DE895421C

DE895421C - Leichtbauplatte

Info

Publication number: DE895421C
Application number: DEV807A
Authority: DE
Inventors: Hermann Doehler
Original assignee: Ver Korkindustrie A G
Current assignee: Ver Korkindustrie A G
Priority date: 1950-04-06
Filing date: 1950-04-06
Publication date: 1953-11-02
Also published as: DE919097C

Description

Leichtbauplatte Leichtbauplatten bestehen. im allgemeinen aus mit (Zement bzw. Magnes-it gebundenen Holzfasern oder Holzwolle. Man kennt auch. Leichtbauplatten unter Verwendung von Asbest. Diese Leichtbauplatten werden in Formen gepreßt, ohne daß eine nennenswerte Hohlraumbildung innerhalb der Platte sich ergibt.
Der Erfindung liegt,die Aufgabe zugrunde, eine den erforderlichen mechanischen Beanspruchungen ausreichende Leichtbauplatte zu schaffen, die ein wesentlich geringeres Raumgewicht gegenüber den bisher bekannten Leichtbauplatten aufweist und trotz der erforderlichen Festigkeit auch noch eine erhöhte Isolierwirkung gestattet.
Die Leichtbauplatte gemäß der Erfindung kennzeichnet sich demnach durch mehrere übereinanderliegende, hohlraumbildende, mit z. B. hydraulisch abbindenden Stoffen behandelte Schichten, die aus uneben ,gestalteten Schleiern, Gespinsten., Vliesen oder Geweben bestehen. Als Schleier, Gespinste, Vliese oder Gewebe kommen in erster Linie in Betracht solche Gebilde, die aus anorganischen Fäden oder Fasern, wie z. B. Glas, Schlacke oder Gesteine, bestehen.
Diese Gebilde können durch, eine Wärmebehandlung, z. B. @dureh eine Warmpressung mit Hilfe von geriffelten, beheizten Walzen, uneben gestaltet, also z. B. mit einer Wellung versehen werden, so daß beim Überei.nanderlegen mehrerer derartiger uneben gestalteter Gebilde Hohlräume geschaffen werden. Die einzelnen, uneben gestalteten Schleier, Gespinste, Vliese oder Gewebe werden mit einer Lösung von Gips, Zement (Sorel-Zement), gebranntem Magnesit, Kalk od. dgl. in Wasser behandelt. Bevor nun diese Überzugs.masse erhärtet, werden die einzelnen mit der Überzugsmasse versehenen; uneben gestalteten Gebilde über.einandergelegt, sc daß .ein fester Körper sich ergibt, dessen einzelne Schichten z. B. in Form einer Wellpappe gestaltet sind.. Man 'kann die Leichtbauplatte auch in der Weise herstellen, daß man zunächst mehrere, z. B. gewellte Glasgespinstschleier übereinanderlegt und diese übereinandergelegten Glasgespinstschleier gemeinsam mit der erhärtenden Masse behandelt. Statt einer Behandlung der einzelnen Schichten mit einer Lösung von Gips, Zement (Sorel-Zemeit), gebranntem Magnesit, Kalk od. dgl. können die einzelnen Schichten auch mit einer Aufschlämmung von Ton. oder Porzellanerde behandelt werden. Die. so behandelten Schichten werden. wiederum übereinandergelegt, und das so geschaffene Erzeugnis wird dann einem Trocken- oder Brennvorggng unterworfen.
In a11 diesen Fällen ergibt sich eine Uichtbauplatte, die aus mehreren übereinanderliegenden, nohlr:aumbildenden Schichten besteht.
Gerade :die Verwendung von Schleiern, Gespinsten, Vliesen oder Geweben aus Glasgespinst od. dgl. ist besonders günstig, weil diese Schichten bei dem fertigen Erzeugnis eingebettet sind zwischen hydraulisch oder auf andere Art abbindenden Stoffen und .das Erzeugnis eine außerordentlich gesteigerte Festigkeit aufweist. Hierdurch ist es auch in erster Linie bedingt, @daß die Leichthaüplatte nach der Erfindung ein außerordentlich niedriges Raumgewicht aufweisen kann, eine sehr gute Isolierfähigkeit besitzt und trotzdem eine völlig ausreichende Festigkeit aufweist. Durch die Verwendung der unebenen einzelnen Schichten kann _auch dafür gesorgt werden, daß die Außenfläche der Leichthauplatte eine Wellung aufweist. Diese gewellte Oberfläche der Leichtbauplatte ist als Putzträger außerordentlich erwünscht. Die gewellten Oberflächen,der Leichtbauplatte sind für akustische oder schallisolierende Zwecke von besonderer Bedeutung. Besonders die mit Magnesitbindung erhaltenen Leichtbauplatten gemäß der Erfindung weisen eine außerordentlich hohe Festigkeit auf. Insbesondere können diese Platten auch als Fußbodenplatten verwendet werden. Die Hohlräume zwischen den einzelnen Schichten der Platten können auch mit :pulvrigen oder fasrigen Füllstoffen gefüllt werden.
Zum Stand der Technik ist zu erwähnen, daß es bereits bekannt ist, Glasfasern oder andere mineralische Fasern zur Armierung von Betonkärpern zu benutzen. Die- Einlage dieser Fasern in den Betonkörper hat hierbei in erster Linie den Zweck, Schrumpfungserscheinungen des Betonkörpers vorzubeugen. Auch ist bereits vorgeschlagen worden, in äiesem Sinne Betonkörper herzustellen, die als Ersatz für Dachziegel in Betracht kommen können, wobei. ein allmählicher Übergang von der äußeren reinen Betonschicht in die innere reine Glaswollschicht stattfinden soll. Man hat auch bereits in Vorschlag gebracht, unter Verwendung von hydraulischen Bindemitteln Bauplatten, Rohre, Rohrleitengen und ändere Formstücke herzustellen, wobei Glaswolle; Glasflocken, Glaswatte oder ähnliche Materialien. als .Zuschlagstoffe in Betracht kommen.
Bei all diesen Vorschlägen. handelt es sich-jedoch nicht um die Schaffung einer Leichtbauplatte, die aus mehreren übereinander:liegen:den, Hohlräume bildenden Schichten geschaffen wird.
Zwar ist. andererseits in Vorschlag gebracht worden, Asbestkörper herzustellen, die aus einer Mehrzahl von gewellten oder ähnlichen Asbestflorschichten bestehen, die mit verhältnismäßig wenig Berührungspunkten gegeneinander verklebt sind: Diese Asbestflorschichten sollen auch unter Umständen Schlackenwolle, (Glasgespinst, Kieselger usw. enthalten. Es handelt sich hier um die Schaffung eines verhältnismäßig leichten, durch und durch mit Luftzellen, -durchsetztenGebildes, welches aber ausdrücklich nachgiebig und biegsam bleiben soll. Es kommt hiernach nicht in Betracht, die einzelnen Schichten mit hydraulisch, abbindenden Stoffen zu behandeln, es tritt also keine Verfestigung der einzelnen Schichten ein, so daß dieses bekannte Erzeugnis, keineswegs als eine Leichtbauplatte mit den, erforderlichen mechanischen Beanspruchungen zu betrachten ist. Ausführungsbeispiel Es werden Glasschleier verwendet, die vor der Wellung ein. Gewicht von etwa 40- 9 pro Quadratmeter haben. Die Wellung wird: so durchgeführt, daß eine Wellenhöhe von etwa 5 mm entsteht. Alsdann .ist das Gewicht des gewellten Glasschleiers pro Quadratmeter So, bis ioo g. Dieser gewellte Glasschleier wird. mit -einer Gipslösung behandelt. Die Gipslösung füllt sämtliche Poren: des Schleiers und- ,gibt dem Glasgespinstsghleier beidseitig eine Überzugsschicht. Vor dem Erhärten des Gipses werden mehrere Schichten der mit Gips behandelter gewölbten Schleier übereinandergelegt, so daß man auf die jeweils gewünschte Plattenstärke kommt. Nach dem Erhärten des Gipses erhält man einen einheitlichen, fest zusammenhängenden, plattenförmigen Körper.
Der Anteil an Gips kann so gewählt werden, däß das Gewicht der fertigen Platten pro Kubikmeter 25o kg beträgt. Das Gewicht der üblichen Leichtbauplatten ist mindestens doppelt so groß.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Leichtbauplatte, gekennzeichnet durch mehrere übereinanderliegende, hohlraumbildende, mit z. B. hydraulisch abbindenden Stoffen -behandelte Schichten, die aus uneben gestalteten Schleiern, Gespinsten, Vlües,en oder Geweben bestehen.
2. Leichtbauplatte nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Schleier, Gespinste; Vliese oder Gewebe aus anorganischen Fäden oder Fasern., wie Glas, Schlacke oder Gesteine, bestehen.
3. Verfahren zur Herstellung einer Leichtbauplatte nach Anspruch i und 2, dadurch ,gekennzeichnet, daß die Behandlung dieser uneben gestalteten Gebilde mit einer Lösung von Gips, Zement (Sorel-Zement), gebranntem Magnesit, Kalk od. dgl. in Wasser erfolgt. q..
Verfahren zur Herstellung einer Leichtbauplatte nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung dieser uneben gestalteten Gebilde mit einem nachträglichen Trocken- oder Brennvorgang zu unterwerfenden Aufschlämmung von Ton oder Porzellanerde erfolgt.
5. Verfahren zur Herstellung einer Leichtbauplatte nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung der Hohlräume zwischen den einzelnen Schichten der Platte mit pulvrigen oder fasrigen Stoffen erfolgt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 467 099, 7o6 64; französische Patentschrift Nr. 830 o38; USA.-Patentschrift Nr. i 9:20358.