war, weil. eine Richtungsänderung in den Steigungen nur an einer Stelle vorhanden
ist, im übrigen aber .die Steigungen stets im gleichen Richtungssinn anwachsen.
Das andere Ende des Hebels dient zur Längsverschiebung des Greiferstückes 38, das
sich mit seinem kolbenähnlichen Ansatz 39, in einer punktiert in Abb.2 dargestellten
zylindrischen Bohrung 4o in einem entsprechenden Haltestück bewegt. Der Hub ist
begrenzt durch eine Stellschraube 41 und die Dämpfung im Zylinderraum durch eine
Entlüftungsleitung 42 bewirkt. Das Greiferstück wird, wie Abb. i zeigt, entgegen
einer Feder 43 vorgeschoben, die mithin gleichzeitig den Doppelhebel 35 gegen die
Steigungen der Vorschubscheibe 3o anlegt. Die Stellschraube 41 dient also dazu;
Unterschiede in der Schaftlänge des Täkses durch Änderung .der Hubhöhe herbeizuführen,
wobei die Steigungen 31, 32 nachgestellt werden.
Größere Änderungen
des Hauptvorschubes 33 werden durch Auswechseln oder Einsetzen anderer mit größerem
Hub versehener Steigungen herbeigeführt. Man kann sich dabei also eines Satzes von
Kaliberstücken bedienen, die lediglich ausgewechselt zu werden brauchen. Die Steigungen
31, 32- sind dann an den Einlauf 44 der Auflaufsteigung 33 anzupassen. Das Kaliberstück
34 weist von allen Steigungen das einzige Ablaufstück 45 auf. Bei seiner Einstellung
kann die Auflaufsteigung 33 um ihren Drehpunkt 46 geschwenkt werden. An Stelle der
(Stellschraube 41, die als Anschlag zur Hubbegrenzung des Greiferstückes 38 dient,
kann man auch einen entsprechenden Anschlag 47 an der Vorschubscheibe
30 einstellbar anordnen.
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Die erfindungsgemäße Drahthalte- und Einzugsvorrichtung kann sinngemäß
auch an anderen Maschinen Anwendung finden.