-
Signalisierungseinrichtung in einer elektrischen Fernmeldeanlage Die
Erfindung betrifft eine Signalisierungseinrichtung in einer elektrischen Fernmehdeanlage,
z. B. Fernsprech-, Telegraphen- oder Fernanzeigeanlage. Die Einrichtung weist eine
Signalsendeeinrichtung, welche in Abhängigkeit von dem zu übermittelnden Signal
wahlweise Signalströme mit verschiedenen Charakteristiken senden kann, und eine
Signalempfangseinrichtung auf, welch letztere aus mindestens einer Sibgnalunterscheidungsvorrichtung
und einer mit ihr zusammenwirkenden, auf Signale ansprechenden Vorrichtung besteht.
-
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Signalisierungseinrichtung,
mittels welcher unter Verwendung einer beschränktenAnzahl vonSignalübertragungsleitern
eine große Anzahl von verschiedenen Signalen in derartigen Anlagen übermittelt werden
kann.
-
Die erfindungsgemäße Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine Anzahl Stromquellen mit verschiedenen elektrischen Charakteristiken zur Abgabe
von Signal- und Bezugsströmen aufweist, und daß, wenn die Signalunterscheidungsvorrichtung
und die ihr beigeordnete, auf Signale ansprechende Vorrichtung an die Signalsendeeinrichtung
angeschaltet sind, die auf Signale ansprechende Vorrichtung nur dann anspricht,
wenn der Signalstrom und ein Bezugsstrom, welche Ströme gleichzeitig der der auf
Signale ansprechenden Vorrichtung beigeordneten Signalunterscheidungsvorrichtung
zugeführt werden, elektrische Charakteristiken
aufweisen, die in
einer zum voraus bestimmten Beziehung zueinander stehen.
-
Nachstehend sind an Hand der Zeichnung einige Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes näher beschrieben.
-
In der Zeichnung zeigt Fig. i das Prinzipschaltbild, der Signalisierungseinrichtung,
Fig. 2 ein ausführlicheres Schaltbild der Signalunterschefdungsvorrichtung und der
ihr zugeordneten, auf Signale ansprechenden Vorrichtung, Fig. 3 a und 3 b eine Gasentladungsröhre
von der in der -Empfangsvorrichtung benutzten Art, Fig. q. ein Vektordiagramm zur
Erläuterung des Signalstromes und- des Bezugsstromes, Fig. 5 a und 5 b verschiedene
Wellenformen der in der Einrichtung verwendeten Signal- und Bezugsströme, Fig.6a
und 6b weitere Wellenformen der Bezugs- und Signalströme, die durch Gleichrichtung
von Wechselspannungen erhalten werden, Fig. 7 a und 7 b Diagramme von unterbrochenen
Gleichspannungen als Signal- und Bezugsströme, Fig. 8 eine Variante der Einrichtung
nach Fig. 2, in welcher eine symmetrische Wellenform der Signal- und Bezugsströme
verwendet werden kann, Fig. 9 eine Einrichtung, in welcher Signal- und Bezugsströme
mit unsymmetrischer Wellenform benutzt werden, beispielsweise solche mit Wellenformen
nach den Fig. 5, 6 oder 7, Fig. io, 11, 12 und i2b praktische Anwendungsbeispiele
der Signalisierungeinrichtung in Fernmeldeanlagen, wobei die Anordnung nach Fig.
io beispielsweise zu Feststellungszwecken, Fernablesung von Instrumenten usw., dienen
kann, Fig. i i eine vereinfachte Form eines Teils einer automatischen Schalteinrichtung,
wie sie beispielsweise zur Herstellung von Verbindungen in Telephon.anlagen u. dgl.
verwendet wird, Fig. i2 a das Prinzipschaltbild einer Verbindungseinrichtung und
Fig. i2b in vereinfachter Darstellung Teile einer Einrichtung zur Feststellung des
rufenden Teilnehmers einer automatischen Fernmeldeanlage.
-
In der Einrichtung nach Fig. i sind eine Anzahl Stromquellen mit verschiedenen
elektrischen Charakteristiken zur Abgabe von Signal- und Bezugsströmen vorhanden.
Die diesen Stromquellen S1 ... S5 entnommenen Signalströme Va können wahlweise
der einen Seite einer Signalunterscheidungsvorrichtung SD zugeführt werden, während
die Bezugsströme Tb wahlweise der andern Seite der Vorrichtung SD zugeführt werden
können. An Stelle der gezeigten Stromquellen können für die Abgabe dieser Ströme
auch zwei getrennte Sätze li von Stromquellen vorhanden sein, von denen dereine
die Signalströme und der andere die Bezugsströme liefern würde.
-
Ein zweckmäßiges Mittel zur Schaffung einer Anzahl von Stromquellen
mit verschiedenen Charakteristiken besteht darin, daß man einen Wechselstrom einem
Transformator zuführt, der mit verschiedenen Anzapfungen versehen ist, denen verschiedene
Spannungen entnommen werden können. Auf diese Weise werden Ströme erhalten, die
verschiedene Amplituden, sonst aber gleiche elektrische Eigenschaften, wie Frequenz
und Phasenwinkel, besitzen. Ein anderer Weg besteht in der Schaffung von Mitteln,
durch welche erreicht wird, daß sich jede Stromquelle von der andern nur durch den
Phasenwinkel unterscheidet. Man könnte aber auch verschiedene Frequenzen oder auch
Kombinationen von mehreren Frequenzen wählen. Schließlich könnten zwecks Schaffung
einer sehr großen Anzahl von Stromquellen mit verschiedenen Eigenschaften Kombinationen
der oben gezeigten vier Möglichkeiten angewendet werden.
-
Die Signalunterscheidungsvorrichtung SD dient zum Vergleichen der
empfangenen zwei Ströme Va und hb und zur Übertragung des Vergleichsergebnisses
nach der auf Signale ansprechenden Vorrichtung SR. Die Anordnung ist derart, daß
nur dann, wenn der Strom VQ elektrische Charakteristiken, .die eine bestimmte Beziehung
zu jenen .des Bezugsstromes Vb besitzen, aufweist, die Signalunterscheidungsvorrichtung
.die für das Arbeiten der auf Signale ansprechenden Vorrichtung erforderlichen Zustände
schafft. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die betreffenden Ströme
genau gleiche elektrische Charakteristiken besitzen.
-
Andere Möglichkeiten bestehen .darin, daß die Phasenwinkel um einen
zum voraus -bestimmten Wert voneinander verschieden sind, beispielsweise um i8o°,
oder daß die Amplituden eine bestimmte Beziehung zueinander aufweisen usw.
-
Die Signalunterscheidungsvorrichtung, welche nachstehend als Diskriminator
bezeichnet werden soll, stellt, wie die nachstehende Beschreibung zeigt, die Ankunft
einer bestimmten Art Signalstrom fest, welcher im Vergleich zu einem zum voraus
bestimmten Bezugsstrom bestimmte elektrische Eigenschaften besitzt.
-
Die Einrichtung nach Fig.2 zeigt, auf welche Weise die Einrichtung
nach Fig. i verwirklicht werden kann. In der Einrichtung nach Fig. 2 sind zwölf
Stromquellen S1 biss S12 vorhanden, denen Wechselströme von gleicher Amplitude und
Frequenz, jedoch von verschiedener Phase entnommen werden können. Diese Stromquellen
können sowohl .durch einen der Signalstromsendekontakte sci bis sc" nach dem Transformator
T1 als auch durch einen .der Bezugsstromanschaltkontakte rci bis yc12 nach dem Transformator
T2 durchgeschaltet werden. Die Transformatoren T1, T2 und die Widerstände R1 und
R2 bilden zusammen den Diskriminator SD.
-
Der Transformator T1 besteht aus einem abgeglichenen Ausgleichsübertrager
und der in der Sekundärwicklung des Transformators T2 induzierte Bezugsstrom, Tlb
durchfließt die beiden Wick- i langen W2 und Ws des Transformators T1 und die beiden
Widerstände R1 und R2 in entgegengesetzten Richtungen, d. h. so, daß in der Wicklung
W1 des Transformators T1 keine Spannung induziert wird. Der über den Widerstand
R1 fließende Strom liefert i eine Wechselspannung am Gitter der Röhre L1,
welche
diese Spannung verstärkt an den Ausgangstransformator T3 abgibt. Diese Spannung
wird hierauf im Brückengleichrichter R, gleichgerichtet. Durch die zum Widerstand
R4 in Reihe geschaltete Drosselspule S wird der pulsierende Gleichstrom so stark
geglättet, daß an den Klemmen des Widerstandes R4 eine Gleichspannung mit nur sehr
geringer Welligkeit auftritt.
-
Diese Spannung ist derjenigen der Gleichstromquelle V, entgegengesetzt,
so daß die resultierend.,-Spannung an der Elektrode ei der eine ungeheizte Kathode
e2 aufweisenden Entladungsröhre L2 niedriger als die Spannung V, ist; die Röhre
L2 arbeitet unter diesen Umständen nicht.
-
Der Signalstrom V" fließt über die Wicklung W1 des Transformators
T1 und induziert in den Wicklungen W2 und- W3 Spannungen. Da auch die Übersetzungsverhältnisse
der Transformatoren T1 und T2 derart gewählt sind, daß, wenn der Signalstrom VQ
und der Bezugsstrom V6 der gleichen Quelle S" entnommen werden, die beiden der Wicklung
W2 angelegten Spannungen genau gleich groß, jedoch entgegengesetzt sind, fließt
in diesem Falle kein Strom über den Widerstand R1, und dem Gitter der Röhre L1 wird
keine Spannung angelegt.
-
Daher erhält auch der Widerstand R4 keinen Strom aus dem Brückengleichrichter
R, so daß .die ganze Spannung der Quelle V, an der Elektrode ei der Röhre L, vorhanden
ist. Die Röhre L2 ist von an sich bekannter Art und benötigt zur Ionisieru.ng der
zwischen den beiden Elektroden ei und e2 vorhandenen Steuerstrecke CG eine bestimmte
Überschlagspannung V" und zur Ionisierung der zwischen der Elektrode e3 und einer
der Elektroden ei und e2 liegenden Hauptstrecke. MG eine wesentlich höhere Überschlagspannung
V, Sobald einmal die Steuerstrecke ionisiert ist, genügt jedoch eine Spannung VZ,
die bedeutend niedriger sein kann als Vy, zur Herstellung eines Stromdurchganges
in der Hauptstrecke MG.
-
;Die Fig. 3 a zeigt die Anordnung der Elektroden dieser Röhre in perspektivischer
Darstellung, während die Fig. 3 b eine schematische Darstellung dieser Röhre zeigt.
Die Steuerelektrode ei und. die Kathode e2 sind gleich. ausgebildet und können vertauscht
werden.
-
Indem nun betrachteten. Falle ist die Spannung h, ein wenig höher
als die Spannung Vx, und die Spannung Vd besitzt einen solchen Wert, daß die Bedingung
für die Spannung VZ erfüllt .ist. Die Spannung zwischen ei und e2 besitzt, wenn
sie infolge des im Widerstand R4 fließenden -gleichgerichteten Stromes um -den Wert
der an den Klemmen dieses Widerstandes auftretenden Spannung herabgesetzt ist, einen
geringeren Wert als die Spannung V..
-
Dementsprechend kann, falls der Diskriminator dem Gitter der Röhre
L1 keine Spannung anlegt, die Spannung die Röhre L2 ionisieren, so daß ein Strom
über die zwischen der Kathode e2 und der Anode e3 liegende Strecke fließt und das
Relais R,. anspricht. Es ist ersichtlich, daß die Arbeitsweise des Diskriminators
und' insbesondere des ihm angehörenden Ausgleichsübertragers derart ist, daß die
Ströme VQ und V6 voneinander abgezogen werden, so daß, wenn sie von genau
gleicher Frequenz sind und im Widerstand R, Ströme von gleicher Amplitude, und Phase
bewirken, der resultierende Strom gleich Null ist, bei welchem Zustand die auf Signale
ansprechende Vorrichtung zum Arbeiten gebracht wird.
-
Diese Arbeitsweise besitzt den Vorteil, daß sich eine Verstärkung,
beispielsweise mittels der Röhre L1, vorteilhaft durchführen läßt, so daß die für
die Signalisierung benutzte Wechselspannung auf ein Minimum herabgesetzt werden
kann und die Betriebsverhältnisse verbessert werden.
-
Werden n Wechselstromquellen mit n verschiedenen Phasen verwendet,
dann sollte die Signalempfangsvorrichtung arbeiten, sobald die kombinierte Spannung
des Signa.lstroines und -des Bezugsstromes gleich Null ist, während sie nicht arbeiten
sollte, falls die Amplitude dieser Spannung gleich
und darüber ist, worin V die Amplitude der Wechselspannung an den Klemmen des Widerstandes
R1 der Anordnung nach Fig. 2 in dem Augenblick ist, wo nur der Bezugsstrom angeschaltet
ist.
-
Theoretisch kann bei der betrachteten Arbeitsweise die Spannung an
den Klemmen des Widerstandes R1 auf jeden Wert verstärkt werden. Praktisch ist diese
Verstärkung durch den Grad der Genauigkeit begrenzt, der bis zu der Phasen- und
Amplitudengleichheit zwischen dem Signalstrom und dem Bezugsstrom erzielt werden
kann, und durch denGrad derGenauigkeit, mit der dlieTransformatoren gewickelt werden
können.
-
Diese beiden Faktoren bestimmen die Anzahl der Phasen und die zulässige
Verstärkung.
-
Bei einer r2phasigen Anordnung, wie sie bei Fig. q. vorliegt, ist
die Amplitude der kleinsten theoretischen Spannung an den Klemmen des Widerstandes
Ri, bei welcher der Empfänger nicht arbeiten sollte, gleich 2 Tl sin r5° - 0,52
Tl. Es sei angenommen, daß das Gleichgewicht zwischen dem Signalstrom und dem Bezugsstrom
mit einer Genauigkeit von ± o,5 % erreicht werden könne. Dann ist die resultierende
Spannung, mit welcher der Signalempfänger noch arbeiten muß, anstatt gleich o,o5
Tl, d. h. etwa gleich einem Zehntel des kleinsten Wertes von 0,52
Tl für Nichtarbeiten.
-
Dies stellt jedoch nicht den einzigen Weg -dar, nach welchem ein solcher
Diskriminator zum Arbeiten gebracht werden kann. Die Anordnung kann nämlich auch
so getroffen werden, daß sich die Ströme V" und- Tlb addieren und daß die auf die
Signale ansprechende Vorrichtung nur dann
arbeitet, wenn der resultierende
Strom einen. gewissen Höchstwert erreicht, der annähernd. gleich 2 VQ (oder
2 Vg) ist.
-
Es lassen sich für diese mit maximaler Spannung arbeitende Betriebsweise
eine Anzahl von: verschiedenen Anordnungen durchführen.
-
Durch das Addieren ,der Spannungen der Signal-und Bezugsströme wird
eine resultierende Spannung erhalten, die gleich
ist, worin 9p der Phasenunterschied, zwischen den beiden Spannungen und V wiederum
der Amplitudenwert der Spannung an den Klemmen des Widerstandes R2 ist, vorausgesetzt,
daß nur der Bezugsstrom angeschaltet ist.
-
Der Signalempfänger muB dann arbeiten, sobald ,die kombinierte Spannung
des Signalstromes und des Bezugsstromes glesich 2 Tl (cp = o) ist, und sie
sollte nicht arbeiten, falls der Signalstrom einen Phasenwinkel besitzt, der von
demjenigen des Bezugsstromes verschieden, jedoch am nächsten ist.
-
Ist n die Anzahl der benutzten Phasen, dann ist -die Amplitude der
maximalen resultierenden Spannung, bei welcher der Signalempfänger nicht arbeiten
sollte, gleich
Die besten Betriebsverhältnisse werden erzielt, wenn das Verhältnis der maximalen
Amplitude, bei welcher der Signalempfänger nicht mehr arbeiten soll, zu 2
Ir verglichen mit i klein ist.
-
Beim Beispiel einer i2phasigen Anordnung ist der Wert dieses Verhältnisses
gleich
woraus ersichtlich ist, daß eine solche Arbeitsweise für eine i2phasige Anordnung
nicht die geeigneten Verhältnisse bringt.
-
Die Betriebsverhältnisse lassen sich aber beträchtlich verbessern,
und zwar durch Verwendung einer nichtsymmetrischen Wellenform, beispielsweise durch
Überlagerung der zweiten Harmonischen mit richtigem Phasenunterschied.
-
Wird eine Grundwelle mit der Amplitude A und deren zweite Harmonische
mit der Amplitude
A verwendet, dann können die in den. Fig. 5 a und 5 b gezeigten Wellenformen erhalten
werden. Bei einer Anordnung zur Übermittlung von io verschiedenen Signalen können
fünf Spannungen die folgende Form besitzen:
worin K eine der Ziffern i bis 5 darstellt, und die andern fünf Spannungen können
die folgende Form besitzen:
Das oben angeführte Verhältnis fällt auf den Wert o,64 und ermöglicht die praktische
Verwendung dieser Arbeitsweise.
-
Eine andere Lösung, um das angeführte Verhältnis klein gegen i zu
machen, besteht in der Benutzung von Wellenformen, wie sie die Fig. 6 a zeigt und-
die durch Gleichrichtung von Wechselspannungen erzielt werden.
-
Anderseits könnten auch die Wellenformen nach Fig.6b verwendet wenden
oder dann Kombinationen der beiden in den Fig.6a und 6b gezeigten Wellenformen.
-
Eine andere Möglichkeit besteht darin, für die verschiedenen Signale
im gleichen Takt, jedoch zu verschiedenen Zeiten unterbrochene Gleichspannungen
zu verwenden. Die Fig. 7 a und 7 b zeigen zwei verschiedene Arten solcher unterbrochener
Gleichspannungen.
-
Die Fig. 8 und 9 zeigen zwei Anordnungen, bei denen sich der Signalstrom
und der Bezugsstrom addieren und das Arbeiten der Entladungsröhre bewirken.
-
Die Anordnung nach Fig. 8- unterscheidet sich von derjenigen nach
Fig. 2 nur dadurch, daß das Gitter der Röhre L1 am Widerstand R2 statt am Widerstand-
R1 angeschlossen ist, und. weiter darin, daß die Anschlüsse des Brückengleichrichters
Re vertauscht sind, so daß erstens eine maximale Spannung am Gitter der Röhre Li
und folglich im Widerstand R4 ein maximaler Strom erzielt wird, falls der Signalstrom
die gleiche Frequenz und Phase besitzt wie der Bezugsstrom, und zweitens die Spannung
an den Klemmen des Widerstandes R4 nun im gleichen Sinne wirkt wie die Spannung
V, Die Spannung V, liegt nun unter der Spannung Vx an der Steuerstrecke CG der Entladungsröhre
L2, doch wird, sobald diese Spannung zu der infolge des gleiche Frequenz und, Phase
wie .der Bezugsstrom aufweisenden Signalstromes vorhandenen maximalen Spannung von
zum voraus bestimmtem Wert an den Klemmen des Widerstandes R4 hinzukommt, die kombinierte
Spannung größer als die Spannung h", und die Röhre L2 wird ionisiert.
-
Die Anordnung nach Fig. 8 wird nur dann benutzt, falls die Anzahl
der Signal- und Bezugsströme so klein ist, daß eine symmetrische Wellenform verwendet
werden kann.
-
Die Anordnung nach Fig. 9 wird bei Signalströmen mit unsymmetrischer
Wellenform, wie dies die Fig. 5, 6 und 7 zeigen, verwendet, und unterscheidet sich
von der Anordnung nach Fig: 8 darin, daß die Wechselströme aus dem Ausgangstransformator
T, nicht gleichgerichtet, sondern mittels zwei getrennter, direkt inReihe mit der
Spannungsquelle V, liegender Wicklungen nach den Steuerelektroden
ei
von zwei ungeheizte Kathoden e2 aufweisenden Entladungsröhren L2 und L3 geführt
werden. Die Spannung V, ist für die Ionisierung der Röhren L2 und L3 zu klein, hingegen
ist die aus dem Transformer T3 erhaltene Spannung ein Maximum, falls der richtige
Signalstrom erhalten wird, und diese Spannung bewirkt zusammen mit der Spannung
V, die Ionisation der Röhre L2 oder L3, je nachdem die positive oder negative Halbwelle
die maximale Spannung besitzen. Die Röhren L2 und L3 können ein gemeinsames Signalrelais
Rr steuern.
-
In den Fig. io, iz und- 12 sind drei Anwendungsbeispiele der in den
Fig. 2, 8 und 9 gezeigten Signalübermittlungseinrichtungen dargestellt. Es sind
jedoch noch andere Beispiele möglich.
-
Die Fig. io zeigt eine Anordnung, wie sie zur Feststellung von anrufenden
Teilnehmern oder zur Fernablesung von Instrumenten u. dgl. verwendet wenden kann.
-
Bei dieser Anordnung sind eine Anzahl Kontakte a1 bis a12 vorhanden,
über die Signalströme Va nach einer Steuereinrichtung CE geleitet werden und von
denen jeder in geschlossenem Zustand ein Signal übermittelt, beispielsweise das
Aufleuchten einer der Lampen L1 bis L12 in der Steuereinrichtung CE bewirkt. Zur
Übermittlung all dieser Signale von den Signalkontakten SC nach der Steuereinrichtung
wird' lediglich ein. einziger Draht benötigt.
-
Jeder Signalkontakt ist mit einer besonderen Wechselstromquelle verbunden,
die einen bestimmten Wechselstrom liefert.
-
Beim vorliegenden Beispiel ist angenommen worden, daß zwölf Wechselstromquellen
vorhanden seien, deren Wechselströme wohl gleiche Amplitude und Frequenz, jedoch
verschiedene Phasen besitzen, die um je 30° voneinander verschieden sind.
-
Die Steuereinrichtung besitzt zwölf Signal-Diskriminatoren SD- bis
SD12 und auf Signale ansprechende Vorrichtungen SR, bis SR12, von denen jede eine
der Lampen L1 bis L12 steuert.
-
Für jeden Diskriminator wird zur Lieferung des Bezugsstromes eine
der zwölf Signalstromquellen benutzt, und dementsprechend arbeitet jede der beigeordneten,
auf Signale ansprechende Vorrichtungen nur dann, wenn ein Signalstrom Va empfangen
wird, welcher -die gleichen Charakteristiken besitzt -wie der betreffende Bezugsstrom
Vb, der an den entsprechenden Di'skriminator angeschaltet ist.
-
Es ist ersichtlich, daß, wenn der Signalkontakt a1 geschlossen ist,
die Lampe L1 brennt, da die .beiden Ströme V" und Vb gleiche Phase haben, so daß
die Vorrichtung SR, anspricht und die Lampe L1 einschaltet. In gleicher Weise wird
die Lampe L2 zum Brennen gebracht, sobald der Kontakt a2 geschlossen wird.
-
Aus dem Vorangehenden ,ist ersichtlich, d-aß die Steuereinrichtung
wahlweise betätigt werden 'kann, und zwar mittels Signale, die über einen einzigen
Signalübertragungsweg übermittelt werden und von Signalströmen VQ abhängig sind,
die in einem von einerAnzahl von Signalempfängern empfangen werden, die gleichzeitig
an den gemeinsamen übertragungsleiter angeschlossen sind und verschiedene Bezugsströme
Vb besitzen.
-
Die Fig. ii zeigt in vereinfachter Form einen Teil einer automatischen
Schalteinrichtung, wie sie beispielsweise zur Herstellung von Verbindungen in Fernmeldeanlagen
verwendet wird.
-
Der linke Teil dieser Figur zeigt einen Teil einer Register- und Steuereinrichtung
RG, in weicher ein Schrittschalter S11-1 mit zwei Schaltarmen vorhanden ist, die
je elf Bankkontakte zu bestreichen haben. Dieser Schalter ist ein Ziffernempfangsschalter,
der beispielsweise zur Speicherung der mittels einer Teilnehmernummernscheibe SUB
für eine Ziffer übermittelten Impulse dient. Diese Register- und Steuereinrichtung
besitzt einen Diskriminator SD und eine auf Signale ansprechende Vorrichtung SR
und kann über Kontakte und Schaltarme weiterer Schalter, beispielsweise des Suchers
CF und den Gruppenwählern i GS und 2 GS, angeschlossen -werden. In. vorliegendem
Beispiel sind die Gruppenwähler Schalter, deren Wähllibewegungen aus einfachen Drehbewegungen
bestehen.
-
Bei derartigen Schaltern ist das Kontaktfeld in eine Anzahl von Kontaktgruppen
unterteilt, gewöhnlich zehn, wobei die verschiedenen Kontakte einer jeden Gruppe,
das heißt eines jeden Niveaus, gleichwertig sind und je nach einem gleichwertigen
Ausgang führen, beispielsweise nach einer weiteren Stufe von dritten Gruppenwählern
3 GS oder einer Gruppe von Verbindungsleitungen. Die Figur zeigt in vereinfachter
Form, in welcher Weise vier der Kontakte mit vier Wählern von weiteren Schaltstufen
verbunden sind, d. h. die beiden ersten mit zwei Wählern 3 GS, die dem Niveau i
entsprechen, und die beiden andern mit '2-vei Wählern 3 GS entsprechend dem Niveau
2 der Gruppenwähler 3 GS. Weiter zeigt die Figur in noch mehr vereinfachter Form
vier weitere Kontakte für zwei weitere Niveaus 3 und q..@ Die Kontakte eines Niveaus
unterscheiden sich von den andern Niveaus durch das Vorhandensein einer bestimmte
Eigenschaften aufweisenden Wechselspannung am Bankkontakt c. Im gezeigten Beispiel
zeichnet sich das Niveau r durch das Vorhandensein einer Wechselspannung mit der
Phase o° aus, das Niveau 2 durch einen Wechselstrom mit den gleichen Eigenschaften,
jedoch der Phase 30° USW.
-
Die Wechselstromquellen sind über in den Wählerstromkreisen vorhandene
Kontakte mit den c-Kontakten derart verbunden, daß die Verbindung nach der Wechselstromquelle
unterbrochen ist, falls der betreffende Wählerstromkreis durch eine Verbindung belegt
ist. Es soll nun erläutert werden, wie durch diese Anordnung der Gruppenwähler zum
Wählen eines freien Ausganges in einem der vom Teilnehmer nach der Register- und
Steuereinrichtung gesendeten Ziffer entsprechenden Niveau veranlaßt wird, wobei
diese Wahl unter der
direkten SteueTüng der Register-' und Steuereinrichtung
erfolgt.
-
Wenn der Teilnehmer eine Ziffer nach der Register- und° Steuereinrichtung
übermittelt, für die der entsprechende Wahlvorgang im dargestellten Gruppenwähler
2 GS zu erfolgen hat, führt der Registerschalter RS eine der gewählten Ziffer entsprechende
Anzahl Schritte aus. -Es sei angenommen, daß die Ziffer 2 gewählt worden sei. In
diesem Falle dreht der Schaltmagnet SM die Schaltarme des Registerschalters RS in
-die Stellung. 2 und verbindet über den Schaltarm a die einen um 30° phasenverschobenen
Strom liefernde Stromquelle mnit dem Diskriminator SD, so daß dieser einen Bezugsstrom
Vb erhält. Nachdem der Schalter RS einen Schritt ausgeführt hat, ist der folgende
Stromkreis geschlossen: Erde, Schaltar-mb des Schalters RS, Ruhekontakt der auf
Signale ansprechenden Vorrichtung SR, Schaltarme der Schalter CF und i GS, Schaltmagnet
PF des Gruppenwählers :2 GS, dessen Schaltarme zu drehen beginnen. Beim Bestreichen
der freien Ausgänge .des Niveaus i angehörenden c-Kontakte schaltet der Schaltarm
c des Gruppenwählers zuerst einen Wechselstrom mit der Phase o° über -die Schaltarme
der Schalter i GS und CF nach dem Diskrimitator SD durch. Es muß beachtet werden,
daß die verschiedenen. Kontakte in der Kontaktbandreihe des Gruppenwählers so angeordnet
sind, daß im Zeitpunkt, in dem der erste dem Niveau i entsprechende Kontakt erreicht
wird, der Schrittschalter RS die Stellung N oder i verlassen hat, .in der ein Wechselstrom
mit der Phase o° als Bezugsstrom Vb nach dem Diskrimitator SD durchgeschaltet ist,
und daß demzufolge die Anschaltung des Wechselstromes mit der Phase o° aus dem Gruppenwähler
die auf die Signale ansprechende Vorrichtung SR nicht zum Arbeiten bringt. Sobald
jedoch ein freier `Äusgang des Niveaus 2 erreicht wird, so wird ein Wechselstrom
mit der Phase 30° über den Schaltarm c des Gruppenwählers durchgeschaltet, und da
in diesem Falle der Signalstrom VQ gleich ist wie der Bezugsstrom Tb, so spricht
die Vorrichtung SR an und unterbricht den Stromkreis des Schaltmagneten PF, so daß
die Schaltarme des Gruppenwählers 2 GS auf dem freien Ausgang .des so bestimmten
zweiten Niveaus angehalten werden.
-
Wäre die Ziffer 3 durch den Teilnehmer nach dem Register übermittelt
worden, so hätte der Schalter RS drei Schritte ausgeführt. In diesem Falle würde
der Schalter RS die Stellung 2 verlassen, bevor der Gruppenwähler 2 GS auf dem ersten
Ausgang des Niveaus 2 anlangt, so daß auf diese Weise, da der Gruppenwähler dem
Schritt= schalten nachhinkt, verhindert wird, daß der Gruppenwähler auf einem falschen
Ausgang anh alt.
-
Aus der obigen Beschreibung der Anordnung nach Fig. i i geht hervor,
wie die Steuereinrichtung anspricht, sobald der Signalstrom VQ durch. das Arbeiten
einer nicht zur Steuereinrichtung gehörenden, jedoch unter der Kontrolle dieser
Einrichtung stehenden 'Vorrichtung mit einem zum voraus bestimmten Bezugsstrom Vb
zur Übereinstimmung gebracht wird.
-
Die Fig. i2a zeigt einen Teil dieses Verbindungsschaltbildes und,
,die Fig. i2b in vereinfachter Darstellung einen Teil einer Anordnung zum Feststellen
eines anrufenden Teilnehmers in einer automatischen Schalteinrichtung einer Fernineldeanlage.
-
In beiden Figuren ist i LF ein erster Anrufsucher und 2 LF ein zweiter
Anrufsucher; diese Sucher verbinden eine rufende Leitung mit einem automatischen
Sahnurstromkreis CL. Diese Anrufsucher sind Schalter an sich bekannter Art, beispielsweise
Maschinendrehwähler oder Hebdrehwähler.
-
Wenn die Nummer der Leitung eines rufenden Teilnehmers festgestellt
werden soll, wird vom Schnurstromkreis ein Signal gesendet, um vorübergehend eine
Feststellungssteuereinrichtung ICC an die Verbindung anzuschalten. Im gezeigten
Beispiel schaltet sich diese Steuereinrichtung mittels des Suchers ICF an den von
der Verbindung belegten ersten Anrufsucher an. Es soll angenommen werden, daß, da
an jede Gruppe von ersten Anrufsuchern hundert oder weniger Leitungen mit aufeinanderfolgenden
Nummern angeschlossen sind, die Kenntnis der Anrufsuchergruppe, über die der Anruf
führt, genügt, um beispielsweise die Hunderter- oder Tausenderziffer der Nummer
des rufenden Teilnehmers feststellen zu können, während die Stellung der Schaltarme
des ersten Anrufsuchers die Feststellung der Zehner- und Einerziffer der Nummer
des rufenden Teilnehmers ermöglicht. Die Fig. 'i 2 b zeigt, auf welche Weise die
Anordnungen nach Fig. 2, 8 oder g zur Feststellung der Schaltarmstellungen angewendet
werden können.
-
Wenn die Feststellung vorgenommen werden soll, wird eine Anrufspannung
für die Belegung einer Feststellungssteuereinrichtung ICC über den Schaltarm
d des Anrufsuchers 2 LF an jene Kontakte e der Sucher ICF angelegt,
die dem ersten Anrufsucher i LF entsprechen, über den d-ie Teilnehmerverbindung
hergestellt worden ist. Die SuoherICF werden -durch einen nicht gezeigten Anlaufstromkreis
in Tätigkeit versetzt, und einer dieser Sucher findet als erster den betreffenden
ersten Anrufsucher, wobei das Prüfrelais Tr anspricht und den Feststellungsvorgang
einleitet, von dem nachstehend nur die zum Verständnis wesentlichen Einzelvorgänge
beschrieben werden sollen.
-
In der Feststellurngasteuereinrichtung ICC wird ein Ziffernschalter
DS für jede der festzustellenden Ziffern der Nummer eines anrufenden Teilnehmers
um einen Schritt weitergeschaltet. Beim ersten Schritt wird daher der Signalstrom
ha nach dem Diskrimitator SD durchgeschaltet.
-
Dieser Strom wird über den. Schaltarm d des Suchers ICF geliefert
und kommt aus einer Wechselstromquelle, die einen ganz bestimmten Strom erzeugt,
der die Tausenderziffer der betreffenden Anrufsuchergruppe kennzeichnet. Um diese
Ziffer festzustellen, wird der Schalter ES in
Tätigkeit versetzt,
wobei der Schrittschaltmagnet dieses Schalters im folgenden Stromkreis arbeitet:
Erde, ein Ruhekontakt der Vorrichtung SR, Selbstunterbrecherkontakte, Wicklung des
Schaltmagneten, Batterie. Der Schaltarm a des Schalters ES verbindet der Reiche
nach die verschiedenen Wechselstromquellen mit der Vorrichtung SD und liefert
dieser die verschiedenen Bezugsströme. Wenn der Bezugsstrom Vb mit dem die Tausenderziffer
anzeigenden Signalstrom Va übereinstimmt, spricht die Vorrichtung SR an, wodurch
der Schalter ES stillgesetzt wird, und über den Schaltarm b dieses Schalters wird
ein dieser Tausenderziffer entsprechender Kontakt geerdet, der mit einem Registermechanismus
verbunden ist.
-
Hierauf wird der Schalter DS um einen Schritt weitergeschaltet, und
es findet wiederum derselbe Vorgang statt, um die Hunderterziffer mittels eines
dieser Ziffer zugeordneten und über den Kontakt c des Schalters ICF gelieferten
Wechselstromes festzustellen.
-
Danach werden der Reihe nach die Zehner- und Einerziffern über die
Schaltarme b und a des Schalters ICF und idiie Schaltarme d und e des Anrufsuchers
i LF festgestellt. Zu diesem Zweck sind die Kontakte der Bankreihe d in Gruppen.
zu je zehn mit zehn verschiedenen Wechselstromquellen verbunden, die die Zehnerziffer
der entsprechenden Stellungen kennzeichnen, und. in der Bankreihe e sind alle Kontakte
mit gleichen Einerziffern miteinander verdrahtet und mit zugeordneten Wechselstromquellen
verbunden.
-
Natürlich können für sämtliche vier oder mehr festzustellenden Ziffern
dieselben Wechselstromquellen verwendet werden, da die Feststellung der Ziffern
nicht gleichzeitig, sondern der Reihe nach erfolgt.
-
Aus dem Vorangehenden geht hervor, daß die Steuereinrichtung der Fig.
i2a und i2b anspricht, sobald der Bezugsstrom Vb durch eine der Steuereinrichtung
beigeordnete und von. dieser gesteuerte Vorrichtung einem zum voraus bestimmten
Signalstrom V" angepaßt worden ist.