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Verfahren zum Färben, von tierischen Fasern Es wurde gefunden, daß
man vorzüglich echte Färbungen auf tierischen Fasern, wie Pelzen, Haaren, Federn
oder Leder, erhält, wenn man diese mit Lösungen von i, 4-Naphthohydrochinonmonoalkyläthern
öder deren Derivaten, z. B. Halogenderivaten, in Gegenwart von Oxydationsmitteln
behandelt. Man erhält im allgemeinen intensiv blaue Färbungen. Zur Erzielung anderer
Farbtöne kann man der Lösung der i, 4-Naphthohydrochinonmonohlkyläther noch andere
beim Färben von tierischen Fasern übliche oxydable Amino-oder Oxygruppen enthaltende
Verbindungen, z. B.,1, 4-Diaminobenzol, i-Amino-4-oxybenzol, i-Animo-z-oxybenzol,
a-Naphthol, zusetzen. Einen Einfluß auf den Farbton und die Farbtiefe der Färbung
können unter Umständen auch die zum Beizen des Fasermaterials gegebenenfalls verwendeten
Beizen, z. B. Eisen-, Kupfer-, Chrom- oder andere Metallverbindungen, ausüben.
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Man verfährt vorteilhaft so, daß man das zu färbende Material mit
einer schwach alkalischen Lösung :eines i, 4-Napthohydrochinonmonoalkyläthers behandelt;
wobei das Oxydationsmittel der Lösung vor, während oder nach dem Eingehen mit der
Ware zugesetzt wird bzw. zur Einwirkung gelangt. Auch kann man die Behandlung mit
dem Oxydadationsmittel in einem gesonderten Arbeitsgang ausführen. Man erhält bereits
durch Verhängen der mit einem i, 4-Naphthohydrochiszonmonoalkyläther imprägnierten
Felle usw. an der Luft, wie es beim Entwickeln von Küpenfärbungen üblich ist, die
gewünschte Färbung. Man kann vor dem Färben bzw. während des Färbens, die Alkalität
der natronalkalischen Lösung des 1, 4-Naphthohydrochinonmonoalkyläthers durch Zusatz
von Säuren oder sauren Salzen ganz oder teilweise aufheben - oder durch Zusatz von
Ammoniumsalzen oder Ammoniakderivaten verändern. Als Oxydationsmittel kommt vorzugsweise
Wasserstoffsuperoxyd in Frage; doch kann man auch andere Oxydationsmittel, - z.
B. Nitrite, Superoxyde, Chromate, Persulfate, Perborate, verwenden.
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Man hat schon zur Herstellung von Färbungen auf Pelzen, Haaren, Federn
u. dgl. ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem diese Materialien im gebeizten oder
ungebeizten Zustande mit Lösungen von solchen i, S-Diamino- bzw. i, 8-Dioxy- oder
i, 8-Aminooxynaphthalinderivaten, die in jedem Benzolkern des Naphthalins noch eine
weitere Oxy- oder Aminogruppe in o- oder p-Stellung enthalten, behandelt. Das Verfahren
wird in der Weise ausgeführt, daß man Lösungen der erwähnten Naphthalinderivate,
gegebenenfalls unter Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd, auf die Felle
einwirken
läßt. Diese Färbungen besitzen jedoch nicht die vorzüglichen Echtheitseigenschaften
wie die unter Verwendung von I, 4-Naphthohydrochinonmonoalkyläthern erhältlichen
Färbungen. Sc gibt z. B. i, 2, 5, 8-Tetraoxynaphthalin auf Pelzen unter Verwendung
von Wasserstoffsuperoxyd blaue Färbungen, die jedoch hinsichtlich ihrer Licht- und
Bügelechtheit nicht befriedigen. Die unter Verwendung von I, 4-Naphthohydrochinonmönoalkyläthern
gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten Färbungen entsprechen.dagegen.in
jeder Hinsicht den an sie gestellten Anforderungen bezüglich Licht-und Bügelechtheit.
Auch bei der Erwärmungsprobe erwiesen sich die gemäß der vorliegenden - Erfindung
-erhältlichen Färbungen den unter Verwendung von 1, 2, 5, 8-Tetraoxynaphthalinen
erhältlichen Färbungen überlegen. B.eispi:el 1 o,6kg i-Oxy-4-methoxynaphthalin werden
in 61 n/i-Natronlauge gelöst und mit Wasser auf i oo 1 Flotte aufgefüllt. Nach Zugabe
von iol 3prozentiger Wasserstoffsuperoxydlösung wird sogleich mit dem Färbegut,
z. B. gebeizten Fellen, :eingegangen. Man färbt bei Zimmertemperatur mehrere Stunden
lang und erhält hell- bis dunkelblaue Färbungen, je nach Art der Beize.
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Beispiel 2 o,6kg i-Oxy-4-methoxynaphthahn werden in 61 n/i-Natronlauge
gelöst und zu einer Lösung von 5 kg I, 4-Diaminobenzol in i oo 1 Wasser gegeben.
Man gibt ferner 61 3oprozentige Wasserstoffsuperoxydlösung zu und färbt die Ware,
z. B. Felle, bei Zimmertemperatur mehrere Stunden lang. Man erhält so bei Verwendung
eines mit Salzen des sechswertigen Chroms gebeizten Felles .eine tiefschwarze Färbung
des Haares und eine blaue Färbung des Leders. Beispiel 3 o,6kg 1-Oxy-4-methoxynaphthalin
werden in 61 n/i-Natronlauge gelöst und mit Wasser auf i oo 1 Flotte aufgefüllt.
Nach Zugabe von i o 1 3prozentiger Wasserstoffsuperoxydlösung wird sogleich mit
dem Färbegut, z. B. chromgebeizten Fellen, eingegangen. Man färbt bei Zimmertemperatur
mehrere Stunden lang und erhält .eine dunkelblaue Färbung des Haares und des Leders.
Nach beendeter Färbung werden die Felle aus dem Färbebad Herausgenommen, gegebenenfalls
kurz gespült und feucht in ein Färbebad gebracht, das z. B. 5 kg 1y 4-Diaminobenzol,
gelöst in ioo 1 Wasser, und 61 3oprozentige Wasserstoffsuperoxydlösungenthält. Man
erhält auf diese Weise eine tiefschwarze Värbung des Haares und eine blaue Färbung
des Leders. Vor der Behandlung mit der Lösung des 1, 4-Diaminobenzols können die
Felle gegebenenfalls nochmals finit ;einer Metallbeize behandelt werden.