DE89219C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 11: Buchbinderei.

ARMIN KRAH in BERLIN. Sammelmappe.

Die im ersten Zusatz-Patent Nr. 82439 beschriebenen federnden Bleche s 5 mit Rillen s¹ s¹ zum Festhalten der Drähte cc in der Schlufslage der Mappe haben den Nachtheil, dafs man zum Oeffnen der Mappe einen, wenn auch geringen, Druck anwenden mufs. Bei der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Sammelmappe sind, um diesen Nachtheil zu vermeiden, die Bleche ss nicht federnd, sondern um ihr unteres Ende drehbar gelagert. Mit dieser Anordnung kann eine Einrichtung verbunden sein, durch welche die Mappe ohne weiteres Zuthun selbstthä'tig geöffnet wird.

Fig. ι bis 3 zeigen diese Einrichtung in drei verschiedenen Ansichten und Schnitten; Fig. 4 und 5 stellen eine Abänderung dar. Die Fig. 3 und 5 sind der Deutlichkeit wegen in gröfserem Mafsstabe gezeichnet.

An Stelle zweier Bleche s des Patentes Nr. 82439 ist hier nur ein Blech s angebracht; dieses Blech befindet .sich an dem vorderen Stirnende der Drähte ac d und bee und lehnt sich besonders gegen die Drahtstücke c c an. An Stelle der Rillen in den früheren Blechen sind jetzt zwei tiefe Einschnitte s³ (Fig. 1 und 3) getreten, in welchen die Drahtstücke c in der Ruhelage liegen und in dieser festgehalten werden. Das Blech ist ferner im ungefähr rechten Winkel nach innen gebogen, und zwar an der Stelle, wo es am schmälsten ist, also etwa in der Verbindungslinie zwischen den beiden Einschnitten s^s. Von diesen Einschnitten s³ aus verbreitert sich das Blech und bildet die beiden Lappen s¹ und s², die, wie später beschrieben werden wird, die Aufreihdrähte beim Oeffnen der Mappe von einander entfernen.

Das Blech ist unten um eine kleine Welle ρ drehbar, die in zwei aufgebogenen Lappen p" des Bodenbleches gelagert ist. Eine Schraubenfeder q sucht das Blech s stets nach innen zu drücken. Mit dem Blech ist der im rechten Winkel daran befestigte Hebel u verbunden; zweckmäfsig wird das Blech mit dem Hebel aus einem Stück gefertigt. Der Hebel u steht vor der Unterkante der Mappe nicht vor, damit er beim Aufstellen der Mappen nicht hindert.

Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende. Drückt man, wie der Pfeil in Fig. 2 zeigt, das vordere Hebelende mit einem Finger nieder, so wird das Blech s um den Zapfen γ gedreht. Nunmehr drücken die beiderseitigen Lappen s¹ die Drahtstücke c c und daher auch die Aufreihdrähte ab etwas aus einander; die auf den Drähten a b aufgereihten Schriftstücke theilen sich an der Stelle, die man vorher aufgeschlagen hat. Läist man jetzt den vorher ganz niedergedrückten Hebel u los, so kommen jetzt die äufseren Kanten der Lappen s² in der Weise zur Wirkung, dafs sie zwischen die halb geöffneten Drahtstücke c c treten und

diese nebst den Aufreihdrähten α b völlig aus einander drücken und die Mappe ganz öffnen.

Will man ein Schriftstück aus der Mappe herausnehmen oder ein anderes einsetzen, so schlägt man die Mappe an der gewünschten Stelle auf und drückt mit einem Finger das Hebelende u nieder, worauf die Mappe sich sofort halb öffnet. Läfst man dann den Hebel u wieder los, so öffnet sich die Mappe ganz und man kann das gewünschte Schriftstück von den Aufreihdrähten bequem abnehmen oder ein neues aufschieben.

Will man die Mappe schliefsen, so klappe man wie früher die Deckel m m gegen einander zu.

Eine Abänderung (Fig. 4 und 5) soll zeigen, dafs man an Stelle der Drehbewegung des Bleches auch andere demselben Zweck dienende gleichgeartete Bewegungsmechanismen anbringen kann, beispielsweise eine Schubstange. Hier liegt die Welle ρ' ein wenig höher als in Fig. ι bis 3, so dafs unten noch ein Gelenk zum Angriff einer Schubstange u' Platz hat. Diese Schubstange ist vorn bei u" aufgebogen (Fig. 5); beim Vorschieben in der Pfeilrichtung bewegt man also das Blech s in ähnlicher Weise, wie vorher beschrieben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei der durch das Zusatz-Patent Nr. 82439 geschützten Anordnung der Ersatz der federnden,, aber auf dem Grundblech befestigten Bleche fs s) durch drehbare Bleche, die um eine untere Achse schwingen und durch deren Curven fs¹ und S²J die Drahtstücke (c c) mit den Aufreihdrähten (a b) aus einander gedrückt werden, wobei sich die Mappe selbstthätig öffnet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.