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Photographischer Objektivverschluß Bisher galt für einen photographischen
Objektivverschluß 1/soo sec als die kürzeste Belichtungszeit. Presse und Sportphotographen
sind deshalb: gezwungen, .Schli:tzverschlüs:se zu verwenden, um allen Anforderungen.
gerecht zu werden.
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Auch technische Aufnahmen erfordern in vielen Fällen eine kürzere
Belichtungszeit. Sie sind mit einem normalen Objektivverschluß nicht mehr zu machen.
Es muß in solchen Fällen mit einem Schlitzverschluß gearbeitet werden. Schlitzverschlüsse
haben aber den Nachteil, daß schnell bewe@o-te Gegenstände meist verzerrt werden.
Auch lassen. sich die modernsten Blitzlichtgeräte für Schlitzverschlüsse nicht verwenden.
Die immer weiter voranschreitende Technik macht es notwendig, Mittel und Wege zu
finden, um die Belichtungszeiten für Objektivverschlüsse zu kürzen.
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Ein seit :einiger Zeit im Ausland hergestellter Objektivverschluß
brachte 1/soo sec als kürzeste Belichtungszeit. Aber :die Belichtungszeiten eines
Schlitzverschlusses sind dadurch noch lange nicht erreicht.
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Es wurde schon versucht, mit durchschwingenden Sektoren die Belichtungszeit
zu verkürzen. Auch elastische Glieder wurden im Antriebssystem eingebaut, um das
Beschädigen der Sektoren zu verhindern, sowie amboßartige Anschläge für die Sektonen,
von denen sie zurückgeschleudert werden sollten. Aber die Grenze der Belichtungszeit
war bald erreicht. In einem Fäll wurden die Verschlußhlätter
zur
Erzielung längerer Belichtungszeiten über die no@rrnale Öffnung hinaus verschieden
weit geöffnet. Außerdem ist die Benutzung von Schubkurven mit verschieden langem
Rücken bekannt. Dadurch wird aber nur erreicht, daß das zum Öffnen vorgesehene Organ
später in Tätigkeit tritt, wodurch die Öffnungszeit verkürzt wird. Hierbei werden
die Sektoren stark beansprucht, und der Verschluß arbeitet außerdem nicht bei allen
Belichtungszeiten erschütterungsfrei. Die zu- erfüllende Aufgabe war nun, die, bisher
mögliche kürzeste Belichtungszeit noch weiter, zu unterschreiten ohne Gefährdung
der Sektoren oder ihrer Antriebsteile.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß auf die Weise gelöst, d'aß die
Sektoren formschlüssig angetrieben und dabei auf weniger als. ihre volle Öffnung
-geöffnet werden und daß die Antriebskraft, die Massen der angetriebenen Teile und
die Elastizität des elastischen Gliedes so, gewählt sind, daß die Sektoren während;
derUmkehr ihrer Bewegungsrichtung die volle Öffnung des Verschlusses freigeben.
Dadurch lassen: sich wesentlich kürzere Belichtungszeiten, und zwar bis zu 1/iooo
sec, erreichen, und der Verschluß arbeitet dabei noch erschütterungsfrei.
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Zur Erzielung verschiedener Belichtungszeiten wird ein Hebelmechanismus
benutzt, deissen Übersetzung veränderlich ist. Dies läßt sich z. B. dadurch erreichen,
daß der Antrieb der Sektoren über einen Hebel erfolgt, der eine konstante Schwingbewegung
ausführt und auf ein Glied eänwirkt, dessen Abstand vom Drehpunkt des Hebels veränderlich
ist, so daß es über eine verschieden große Strecke bewegt wird. Eine weitere Möglichkeit
besteht darsn, daß der Antrieb der Sektoren über ein Glied erfolgt, das über eine
konstante Strecke hin und her bewegt wird und auf einen, Hebel in einem veränderlichen
Abstand von dessen Drehpunkt einwirkt, so @d'aß dieser Hebel über einen verschieden
großen Winkel bewegt wird.
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Der Antrieb der Sektoren erfolgt zweckmäßig durch ein bogenförmiges
Glied, das auf Beugen und Strecken seines Bogens beansprucht wird. Statt dessen
kann auch das Antriebssystem nachgiebig gelagert sein oder auch die Lagerpunkte
der Sektoren nachgiebig angeordnet sein.
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Die übersetzung des Hebelmechanismus läßt sich durch schwenkbare Anordnung
des- ganzen Antriebssystems verändern. Wenn die Schwenkung bis zur Entkupplung möglich
gemacht ist, kann dadurch das Öffnen der Sektoren beim Spannen des Verschlusses
vermieden werden. Ein Lichtdurchtritt läßt sich statt dessen auch durch eine vom
Auslöser gesteuerte Deckscheibe erzielen.
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Eine Ballauslösung des erfindungsgemäßen Verschlusses ist in einfacher
Weise dadurch möglich, daß deir niedergedrückte Auslöseihebel einen Sperrhebel in
den Weg eines auf dem Sektorenring sitzenden Anschlages treten läßt und ihn bei
seinem Rückgang wieder .daraus entfernt. In ähnlicher Weise läßt sich sehr einfach
ein Schalter für einen Blitzlichtstromkreis steuern. Für eine weitergehende Regelung
der Belichtungszeiten wird die Antriebskraft zweckmäßig in eine Haupt- und eine
Zusatzfeder aufgeteilt, wobei die letztere vorteilhaft durch dasselbe Organ eingeschaltet
und gegebenenfalls .geregelt wird, das die Änderung der Öffnungsweite der Sektoren
bewirkt. Durch diese Anordnung wird es möglich, die kurzen Belichtungszeiten stufenlos
zu regeln. Falls das Einstellorgan etwa in der Ebene des Sektorenringes angeordnet
wird, ergibt sich eine sehr raumsparende Bauart, die insbesondere zur Verbindung
mit Objektiven geeignet ist, welche als Ganzes ausgewechselt werden sollen.
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Abb. i zeigt ein Ausführungsbeispiel mit federnder Schubstange und
einem Zwischenhebel, welcher mit dem Sektorenring verstellbar im Eingriff steht;
Abb. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei: dem die federnde Schubstange selbst verstellbar
mit dem Sektorenring im Eingriff steht; Abib. 3. gibt ein Getriebeschema zu Abb,
i ; Abb-. q. gibt ein Getriebeschema zu Abb. 2; Abb. 5 zeigt den Auslösehebel in
Verbindung mit dem Sperrhebel; Abb. 6 zeigt einen federnden Sektorenringträger;
Abb. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Achse des Spannhebels und der
Schwenkplatte gefedert ist; Abb. 8 zeigt einen Spannhebel, bei dem der Lagerpunkt
detr Schubstange federndausgebildetist; Abi). 9 zeigt die Anordnung von Sektorenring
und Einstellring für ein Ausführungsbeispiel mit auswechselbarem Objektiv; Abb.
io zeigt die Anomdnung des Blitzlichtsch:alrters ; Abb-. i i zeigt die Wirkungsweise
des Zeithebels und der Deckscheibe; Abb. i2 zeigt die gefederte Lagerung der Schubstange
auf dem Zwischenhebel.
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Die verstellbare Schwenkplatte i und der Antriebs- oder Spannhebel
2 sind auf einer gemeinsamen Achse 3 gelagert.
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In Abb. i wird der Sektorenring d. durch den Hebel 5 und Aden Stift
6 betätigt. Der Hebel 5 ist durch die Schubstange 7 mit dein Spannhebel 2 verbunden.
Der gesamte Antriebsmechanismus hat nur einen Anschlag, und zwar den Anschlag 8
für den Spannhebel 2. In Abb. 2 wird der Sektorenring q. durch den Stift 9, der
an. der Schubstange 7 befestigt ist und durch den Schlitz io in der Schwenkplatte
i geführt wird, betätigt. Die Schubstange 7 ist in beiden Fällen bogenförmig ausgebildet,
um die auftretenden schädlichen Stöße federnd abzufangen. Der Sperrhebel i i- hält
den Spannhebel 2 im aufgezogenen: Zustand fest. Die Schwenkplatte i ist verstellbar.
Dadurch kann das Übersetzungsverhältnis zumeSektoirenring q. beliebig geändert werden,
und somit können die Sektoren weit oder weniger weit. geöffnet werden. Die Spannfeder
12 ist an der Schweinkplatte i eingehängt, und letztere kann dadurch frei verschwenkt
werden. Eine leichte Feder 13 zieht die Schwenkplatte i nach innen. Wird nun der
Spannhebeil 2 in der Pfeilrichtung gespannt (Abb-. i), so
wird zuerst
die Schwünkplatte i nach außen geschwenkt, weil die Feder 13 schwächer ist als die
Spannfeder 12, und zwar so weit, daß der Hebel 5, der bei 5a auf der Schwenkplatte
gelagert ist, außer Eingriff mit dem Stift 6 kommt und die Schwenkplatte i dann
an den Anschlag 14 anstößt. Jetzt erst wird der Spannhebel 2 seine Lage verändern,
und der Hebel 5 bewegt sich, ohne den Sektorenring 4. und die Sektoren mitzunehmen.
Sie bleiben also beim Spannen geschlossen und werden sicherheitshalber durch eine
leichte Feder 15 (A.bb. 2) in dieser Stellung gehalten. In Abb. i ist an Stelle
der Feder 15 eine Feder 16, die an der Schwenkplatte i befestigt ist, vorgesehen.
Diese Feder 16 hält den Sektorenring 4 nur während der Spannbewegung fest.
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Ist der Verschluß gespannt, so wird der Spannhebel 2 durch den ;Sperrhebel
i i gehalten, und die Schwenkplatte i wird ,durch die Feder 13 hereingeschwenkt.
Dadurch kommt der Hebel 5 wieder mit dem Stift 6 in Eingriff. Durch eine Kurve 17,
am
Stellring 17 (Abb. i und 9) wird die Eingriffstiefe, begrenzt, wodurch die Höchstgeschwindigkeit
verändert werden kann. In der, in Abb. 2 gezeigten Ausführung ist -der Vorgang beim
Spannen derselbe wie in Abb, i.
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Ist der Anschlagstift 14 so weit nach innen verlegt, daß der Hebel
5 mit dem Stift 6 nicht außer Eingriff kommen kann, dann gehen beim Spannen die
Sektoren auch mit. In diesem Fall muß die Öffnung, wie später erläutert ist, mit
einer Deckscheibe 31 (Abb. i i) abgedeckt werden, um eine Belichtung zu verhindern.
Dasselbe gilt auch für die in Abb. 2 gezeigte Ausführung.
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Der Auslösehebel 18 (Abb. 5) hat eine Kurve i9, damit der Sperrhebel
i i in allen Lagen, die durch das Verstellen der Schwenkplatte i vorkommen können,
gleichmäßig auslöst. Die Zusatzfeder 2o (Abb. i) kann durch den Hebel 21, der durch
die Kurve 17b am Stellring(17 gesteuert wird, gespannt werden.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtungen ist folgende: Nach
leim. Auslösen vollführt das Antriebsorgan 2 eine Drehung aus der gespannten Stellung
in die in Abb. i und 2 gezeigte, durch den Anschlag 8 gegebene Ruhelage. Dabei versetzt
es bei der in Abb. 2 bzw. 4 gezeigten Bauart über die Schubstange 7 den im Schlitz
io der Schwenkplatte i geführten Stift 9 in eine einmalige Hin- und Herbewegung
mit etwa sinus.förmiger Beschleunigung, die der Strecke S in Abb'. 4 entspricht.
Der Abstand des Schlitzes io vom Mittelpunkt 4" des mit -dem Stift 9 durch den geschlitzten
Ansatz 4b formschlüssig verbundenen Sektorenringes 4 ist durch Verstellen der Schwenkplatte
i veränderlich.
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Der Sektorenring 4 schwingt bei konstantem Weg S um verschieden große
Winkel a, j3, y. Die verschieidenen Stellungen des Stiftes 9 nach
Abb-. 2 sind mit ga, 9b, 9, und 9b', 9.,' bezeichnet. Bei der Bauart
nach Abb-. 1 bzw. 3 wird der Hebel 5 über die Schubistange 7 in eine konstante Schwingbewegung
um den Winkel 99 versetzt, wobei der auf dem Sektorenring sitzende Stift
6 je nach seinem wiederum durch die Stellung der Schwenkplatte i gegebenen Abstand
vom Drehpunkt 5" des Hebels 5 über eine verschieden lange Strecke a, b, c
bewegt
wird. Den Schwingweiten a, b, c entsprechen die Stellungen 6a, 6b,
6, und 6a', 6b', 6,' des Stiftes 6. Durch diese beiden Anordnungen
wird es ermöglicht, den Sektorenweg, gegebenenfalls stufenlos, so- weit zu begrenzen,
bis die Sektoren nur noch infolge der Streckung des elastischen Gliedes durch die
Schwungkraft der bewegten: Teile die volle Öffnung freigeben, was die Belichtungszeit
wesentlich verkürzt. Außerdem bietet sich, besonders bei gleichzeitigem, allmählichem
Spannen der Zusatzfeder 2o, eine feine Re@gelmöglichke@it, die weit über den Geschwindigkeitsbereich
hinausgeht, bei dem sonst ein teilweises Zuschalten des Hemmwerks ratsam ist.
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Um die Objektive auswechselbar- zu machen, ist es notwendig, .die
Sektoren möglichst nahe an die hintere Linse heranzubringen. Um dies zu erreichen,
ist der Stellring 17 auf derselben Ebene wie der Sektorenring 4. angeordnet (Abb.
9).
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An Stelle .zier federnden bogenförmigen Schubstangei 7 kann auch eine,
gerade Schubstange 7" angewendet und ihre Verbindung mit dem Spannhebel 2 oder mit
dem Betätigungshebel 5 federnd gestaltet sein, wie in Abb. 8 und 1.2 durch die Teile
7b bzw. 5b gezeigt ist. Die gleiche Wirkung kann auch,dadurch erzielt werden, daß
der Träger 22 der Sektoreneinhängestifte 23 drehbar angeordnet und durch die beiden
Feldern 24 und 25 nach beiden Seiten abgefedert ist (Abb. 6). Statt dessen kann
auch die Achse 3 für den Spannhebel 2 und die Schwenkplatte i oder der Drehpunkt
5" des Hebels mittels bogenförmiger Arme 3b gelagert werden (Abb. 7).
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Durch diese Anordnungen ist eine Federung nach allen Seiten möglich.
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Der Blitzlichtschalter 26 sitzt auf einem doppelförmigen Hebel 34,
der eine abgeiwinkel.te Nut 34a enthält, in die ein Stift 18b des Auslösehebels
i8 eingreift. Der Schalter' 26 wird durch Druck auf den Auslösehebel i8 in den Bereich
eines durch einen Isoliermantel 35 geschützten Stiftes 33, der auf dem Sektorenring
4 befestigt ist, gebracht und kann deshalb nur Kontakt geben, wenn der Auslösehebel
i8 herunterged.rückt wird und, die Sektoren sich öffnen (Abh. io). Die Winkelform
der Nut 34a bewirkt, daß der Hebel 18, nachdem der Blitzlichtschalter 26 in Arbeitsstellung
gebracht ist, sich noch ein Stück bewegen kann, ohne die Stellung des Hebels 34
weiter zu verändern. Erst auf diesem Stück seines Weges löst er den Verschluß aus..
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Bei Zeitaufnahmen wirkt der Zeithebel, 32 nach dem Niederdrücken
des Auslösehebels i8 derart sperrend auf einen Stift 36 des Sektorenringes 4, daß
die Sektoren sich zwar öffnen, aber nicht mehr schließen können, solange auf den
Auslösehebel i8 gedrückt wird (Abb. ii). Der Zeithebel 32 wird über eine Steuerkurve
32, durch den Stift i8b am Auslösehebel 18 gesteuert.
Diese
Abbildung zeigt auch die Steuerung einer etwa verwendeten Deckscheibe 31, die bei
31b gelagert ist, mittels eines Stiftes. 18" am Auslösehebel und einer Nut 3la,
deren Winkelform bewirkt, daß der Hebel 18 nach dem Ausschwenken der Deckscheibe
weiterbewegt werden kann, ohne sie noch zu beeinflussen.