DE3705902A1 - Brunnenkopf zur muelldeponieentgasung - Google Patents
Brunnenkopf zur muelldeponieentgasungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Brunnenkopf zur
Mülldeponieentgasung mit mehreren Funktionen gemäß dem
Oberbegriff des 1. Anspruchs.
In Mülldeponien entstehen durch die Zersetzung organischer
Materialien zwangsläufig brennbare Gase, die einerseits die
Umwelt gefährden oder belästigen und andererseits als wertvolle
Energie genutzt werden können. Zur Ableitung und gegebenenfalls
Nutzung dieser Gase werden bei Altdeponien Sondenrohre in
großer Anzahl in die Deponie eingebracht oder bei Neudeponien
während der Ablagerung bereits vorgesehen. Diese Technik wird
in dem deutschen Patent 24 08 497 und den deutschen
Offenlegungsschriften 31 31 100.8 sowie 33 06 665.5 ausführlich
beschrieben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Brunnenkopf zur
Mülldeponieentgasung mit Mengenregulierung, die auch bei
Betrieb einer Anlage verstellt oder abgesperrt werden kann,
sowie mit einer gasdichten Wasserrückführung, mit der das in
den Rohrleitungen abgeschiedene Kondensat in die Deponie
zurückgeleitet werden kann, ohne die Gasförderung zu stören.
Dabei soll die Möglichkeit bestehen, während des Betriebes
Proben zu entnehmen und die Gasdurchflußmenge zu messen.
Weiterhin soll dieser Brunnenkopf dazu geeignet sein, bei
erhöhtem Anfall von Sickerwasser in der Deponie mit einer
Tauchpumpe dieses Wasser abpumpen zu können, ohne dabei die
Gasförderung oder deren Regulierung zu stören. Alternativ soll
dieser Brunnenkopf Flammensperren haben, die das Eindringen
einer Flamme und deren Weiterleitung in anschließende
Rohrleitungen und damit einen Gesamtschaden am Rohrsystem bzw.
anderen Brunnen vermeiden.
Zur Lösung der Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung wird
eine Vorrichtung nach dem 1. Anspruch vorgeschlagen.
Zusätzliche Aufgaben werden durch Vorrichtungen gemäß den
folgenden Unteransprüchen gelöst.
Die Fig. 1 zeigt die Anordnung eines erfindungsgemäßen
Brunnenkopfes in einer Mülldeponie, während die Fig. 2, 3, 4
und 5 Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtungen
zeigen.
Gemäß Fig. 1 ist in einer Mülldeponie mit zahlreichen anderen
ein für Gas und Wasser durchlässiges Sondenrohr 1 in einer
ebenfalls durchlässigen Kiesschüttung 2 angeordnet, die an
ihrem oberen Ende mit einer nicht durchlässigen Dichtungs
schicht 3 abgedeckt ist. Am oberen Ende des Sondenrohres 1 ist
eine an sich bekannte Teleskop-Schiebemuffe 4 befestigt, in der
das erfindungsgemäße Hauptrohr 5 mit O-Ringen 6 abgedichtet
aber in Längsrichtung verschiebbar eingesetzt werden kann, um
die Setzungen der Mülldeponie auszugleichen. Nach dem Einbau
des Brunnenkopfes wird der gegenüber der Bohrung 7 im Boden
verbleibende Zwischenraum mit einem undurchlässigen Boden
verfüllt und mit einer Betonplatte 8 abgedeckt, die wiederum
mit einem handelsüblichen Betonring 9 und einem Deckel 10
geschützt ist.
Fig. 2 zeigt in einem senkrechten Längsschnitt Konstruktion
und Anordnung eines Brunnenkopfes aus Fig. 1, dessen Hauptrohr
5 in das obere Ende des Sondenrohres 1 eingeführt werden kann,
das mit einem losen Ringdeckel 11 gegen Verschmutzung geschützt
ist. Im Hauptrohr 5 ist eine Durchflußmeßstrecke 12, bestehend
aus einem langen zylindrischen Rohr und einer Erweiterung am
oberen Ende, abgedichtet und zentriert eingesetzt. Darüber ist
ein abgedichtet drehbarer Hohlzylinder 13 angeordnet, der
seitlich eine kreisförmige Öffnung und daneben mehrere kleinere
Öffnungen aufweist, mit denen durch Verdrehen des Hohlzylinders
der Gasdurchfluß reguliert oder auch abgesperrt werden kann.
Dieser Hohlzylinder ist auf einfache Weise abgedichtet und
drehbar in einem Flanschring 14 angeordnet, der mit einem
weiteren Flanschring 15 verschraubt ist, der am oberen Ende des
Hauptrohres 5 befestigt ist. Der Hohlzylinder 13 enthält
oberhalb des Flanschringes 14 einen Vierkant oder Sechskant 16
zum Ansatz eines geeigneten Schlüssels, damit der Hohlzylinder
verdreht oder abgesperrt werden kann. Am oberen Ende des
Hohlzylinders 13 ist ein losnehmbarer Deckel 17 mit einem
Probeentnahmestutzen 18 angeordnet. In Höhe der kreisförmigen
Öffnung im Hohlzylinder 13 ist am Hauptrohr 5 ein waagerechter
Verbindungsstutzen 19 zum parallelen Nebenrohr 20 befestigt,
der an seinem oberen Ende mit einem Reinigungsdeckel 21
versehen ist und an seinem unteren Ende einen weiteren
Verbindungsstutzen 22 zum Hauptrohr 5 aufweist. Im unteren,
konisch eingezogenen Ende des Nebenrohres 20 ist ein
Rohrstutzen 23 dicht eingesetzt, der mit einer losen,
herausnehmbaren Haube 24 von größerem Durchmesser überdeckt
ist, die an ihrem unteren Ende zahlreiche, über den Umfang
verteilte Öffnungen aufweist und die an ihrem oberen Ende eine
Öse 24 a trägt, mit der diese Haube 24 zu Reinigungszwecken
herausgehoben werden kann. Weiterhin trägt das Nebenrohr 20 ein
oder mehrere seitliche Stutzen 25 zur Gasentnahme und zur
Wasserrückführung für das in den anschließenden Rohrleitungen
abgeschiedene Kondensat. Diese seitlichen Stutzen 25 können je
nach örtlichen Gegebenheiten in unterschiedlicher Höhe
angeordnet werden, wobei die anschließenden Rohrleitungen
steigend oder fallend, auf jeden Fall mit Gefälle verlegt
werden, damit sie mit oder entgegen dem Gasstrom entwässert
werden können.
Fig. 3 zeigt mit denselben Bezeichnungen wie in Fig. 1 und 2
einen in der Konstruktion identischen Brunnenkopf, bei dem aber
das Nebenrohr 20 weggelassen ist. Diese vereinfachte Ausführung
wird verwendet beispielsweise für den Fall, daß die an den
Stutzen 19 anschließende Entgasungsleitung fallend verlegt und
dementsprechend zu einem benachbarten Brunnenkopf hin
entwässert wird. Es liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung,
wenn mehrere dieser vereinfachten Brunnenköpfe jeweils
sternförmig mit dem Nebenrohr eines zentralen Brunnenkopfes zur
Entwässerung verbunden werden.
Fig. 4 zeigt mit denselben Bezeichnungen wie in Fig. 1 und 2
eine weitere Ausführung eines Brunnenkopfes, wobei der
abgedichtet drehbare Hohlzylinder 13 a im parallelen Nebenrohr
20 a angeordnet ist, damit bei Bedarf im Hauptrohr 5 a eine
Tauchpumpe abgesenkt und betrieben werden kann, ohne die
Regulierungsfunktion des Hohlzylinders 13 a zu stören. Weiterhin
zeigt Fig. 4 in Abänderung zu Fig. 1 eine andere Anordnung
der Wasservorlage, mit der die Bauhöhe des Brunnenkopfes im
ganzen etwas vermindert wird. Am oberen Ende des Hauptrohres 5 a
ist mit einer handelsüblichen Flanschverbindung 14 a-15 a ein
Deckel 27 angeordnet, der einen Meßstutzen 28 trägt und mit
einer handelsüblichen Flammensperre 29 ausgerüstet werden kann.
Außerdem ist auch im Nebenrohr 20 a am unteren Ende des
Hohlzylinders 13 a eine Flammensperre 30 angeordnet, die das
Durchschlagen einer Flamme über den Stutzen 25 a zu
anschließenden Rohrleitungen und benachbarten Brunnenköpfen
vermeiden soll. In Abänderung zu Fig. 1, 2 und 3 zeigt Fig. 4
eine besondere Teleskop-Schiebemuffe 4 a, die in dem Deutschen
Gebrauchsmuster G 86 13 587.2 näher beschrieben ist.
Fig. 5 zeigt eine Alternative zu Fig. 4, wobei der in Fig. 4
als Absperr- und Regulierarmatur dargestellte drehbare Hohl
zylinder 13 a durch eine handelsübliche Armatur 31, beispiels
weise einen Kugelhahn aus Kunststoff, und zwar unterhalb des
oberen Verbindungsstutzens 19 b ersetzt ist. Eine solche
handelsübliche Armatur ist preisgünstiger als der Hohlzylinder
13 a und kann im Nebenrohr 20 b eingesetzt werden, weil es dort
nicht notwendig ist, während des Betriebes eine Tauchpumpe
abzusenken, wie es im Hauptrohr 5 b vorgesehen ist. Am unteren
Ende dieses Hauptrohres 5 aber oberhalb der
Teleskop-Schiebemuffe 4 a ist eine konische Verdickung 32 als
Auflaufschutz dargestellt. Damit soll bei starker Setzung der
Deponie verhindert werden, daß das Hauptrohr 5 b soweit in die
Schiebemuffe 4 b eindringt, daß der untere Verbindungsstutzen
22 b die Oberkante der Schiebemuffe 4 b berührt und dadurch
beschädigt wird.
- Bezugszeichenliste
1 Sondenrohr
2 Kiesschüttung
3 Dichtungsschicht
4 Teleskop-Schiebemuffe
5 Hauptrohr
6 O-Ring
7 Bohrung im Boden
8 Betonplatte
9 Betonring
10 Deckel
11 Ringdeckel
12 Durchflußmeßstrecke
13 Hohlzylinder
14 Flanschring
15 Flanschring
16 Vierkant oder Sechskant
17 Losnehmbarer Deckel
18 Probeentnahmestutzen
19 Oberer Verbindungsstutzen
20 Nebenrohr
21 Reinigungsdeckel
22 Unterer Verbindungsstutzen
23 Rohrstutzen
24 Haube
24 a Öse
25 Stutzen, seitlich
26
27 Deckel
28 Meßstutzen
29 Flammensperre
30 Flammensperre
31 Armatur
32 Konische Verdickung
Claims (7)
1. Brunnenkopf zur Mülldeponieentgasung mit Mengenregulierung
und Absperrung, Wasservorlage mit Anschlußstutzen zur
Wasserrückführung sowie mit Probeentnahmestutzen, wobei dieser
Brunnenkopf axial verschieblich und abgedichtet auf ein
senkrechtes, in der Deponie angeordnetes Sondenrohr aufgesetzt
werden kann, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei senkrechte parallele Rohre (5) und (20) vorhanden
sind, die mit zwei waagerechten Stutzen (19) und (22) verbunden
sind, wobei das Hauptrohr (5) auf das Sondenrohr (1) aufgesetzt
werden kann, und das Nebenrohr (20) die Wasservorlage enthält,
die mit dem unteren waagerechten Stutzen (22) verbunden ist und
daß das eine der beiden parallelen Rohre (5) oder (20) in
seinem oberen Ende eine Absperr- und Regulierarmatur enthält.
2. Brunnenkopf nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein senkrechtes Hauptrohr
(5) in seinem oberen Ende einen abgedichtet drehbaren
Hohlzylinder (13) mit seitlichen Regulieröffnungen und einen
Deckel (17) enthält und ein zum Hauptrohr paralleles Nebenrohr
(20) mit einem waagerechten Verbindungsstutzen (19) zum
Hauptrohr in Höhe der Regulierungsöffnungen und mit einem
Deckel (17) am oberen Ende und einer Wasservorlage am unteren
Ende und darunter einem Verbindungsstutzen (22) zum Hauptrohr
(5) sowie mit einem oder mehreren seitlichen Stutzen (25) zur
Gasentnahme und Wasserrückführung ausgestattet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das obere Ende des
Hauptrohres (5 oder 5 a) einen Deckel (27) und einen lichten
Querschnitt aufweist, der für den Durchgang einer Tauchpumpe
ausreichend ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß im Hauptrohr (5 oder 5 a)
eine gerade senkrechte Durchflußmeßstrecke (12) vorhanden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß im drehbaren Hohlzylinder
(13) in Höhe des Verbindungsstutzens (19) eine kreisförmige
Öffnung und daneben mehrere kleine Öffnungen vorhanden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Rohr (20 oder 20 a)
vor dem Stutzen (25) zur Gasentnahme eine Flammensperre (30)
vorhanden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hauptrohr (5 b) unterhalb
des unteren Verbindungsstutzens (22 b) als Auflaufschutz eine
konische Verdickung (32) trägt.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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