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Brieföffner Es sind Brieföffner mit einer oder mehreren Führungsnuten
im Griffkörper bekannt, die für das Einführen der zu öffnenden Briefe :dienen. In
diese Nuten ragt eine zwischen diese im Griffkörper befestigte Rasierklinge oder
ein ähnliches Schneidwerkzeug mit fester Schneide in spitzem Winkel zu der Längsrichtung
der Nuten hinein.
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Um .ein Schneiden -zu ermöglichen, ist bei den bekannten Ausführungen
entweder eine weitere Nut vorgesehen, die senkrecht zu den beiden ersten Nuten steht
und in welch die Klinge eingreift. Für das Schneiden ist die gemeinsame Wirkung
dieser senkrechten Nut reit einer der anderen Nuten :erforderlich.
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Bei dieser Anordnung können aber sowohl Briefumschläge aus dünnem
als auch aus dickem Papier nicht einwandfrei geschnitten, sondern leicht in die
# Nut hineingedrückt werden, was um so eher möglich ist, als die Nut wesentlich
breiter als die Klinge ausgebildet ist. Das Papier wird an dieser Stelle nicht geschnitten,
sondern geknittert. Es tritt ein Festklemmen .und plötzliches Anhalten im Schneidvorgang
auf. Ferner können Briefumschläge, in denen .feste, nicht durchschneldbare Gegenstände,
wie. Blechplättchen, Papierklammern o..,dgl., :enthalten sind, wie sie vielfach
für die Vereinigung von mehrblättrigen Schriftstücken verwendet werden, die Vorrichtung
glatt passieren. Dies ist darauf zurückzuführen, daß das Messer, das fest im Griffkörper
angeordnet ist, bei der bekannten Vorrichtung nicht ausweichen kann.
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Diese Nachteile werden nach der Erfindung dadurch vermieden, daß eine
im Grirffkörper befestigte Blattfeder im spitzen Winkel scherenartig zu der Schneide
der Rasierklinge auf solche Weise in die Nut eingelegt ist, daß das von der anderen
Seite in die Nut ragende Ende der Feder auf die neben dem freien -Teil der Rasierklinge
verlaufende, senkrecht zu ihr stehende Seitenfläche der Nut drückt und mit einer
in den Raum zwischen der Unterseite der Rasierklinge und dem Boden der Nut frei
beweglichen Zunge versehen ist.
Hierdurch wird der Vorteil erreicht,
daß die Rasierklinge und die Feder dicht aneinanderliegend angeordnet werden können,
so daß beide zusammen wie eine Schere wirken, wodurch vermieden wird, @daß die zu
§chneidenden Papiere, insbesondere bei Stumpfwerden der Schneide, sich verklemmen.
und das einwandfreie Schneiden beeinträchtigen. Eine günstige Wirkung wird bei der
erfindungsgemäßen Ausbildung weiterhin dadurch erreicht, daß trotz des festen Einspannens
des Messers ein Nachgeben während des Schneidvorgan.gs durch die Feder möglich ist.
Schließlich können bei der Bauart nach der Erfindung ,auch solche Umschläge die
Schneidvorrichtung glatt durchlaufen, die Stellen mit undurchschneidbaren Teilen
aufweisen. Der Briefumschlag wird in diesem Falle einfach über die Messerschneide
unter gleichzeitigem Nachgeben der Federzungen hinweggleiten.
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' Es sind zwar Einrichtungen bekannt, die neben einem Messer eine
Feder aufweisen. Beide Teile, sowohl das Messer als auch die Feder, sind aber derart
angeordnet, daß sie beim Schneiden von ein und derselben Seite auf die Fläche des
Briefumschlages wirken, so daß eine scherenartige Wirkurig nicht eintritt.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen: Fig. i einen Brieföffner mit zwei Schneidestellen in Ansicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach A-A der Fig. i, Fig. 3 und ¢ den Brieföffner nach Fig.
i und 2 auseinandergenommen mit einer Schneide und Fig.5 die Feder mit Zunge.
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Der -Brieföffner besteht aus den beiden Teilen i und 2, die mit Vertiefungen
versehen sind, welche beim Aufeinanderlegen von i und 2 mit diesen Schlitze 3 und
4 bilden. *Zwischen die beiden Teile i und 2 wird eine gewöhnliche oder gebrauchte
Rasierklinge 5 spitzwinklig zu den Schlitzen 3 und 4 eingespannt, und zwar mit einer
Schraube 6, die in eine mit Kopf versehene hülsenarryge Mutter 7 eingeschraubt wird.
Die Klinge 5 wird mit ihren &ffnungen 8 auf Zapfen 9 gesteckt, die an den Teilen
i und 2 angebracht sind, und ist somit in einer bestimmten Schräglage zu den Schlitzen
3 und ¢ gehalten. Durch Lösen der Schraube 6 bzw. der Mutter 7 kann die Klinge 5
gegen eine andere oder auch gegen irgendein geeignetes Schneidwerkzeug ausgewechselt
werden. Die Zuhalterfedern io und i i sind Blattfedern, die schräg zu .den Schlitzen
3 und 4 in die Teile i und; oder 2 eingesetzt sind. Die Federn io und ii haben eine
schmale Zunge 12 (Fig. 5), die nur so breit ist wie die Vertiefungen in den Teilen
i und 2, damit - sie frei zwischen der Unterseite der Klinge 5 und dem Boden der
Nut 3 oder 4 liegt.
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Der Brieföffner kann nach Fig.3 und 4 mit einer öider nach Fig. i
und 2 mit zwei Schneidestellen ausgeführt sein.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Zum Öffnen der Umschläge werden diese
von links in die vorn abgerundete Nut 3 oder 4 eingeführt und zwischen der Feder
io oder i i und an der schrägen Schneide der Kling, &5 vorbeigezogen. Dabei
drückt Feder i o und i i mit ihrer Zunge 12 die eine Umschlagseite fest .gegen die
Seitenfläche 13 bzw. 14 der Nut, während die Klingenschneide die Kante des Umschlags
durchschneidet. Beim Aufschneiden erfaßt man die eine kurze Seite des Umschlags
mit den Fingern und zieht den Umschlag durch die Nut an der Klinge vorbei, und zwar
so, daß seine Unter- -kante dem Boden der Nut folgt. Dadurch, daß die Klingenschneide
spitzwinklig zu .den Nuten 3 und 4 liegt und die Klinge von der einen und die Feder.
von der anderen Seite auf den Briefumschlag einwirken, arbeitet der Brieföffner
wie eine Scherenschneide und bietet geringen Widerstand beim Aufschneiden der Umschläge.