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Photographischer Objektivverschluß mit hin- und herschwingenden Sektoren
Die Erfindung bezieht sich auf einen photographischen Objektivverschluß mit hin-
und herschwingenden Sektoren. -Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der angegebenen Art so auszubilden, daß die Erzielung kleiner Totalöffnungszeiten
mit geringen Antriebskräften möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur wahlweisen
Erzielung einer nur aus Öffnungszeit und Schließzeit bestehenden Totalöffnungszeit
des Verschlusses eine Vorrichtung angeordnet ist, welche aus einem in den Weg des
Schließelements schwenkbaren Glied sowie einem die zwangläufige Offenhaltung der
Sektoren ausschaltenden Steuerelement besteht. Wie dies im einzelnen gedacht ist,
wird nunmehr an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Fig. i zeigt in Draufsicht bei abgenommener Deckplatte das erfindungsgemäße
Verschlußantriebsprinzip; Fig.2 stellt ein Öffnungsflächen-Zeit-Diagramm der Sektorenbewegung
dar.
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In Fig. i ist die Erfindung schematisch, dargestellt. Mit 22 ist ein
Sektorenantriebsring bezeichnet, der um die Verschlußöffnung 23 gelagert ist. Der
Ring dient zum Hin- und Herbewegen der Sektoren 24 (nur ein Sektor gezeichnet).
Zur Betätigung des Sektorenringes dient ein unter der Wirkung einer Antriebsfeder
25 stehender Ring 26, der mit einem Handgriff 27 versehen ist. Mit
dem
Sektorenantriebsring -z2 steht ein zweiarmiger, um eine Achse 28 gelagerter Hebel
29 im Eingriff. Die Gabel 291 dieses Hebels umfaßt einen auf dem Sektorenantriebsring
22 befestigten Stift 3o. Auf dem die Gabel 29I tragenden Arm des Hebels 29 ist ferner
ein Stift 31 zur Zusammenärbeit .mit. einem auf dem Ring 26 in 32 federnd
gelagerten Hebel 33 befestigt. Ein Stift 34 auf dem andern Arm des Hebels 29 ist
dagegen durch einen Vorsprung 261 des Ringes 26 beeinflußbar_ Imgespannten Zustand
wird der Ring 26 durch einen Hebel 35 gehalten. Am Sektorenantriebsring 22 ist ein
Arm 221 mit abgebogenem Lappen 2211 ausgebildet. Hinter diesen Lappen 2211 kann
bei geöffneten Sektoren ein um die ortsfeste Achse 36 unter Einfluß einer -Feder
37 stehender, schwenkbarer Hebel 38 fallen. Auf diesem Hebel 38 ist ein Stift
39 befestigt. Zur Entarretierung des Hebels 38 dient eine Steuerkurve 26I1 des Ringes
26, die diesen Hebel an seinem Stift 3.9 verschwenken kann.
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Erfindungsgemäß ist nunmehr ein um die- ortsfeste Achse 40 in den
Weg des Vorsprunges 261 des Ringes 26 schwenkbarer Winkelhebel 4z angeordnet. Eine
leichte Feder 42 greift an einein-Stift 43- des Winkelhebels 4a an und legt diesen
mittels eines auf ihm befestigten Stiftes 44 gegen im Belichtungszeiteinstellring
45 ausgebildete Steuerkurven 45I bzw. 45,1.
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Weiterhin ist im Belichtungszeiteinstellring eine Steuerkurve 45111
ausgebildet, die den Hebel 38 mittels seines Stiftes 39 steuert.
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Außerdem ist um die ortsfeste Achse 46 ein zweiarmiger Hebel47 schwenkbar
gelagert. Dieser Hebel steht unter dem Einfluß einer Feder 48, die an -einem auf
dem einen Arm des Hebels befestigten Stift 49 angreift. Die Feder 48 vermag den
Hebel 47 mittels seines Stiftes 49 ebenfalls an die Steuerkurven 451 bzw. 4511 anzulegen.
An dem andern Arm des Hebels 47 ist eine Anschlagkante 471 angebracht. 5o bezeichnet
einen Begrenzungsanschlag für den Weg des Ringes 26.
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Für den erfindungsgemäßen Verschluß ergibt sich folgender Operationsablauf:
a) Die Stifte 44 und 49 liegen an der Steuerkurve q.511 an Indiesem Falle ist die
Wirkungsweise des -Verschlusses die bei dem gezeigten Antriebsprinzip an sich bekannte.
Wird der Ring 26 aus seiner in Fig. i gezeigten gespannten Stellung durch Betätigen
des- Hebels 35 ausgelöst, so führt er unter der Wirkung der Feder 25 eine Drehbewegüng
entgegen dem Uhrzeigersinn durch. Nach einer kleinen Winkeldrehung des Ringes 26.
trifft der mit diesem verbundene Hebel 33 mittels seines abgebogenen Lappens
331 auf den Stift 31 des Hebels 29. Hierdurch wird ein Verschwenken des Hebels 29
und somit ein Öffnen der Sektoren-24 bewirkt.
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Da bei der genannten Einstellung des. 'Belichtungszeiteinstellringes
der Stift 39 im weiten.-' Teil der Steuerkurve 451I' liegt, legt sich der Hebel
38 unter dem - Einfluß seiner Feder 37 an dem am Arm22ides Sektorenantriebsringes22
abgebogenem Lappen 22u an. Im Augenblick des vollständigen Freigebens der Verschlüßöffnung
durch die Sektoren fällt der Hebel 38 hinter den Lappen 2211 und macht somit eine
Drehung des Sektorenantriebsringes im Sinne eines Wiederschließens der Verschlußöffnung
unmöglich. Der Verschluß bleibt nun in seinem geöffneten Zustand, bis die Begrenzungskante
26111 des Vorsprunges 2,61 auf dem Stift 34 des Hebels 29 trifft. Im Augenblick
des Auftreffens des Vorsprunges 261 auf den Stift 34 hat die Steuerkurve 2611 des
Ringes 26 den Hebel 38 so weit im Uhrzeigersinn verschwenkt, daß die Arretierung
des Lappens 221I des Sektorenantriebsringes 22 wieder aufgehoben ist. Durch Verschwenken
des Hebels 29 entgegen dem Uhrzeigersinn wird nun das Schließen des Verschlusses
wieder durchgeführt.
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Bei der genannten Einstellung des Belichtungszeiteinstellringes können
der Winkelhebel 41 und der Hebel 47 keinen Einfluß auf den Operationsablauf des
Verschlusses nehmen, da sie aus dem Weg der bewegten Verschlußglieder herausgeschaltet
sind.
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In Fig. 2 ist in ausgezogenen Linien ein Diagramm der Sektorenbewegung
des Verschlusses bei obiger Einstellung des Belichtungszeiteinstellringes gegeben.
Mit 0 ist der Augenblick des Freiwerdens des Ringes 26 vom Hebel 35 bezeichnet.
Während des Zeitabschnittes 0-G beeinflußt die Drehbewegung des Ringes 26 die Sektoren
nicht. - Im Zeitpunkt G trifft der Lappen 331 des. Hebels 33 auf den Stift
31 des Hebels 29. G-H ist die »Öffnungszeit« des Verschlusses. Im Zeitpunkt H haben
die Sektoren die Öffnung vollständig freigegeben, und der Hebel' 38 ist hinter den
Lappen 22ii des Ringes 22 gefallen. Während der »Offenzeit« H-T dreht sich der Ring
26 im ursprünglichen Drehsinn weiter. In diesen Zeitabschnitt HJ kann die
Wirkung eines an sich bekannten Hemmwerkes zur Erzielung verschiedener Belichtungszeiten
fallen. Das Zusammenwirken eines solchen Hemmwerkes mit dem Ring 26 ist an sich
bekannt; aus Gründen einer übersichtlidhen Darstellung wurde auf die Einzeichnung
eines Hemmwerkes verzichtet.
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Im Zeitpunkt J ist der Ring 26 mit der Kante 26111 seines Vorsprunges
2,61 auf dew-'Stift-34 @aüfgetroffen. Außerdem hat der 'Ririg26 mit-seiner
Steuerkurve 26I1 die Verriegelung" des Sektörenantriebsringes 22 durch den Hebel
38' wieder aufgehoben. Durch Einwirken auf den Stift 34 des Hebels 29 -führt der
Ring 26 iri dem Zeitabschnitt TK das Schließen des Verschlusseg durch: b) Die Stifte
q.und 49 liegen an der Steuerkurve 451 an'-Diese Einstellung entspricht der Darstellung
der Fig. i. Hier ist der Winkelhebel 41 mit - seinem Stift 43 in den Weg der Kante
261V des Vorsprungs 261 des Ringes 26 geschwenkt, während der Hebel 47 eine solche
Lage einnimmt, daß seine Anschlagkante 471 eine Begrenzung für den Weg des:
Stiftes
34 des Hebels 29 darstellt. Außerdem ist dem Hebel 38 infolge seiner Führung
durch den engen Teil der Steuerkurve .I5111 die Möglichkeit genommen, den Sektorenantriebsring
22 an seinem Lappen 2211 zu verriegeln.
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Nach dem Auslösen des gespannten Verschlusses ist die Wirkungsweise
bis zum Punkt H des Diagramms in Fig. 2 dieselbe wie vorstehend unter a) beschrieben.
Der Zeitpunkt H stellt, wie ausgeführt, den Zeitpunkt des vollständigen Freigebens
der Verschlußöffnung durch die Sektoren dar. In diesem Augenblick trifft nun der
Stift 34 des Hebels 29 auf die Anschlagkante 471 des Hebels 47 auf, wodurch eine
Reflexion des den Sektoren, dem Sektorenantriebsring und dem Hebel 2,9 in diesem
Augenblick innewohnenden Impulses stattfindet. Gleichzeitig trifft der Ring 26 mit
der Kante 261v des Vorsprunges 261 auf den Stift 43 des Hebels 41 und leitet ein
Verschwenken dieses Hebels in Uhrzeigerrichtung ein. Mit seiner Kante 411 verschwenkt
der Hebel 41 seinerseits den Hebel 29 an seinem Stift 34, wodurch ein Wiederschließen
des Verschlusses stattfindet. Im Diagramm ist das Schließen durch die gestrichelte
Kurve H-L dargestellt. Die Justierung von Anschlagkante 471 des Hebels 47, Kante
411 des Hebels 41 und Kante 261v des Vorsprunges 261 ist so vorgenommen, daß die
Beeinflussung des Stiftes 34 durch die Kante 411 erst erfolgt, nachdem der Stift
34 auf die Anschlagkante 471 aufgetroffen ist. Hierdurch wird erreicht, daß das
Wiederbeschleunigen der Sektoren rascher vor sich geht, als wenn das Antriebsorgan
26 den seiner Bewegungsrichtung entgegengesetzten Stoß des Hebels 29 aufnehmen müßte.
Wie aus dem Diagramm der Fig. z ersichtlich, ist die »totale Öffnungszeit« G-L wesentl:ich
kleiner als die »totale Öffnungszeit« G-K. Die »Schließzeit« H-L ist im allgemeinen
um einen geringen Betrag größer als die »Schließzeit« T-K, da die Beschleunigung
des Ringes 26 während der »Offenzeit« HJ in Wegfall kommt. Dieser Unterschied der
beiden Schließzeiten beträgt jedoch nur einen Bruchteil des Zeitinvalls H-J.