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Herstellen von ausgabefertigen Stahlstichbriefmarken mittels einer
Rotationsdruckmaschine Es ist bereits bekannt, Briefmarken im Stahlstichverfahren.
herzustellen. Bei den bekannten Verfahren wird das, Papier in Gummiermaschinen gummiert,
in Stahlstichpressen bedruckt, in. Perfolriermaschinen perforiert und in Schneidmaschinen
auf Format geschnitten. Man hat auch bereits einzelne dieser Arbeitsvorgänge in
einer Maschine zusammengezogen; es sind daher Maschinen, die Bahnen bedrucken und
gummieren und ebenso Maschinen, .die Bahnen perforieren. und auf F OTmat schneiden,
bekannt. Der Herstellung -auf Einzelmaschinen haften jedöch ebenso wie der Herstellung
auf Maschinen, -die die Arbeitsvorgänge paarweise zusammenziehen, erhebliche Nachteile
an. Da sich nämlich Papier unter Einwirkung der Gummierung und des Druckes stark
und' ungleichmäßig verzieht, lassen die späteren Arbeitsvorgänge ein genaues Register
nicht zu. Außerdem ist die Vielzahl von Arbeitsvorgängen teuer, und schließlich
erfordert die Zwischenlagerung der Druckbogen zwischen den einzelnen Arbeitsvorgängen
eine genaue und kostspielige Kontrolle, da es sich ja, um Wertdrucksachen handelt.
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Das Übel des. Verziehens, des Papiers ist namentlich dann groß, wenn,
wie es bei einer bekannten Druckmaschine geschieht, die Papierbahn vor dem Eintritt
in das Druckwerk stark angefeuchtet wird'. In diesem Fall muß die Papierbahn nämlich,
nachdem
sie bedruckt ist, getrocknet, wer'den, damit-die Gummilösung
beim anschließenden Gummieren nicht nach :der bed'r'uckten Seite durchschlägt.
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Bei der bekanntgewordenen Druckmaschine, die nach dem soeben beschriebenen
Verfahrene arbeitet, wird dem Trocknen; des. Aufdruckes selbst keine genügende Beachtung
geschenkt. Die Papierbahn wird zwar unmittelbar nach dem Verlassen des Druckwerkes:
in einem nach d'er, unbedruckten Seite hin offenen Bogen über eine Trockenplatte
geführt, vor ihrem Eintritt in die Gummiervorrichtung läuft sie jedoch mit der bedruckten
Seite unter starker Umschlingung über eine Walze hin, weg und unterliegt dabei der
Gefahr, beschmutzt zu werden. Die Führung der Bahn unter dem Druckwerk hinweg hat
außerdem den Nachteil, daß die Bahn die Maschine mit untenliegender Druckseite verläßt
und mithin nur schlecht oder- gar nicht beobachtet werden kann.
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Die Erfindung beseitigt diese Mängel, indem sie es ermöglicht, Stahls:tichbriefmarken
unter Verwendung von. gummiertem Papier in einem einzigen Arbeitsgang zu drucken,
zu perforieren, und in: Bogenform abzulegen. Das Verfahren: nach der Erfindung besteht
darin, daß eine var@veg gummierte Papierbahn verwendet wird, die vor Eintritt in
das Druckwerk derart mit alkono@lischen Lösungen befeuchtet wird, dh.ß. ein Lösen
der Gummierung vermieden wird, die ferner in einem mit einem nahtlosen Stahlzylinder
arbeitenden Rotationsstichtiefd'ruckwerk bedruckt, anschließend' getrocknet, hierauf
einem in der Richtung der Papierbahn hin und her schwingenden, eine große Anzahl
von Markenfeldern gleichzeitig lochenden Hubperfoirierwerk und anschließend: einem
Querschneicfer zugeführt wird.
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Drucken, Perforieren und Querschneiden von Briefmarkenbahnen in einem
for'tlaufend'en:Arbeitsgang ist zwar bereits bekannt, und, zwar .im Buchdruckverfahren,
wobei zur Ausübung dieses Verfahrens bisher stets, trockenes bzw. hartes Papier
verwendet wurde. Derartiges Papier läßt sich im Stahlstichverfahren aber nur unvollkommen:
bedrucken. Es nimmt die Farbe schlecht an: und verlangt deshalb eine sehr hohe Druckspannung.
Darunter leiden die Deruckfoirm, das den Gegen: druck ausübende plastische Mittel
(Filz, Gummi usw.) und schließlich .die Druckmaschine selbst. Außerdem müssen Druckmaschinen,
die nach diesem Verfahren arbeiten:, verhältnismäßig, langsam laufen, damit die
auf das harte Papier nur schwer übergehende Farbe genügend Zeit hat, sich mit dem
Papier zu verbinden.
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Nach der Erfindung, wird zur Herstellung von Sta,hlstichb,riefma.rken,
vorweg gummiertes Papier in RollenfoTm verwendet, das genügend geschmeidig für die
Erzielung eines. guten Stahlstich@druckes und genügend spröde für die Erzielung
einer sauberen Perforation: ist, was erfindungsgemäß durch einseitige Feuchtung
mit alkolhoflschen Lösungen oder mit anderen Mitteln erreicht wird.
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Es ist der große Vorteil .des den Gegenstand der Erfindung bildenden.
Verfahrens, d'aß das: Papier, die Farbe auch bei ver'hältn(ismäßng kleiner Druckspannung
und innerhalb. einer sehr kurzen Einwirkungsdauer der Druckform gut annimmt. Daraus
folgen hohe Druckgüte, große Druckleistung und Schonung :der Druckmaschine.
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Nach der Erfindung werden zum Drucken an. sich bekannte nahtlose Stahlzylinder
verwendet, wodurch Beschädigungen der vo@rgummierten Papierbahn ausgeschlossen sind,
wie sie bei Verwendung bekannter, mit Halbschalem als, Druckform arbeitender Stahlstichrotationsd'ruckmaschinen
unvermeidbar sind, sofern nicht die Bahn durchgreifend gefeuchtet wird, was wiederum
die vorherige Gummierung der Bahn ausschließt; bei nachträglicher Gummierung einer
bedruckten Bahn und der dann: erfoed'erlnchen d'urchgreifend'en Trock-' nung ,der
gummierten. Bahn ist ein: genaues Register der Perfaxation unmöglich.
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Die Feuchtigkeitsmenge, die den Druck erleichtert hat, das Perforieren
aber erschwert, wird' der Papierbahn nach dem Verlassen des Druckwerkes auf dem
Wege durch oder über eine Trocken.vo.rrichtung wieder entzogen. Die Papierbahn wird
danw dem Perforierwerk zugeführt, da:s in bekannter Weise aus einem eine große Zahl
von Markenfeldern: gleichzeitig perforierenden, in Richtung der Papierbahnbeweäung
hin und her schwin. geraden Perforierwerkzeug besteht. Anschließend wird die Bahnt
einem Querschneider zugeführt, der die bedruckten und perforierten Felder in ausgabefertige
Briefmarken quer schneidet.
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Durch die Verwendung von gummiertem Papier in Rollenform und .die
Ausführung aller weiteren Arbeitsgänge auf einer einzigen Maschine und in der angegebenen
Reihenfolge wird nicht nur die Herstellung von. StaMstichbriefmarken erheblich verbilligt
und zufolge eines guten Registers zwischen Druck und Perforation verbessert, sondern
es fallen auch die beim Herstellen vom Wertdrucken sonst unbedingt nach jedem einzelnen:
Arbeitsgang erforderlichen Zwischenkontrollen weg. Nur in der Kombination der obigen
für sich bekannten Einzelmerkmale wird' die Erfindung gesehen.
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Das Trocknen der Drucke geschieht nach der Erfindung in der Weise,
d'aß die Papierbahn: vom Stahlstichd'ruckwerlc bis zum Querschneider derart geführt
wird, daß sie mit obenJiegender Druckseite in bekannter Weise einen; nach der unbedruckten
Seite hin hohlen Bogen bildet, wobei sie aber auf Walzen und aavd'eren Führungsflächen
stets nur mit der unbedruckten Seite aufliegt. Dadurch wird das sonst eintretenide
Verschmieren der reliefartigen, aufliegenden druckfeuchten Färbe vermieden und gleichzeitig
eine gute Möglichkeit zur Beobachtung des Druckbildes geschaffen.
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Es ist ein besonderer Vorteil der bei d!er Erfindung verwendeten nahtlosen
Stahlzylinder, daß sie, im Gegensatz zu den nach dem Prägen gebogenen zylindrischem,
auf dem Formzylinder befestigten Fo@rmhalbschalen, bei :denen das Prägebild zufolge
des Biegens verzerrt wird;, das Prägebild unverzerrt aufweisen und daß infolgedessen
das
Prägebild nach Abnutzung ohne weiteres nachgeprägt werden kann.
Erfindungsgemäß können. diese als Druckform dienenden nahtlosen Stahlzylinder schon
vor dem Prägen verchromt werden.
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Eine zum Ausführen des geschilderten Ver@-fahrens geeignete Maschine
ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel schematisch veranschaulicht, und
zwar bedeutet Abb. i eine Seitenansicht der Maschine und Abb. 2 ein Stück eines
Querschnitts durch das Perforierwerk in größerem Maßstab:.
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Die gummierte, endlose Papierbahn wird von der Vorratsrolle idurch
die Zugwalzen 2 abgezogen und: an einer Feuchtvorrichtung 3 vorüber dem Rotationsdruckwerk
4 zugeführt. Die: F'euchtvorrichtung sprüht aus einem Rohr eine Lösung vorn Alkohol
und Wasser gegen die unbedruckte Seite der Papierbahn. Das Druckwerk 5 ist mit einem
nahtloisen! Stahlformzylind'er ausgestattet. Zur Erhöhung der Haltbarkeit kann dieser
Zylinder verchromt werden, wobei es sich empfiehlt, ihn, zu verchromen, ehe er geprägt
wird'. In diesem Falle braucht nämlich nicht befürchtet zu werden, daß das sehr
anspruchsvolle Prägehi.ld beim Verchromen beschädigt wird. Die: Papierbahn läuft
nach dem Verlassen des Druckwerkes über eine Trockenstrecke zum Perfonierwerk g.
Dabei geht sie bei der im Ausführunigsbeispiel dargestellten Maschine über die Registerwalze
7, die Leitwalze 6 und die vor d'em Perforierwerk 9 angeoird,-nete gewölbte Heizplatte
8 hinweg. Von dem Perforierwerk 9 wird', sie über eine Heizplatte ro: und! mittels
einer Sauaa'walze i i zur Querschneidvorrichtung 12 geführt, die die fertigen Briefmarkenbogen
von, ihr abtrennt. Diese werden im An@s,chluß hieran im Sammelbehälter 13 abgelegt.
Führungswalzen und' Trockenplatten sind! so@ angeordnet, d'aß die Papierhahn, auf
ihrem Weg vom Druckwerk zum OOuerschneider einen nach der unbedruckten; Seite hin
hohlen Bogen bnld'et und auf der bedruckten Seite mit Maschinenteilen nicht in Berührung
kommt, die den frischen Druck gefährden können.
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Der an sich bekannte, bei jedem Arbeitshub. jeweils eine Vielzahl
von Briefmarken lochende Hubperforateur ist in üblicher Weise so ausgebildet (Abb,.2),
daß: die zu perforierende Per@-forierbahn 15 mit der unbedruckten Seite auf der
Matrizenplatte 14 aufliegt. In geringem Abstand von d'er Matrizenplatte 14 ist-
oberhalb, der Papierbahn die mit der- Matrizenplatte verbundene StiftefÜhrungs,platte
17 angeordnet, die Lochreihen für das Führen :der Perforierstifte 18 enthält. Diese
sind in der Halteplatte ig befestigt, die mit der beim Arbeiten auf und ab geh.end,en
Kopfplatte :2o vereinigt ist. Die Perforierstifte i8 sind, in! sich kreuzendeni
Reihen angeordnet. Die zwischen den Stiftreihen verbleibenden Flächen sind' mit
Vertiefungen 2:i versehen, die bis; nahe ans die Per@-forierstifte heranreichen.
Die noch in ursprünglicher Höhe verbleibenden Stege 22 sind' schmaler als die zwischeni
den, einzelnen Marken vor'hand'enen unbedruckten Zwischenräume. Auf -diese Art wird
vermieden;, d'äß :die: bedruckten Markenifeld'er 16 mit der StiftefühTung'splatte
17 in Berührung kormnien, so, daß jede Beschmutzungsgefahrbeseitigt ist.