-
Selbststeuerung für Fertigungsmaschinen, insbesondere Werkzeugmaschinen
Bisher wurden vollautomatische Maschinen nur für die Massenfabrikation :hergestellt.
Die Steuerung der Maschinen wurde ,d-a@bei für einbestimmtes Arbeitsspiel ausgelegt.
Diese Automatenkönnen deshalb nur für einen bestimmten Zweck verwendet werden. Bei
.den elektrischen Steuerungen besteht die Möglichkeit, Wahlschalter zum Einstellen
verschiedener Arbeitsspiele vorzusehen. Die Wahl schalter lassen sich jedoch nur
mit einer beschränkten Anzahl von Stellungen praktisch ausführen, so daß die Verwendung
der Automaten auf eine begrenzte Anzahl von Arbeitsvorgängen ,beschränkt ist. ,Das
Einstellen .der Aribeitss-piele erfolgt hierbei grundsätzlich vor Beginn des Arbeitsvorganges.
-
Die Erfindung .bezweckt, eine Selbststeuerung für Fertigungsmaschinen
zu schaffen, die auf grundsätzlich andere Weise ermöglicht, das Arbeitsspiel der
Maschine beliebig zu verändern. Erfindungsgemäß werden die bei der Herstellung des
ersten Musterwerkstückes .durch Bedienung der Maschine von Hand gesteuerten Vorschubweglängen
und/oder Vorschubgeschwindigkeiten und! oder Bedienungsgriffe für die Einstellung
des Revolverkopfes durch Betätigung eines oder mehrerer Tabulabord-rucldknöpfe so
von der Selbststeuerung festgehalten, d.aß die Maschine die weiteren Werkstücke
mit den gleichen Vorschubweglängen, Geschwindigkeiten und Werkzeugen selbsttätig
bearbeitet. Bei der Erfindung wird also, ähnlich wie bei demTabulator einerSchreibmaschine,
dielSteuerung während des ersten Arbeitsvorganges eingestellt. Der Arbeiter stellt
zunächst ein Musterwerkstück her, wobei er die einzelnen Vorschub-
Bewegungen,
Werkzeuge und Vorschubgeschwindigkeiten von Hand steuert. Nach Beendigung einer
Teilarbeit wird der entsprechende Tabulatordruckknopf betätigt; wodurch die Steuerung
auf den gewünschten Wert eingestellt wird.
-
In Aden Zeichnungen ist in Fig. z und 2 ein Ausführungsbeispiei der
Erfindung in Anwendung auf .die Einstellung der Vorschubweglängen, in Fig. 3 in
Anwendung auf die Einstellung verschiedener Werkzeuge und in Fig. q. in Anwendung
auf die Einstellung verschiedener Vorschubgeschwindigkeiten für .die aufeinanderfolge@nden
Teilarbeiten ,dargestellt.
-
In Fig. z ist ein Bohrwerk dargestellt, das in ein Werkstück W drei
nebeneinanderliegende Löcher verschiedener Tiefe bohren soll. Mit BIYI ist der Bohrmotar;
mit VM der den Vertikalsupport VS auf und ab bewegende Vorschwbm-o-tor, mit
LM der Vorschubmotor für den Längssupport LS bezeichnet. in den Nuten eines
am Maschinenständer befestigten Führungsteiles F sind Anschläge AI 7A.
geführt,
die .durch den MitnehxnerstiftMS,- MS, je eines Magnets l171 1Y13 beim Abwärtsfahren
des Vertikalsupportes VS mitgenommen werden können und die mittels einer von einem
Motor AM bewegten Leiste L gemeinsam, mach oben bewegt werden können. Das
Zusammenarbeiten dieser Teile sei an Hand der Fig. 2 erläutert, in der diese mit
denselben Bezugszeichen versehenen Teile in Verbindung mit der gesamten Steuerung
dargestellt sind.
-
Die Mitnehmerstifte MS: ,-MS" an .den Magneten M:CM3 sind so ausgeführt,
daß sie bei nicht erregtem zugehörigem Magnet an dem zugehörigen Anschlag A.,-4
vorbeigehen, ohne ihn mitzunehmen, während sie bei Erregung ihres Magnets so weit
vorgeschoben werden, .daß sie auf den zugehörigen Anschlag stoßen und diesen bei
der Abwärtsbewegung des Vertikalsupportes mitnehmen. Jedem Magnet M1 M3 ist ein
Endschalter Ei E3 zugeordnet, deren .Kontakte beim Auftreffen auf den Nocken N1
N3 der Anschläge Al-A3 geschlossen werden. Die Anschläge A:CA3 sind mit je einem
Magnet M5 M7 versehen, bei dessen Erregung der betreffende Anschlag in der augenblicklichen
Lage festgeklemmt wird.
-
Mit SW, und, SW2 sind- zwei Schrittschaltwerke bezeichnet, die bei
Erregung ihres Schaltmagnets 1174 bzw. IWs um einen Schritt verstellt werden, wobei
eine beispielsweise als .Spiralfeder dargestellte Rückzugsfeder gespannt wird, durch
die das Schrittschaltwerkbei Erregung des Ausl'ösemagnets 1Y19 bzw. M16 in, dlie
Ausgangsstellung zurückgeführt wird.
-
Die Tabulatordruckknöpfe zum Festhalten einer von Hand gesteuerten
Einstellung sind mit TE, die zum Löschen mit TA bezeichnet, wobei TE1 und
TE2 bzw. TA1 und. TA2 verschiedene KontaIzte an dehnselben. Druckknopf bedeuten.
W ist ein Wahlschalter mit den @Stellungen I für Handbetrieb, 1I für Einrichten
und III für selbsttätigen Betrieb. SS ist ein zum Einschalten des Vertikalvorschu,bmotors
I'M im Hu!b- oder Senksinn dienender Schwenkschalter, der beim Loslassen s-.ines
Harndgriffes in die Nullstellung zurückspringt. - Dfie mittels des Schwenkschalters
einschaltbaren Hufb-und .Senkschütze H bzw. S halten -sich nach ihrer Einschaltung
über ihre Haltekontakte ha bzw. sa und den Ausschaltdrucklmopf D3 selbst. Der Bohrmotor
BM kann durch zwei -Drueklmäpfe D1 und Dz, über welche das Motorschütz T gesteuert
wird, ein-und ausgeschaltet werden.
-
Zu Beginn des Arbeitsvorganiges soll der Walzenschalter W in der Stellung
I für.Handbetrieb stehen. Mittels des Schwenkschalters SS kann nun der Vertikalsüppo@rt
VS auf und ab gefahren werden. Da die Klemmen 5 ,und 6 des Walzenschalters W in
der Stellung I nicht überbrückt sind, kann durch den Aribeitshilfskontektt sa, des
.Schützes S der Schaltmagnet M4 des. Schrittschaltwerkes SW, nicht betätigt werden.
Die Anschläge Al, A2 und A3 können, falls dies gewünscht wind, von Hand verstellt
werden und durch Betätigung des Tabulatordruckknopfes TE1 festgeklemmt werden. Die
Mitnehmerstifte MS,., MS2 und MS, sind nicht herausgezogen. Der Vertikalsupport
VS kann deshalb über die Anschläge hinweggefahren werden. Bei Betätigung des. Tabulatordruckknopfes
erhält der Schaltmagnet Ma .des @Schrittschaltwerkes SW@Spannung. Über die Segmente
des ,Schrittschaltwerkes werden dann die Magnete M5, 1176 und M7 'der Anschläge
Ai, A2 und A3 nacheinander eingeschaltet.
-
Die Verstellung der Anschläge von Hand ist deshalb. erwünscht, damit
man auch bei einer etwa auftretenden Störung der selbsttätigen .Steuerung mit der
Maschine arbeiten kann. Soll die Maschine für automatischen Betrieb eingerichtet
werden, so ist der Walzenschalter W in .die Stellung II für Einrichten zu bringen
und der Motor AM wind durch einen nicht dargestellten Schalter im. Aufwärtssinn
eingeschaltet und dadurch mittels der Leiste L alle Anschläge A1-A3 in ihre
höchste Lage gebracht. Darauf wird der Motor AM im Abwärtssinn eingeschaltet
und hierdurch -die Leiste L leer nach unten bewegt. Wird, jetzt der erste Bohrvorschub
awsgefiiihrt, d. h. das Schütz S .durch .den Schwenkschalter SS eingeschaltet, so
erhält über den Arbeitskontakt sa der Magnet M4 des .SchrittschaltwveTl<:es SW,.
:Spannung, da in Stellung II des Walzenschalters W die Klemmen 5 und. 6 überbrückt
sind. Das S.chrittschaltwerk SW, springt in die erste Schaltstellung, und über seine
Schaltwalze A wird der Magnet M1 am Bohrsupport ans Netz gelegt. Der MitnehmerstiftMSl
wird dadurch vorgeschoben, so,daß jetzt beim Abwärtsfahren des Bohrsupportes der
Anschlag A1 mit nach unten gefahren wird. Ist die gewünschte Bohrtiefe erreicht,
so kann der Schwenkschalter wieder in die Aufwärtsstellung gelegt werden und mittels
des Tabulatordruckknopfes TE1 der Anschlag A1 über das Schrittschaltwerk SW, fe.stgeldem@m.t
werden.
-
Beim Ausbohren! der zweiten Bohrung wird. in gleicher Weise a:u.ch
der Anschlag A2 eingestellt. Sobald der Schwenkschalter SS nach dem. Heranfahren
des. Vertikalsupportes wieder in die Abwärtsstellung gelegt wird, erhält abermals
der
Magnet i'114 Spannung, und das Schrittschaltwerk .Syf'i springt
in die zweite Schaltstellung. Der Magnet 311 wird dadurch ausgeschaltet.
Der Mitnehmerstift lVTSi springt durch Federkraft wieder zurück, so daß man jetzt
mit dem ,Support beliebig weit über den Anschlag A1 hinausfahren kann. In der zweiten
Schaltstellung des Schrittsehaltwerkes SW, liegt aber der Magnet M2 an- Spannung
und schiebt den Mitne mersti-ft MS, nach, vorn, so daß jetzt der Anschlag A2 beim
Abwärtsfahren des Supportes verstellt wird. Ist auch für die zweite Bohrung die
gewünschte erreicht, so kann durch den Tabulatorknopf TEi auch dieser Anschlag A2
festgeklemmt werden. Es. kann eine beliebige Anzahl von Anschlägen vorgesehen werden,
die alle auf ,diese Weise selbsttätig während der Ausführung des ersten Musterstückes
eingestellt werden. Die Endschalter Ei, E2 und E3 sind hierbei wirkungslos, da die
Klemmen 1 und a offen sind. Die Endschalter werden zwar durch, die Nocken. 1V1,
N2 und N, :betätigt, aber es werden 'Leine Stromkreise durch sie geschlossen. Die
i\Tocken sind so ausgebildet, daß man den Support mit den Endschaltern darüber hinwegfahren
kann.
-
Es .muß noch hervorgehoben werden, daß bei der beschriebenen Schaltung
das @Schrittsch.altwerk Sff'1 jedesmal, so oft der Schwenkschalter SS in dieAbwärtsbewegung
:gebracht wird, anzieht undin die nächste Schaltstellung springt. Dies kaunfürdas
Nachmessen des ersten Musterwerkstückes hinderlich sein. Dies ist z. B. der Fall,
wenn das Nachmessen der erreichten Bohrtiefe nur bei hochgefahrenem Bohrsupport
.möglich ist. In solchen Fällen muß das Bohrwerkzeug deshalb mehrmals auf- und abwärts
gefahren werden, bis die genaue Bohrtiefe erreicht ist. Das ,Schrittschaltwerk selbst
würde dabei jedes.mal in die nächste Schaltstellung springen, so .daß der Anschlag
A1 nicht entsprechend der mehrmaligen ;Spanahnahme nachgestellt wird. Dieses läß.t
sich dadurch verhindern, daß man, ein Hilfsrelais H vorsieht, das den Stromkreis
für den Magnet M4 vorbereitet. Das Hilfsrelais. H besitzt einen Ruhekontakt hr,
der im-Stromkreis .des M,abnets M4 liegt. Beim erstmaligen Abwärtsfahren erhält
somit der Magnet M4 durch den Arbeitskontakt sa Spannung. Die Umschaltwalze A des
Schrittschaltwer@kes besitzt einen zur einfacheren Darstellung des Stromkreises
in der Nähe des Hilfsrelais H gezeichneten Kontakt K, der während der Drehbewegung
der Walze für einen kurzen Augenblick geschlossen wird und das Hilfsrelais. H einschaltet.
.Das Hilfsrelais 'hält sich ,dann über seinen Arbeitskontaktha selbst. Jetzt ist
der Stromkreis des Magnets M4 unterbrochen, da der Kontakt lad offen ist. Der Arbeiter
:kann folglich mit dem Schwenkschalter SS den Support mehrmals auf und ab fahren,
bis das gewünschte Maß erreicht ist. Sobald er dann den Ta@bul,atordruckknopf TEj
wieder zum Festspannen des Anschlages A1 betätigt, fällt das Hilfsrelais H wieder
ab, so @daß nunmehr auch der Kontakt dir wieder geschlossen wird. Das Schirittschaltwerk
SWi kann also erst dann in die nächst,- Arl)eitsstellting springen, wenn der Anschlag
A1 genau eingestellt und durch Betätigung des Tabulatordruckknopfes festgeklemmt
ist.
-
Sind auf diese Weise alle Anschläge eingestellt worden;, so ist der
Wahlschalter W in die .Stellung II für selbsttätigen Betrieb zü legen. Dadurch werden
die Klemmen .4 und 3 frei. Durch .das Öffnen der Klemmen 3 und q. -wird der zuletzt
eingeschaltete Magnet M3 abgeschaltet und der Mitnehmer.stift MS, zurückgezogen.
Während des Umschaltens des Walzenschalters W von der Stellung II auf die Stellung
III werden auch noch kurzzeitig die Klemmen 7 und 8 überbiüekt und infolgedessen
der Auslösemagnet M3 des Schrittschaltwerkes SW, erregt. Das Schrittschialtwerk
SW, .springt deshalb! in die Ausgangsstellung. Die Klemmen r und a sind jetzt durch
den Walzenschalter W überbrückt, so daß jetzt die Endschulter Ei, E2 und E3 an Spannung
liegen.
-
Wird nun der Schwenkschalter SS in die .Stellung Ab gebracht,
so führt die Maschine selbsttätig alle erforderlichen Bewegungen nacheinander aus.
Zunächst fährt der Bohrsupport abwärts, wobei über den Kontakt sa sich das Abwärtsschütz
S selbst hält. Sobald der Endschalter Ei ,durch den Nocken. Ni betätigt wird, erhält
das Aufwärtsschütz H über den ersten Kontakt der Schaltwalze B des Schrittschaltwerkes
SW, .Spannung, das Abwärtsschütz S fällt dabei ab; die Endschalter besitzen zu diesem
Zweck noch einen nicht dargestellten Ruhekontakt, über den die Sel@bsthalteleitung
der Schütze H und S läuft. Wenn der Bohrsupport VS seine höchste Stellung erreicht
hat, wird ,durch einen oben am Maschinenbett angebrachten, weiter nicht dargestellten
Endschalter dann wieder die Selbsthalteleitung des :Schützes H unterbrochen und
abermals das Abwärtsseh,ütz S eingeschaltet, so daß das Schrittschaltw-erik
SW,
in die nächste Schaltstellung springt und die Maschine nunimehr den zweiten
Vorschubweg ausführt, bis der End-sch.alter E2 an den Anschlag A2 anstößt. Auf diese
Weise führt die Maschine selbsttätig die verschiedenen Vorschubbewegungen aus.
-
Mittels des erwähnten Endschalters, der sich oben am Maschinenbett
befindet, kann auch die selbsttätige Längsverschiebung des Bohrtisches LS (Fig.
r) -bewirkt werden. So kann man z. B.. arm Masehinentischeinen magnetisch betätigten
Indexstift. IS nebst Endschalter E vorsehen. Auf dem Maschinenbett wird-
ein ,Schaltlineal SZ mit entsprechenden Einkerbungen angeordnet. Sobald nun der
Bohrsupport seine oberste Labe erreicht hat und den oberen Endschalter betätigt,
erhält der Magnet am Längstisch, Spannung. Der Inidexstift wird herausgezogen. Dadurch
wird ein Endschalter geschlossen, der den Antriebsmotor LM für die Längsverschiebung
.des Bohrtisches einschaltet, bis der Indexstift wieder selbsttätig in die nächste
Kerbe des Schaltlineals einspringt. Nun erst erhält dann wieder das Abwärtäschütz
S für den Bohrsupport VS .Spannung. Auf diese Weise ist die Maschine in der Lage,
mehrere in bestimmten Abständen liegende Bohrungen mit verschiedenen
Tiefen
selbsttätig auszuführen. In der letzten Arbeitsstellung bleibt dann .die Maschine
selbsttätig stehen, da :durch das Schrittschaltwerk die Stromzuführung in der Ausgangsstellung
unterbrochen wird.
-
Bei der beschriebenen Tabulatorsteuerung für die Festhaltung der verschiedenen
VOTschubwege 'können an ,Stelle der verschiebbaren Endschalter, durch welche die
Vorschubwege gesteuert werden, auch Zeitrelais vorgesehen werden. Während der Bearbeitung
des ersten Musterwerkstückes werden dann .die verschiedenen Laufzeiten durch das
Zeitrelais festgehalten.
-
Grundsätzlich lassen sich aber nicht nur die Vorschubwege .mittels
einer solchen Tabulatorsteuerung festhalten, sondern auch die vom Arbeiter gewählten
Werkzeuge und Vorschubgeschwindigkeiten. Sollen von der Werkzeugmas.chine mehrere
Bohrungen mit verschiedenen Durchmessern nacheinander selbsttätig bearbeitet werden,
so sind verschiedene Werkzeuge erforderlich. Die konstruktive Ausbildung des Mehrfachwerkzeughalters
kann hierbei ganz verschieden gewählt werden.. Für stillstehende Werkzeuge werden
in der Regel Revolverköpfe vorgesehen. Bei Werkzeugen, die rotieren, kann auch ein
-Schwenkarm mit ,mehreren Biohrspindeln verwendet werden, der in die entsprechende
Lage .auszuschwenken ist. Der Einfachheit halber ist in Fig. 3 ein drehbarer Revolverkopf
vorgesehen, .den der Arbeiter von Hand je nach dem erforderlichen Werkzeug einstellt
und der vier Werkzeuge W1 W4 trägt. Bei der Bearbeitung des ersten Werkstückes
dreht der Arbeiter mittels des Handrades HR den Revolverkopf so, daß zunächst das
erste Werkzeug in Eingriff kommt. Ist der erste Arbeitsvorgang ausgefüllrt,dann
,dreht der Arbeiter den Revolverkopf so, daß das zweite Werkzeug in Eingriff 'kommt
usw. .Die Reihenfolge 'kann hierbei ganz verschieden sein, je nach der Art der Werkstücke.
Die Aufgabe der Tabulatorsteuerung besteht nun .darin, die von .dem Arbeiter beim
Einstellen des gewünschten Werkzeuges ausgeführten Handgriffe so festzuhalten, .daß
die Steuerung bei den weiteren Werkstücken diese Bedienungsgriffe selbsttätig ausführt.
Der Revolverkopf besitzt entsprechend der Anzahl der Werkzeuge vier Rasten und vier
magnetisch betätigte Indexstifte.
-
In Fig. 3 sind nur die zum Verständnis der Steuerung erforderlichen
Teile dargestellt. Für die Wahl der Betriebsart kann die gleiche Schaltwalze wie
in Fig. 2 benutzt werden, .die dann zusätzliche Segmente erhält, durch die in der
Schaltwalzenstellung II für Einrichten die Kontakte h, i und. in der Stellung
III für selbsttätigen Betrieb die Kontakte f,, g überbrückt werden. Ferner ist ein
Schrittschalbwerk vorgesehen, von dem nur die Schaltwalzen C und D dargestellt sind,
die gemeinsam verdreht werden. Das Schrittschaltwerk wird in entsprechend ,derselben
Weise, wie es für dös Schrittschaltwerk SW in Fig. i beschrieben wurde, in
.der .Stellung II der Schaltwalzen C, D bei jeder von Hand vorgenommenen
und durch Drücken eines Tabulatordruckknopfes festgelegten Werkzeugeinstellung um
einen Schritt weiter geschaltet, dann beim Umstellen der Schaltwalzen C, D auf die
Stellung III in .die Ausgangsstellung zurückgeführt, aus .der es dann für jeden
selbsttätig ablaufenden Arbeitsvo@rgang wieder um einen .Schritt aus der Ausgangsstellung
fortgeschaltet wird.
-
In der Stellung I der Schaltwalzen C, D für Handbetrieb kann der Arbeiter
den Revolverkopf beliebig von Hand verstellen. Das Festklemmen der Indexstifte erfolgt
durch Einschaltung der Verriegelungsmagnete V1, V2, V3 und V4 @mittels je eines
Druckknopfes. Will man erreichen, daß hierfür nicht vier Druckknöpfe, sondern nur
ein einziger Druckknopf erforderlich ist, so kann man mit der Drehbewegung .des
Revolverkopfes auch eine Schaltwalze kuppeln, die dann .dafür sorgt, daß stets .durch
Betätigung des einen Festspanndruckknüpfes der jeweils richtige Magnet eingeschaltet
wird. Wird der Walzenschalter W nun in die ,Stellung II für Einrichten gebracht,
so wenden die Kontakte lt, i überbrückt. Der Arbeiter kann nun den Revolverkopf
in .die gewünschte Lage bringen; sobald er .den Druckknopf für das Festspannen des
Revolverkopfes betätigt, zieht der entsprechende Verriegelungsrnagnet an. Wenn der
Indexstift des Magnets in .die Kerbe einspringt, wird ein Endschalter geschlossen.
Für jeden Magnet ist ein solcher Endschalter vorgesehen. Die Kontakte dieser Endschalter
sind -mit den Zahlen i, a, 3 und q. .bezeichnet. Es wird angenommen, daß zunächst
das Werkzeug W3 für den ersten Arbeitsvorgang benötigt wird. Beim Festspannen dieses
Werkzeuges schließt der zugehörige Endschalter seine Kontakte 3, und über die Klemme
h, i, die Kontakte a, b .des Schrittschaltwerkes, welches sich in der ersten
Schaltstellung ,befindet, wird das Hilfsrelais R3 an die mit einer Steuerstromquelle
verbundenen Hauptleitungen P, N gelegt. Das Relais R3 hält sich dann über seinen
Arbeitskontakt r., selbst. Sobald der erste Arbeitsvorgang beendet ist, stellt der
Arbeiter den Revolverkopf für das nächste Werkzeug ein. Der Magnet V3 wird durch
einen nicht dargestellten Schalter ausgeschaltet. Der Indexstift springt deshalb
durch Federkraft '.heraus, und der ougehörige Endschalter öffnet seine Kontaktei.
Es wird angenommen, daß der Arbeiter nunmehr das Werkzeug W1 einstellt. Er dreht
.den Revolverkopf mittels ,des Handrades in die entsprechende Stellung, und das
.Schrittschaltwerk springt in .die zweite ,Schaltstellung. Der Arbeiter betätigt
nun dein Festspanndruckknopf, wodurch der Magnet h1 eingeschaltet wird und der zugehörige
Endschalter seine Kontakte i schließt. Über die Kontakte h, i der Schaltwalzen C,
D, die Kontakte cL-e .des Schrittschaltwerkes und den Kontakt i .des Endschalters
wird .das Hilfsrelais R5 an Spannung gelegt. Auch dieses Hilfsrelais hält sich selbst
über den Kontalcty5a. Auf diese Weise kann der Arbeiter in beliebiger Reihenfolge
die verschiedenen Werkzeuge des Revolverkopfes einstellen. Um die Tabulatorsteuerung
braucht er sich dabei nicht zu kümmern, da .diese selbsttätig die
von
ihm vorgenommenen Handlungen festhält. Es wird angenommen, daB, der Arbeiter nunmehr
das Werkzeug W4 einstellt und dadurch das Relais R i2 .einge"schaltet wird.
-
Wird nun der Walzensch.alter'C, D in die Stellung III gebracht, so
springt das @Schrittschaltwerk in die Ausgangsstellung zurück. Die Klemmen f und
g werden geschlossen und die. Klemmen h, i
geöffnet. Sobald die Maschine jetzt
in Betrieb gesetzt wird, springt das ,Schrittsch-altwerk in die erste ,Schaltstellung
und eine magnetische Kupplung für den Antrieb des Revolverkopfes wird eingeschaltet.
Der Magnet V3 des Revolverkopfes liegt an Spannung, da das Schrittscha.ltwerk über
den Kontakt y3 den .Stromkreis geschlossen hat. Der Revolverkopf dreht sich so.
lange, bis der Indexstift in seine zugehörige Kerbe einspringt. In diesem Augenblick
wird die magnetische Kupplung selbsttätig ausgeschaltet, und der Revolverkopf bleibt
stehen. Sobald der erste Arbeitsvorgang beendet .ist, springt das Schrittschaltwerk
in die nächste Arbeitsstellung. Jetzt erhält der Magnet V1 Spannung, da das Relais
R5 eingeschaltet ist und über dessen Kontakt r5 und den in der zweiten Schaltstellung
des Schrittschaltwerkes geschlossenen Kontakt der Stromkreis für den Magnet V1 geschlossen
ist. Der Revolverkopf wird infolgedessen in die Arbeitslage für .das Werkzeug W1
,geid'reht. Auf diese Weise stellt die Maschine selbsttätig in der gleichen .Reihenfolge,
wie von dem Arbeiter vorgemacht wurde, die Werkzeuge nacheinander ein. Die Reihenfolge
bleibt dabei so lange erhalten, bis .durch Betätigung des TabulatoTdr,u-clcknopfes
TA3 sämtliche Hilfsrelais abfallen.
-
In Fig. 4. ist ein Ausführungsbeispiel für die Einstellung der Vorschubgeschwindigkei'ten
dargestellt. Der in seiner Geschwindigkeit zu regelnde Motor M wird von einem Generator
G gespeist, dessen Ankerspannung .durch Änderung seines Feldes einstellbar ist.
Der Feldwicklung des Generators ist ein Widerstand R vorgeschaltet, der mit einer
Anzahl von Abgriffen 0-7 versehen ist, die mit entsprechend bezeichneten
festen Kontakten von Reglern F,-F, verbunden sind. Die Bürste des Reglers F3 ist
unmittelbar mit einem Handrad verbunden und mit der Bürste -des Reglers F2 durch
eine 'magnetische Kupplung K2 gekuppelt. Der Regler FZ ist durch eine magnetische
Kupplung K1 mit dem Regler F1 gekuppelt. Die Kupplungen sind so ausgeführt, daß
sie in urierregtem Zustand mittels einer Feder eingerückt und {bei ihrer Erregung
gegen die Feder arbeiten und ausgerückt werden. Mit der Bürste des Reglers F1 ist
ein Motor RM zur selbsttätigen Rückführung der Reglerarme in .die Nullstellung verbunden.
Mit m,n sind zwei Klemmen bezeichnet, die nur in der Stellung III des Wahlschalters
W (Fig. a) für selbsttätigen Betrieb überbrückt sind. Mit P ist die
Schaltwalze eines Schrittschaltwerkes bezeichnet, das in der ,Stellung II der Schaltwalze
P jedesmal um einen ,Schritt weitergeschaltet wird, wenn der Arbeiter die für einen
Arbeitsvorgang erforderliche Einstellung eines Reglers F,-F, vornimmt. Bei der Umschaltung
der Schaltwalze P in die Stellung III wird das Schrittschaltwerk in der an Hand
der Fig. r beschriebenen Weise in die Ausgangsstellung zurückgeführt, aus der,es
dann beim selbsttätigen Betrieb zum. Beginn eines jeden neuen Arbeitsspieles um
einen Schritt herausbewegt wird.
-
In der Ausgangsstellung I des Schrittschaltwerkes i'st keine der magnetischen
Kupplungen K1, K2 erregt, und infolgedessen sind alle Regler F,_ F3 miteinander
gekuppelt. Zum Einrichten stellt der Arbeiter den Wahlschalter auf die Stellung
II und abringt durch Drehen des Handrades den Regler F1 -in -die gewünschte Stellung.
Hierbei werden zwar auch die Regler F2 und F3 in .dieselbe ,.Stellung gebracht,
was aber .ohne Bedeutung ist. Zum Festhalten der Einstellung des Reglers F1 betätigt
der Arbeiter den Tab@ua,atordrucldknopf, wodurch. das ,Schrittschaltwerk in -die
Stellung II ispringt. In dieser ,Stellung werden die Klemmen 5 und 7 der Schaltwalze
P .des Schrittschaltwerkes üiberbrückt, und infolgedessen wird die Kupplung K1 erregt
und der Regler F1 von dem Handrad abgekuppelt. Bei .der Einstellung des Reglers
F2 mittels des Handrades .bleibt also der Regler F1 in der eingenommenen Stellung
stehen. Bei der Betätigung des Tabulatordruckknop-fes zur Festlegung der Einstellurig
des Reglers F2 wird das Schrittschaltwerk in die @Stell,ung III geschaltet, in der
,die Klemmen. 6 und 7 der Schaltwalze P überbrückt sind. Daher wird nun die Kupplung
K2 erregt, wodurch die Regler F1 und F2 mit dem Handrad entkuppelt werden. Nun.kann
für den dritten Arbeitsvorgang der Regler F3 allein mittels des Handrades eingestellt
werden.
-
Beim Umlegender Schaltwalze P in die,Stellung III wird das Schrittschaltwerk
in die Stellung I zurückgeführt, und die Klemmen m, n werden. ü@berbrückt. Der .Stromkreis
für die Feldwicklung des Generators G ist dann; über die, Klemmen m, n, die Kontakte
i, 2 der Schaltwalze P, die Bürste des Reglers F1 und den .durch die Einstellung
.dieses Reglers abgegriffenen Teil .des Widerstandes R geschlossen. Der Motor M
wird also mit der für den ersten Arbeitsvorgang gewünschten Geschwindigkeit betrieben.
Am Ende des ersten Arbeitsvorganges wird .das .Schrittschaltwerk selbsttätig in
die zweite Stellung weitergeschaltet, in der über die Kontakte z ,und 3 der Schaltwalze
P nur der Regler F2 .angeschlossen ist. Nach Beendigung dieses Arbeitsvorganges
und Weiterschaltung des Schrittschaltwerkes in .Stellung III ist dann über die Kontakte
r, 4 der Regler F3 wirksam.
-
Bei Betätigung des nicht dargestellten Tabulator -druckknopfes »Aus«
wird das Schrittschaltwerk in .die Ausgangsstellung I zurückgeführt und gleich zeitig
der Stromkreis für .den Rückführmoto,r RM geschlossen. Die Bürsten der Regler werden
bis in die Nullstellung zurückgedreht, wo sie sich gegen einen gleichzeitig als
Anschlag dienenden Endschalter Hi-H3 legen. Die Endschalter Hi-H. liegen parallel
zueinander im. Stromkreis des Rückführmotors RM, so .dali erst beim Öffnen des zuletzt
betätigten
Endschalters der Rückführmotor stillgesetzt wird.
-
An .Stelle .der mittels eines einzigen Handrades einstellbaren Geschwindigkeitsregeleinrichbung
können auch mehrere .getrennt einstellbare Regler mit je einer Einstellvorrichtung
(Wahlscheibe) vorgesehen sein., die der Arbeiter nacheinander bedienen mug, d.,
h. also, beim. ersten Arbeitsvorgang muß er die Geschwindigkeit .mit der ersten
Wahlscheibe einstellen, beim zweiten Arbeitsvorgang mit der zweiten Wahlscheibe
usw. Durch das Schrittschaltwerk werden dabei- nacheinander die Wahlscheiben eingeschaltet,
so daß der Arbeiter gezwungen ist, in derseliben Reihenfolge die Wahlscheiben nacheinander
zu bedienen. Bei der Stellung für automatischen Betrieb legt sie das Schrittschaftwerk_
wieder nacheinander in den Stramkreis der Steuerung, so daß die einzelnen Vorschubeschwindigkeiten
sich selbsttätig einstellen.