DE894382C

DE894382C - Verfahren und Einrichtung zur ununterbrochenen Vergaerung von zuckerarmen Gaerfluessigkeiten auf Alkohol

Info

Publication number: DE894382C
Application number: DEM3013D
Authority: DE
Inventors: Otto Von Dr Keussler
Original assignee: E Merck AG
Current assignee: Merck KGaA
Priority date: 1940-03-22
Filing date: 1940-12-21
Publication date: 1953-10-26
Also published as: DE744682C

Description

In dem Patent 744682 ist-ein ununterbrochen arbeitendes Verfahren beschrieben, -mit welchem zuckerarme Flüssigkeiten unter Verwendung großer Hefemengen und unter Rückführen der aus der vergorenen Maische durch Ausschleudern atgeschied°-nen Hefemilch in den ersten Gärbottich vergoren werden. Das wesentliche dieses Verfahrens besteht darin, daß die Hefemilch der schon in Gärung befindlichen Maische zugesetzt, die Hefe in den Gärbottichen frei beweglich, vorzugsweise durch Rohrbogenumwälzpumpen in Suspension gehalten und die vergorene Maische mit der darin suspendierten Hefe in einem Nachgärbottich gespeichert wird, in welchem sich gegebenenfalls Änderungen der w-und abgeführten Flüssigkeitsmengen ausgleichen und von dem aus sie dem Separator mit kurzen Unterbrechungen zu dessen Reinigung zugeführt wird. Ferner kann bei diesem Verfahren die zu vergärende Maische vor dem Eintritt in das Gärsystem durch Klärzentrifugen oder Filter gereinigt werden. Die Bottiche werden vorzugsweise unter einer Kohlensäureatmosphäre gehalten.
Bei diesem Verfahren werden Hefekonzentrationen erreicht, die jedenfalls io- kg Hefe je iooo 1 Gärflüssigkeit übersteigen und zunehmen bis zur Hefesättigung, die je nach der Beschaffenheit -der Ablaugen bei i io X ios bis 500 X ios und mehr Zellen pro Kubikzentimeter liegt. Dieses Verfahren hat sich besonders bei schwerer vergärbaren zuckerarmen Flüssigkeit gut bewährt. Immerhin erfordert die Anwendung von Schleudern nicht uribeachtliche Aufwendungen an Anlage- und Betriebskosten, die wirtschaftlich dann nicht zu vertreten sind, wenn zuckerarme Flüssigkeiten vergoren werden, die bei geringerer Hefekonzentration praktisch ausreichend auf Alkohol vergoren werden können.
Die Erfindung betrifft eine Ausgestaltung des Verfahrens nach dem Patent 744682. Sie gestattet, sehr zuckerarme Flüssigkeiten besonders wirtschaftlich zu vergären. Zu diesem Zweck wird an Stelle der im Verfahren des Hauptpatents benutzten Zentrifuge ein Hefeabsitzgefäß. (Hefeabscheider) eingebaut. Sonst bleiben Anordnung der benutzten Apparate und Durchführung des Verfahrens dieselben. Der Hefeabscheider hat vor dem beim Hauptpatent benutzten Separator den Hauptvorteil wesentlich herabgesetzter Anlage- und- Betriebskosten.
Das neue Verfahren besteht also darin, bei zuckerarmen Gärflüssigkeiten die Hefe aus der vergorenen Flüssigkeit in einem in die Leitung 8 eingebauten Hefeabscheider, bestehend aus einem zweckmäßig mit konischem Boden versehenen, von Einbauten freien Gefäß 14, ununterbrochen abzutrennen, um sie dann wie bisher dem in Gärung befindlichen Bottich .i zuzuführen. Die Abscheidung der Hefe erfolgt hierbei nicht so. vollständig wie durch Ausschleudern. Beim Ausschleudern werden gegen 95 % der in der vergorenen Flüssigkeit vorhandenen Hefe als Hefemilch, die etwa B. bis io% der vergorenen Flüssigkeitsmenge ausmacht, wiedergewonnen. Aus dem Abscheider können dagegen 50% der Hefe mit 15 bis 2o0/9 der vergorenen Flüssigkeit abgezogen werden. Daher ist auch die Hefekonzentration in den Gärbottichen 1, 3 und 5 geringer als bei einem Wiedergewinnen der Hefe durch Ausschleudern. Sie beträgt beim Arbeiten nach der Erfindung etwa 40- bis 8o X Ios Zellen pro Kubikzentimeter.
Die vergorene Ablauge soll möglichst wirbelfrei in den Abscheider eintreten. Der Eintrittsstutzen i5 ist daher gegen den Abscheider zu konisch erweitert. Ein einfaches Prallblech lenkt die eintretende Flüssigkeit nach unten und verhindert, daß sie direkt der Leitung i i zufließt. Die im konischen Teil sich sammelnde Hefe wird oberhalb der tiefsten Stelle über ein Regelventil 17 seitlich abgezogen. Das Ablaßventil18 an der tiefsten Stelle dient zum Entfernen von mechanischen Verunreinigungen (Kalkteilchen, Ligninreste u. d'gl.), die zweckmäßig dem Neutralisations- bzw. Klärbottich für unvergorene Gärflüssigkeit zugeführt werden.
Es hat sich gezeigt, daß ein besonders sicheres, und einfaches Arbeiten möglich ist, wenn. der Abscheider unter einem Flüssigkeitsüberdruck von z. B. etwa 0,5 bis 2 atü gehalten wird.
. Die Maßnahme, bei Gärungsvorgängen einen Teil der Hefe durch Absitzenlassen zu gewinnen und sie dann für neue Gäransätze wieder zu verwenden, ist bekannt. Diese bekannte Maßnahme soll nach der beschriebenen Erfindung innerhalb des speziellen Verfahrens des Hauptpatents mit ausgenutzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur ununterbrochenen Vergärung von zuckerarmen Gärflüssigkeiten, wie Sulfitablaugen und Holzzuckerwürzen, auf Alkohol nach Patent 744682, dadurch gekennzeichnet, daß die Hefe aus der vergorenen Maische in einem von Einbauten freien Abscheider abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Hefemilch nach möglichst wirbelfreiem Eintritt der vergorenen Flüssigkeit in den Abscheider oberhalb der tiefsten Stelle ,des Abscheiders abgezogen und dem Gärbottich (i) wieder zugeführt wird, während an der tiefsten Stelle die mechanischen Verunreinigungen entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch.i und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abscheider unter einem Flüssigkeitsüberdruck gehalten wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis _3, gekennzeichnet durch einen über den Gärbottichen angeordneten, von Einbauten freien Hefeabscheider (14), bestehend aus einem mit konischem Boden versehenen Gefäß, mit konisch erweitertem Eintrittsstutzen (15) für . vergorene Flüssigkeit, einem Abzug (18) für Verunreinigungen an der tiefsten Stelle und einem Barüberliegenden Hefeabzug (17).