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Verfahren zur Herstellung von Schwefelfarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man zu wertvollen Schwefelfarbstoffen gelangt, wenn man Mono- oder Diarylaminoanthrachinone
oder d eren Substitutionsprodukte in an sich bekannter Weise mit schwefelnden Mitteln
behandelt und die dabei erhaltene Rohschmelze in der üblichen Weise aufarbeitet.
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Die so erhaltenen Farbstoffe färben die pflanzliche Faser aus :dem
Schwefelnatriumbade in grauen, grünstichigen, braunen bis schwarzen Farbtönen von
guten Echtheitseigenschaften, insbesondere einer bemerkenswerten Lichtechtheit.
Beispiel i Zu .einer Schmelze von 1a Teilen, Schwefel in i5o Teilen Chlorschwefel
werden allmählich q.o Teile i-m-Tolui.do-anthrachinon bei 7,o bis 8o° eingetragen.
Man heizt langsam auf 15o°, kocht i Stunde unter Rückfluß und destilliert dann bis
zur Trockne. Dann wird die Temperatur auf 27o° erhöht und 8 Stunden bei dieser Temperatur
gehalten. Durch Nachbehanidlung mit Schwefelnatrium und: Lauge wird .der Farbstoff
in üblicher Weise aufgeschlossen.. Es ist ein dunkles Pulver, das auf der pflanzlichen
Faser aus dem Schwefelnatriumbade olivgrün färbt.
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Durch Zusatz von Kupfersulfat zur Schmelze erhält man einen Farbstoff,
der in etwas gelbstichigeren Tönen färbt.
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Der entsprechende Farbstoff aus, -i^oi-Toluidoanthrachinon färbt braunstichiggrau,
der aus i-p-Tolui@do-anthrachinon olivstichiggrau, der aus i-Anilido-anthracihinon
grauoliv. i-p'-Aminoanilidö
-anthrachinon liefert einen grau färbenden
Farbstoff. Aus i-p -Acet-amino-anilido-anthrachinorl erhält man ein grauoliv färbendes
Produkt. Die obengenannten 'Farbstoffe besitzen durchweg eine gute Lichtechtheit.
Beispiel 2 Verwendet man in Beispiel i als Ausgangsmaterial i-ß-Naphfhylamino-anthrachinon,
so färbt der erhaltene Farbstoff aus dem Schwefelnatriumbade die pflanzliche Faser
olivstichiggrau mit sehr guter Lichtechtheit.
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Einen Farbstoff mit ähnlichen Eigenschaften gibt i-a-Naphtfhylamino-anthrachinon.
Beispiel 3 In eine Polysulfidschmelze aus 14o Teilten kristallisiertem Söhwefelnatrium
und 8o Teilen Schwefel werden bei Kochtemperatur 4o, Teile 4'-Aminophenyl-anilido-i-anthrachinon,
hergestellt z. B. nach Patent 243 489 aus Benzidin und a-Chloranthrachinon, eingetragen.
Bei einer Temperatur von 118° wird mehrere Stunden unter Rückfluß gelzocht, dann
die Schmelze eingetrocknet, anschließend die Temperatur auf 27o° erhöht und 8 Stunden
bei 27jo, bis 28o° gehalten. Nach dem Aufschließen des Rohproduktes mit Schwefelnatrium
und Lauge wird der Farbstoff aus einer wäßrigen Lösung durch Ansäuern abgeschieden.
Er ist nach dem Trocknen ein schwarzes Pulver, das aus .dem Schwefelnatriu.mbade
die pflanzliche Faser grau mit :guter Lichtechtheit färbt.
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Aus 4 -Acetaminophenyl-anilido-i-anthrachinon erhält man ein .dunkeloliv
färbendes Produkt. Beispiel 4 Ersetzt man in Beispiel i i.-Toluido-anthrachinondurch
i, 5-Di-p-toluido-anthrachinon,_so erhält man einen Farbstoff, der die pflanzliche
Faser -aus dem Schwefelnatriumbade in braunstiohigoliven Tönen, mit guter Lichtechtheit
färbt.
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Durch Zusatz von Kupfersulfat zur Schmelze erhält man einen Farbstoff,
ider die Faser gelbstichigoliv färbt.
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Der Farbstoff aus ii, 5-Dianili@do-anthrachinon färbt in grünlichen
Tönen und der aus i, 5-Di-ßnaphthylamino-anthrachinon olivgrün mit guter Lichtechtheit.
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i, 4-Di-p-toluido-anthrachinon, nach dem gleichen Verfahren behandelt,
gibt einen schwarz färbenden Farbstoff. Beispiel 5 Aus i - (4'- Nitroanilido) -
anthrachinon und i-(2' 4 -Dinitroanili:do)-anthrachinon., hergestellt z. B. nach
Annalen, 380, 322 durch Umsetzung von i-Chloranthrachinon mit 4-Nitranil-in
bzw. 2, 4-Dinitranilin, erhält man nach dem Verfahren des Beispiels 3 Farbstofl~e,
die aus dem Sohwefelnatriumbade die pflanzliche Faser oliv bzw. grau von hervorragender
Lichtechtheit färben.
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Nitro-p-tolui,do-i-anthrachinon, hergestellt z. B. durch Nitrieren
des i-p-Toluido-anthrachinons in konzentrierter Schwefelsäure mit etwas mehr als
der berechneten Menge Salpetersäure, gibt nach gleichem Verfahren ebenfalls einen
grau färbenden Farbstoff.
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Nitro - a-naphthylamino- i - anthrachinon und Nitro-ß-naphthylamino--i-anthrachinon
geben schwarzbraun färbende Produkte.
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Zu ähnlichen, ebenfalls in grünstichiggrauen Tönen färbenden Farbstoffen
gelangt man, wenn man von i-m-Nitroanilndo-anthrachinon, i-o-Nitroanilz,do-anthrachinonoder
i-(2'4-Dimethyl-6-nitro)-phenylam@ino:anthrachinon bzw. dessen isomeren Verbindungen
ausgeht. Beispiel 6 Dinitro -1, 5 - di - ß-naphthylamino- anthrachinon, z. B. durch
Nitrieren des ii; 5-Di-ß-naphthylaminoanthrachinons in konzentrierter Schwefelsäure
mit Salpetersäure hergestellt, wie in Beispiel 3 mit Polysulfid verschmolzen und
gebacken, gibt einen Farbstoff, der die pflanzliche Faser aus dem Schwefelnatriumbade
graubraun mit hervorragender Lichtechtheit färbt.
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Dinitro-i, 5,di-p-tolui@do-anthrachinon gibt nach obigem Beispiel
einen, braunstichigoliv färbenden Farbstoff und Dini@tro-i, 5-dianilido-anthrachinon
ein grauschwarz färbendes Produkt. Beide Färbungen zeichnen sich durch bemerkenswert
gute Lichtechtheit aus. -Beispiel 7 i, 5-Dianilido-4, 8-@dinitroanthrachinon, hergestellt
durchUmsetzung von: i, 5-Dichlor-4, 8-dinitroantnrachinon mit Anilin, gibt nach
dem Verfahren des Beispiels 3 einen Farbstoff, der die pflanzlichen Fasern. graustichngoliv
mit sehr guter Lichtechtheit färbt.
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Beispiel B In eine Polysulfidschmelze aus 7o Teilen kristallisiertem
Schwefelnatrium und 4o Teilen Schwefel werden bei Kochtemperatur 2o Teile 4., 6-Dinitno-i,
3-(di-a-anthrachinonyl)@phenylendiamin, hergestellt nach Patent 746 587 aus i-Aminoanthrachinon
und 1, 3-Dichlor-4, 6-dinitrobcuzol,eingetragen. Bei einer Temperatur von ii8° wird
mehrere Stunden unter Rückfluß gekocht, dann die Schmelze eingetrocknet, anschließend
die Temperatur auf etwa 27o° erhöht und etwa 8 Stunden bei 27o. bis 28o° gehalten.
Nach hem Aufschließen des Rohproduktes mit _ Schwefelnatrium und Lauge wird der
Farbstoff aus seiner wäßrngen Lösung durch Ansäuern abgeschieden. Er ist nach dem
Trocknen ein schwarzes Pulver und färbt aus dem Schwefelnatriumbade die pflanzlichen
Fasern. grünstichiggrau.
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Durch Zusatz von Kupfersulfat zur Schmelze erhält man einen Farbstoff,
der braunstichnggrau färbt.
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Verwendet man als Ausgangsmaterial 4-Nitroi, 3-(di-a-anthrachinonyl)-pheinylendiamin,
hergestellt aus i-Aminoanthrachinon und i, 3-Dichlor-4-nitrobernzol (aus Trichlorbenzol
umkristallisiert
vom Schmelzpunkt > 28o°), so erhält man Farbstoffe
mit ähnlichen Eigenschaften.