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Mengenmeßvorrichtung für Flüssigkeiten und Gase IGegenstand der Erfindung
ist eine Mengenmeßvorrichtung unter Verwendung an sich bekannter Differenzdruckanzeigegeräte
oder ähnlich wirkender Geräte, die es gestattet, eine durch ein Rohr fließende Flüssigkeits-
oder Gasmenge an einer von der Meßstelle entfernten Beobachtungsstelle sichtbar
anzuzeigen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Gerät
aus einer Vorrichtung, die auf ein Rohr aufsetzbar ist. Das Gerät erstreckt sich
dann von der Oberkante des Rohres bis unter die Oberfläche des Erdbodens, so daß
lediglich ein in der Höhe der Erdoberkante angeordneter Deckel abgehoben werden
braucht, um das Gerät zu bedienen und die Ablesung vorzunehmen. Erfindungsgemäß
weist die Meßvorrichtung ein drehbar oder höhenverschieblich angeordnetes Küken
auf durch das der Zufluß des Mediums vom Rohr zum Druckanzeigegerät geschlossen
und geöffnet werden kann.
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Im Küken selbst und in dessen Lagerkörper sind Durchflußkanäle angeordnet,
die bei Betätigung des Kükens geöffnet oder gesperrt werden. Erfindungsgemäß ist
mit dem Küken ein in das Rohr hineinreichendes Stauorgan derart verbunden, daß je
nach der Einstellung des Kükens das Stauorgan in die Staustellung gebracht oder
aus ihr entfernt werden kann.
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Vorzugsweise ist das Küken so beschaffen, daß es nach oben eine Verjüngung
aufweist. Diese Ausführungsform genießt den Vorteil, daß das Küken durch einen leichten
Schlag von oben im Lagerkörper gelockert werden kann. Es ist jedoch auch möglich,
ein Küken zu verwenden, das nach unten eine Verjüngung aufweist. In diesem Fall
kann das Küken nach oben aus dem Lagerkörper entfernt werden. Bei einer weiteren
Ausführung- kann das Küken auch eine zylindrische Oberfläche erhalten.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des Kükens wird darin gesehen,
daß das Küken höhenverschieblich angeordnet wird und entsprechende Durchflußkanäle
erhält, so daß die Steuerung des Zuflusses ähnlich wie bei einem Schieberorgan vor
sich geht. Die Anordnung könnte dann zweckmäßig so getroffen werden, daß die Sperrung
des Zuflusses in der höheren Lage des Schieberorgans erfolg, weil dann das am Küken
angeordnete Stauorgan vollständig aus dem Bereich des Mediums entfernt sein würde.
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Erfindungsgemäß kann ferner der Lagerkörper mit besonderen Ablauföffnungen
versehen werden, durch die in der Verschlußstellung des Kükens eine Entwässerung
der höher befindIichen Kanäle erfolgen kann. Es kann hierdurch keine Beschädigung
des Gerätes bei Frost eintreten.
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Vorzugsweise wird der obere Teil des Gerätes als Schlüsselstange
ausgebildet, die oben Schlüsselgriffe aufweist. Statt der früher erforderlichen
gemauerten Schächte, deren Herstellung mit hohen Kosten verbunden war, genügt es
nunmehr, lediglich einen Aufsatzkasten mit Schutzrohr vorzusehen, der über dem Rohr
angeordnet wird und bis zur Erdoberkante reicht. Das Gerät selbst kann mit Erde
zugeschüttet werden, da es fast keiner Wartung bedarf.
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Das erfindungsgemäße Gerät soll einen bisherigen Mangel bei der Kontrolle
von Wasser- und Gasleitungsstrecken beheben. Für diesen Zweck wurden bisher am Anfang
der Verteilungsstränge Zähler üblicher Bauart eingebaut. Für die Wartung und Benutzung
dieser Zähler war es erforderlich, gemauerte Schächte anzulegen. Diese liegen in
den meisten Fällen im Bereich des Straßenverkehrs und müssen deshalb so gebaut und
abgedeckt werden, daß sie große Lasten aufnehmen können. Die gemauerten Schächte
und die Abdeckungen sind sehr kostspielig. Die entsprechend schwer ausgeführten
Deckel sind für den Gebrauch beim Ablesen der Anzeigegeräte unhandlich. Gemauerte
Schächte weisen ferner den Nachteil auf, daß sie sich leicht mit Grund-, Regen-
oder Leckwasser füllen. Sie müssen dann für den Gebrauch erst ausgepumpt werden.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Abb. I zeigt in einer Schnittansicht ein Gerät, das auf einem Rohrzwischenstück
angeordnet ist, wobei das Küken in der Meßstellung dargestellt wurde; -Abb. 2 zeigt
den unteren Teil der gleichen Anordnung wie in Abb. I; wobei jedoch das Küken in
der Verschlußstellung dargestellt wurde; Abb. 3 zeigt die Schnittansicht in Richtung
der Rohrachse auf ein Gerät, das mittels Dichtungsschellen auf eine im Betrieb befindliche
Rohrleitung aufgebaut ist; Abb. 4 zeigt das gleiche Gerät wie in Abb. 3 in der Verschlußstellung.
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Die Abb. I zeigt eine im Erdreich liegende Rohrleitung I, die ein
Rohrzwischenstück I' aufweist.
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Das Beeinflussungsorgan 2, das als Stau in den Rohrquerschnitt ragt,
erzeugt in bekannter Weise eine Differenz in den Fließdrücken vor und hinter dem
Stauorgan. Das Stauorgan 2 steht mit einem Küken 3 in Verbindung. Das Küken 3 ist
drehbar in einem Lagerkörper 5 angeordnet. Das Küken 3 wird in der dargestellten
Lage durch einen Haltering 19 gehalten, der zweckmäßig lösbar oder abschraubbar
angeordnet ist. In dem Küken 3 sind Durchflußkanäle I7, I8 und I3r I4 angeordnet.
Der Lagerkörper 5 enthält entsprechend angeordnete Umlaufkanäle I5, I6. Die Abb.
I zeigt, wie oben bereits angedeutet wurde, das Küken 3 in seiner Offenstellung.
Die vor und hinter dem Stauorgan 2 entstehenden Drücke werden in dieser Stellung
des Kükens über die Kanäle I7, I8, I5, I6 und I3, 14 zu Iden Steigkanälen I0, II
geleitet, durch die sie bis zu dem Anzeigegerät 6 gelangen. Das Differenzdruckanzeigegerät
kann beispielsweise ein U-Rohr mit Quecksilber- oder Wasserfüllung, eine Ringwaage,
ein Tauchglockengerät oder ein Schwimmer- oder Membrangerät sein.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung endet das Küken
3 in seinem oberen Teil in einem mehrkantigen Zapfen 5', auf den eine Schlüsselstange
4 aufgesetzt ist. Im oberen Teil weist die Schlüsselstange 4 Schlüsselgriffe 12
auf.
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Dreht man nun das Gerät an den Schlüsselgriffen I2 um einen bestimmten
Winkel (gBO), so befindet sich das Küken 3 in der Stellung, die in Abb. 2 dargestellt
ist. Das Stauorgan nimmt in dieser Lage eine Stellung ein, in der der Stau auf ein
Minimum verringert wird. Gleichzeitig werden die Durchfiußkanäle I7, I8 und I3,
14 geschlossen, da sie mit den Umlaufkanälen I5, I6 im Lagerkörper 5 nicht mehr
in Verbindung stehen.
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In der in Abb. 2 dargestellten Lage des Kükens werden ferner die
Durchflußkanäle I3, I4 mit im Lagerkörper 5 angeordneten Ablaufkanälen 20 in Verbindung
gebracht, durch die eine Entwässerung des Gerätes in eine Kiespackung erfolgt, die
in Abb. 4 angedeutet ist.
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Die Abb. I zeigt ferner einen Aufsatzkasten, der über dem Lagerkörper
5 angeordnet wird. pieser Aufsatzkasten besteht zweckmäßig aus Gußeisen oder Stahlblech
und setzt sich aus den Teilen 7, 8 und dem Lagerdeckel 9. zusammen. Wegen der im
Erdreich auftretenden Pressungen ist es zweckmäßig, die Verbindungsstellen zwischen
den Kastenteilen 7 und 8 beweglich zu gestalten.
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Die Abb. 3 und 4 zeigen eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Erfindung.
Bei bereits bestehenden Rohrleitungen ist es von besonderem Tnteresse, daß das erfindungsgemäße
Gerät auf die Rohrleitungen aufgesetzt werden kann, ohne daß an diesen kostspielige
Arbeiten vorgenommen werden müssen. Eine derartige Anwendungsweise zeigen die Abb.
3 und 4. Auf die bestehende Rohrleitung I sind die bekannten Anbohrschellen 2I mit
der Dichtung 22 aufgebaut. Die Abb. 3 zeigt die Ansicht der Anordnung in Richtung
auf die Rohrlängsachse. Das Stauorgan 2 befindet sich in der Meßstellung. In dieser
Lage sind die Abflußkanäle 20, versperrt. In der Abb. 4 ist die Schließstellung
des
Kükens angedeutet. In dieser Stellung sind die Durchflußkanäle versperrt. Hingegen
sind die Kanäle I3 und 14 mit den Ablauföffnungen 20 verhunden. Bei dieser Anordnung
weist der Lagerkörper 25, der dem Lagerkörper 5 in den Abb. I und 2 entspricht,
mit Rücksicht auf die Anbohrschellen eine andere Form auf, während seine Funktion
die gleiche wie bei der Ausführung nach den Abb. I und 2 bleibt. Auch hier ist es
zweckmäßig, über dern Küken einen mehrkantigen Zapfen 25' vorzusehen, auf den die
Schlüssel stange aufgesetzt werden kann.
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PATENTANSPRSCHE: I. Mengenmeßvorrichtung für Flüssigkeiten und Gase
unter Verwendung an sich bekannter Differenzdruckanzeigegeräte oder ähnlich wirkender
Geräte, gekennzeichnet durch eine auf ein Rohr (I) aufsetzbare, ein drehbar oder
höhenverschieblich angeordnetes Küken (3) enthaltende Vorrichtung, durch die der
Zufluß vom Rohr (I) zum Druckanzeigegerät (6) mittels der im Küken und dessen Lagerkörper
angeordneten Durchflußkanäle (13., I4, I5, I6, I7, I8) geschlossen und geöffnet
werden kann, wobei gleichzeitig mit der Verstellung des Kükens das Stauorgan (2)
in die Staustellung gebracht wird und umgekehrt, und daß die Vorrichtung bis unter
die Erdoberkante verlängert ist und im oberen Teil ein auswechselbares Druckanzeigegerät
(6) aufweist.