DE895440C - Verfahren zur Herstellung echter Faerbungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung echter Faerbungen

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • D06P3/34Material containing ester groups
    • D06P3/40Cellulose acetate
    • D06P3/405Cellulose acetate using metallisable or mordant dyes

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung echter Färbungen Es ist schon verschiedentlich versucht worden, Chromverbindungen zum Fixieren von chromlackbildenden Farbstoffen auf Acetatkunstseide zu benutzen. Insbesondere war man bestrebt, auf der Faser Chromhydroxyd in reaktionsfähiger Form niederzuschlagen und dann die Ausfärbung mit Beizenfarbstoffen vorzunehmen. Alle diese Versuche sind jedoch ohne verwertbare Resultate geblieben, da eine tiefe Fixierung der Chromverbindungen in reaktionsfähiger Form nicht möglich war; selbst dann nicht, wenn in Gegenwart reichlicher Mengen von Quellungsmitteln gearbeitet wurde. Günstigstenfalls erhielt man reibunechte stumpfe Appositionsfärbungen, deren Echtheit durch Dämpfen nur wenig verbessert werden konnte. Bei der Nachprüfung älterer Angaben wurde ferner gefunden, daß auch Verbindungen, die Chrom in komplexer Bindung enthalten, nicht oder jedenfalls nicht in genügendem Maße auf Acetatkunstseide fixiert werden und daß auch die auf dieser Basis erzeugten Färbungen keine genügende Reibechtheit besitzen. Dies trifft auch zu, wenn man, um die Quellbarkeit der Faser zu steigern, den Gehalt an gebundener Essigsäure bis an die untere Grenze der Acetonlöslichkeit senkt.
  • Es wurde nun die wichtige Feststellung gemacht, daß es möglich ist, Gebilde aus organophilen Polymeren, insbesondere Cellulosederivaten, welche basische Gruppen an hochpolymere oder mindestens harzartige hochmolekulare Komponenten gebunden enthalten, unter Verwendung von 6wertigen Chromverbindungen mit Chromierungsfarbstoffen in echten Tönen zu färben oder zu bedrucken, und zwar erwiesen sich vorzugsweise solche Gebilde bzw. Fasern als gut brauchbar, welche keine homogene Struktur besitzen, sondern aus Anteilen mit verschiedener Quellbarkeit bestehen, wobei zweckmäßig die Komponente mit maximaler Quellbarkeit basische Gruppen enthalten soll. Hierbei soll jedoch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen sein, daß auch die anderen oder ein Teil der anderen Komponenten noch Gruppen mit basischem Charakter besitzen. Die besten Ergebnisse wurden bis jetzt dann erzielt, wenn die stark basischen, gegebenenfalls quaternären basischen Gruppen ganz oder anteilig erst durch eine chemische Behandlung in den geformten Gebilden erzeugt, freigelegt oder verstärkt wurden. Behandlungsvorgänge dieser Art sind die Aminierung von Komponenten mit beweglichen Halogenatomen, -Oxidogruppen, Schwefelsäureester- oder Sulfonsäureestergruppen, die Einwirkung hydrolytischer Mittel auf Komponenten, an welche basische Reste mit hydrolytisch leicht abspaltbaren inaktivierenden Gruppen, z. B. Säureresten, gebunden sind, die Alkylierung schwacher, aber nicht basischer Gruppen zu stark basischen Gruppen, z. B. die Alkylierung von Pyridinresten oder von Thioharnstoffgruppen, die Einführung von Aminomethylgruppen in Komponenten mit beweglichem Wasserstoffatom an Stickstoff oder Kohlenstoff, die nachträgliche Alkylierung an sich schon stark basischer Gruppen durch Alkylierungsmittel, wie Halogenalkyle, Alkylenoxyde, Alkylensulfide, Alkylenimine und Mischungen solcher Körper, namentlich mit solchen Alkylierungsmitteln, welche mehrwertige Funktionen ausüben können, z. B. Epichlorhydrin, Chlorpropylensulfid, Butadiendioxyd, r, 3-Dichloraceton, Chloracetychlorid, Chlormethyl-Benzolsulfonsäuremethylester. -Als Grundsubstanz für die Gebilde kommen in erster Linie Celluloseester und -äther in Frage, sodann aber auch synthetische Hochpolymere, z. B. Acetale des Polyvinylalkohols, insbesondere solche, welche noch freie Hydroxylgruppen aufweisen, Polymerisate und Mischpolymerisate, die Vinylester, Vinylhalogenide, Styrol, Acrylester, Acrylsäurenitril, Maleinsäureester, Vinylalkyläther als Komponenten enthalten. Anteilig können auch Komponenten zugegen sein, welche freie, spontan frei werdende oder durch eine Nachbehandlung, wie Hydrolyse oder Oxydation, frei werdende saure Gruppen besitzen. Die sauren Gruppen haben an und für sich schon ein gewisses Aufnahmevermögen für 3wertiges Chrom, doch wird die Wirkung durch Behandlung der Seide mit 6wertigem Chrom in Gegenwart der -Aminogruppen noch ganz wesentlich gesteigert. An Stelle von 3wertigem Chrom können auch andere beizenlackbildende kationische Metallverbindungen mitverwendet werden, wodurch in manchen Fällen eine Modifikation des Farbtons möglich wird.
  • Als basische Komponenten kommen beispielsweise folgende Produkte in Betracht: Polyacrylsäure-codiäthylaminoäthylamid, basische Kondensationsprodukte, welche durch Einwirkung von Formaldehyd und sekundären Aminen auf Novolake entstehen, Umsetzungsprodukte von y-Chlor-ß-oxypropyläthern von Polyhydroxylverbindüngen mit Aminen, Sulfamidharze mit basischen Substituenten, basische Cellulosederivate, z. B. Acetyldiäthylaminoäthylcellulose.
  • Produkte, welche durch Nachbehandlung, z. B. durch Aminierung, Alkylierung, Hydrolyse oder Reduktion innerhalb der Gebilde basischen Charakter erhalten, sind beispielsweise _. Polyvinylchloracetat, 2. Polygly cidchloracetat, 3. durch den Chloracetamiriomethylrest substitufierte Novolake, 4. Chloroxypropyläther von Polyoxyverbindungen, 5. Celluloseisonikotinsäureester, 6. Acetaminomethylderivate von Novolaken, 7. Polymerisate und Mischpolymerisate, welche Amide der Acrylsäure oder Methacrylsäure als Komponente enthalten, B. Nitrosoverbindungen der Einwirkungsprodukte von N-Methyläthylenimin auf Novolake aus Phenolen und Formaldehyd.
  • Zur Entwicklung bzw. Verstärkung der basischen Eigenschaften behandelt man die Gebilde mit den Produkten gemäß Ziffer z bis 4. mit Aminierungsmitteln, z. B. mit Dimethylamin, Trimethylamin, Methyläthylenimin, Pyridin, Äthylenthioharnstoff, das Cellulosederivat nach Ziffer 5 mit Alkylierungsmittehi, z. B. Jodmethyl, Töluolsulfonsäuremethylester, Benzylchlorid, Produkte mit Novolaken gemäß 6 mit hydrolytisch wirkenden Mitteln, Gebilde mit Polyamiden nach -7 mit Dimethylamin und Formaldehyd und schließlich Gebilde mit Verbindungen nach Ziffer 8 mit sauren Reduktionsmitteln.
  • Zu erwähnen ist noch, daß die Behandlung von'Gebilden mit Verseifungsmitteln nur insoweit in den Rahmen der Erfindung fällt, als der Charakter eines organophilen, d. h. in einem organischen Lösungsmittel mindestens quellbaren Gebildes erhalten bleibt. Verseifungsvorgänge also, welche bei Cellulosederivaten bis - zur Bildung von regenerierter Cellulose führen, liegen außerhalb der Erfindung. Die in den Gebilden durch Nachbehandlung eintretenden Veränderungen sollen im wesentlichen wenigstens permutoid verlaufen.
  • Für die praktische Ausführung des Verfahrens stehen an sich bekannte, im einzelnen etwas zu modifizierende Arbeitsweisen zur Verfügung, nämlich Vorchromiexluig mit oder ohne Reduktion des 6wertigen Chroms vor dem Färben, gleichzeitiges Chromieren und Färben, dem Metachromverfahren bei der Wolle entsprechend, und die Nachchromierung von Färbungen mit sauren chromierbaren Farbstoffen. Nach allen drei Methoden lassen sich gute Färbungen erzielen. Es ist lediglich Sache des fachmännischen Ausprobierens, welche Arbeitsweise im speziellen Fall den Vorzug verdient.
  • Das Vorchromieren ohne Reduktion mit chromsauren Salzen hat den besonderen Vorteil, daß die Gebilde gegen hohe Temperaturen unempfindlicher werden, so daß, falls erforderlich, schon mit verhältnismäßig hohen Anfangstemperaturen gearbeitet werden kann. Zur Reduktion des Chroms auf der Faser kann man die aus der Wollfärberei bekannten Hilfsmittel verwenden; z. B. Milchsäure, Weinsäure, Glukose u. a. m. Manchmal ist es indessen zweckmäßig, zu Reduktionsmitteln mit stärkerer Wirkung zu greifen, z. B. zu Bisulfiten oder Hydrazinsulfat. An Stelle von Bisulfit kann auch mit Vorteil gasförmiges Schwefeldioxyd, etwa in einer Schwefelkammer, zur Verwendung kommen.
  • Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, den Behandlungsbädern, in welchen eine Reduktion des Chroms stattfindet, Aminosäuren oder komplexe Aminosäure und Peptidgemische enthaltende Proteinhydrolysate zuzusetzen. Es können hierdurch kräftigere Färbungen erzielt werden. Auch andere 3wertiges Chrom bindende Mittel, z. B. Salizylsäure, Acetylaceton oder Rhodansalze, können als Zusatzstoffe vorteilhaft sein.
  • Selbstverständlich sind nicht alle Chromierungsfarbstoffe für das Verfahren brauchbar. Es darf nicht übersehen werden, daß die Poren in Kunstfasern aus organophilen Hochpolymeren verhältnismäßig sehr eng sind und daß schon aus diesem Grunde viele Farbstoffe höheren Molekulargewichts ausscheiden müssen, zum mindesten, wenn tiefere- Färbungen gewünscht werden. In anderen Fällen dürften sterische Einflüsse die Chromierung behindern, so daß die erwartete Echtheit nicht zustande kommen kann. Im allgemeinen verhalten sich besonders solche Chromierungsfarbstoffe günstig, welche eine Oxycarbonsäure als Komponente enthalten. Offenbar kann die Farblackbildung in diesem Falle besonders leicht vonstatten gehen.
  • Die Echtheit der Färbungen erfährt durch die Chromierung in sehr vielen Fällen eine bedeutende Verbesserung. Zum Beispiel ist es möglich, Acetatkunstseide, welche mit Pyridin auf der Faser um-.#;._setztes Polyvinylchlor-..cetat enthält, zusammen mit Wolle in gleich tiefen Tönen und ungefähr in gleicher Wasch- und Walkechtheit zu färben. Bei der Bedeutung, die heutzutage der Mischfaserfärberei zukommt, liegt hierin ein erheblicher technischer Fortschritt.
  • In manchen Fällen läßt sich die Waschechtheit dadurch weiter verbessern, daß man die gefärbten Gebilde noch mit Salzen von Basen behandelt, welche mit den jeweils angewandten Farbstoffen schwer oder unlösliche Salze bilden. Solche Verbindungen sind Guanidin und Guanidinderivate, z. B. Dodecylguanidin, Dodecylbiguanid, o-Tolylbiguanid, Amine und quaternäre Derivate von solchen mit längerer Kohlenstoffkette, peralkylierte Polyalkylenpolyamine, mit Ammoniak oder Aminen umgesetzte halogenierte Paraffine, Phenolformaldehydharze mit substituierten Aminomethylgruppen u. dgl. m. Die Anwendung solcher Nachbehandlungsmittel ist besonders dann zweckmäßig, wenn die basische Affinität für saure Farbstoffe bedingenden Gruppen an leicht hydrolytisch abspaltbare Reste gebunden sind. Beispiele i. Acetatkunstseide, welche io % Polyvinylchloracetat enthält und mit Pyridin nachbehandelt wurde, wird in Gegenwart einer gleichen Gewichtsmenge Wolle im Flottenverhältnis i : 30 gefärbt mit 3 0/,; Säureanthracenbraun KE (Schultz, Farbstofftabellen, Bd. 1I, 7. Aufl., S. z87), io 0/0 Glaubersalz kalziniert und 4 0/0 Essigsäure von 30 0/0, wobei die Temperatur auf g5° getrieben wird. Nach 1/2 Stunde setzt man 2 % Ameisensäure nach und nach einer weiteren 1/2 Stunde 2 0/0 Chromkali. Es wird dann noch 1/2 Stunde lang nachchromiert. Die Wolle und die Kunstseide sind ungefähr in gleicher Tiefe gefärbt. Bei der neutralen Walke in Gegenwart von ungefärbter Wolle und ungefärbter Baumwolle nach den Vorschriften der Echtheitskommission zeigen beide gefärbte Fasern die gleichen guten Echtheitseigenschaften.
  • In derselben Weise können Färbungen mit folgenden Farbstoffen hergestellt werden: Säurealizarinflavin R (a. a. O., S. 786), Metachromrot 5 G (a. a. O., Ergänzungsband S. 2i4), Alizarinlichtgrau BBLW (a. a. O., Band I, Ergänzungsband S. 64), Echtbeizenblau B (a. a. O., S. 9i ).
  • 2. Acetatkunstseide, welche io 0/0 auf der Faser mit Pyridin umgesetztes Polyvinylchloracetat enthält, wird zunächst mit 4 0/0 Kaliumbichromat 3/Q Stunden lang bei 3o bis 50° im Flottenverhältnis i : 3o behandelt, sodann in einer Schwefeldioxydatmosphäre verhängt, wobei das aufgenommene 6wertige Chrom unter Umschlag der Farbe von intensiv goldgelb nach graugrün zur 3wertigen Stufe reduziert wird.
  • Das so vorgebeizte Material wird nach kurzem Spülen im Flottenverhältnis i : 30 mit 3 0/0 Alizaringelb GGW (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl. Nr. 55) in Gegenwart von i 0/0 300/ciger Essigsäure 1/2 Stunde lang von 3o auf 75° ansteigend gefärbt, dann 1/2 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Nun setzt man noch 2 0/0 Essigsäure nach und färbt weiter 1/2 Stunde bei 75°. Die Färbung ist vorzüglich wasserecht und sehr gut waschecht.
  • 3. Dasselbe Material wie im vorangehenden Beispiel wird im Flottenverhältnis i : 3o nach dem Metachromverfahren gefärbt in einer Flotte, welche io % Natriumsulfat krist., 3 0/0 Metachrombeize, i 0/0 eines Sulfitlaugenpräparates (Protektol I-Pulver, a. a. O., S. 310) und 3 0/0 Alizaringelb GGW enthält. Man behandelt die Ware zunächst 1/q Stunde bei 30°ä steigert dann in 1/2 Stunde von 3o auf 75° und färbt i Stunde lang bei 75° zu Ende. Auch diese Färbung ist vorzüglich wasser- und gut waschecht.
  • Eine Färbung in ähnlicher Echtheit erhält man mit Alizarindirektgrün 5 g (Schultz, a. a. O., Nr. i2o2). 4. Ein Satingewebe aus derselben Acetatkunstseide wie in Beispiel i wird zunächst im Flottenverhältnis i : 40 mit 3 0/0 Kaliumbichromat, 6 % Milchsäure von 8o 0/0 und io 0/0 Glucose, also in Gegenwart einer reichlichen Menge von Reduktionsmitteln, erst 1/2 Stunde bei 3o bis 75°, dann noch i Stunde auf 75° vorchromiert. Die Reduktion wird dann durch kalte Behandlung in einem Bad mit 5 0/0 Natriumbisulfit und 5 % Glykocoll zu Ende geführt. Hierauf wird 4% Coerulein S (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr. 899) nachgesetzt und die Temperatur innerhalb i1/2 Stunden auf 65 bis 7o° gesteigert. Man erhält eine sehr gut waschechte olivgrüne Färbung.
  • Bei der Vorchromierung ohne Reduktionsmittel fällt die Färbung etwas schwächer aus. Es empfiehlt sich, zum Schluß dem Farbbad noch etwas Ameisensäure nachzusetzen. Ohne Glykocoll wird die Flotte weniger gut erschöpft.
  • 5. Dasselbe Gewebe wie in Beispiel q. wird mit 3 °/c Kaliumbichromat, 3 °/o Milchsäure, 1 0,1, Schwefelsäure konz. im Flottenverhältnis i : 40 erst 1/2 Stunde bei 3o bis 75°, dann noch i Stunde bei 75° behandelt. Das noch grünlichgelbe Stück wird anschließend durch ein kaltes Bad geleitet, welches 3 g Natriumbisulfit und ia g eines durch alkalischen Aufschluß erhaltenen Leimhydrolysates enthält, dann kalt gespült und im Flottenverhältnis i : 40 mit 3 °/o Gallocyanin F (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr. 998) bei q.o bis 75° i1/2 Stunden gefärbt. Man erhält eine violette Färbung.
  • In gleicher Weise kann mit Coerulein S (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr. 899) und Alizarinrot W (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr.1141) gefärbt werden, wobei in letzterem Falle sich das Bad völlig erschöpft.
  • 6. Acetatkunstseide, welche 7,5 °/o Polyacrylsäure-co-diäthylaminoäthylamid, hergestellt durch Umsetzung von Polyacrylsäureäthylester und as-Diäthyläthylendiamin enthält, wird im Flottenverhältnis 1: q0 mit 5 °/o Kaliumbichromat und 3 g Essigsäure/1 3/4 Stunden bei q.o bis 5o° behandelt. Die Ware wird dann zur Reduktion in der Schwefelkammer verhängt und anschließend mit 3 °/o Coerulein S und 3 °/o Essigsäure i?/, Stunden bei 3o bis 7o° gefärbt, wobei eine schöne und echte olivgrüne Färbung erhalten wird.
  • In gleicher Weise kann mit Alizarinrot W Plv. gefärbt werden. Die Färbung fällt in diesem Falle wesentlich dunkler aus als bei nichtchromierter Ware.
  • Mit i, 2-Dioxyanthrachinon erhält man aus schwach alkalischem Medium eine violette Färbung, die auch beim Ansäuern bestehenbleibt, während bei nicht chromierter Ware ein Umschlag nach rötlichgelb eintritt.
  • 7. Dieselbe Kunstseide wie im vorangehenden Beispiel wird in geschlossenem Gefäß von 40 Volumteilen Inhalt bei 75 °/o relativer Luftfeuchtigkeit i2 Stunden lang mit 15 °/o jodmethyl auf 85° erwärmt. Man färbt dann in einer Flotte, welche 2 % Echtbeizenblau B, io % Glaubersalz und q. °/o Essigsäure enthält, zunächst 3/4 Stunden bei q.o bis 85°, setzt 1_5 °/o Ameisensäure nach, hält noch go Minuten bei 8o bis 85° und chromiert schließlich noch 30 Minuten bei gleicher Temperatur mit 1,5 °/o Kaliumbichromat nach.
  • B. Eine Acetatkunstseide, welche 7,5 % Polyvinylchloracetat und 5 % des Mischpolymerisates aus i Mol Vinylmethyläther und i Mol Maleinsäureanhydrid enthält, wird mit der auf das vorhandene Halogen berechneten Menge Pyridin in der Dampfphase aminiert, dann nach den Angaben im Beispiel i mit 2,5 °/o Säureanthracenbraun KE gefärbt und nachchromiert: Es kann auch, wie in Beispiel 2 angegeben, mit Alizaringelb GGW nach vorangehender Reduktion gefärbt werden. In beiden Fällen erhält man Färbungen mit guten Echtheitseigenschaften.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung echter Färbungen auf Fasern und faserähnlichen Gebilden, dadurch gekennzeichnet; daß man in zeitlich beliebiger Folge 6wertige Chromverbindungen auf Fasern " aus organophilen Hochpolymeren mit stark basischen Gruppen bringt und diese mit chromierbaren Farbstoffen ausfärbt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Gebilde gefärbt werden,, in welchen durch chemische Nachbehandlung, wie Hydrolyse, Reduktion, Alkyherung oder Aminierung, die Hydrophilie gesteigert oder der basische Charakter erst entwickelt worden ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Gebilde verwendet werden, welche aus Komponenten verschiedener Quellbarkeit bestehen, wobei mindestens eine Komponente basische Reste enthält. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Gebilde verwendet, welche durch Aminierung einer hochpolymeren" Polyhalogenverbindung mit austauschfähigem IHalogen basischen Charakter erhalten haben.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß' Gebilde verwendet werden, welche aus einer Mischung eines Cellulosederivates und eines ein Vinyl-a-halogenacylat als Komponente enthaltenden Kunstharzes hergestellt und mit einem Aminierungsmittel nachbehandelt wurden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Gebilde verwendet werden, welche neben basischen Gruppen noch saure Gruppen enthalten.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Chrom in 6wertiger Form auf die Gebilde gebracht und dort vor dem Färben reduziert wird.
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