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Rechengutzerkleinerer für Wasserreinigungsrechen Die Erfindung bezieht
sich auf Zerkleinerer für das an Wasserreinigungsrechen anfallende Rechengut. Derartige
Zerkleinerer haben die Aufgabe, das an den Rechen in Abwasserleitungen od. dgl.
angesammelte, vom Wasser als Schwimm- und Schwebestoffe oder als Sinkstoffe mitgerissene
Gut so zu zerkleinern, daß es vom Wasser ohne Gefahr des Verstopfens nachfolgender
Pumpen, Absperrschieber od. dgl. mitgeführt werden kann. Das gleichmäßige Zerkleinern
des Rechengutes bereitet gewisse Schwierigkeiten, weil das Rechengut aus Stoffen
der verschiedensten Art und Festigkeit besteht, z. B. aus Pflanzenteilen, Faserstoffen,
Papier, Holz, Steinen, Metallteilen usw.
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Eine wirksame Zerkleinerung aller dieser sehr verschiedenen Stoffe
in den teilweise mit holen, teilweise mit niedrigen Schnittgeschwindigkeiten arbeitenden
bekannten Ausführungen von Zerkleinerern ist gleichzeitig kaum möglich. Außerdem
werden die Messer der Rechengutzerkleinerer durch gelegentlich im Rechengut ;enthaltene
Steine, Metallteile und sonstige besonders harte Gegenstände einem hohen Verschleiß
unterworfen oder zerstört.
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Es kommt auch häufig vor, daß die im Rechengut enthaltenen Faserstoffe,
Lumpen, Textilabfälle sich beim Durchlaufen des Zerkleinerers zusammenballen, nur
angeschnitten, jedoch nicht restlos zerkleinert werden und in zopfartiger Form den
Zerkleinerer verlassen. Wird das Abwasser mit dem wieder. zugesetzten Rechengut
anschließend durch Pumpen, insbesondere durch Kreiselpumpen, gefördert, so sind
diese Bestandteile besonders unerwünscht, weil sie sich leicht in den Pumpen festsetzen
und die Querschnitte verstopfen.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile und stellt einen Rechengutzerkleinerer
dar, der mit hoher Zerkleinerungsleistung arbeitet, durch mitgeführte Feststoffe
nicht oder jedenfalls nur mit geringer Wahrscheinlichkeit beschädigt werden kann
außerdem
eine gute Zugänglichkeit des Arbeitsraumes aufweist und
bei etwaigen Beschädigungen - oder beim Stumpfwerdender Schneid- und Schlagkanten
an den Zerkleinerungsmessern schnell und auf einfache Weise wieder in gute Betriebsbereitschaft
versetzt werden kann.
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Die bekannten Konstruktionen von Rechengutzerkleinerern arbeiten im
allgemeinen mit rotierenden Messern, die das Rechengut mitnehmen- und es mit Hilfe
von feststehenden Gegenmessern zerschneiden. Diese Gegenmesser können aus einzelnen
Messern bestehen oder auch aus einer Messerbank, an denen die rotierenden Messer
vorbeistreifen. Rotierende Messer .und feststehende Gegenmesser können auch ineinander
verzahnt sein.
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Erfindungsgemäß sind dieGegenmesser-nicht fest im Rahmen oder Gehäuse,
sondern z. B. auf einer Schwinge oder auf anderen beweglichen Elementen angebracht,
die durch Federkraft oder Gewichte oder Elektromagneten usw. in. ihrer Normallage
festgehalten werden, jedoch beim Erfassen- harter Gegenstände oder bei Überlastung
ausweichen können, so daß nicht zeerkleinerbares Gut in- dem zwischen rotierenden
und feststehenden Messern sich bildenden Zwischenraum frei durchtreten kann.
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Ein weiterer Erfindungsgedanke besteht darin, die die Gegenmesser
tragende Schwinge gleichzeitig als Schauklappe oder Deckel im Gehäuse auszubilden,
so daß sie nach Entfernung der IHaltevorrichtung aufgeklappt werden kann. Auf diese
Weise sind sowohl die rotierenden Messer als auch die an der Schwinge angeordneten
feststehenden Messer leicht zugänglich und in einfacher Weise auswechselbar.
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Dieser Vorteil ist von besonderer Bedeutung, da die Messer an- Rechengutzerkleinerern
einem gewissen Verschleiß unterliegen und die Zugänglichkeit der Einlauföffnung
häufig durch aufgesetzte Fülltrichter erschwert wird.
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Der auftretende Verschleiß an den Schneidkanten der Messer bedingt,
@daß diese möglichst vielseitig verwendet werden 'können. Erfindungsgemäß bestehen
die Messer z. B. aus S'chneid'platten mit rechteckiger oder quadratischer Grundfläche,
die in sie Nuten der Tragringe oder Halteleisten durch Schrauben oder ähnliche Elemente
befestigt sind. -Diese .die Messer bildenden Schneidplatten sind derart gestaltet,
daß sie durch Umspannen auf ihren Trägern reit mehreren Längskanten und senkrechten
Kanten als Schneid- oder Schlagkanten verwendbar sind.
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Werden einzelne Messer an ihren zur Wirkung kommenden Schneidkanten
stumpf oder beschädigt, so lassen sie sich durch dieses Umspannen auf einfache Weise
und schnell wieder in Betriebsbereitschaft bringen, ohne daß ein Ausbau der Messerträger
oder ein ständiges Nachschleifen der Messer erforderlich ist. Weiterhin lassen sich
einzelne Messer leicht und mit geringen Kosten ersetzen.
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Um ein restloses Zerkleinern des Gutes auf die zum Weiterleiten zugelassene
Stückgröße sicherzustellen und wirksam zu verhindern, daß Textilabfalle und ähnliche
Stoffe nur angeschnitten werden, soll erfindungsgemäß unterhalb der Messerwelle
ein mit zusätzlichen Schlagleisten versehener Staurost angeordnet sein, der zweckmäßig
gleichmittig zur Messerwelle gekrümmt und abnehmbar in den Ablauf des Zerkleinerers
eingesetzt wird. Nicht ausreichend zerkleinerte Teile werden auf diesem Rost zurückgehalten,
von den umlaufenden Messern erfaßt, gegen die Schlagleisten geschleudert und, entweder
zerrissen oder wieder in den Einlauftrichter gefördert, um erneut dem Schneid-'
vorgang unterworfen zu werden. Durch diese An-Ordnung wird zusätzlich zum wiederholten
Schneidvorgang eine Reißwirkung erzielt, die erforderlichenfalls durch geeignete
zahn- oder kammartige Ausbildung der Schlagleisten des Staurostes wirkungsvoll verstärkt
werden 'kann.
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Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Ausführung eines Rechengutzerkleinerers
nach der Erfindung im Querschnitt.
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In einem Gehäuse i ist die in Richtung des Pfeils :2 umlaufende Welle
3 des Zerkleinerers gelagert, auf die z. B. eine Anzahl von Tragringen q. mit in
Nuten 5 eingesetzten Messern 6 aufgereiht ist. Die Anordnung von Messern auf umlaufenden
Wellen ist an sich bekannt. Erfindungsgemäß bestehen jedoch die Messer 6 aus prismenförmigen
Schneidplatten mit rechteckiger oder quadratischer Grundfläche, die z. B. mit Schrauben
7 an den Tragringen befestigt sind. Die Messer können aus kurzen Leistenstücken
bestehen, die über die Länge der Welle in radialer Versetzung nebeneinander liegen,
so, daß eine zahnartige Anordnung mit entsprechenden Aussparungen entsteht. DieMesser
6 sind hierbei so ausgebildet, @daß sie durch Lösen der zugeordneten Schrauben umgespannt
und mit mehreren Kanten als Schneid- und Schlagkanten benutzt werden 'können.
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Den umlaufenden Messern 6 sind an geeigneter Stelle Gegenmesser 8,
als Schneidplatten oder Messerbank od. dgl. ausgebildet, mit entsprechenden entgegengesetzten
Aussparungen zugeordnet, die durch Schrauben 9 und Muttern io auf einer Schwinge
i i befestigt sind, die in zwei oder mehr Lagern r2 beweglich, jedoch gegen seitliche
Verschiebung am Gehäuse i gesichert ist.
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Das Gegenmesser 8 kann aus einem Stück bestehen oder mit eingesetzten
einzelnen Messern ausgestattet sein, die erfindungsgemäß mit mehreren Schneidkanten
benutzt werden können.
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Die Schwinge ii bildet einen Teil der Gehäusewand und wird durch Druckfedern
13 gegen eine i Auflagefläche i¢ des Gehäuses gepreßt. Die Spannung der Druckfedern
ist durch Muttern 15 über die am Gehäuse .gelenkig gelagerten Gewindespindeln
16 entsprechend dem Belastungsdruck einstellbar.
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Der Anpreßdruck auf das z. B. als Schwinge ausgebildete, bewegliche
Element kann auch in anderer geeigneter Weise, z. B. .durch Gewichte, Elektromagnete
usw., erzeugt werden, um den Zerkleinerer mit seinen zur Wirkung kommenden Teilen
gegen Überlastung oder Beschädigung zu schützen.
Die Schwinge i
i bildet einen Teil der Gehäusewand und kann als Schauklappe verwendet werden, die
sich zur Nachprüfung, zum Umspannen oder Auswechseln der Messer und Gegenmesser
öffnen läßt.
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Das zu zerkleinernde Rechengut wird durch den Trichter 17 unter Wasserzugabe
in den Zerkleinerer aufgegeben, durch die umlaufenden Messer 6 erfaßt und an den
Schneidkanten der Gegenmesser 8 zerkleinert. Übersteigt - der Schneiddruck den zulässigen
Wert, so kann die Messerbank in Richtung des Pfeils 18 nach hinten ausschwenken
und den Durchtritt des nicht zerkleinerten Gutes zwischen den Messern und Gegenmessern
ermöglichen. Dadurch wird ein Blockieren der Messerwelle und ein Zerstören der Messerkanten
durch Überbeanspruchung vermieden.
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Unterhalb der Messerwelle ist ein Staurost i9 angeordnet, dessen Roststäbe
in Umfangsrichtung der Messerwelle gekrümmt sind. Der Staurost i9 ist am Gehäuse
i durch Schrauben2o- abnehmbar befestigt und trägt z. B. zwei Schlagleisten 21,
die parallel oder in einem Winkel zur Längsachse oder pfeilförmig angeordnet sind.
Die Schlagleisten 21 können zur Unterstützung der Zerkleinerungswirkung mit Zähnen
22 versehen sein.
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Die Zeichnung gibt nur ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
wieder. Es sind auch zahlreiche andere Ausführungsarten möglich und zum Teil bereits
oben erwähnt.
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Die Erfindung ist auch nicht auf Einzelheiten der Ausführung und Anordnung
der zusammenwirkenden Teile sowie auf ihre gleichzeitige Anwendung beschränkt.