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Als Vollkammer-Meßgerät ausgebildete Abfüllanlage, besonders für Milch
Die
Erfindung bezieht sich auf eine als Vollkammer-Meßgerät ausgebildete Abfüllanlage,
besonders für Milch, mit mindestens zwei Meßbehältern, die wechselweise auf Füllen
und Auslaufen geschaltet werden können.
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Die bekannten, mit einer solchen Schaltvorrichtung ausgestatteten
Abfüllanlagen sind nicht geeignet zum Ab füllen von Flüssigkeitsmengen, die z. B.
der Hälfte oder einem Viertel des ganzen Meßbehälterinhalts entsprechen. Hierzu
wäre nämlich erforderlich, das Schaltorgan umzuschalten, wenn ein Meßbehälter nur
bis zu einer angebrachten Marke, z. B. auf V4 1 angefüllt ist, also in einer dem
Vollkammerprinzip widersprechenden Weise nach Teilstrichen abzufüllen.
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Die Erfindung besteht in besonderen Schaltmitteln zum selbsttätigen
Abfüllen vorher bestimmter Bruchteile eines Meßbehälterinhalts durch Verbinden mit
und nachfolgender Trennung von einem anderen Behälter. Trotz der Ermöglichung des
Abfüllens von Bruchteilen wird dabei das Abfüllen nach Marken vermieden.
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Bei einem Ausführungsbeispiel ist mindestens ein an mindestens einen
Meßbehälter anschließbares Hilfsgefäß vorgesehen, in das der abzufüllende Teil des
Meßbehälterinhalts über die besonderen Schaltmittel eingeleitet wird und dessen
Inhalt zweckmäßig ein einfaches Füllmaß, z. B. 1/41 ist.
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Bevor auf Auslaufen eines vollen Meßbehälters geschaltet wird,. kann
dann das Hilfsgefäß angeschlossen und über dieses die gewünschte Flüssigkeitsmenge
abgefüllt werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist jedes Hilfsgefäß mit einem
zugehörigen Meßbehälter über
ein Schaltorgan, vorzugsweise einen
Dreiwegehahn verbunden, das so beschaffen ist, daß auch Hilfsgefäß oder Meßbehälter
einzeln mit dem Auslauf zu verbinden sind. Meßbehälter oder Hilfsgefäß können also
wahlweise an ein und denselben Auslauf angeschlossen werden.
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Vorteilhaft bildet das Schaltorgan eine in die Auslaufleitung eines
Meßbehälters leicht einsetzbare Einheit, wobei zweckmäßig das Hilfsgefäß leicht
lösbar an dem Schaltorgan gehalten ist. Die Anordnung kann somit auch nachträglich
rasch in eine Abfüllanlage eingebaut werden.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Meßbehälter
außer mit der Auslaufleitung auch wahlweise miteinander verbindblar. Anstatt eines
Hilfsgefäßes wird hierbei ein zweiter Meßbehälter mit der gewünschten Abfüllmenge
gefüllt und diese von dort aus zum Auslauf geleitet.
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Zweckmäßig ist jede Verbi,ndungsleitung zwischen zwei Meßbehältern
mit einem Absperrorgan, vorzugsweise mit einem von einem Handhebel aus zu betätigenden
Ventil ausgestattet.
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Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele.
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Fig. I ist eine Teilansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Abfüllanlage,
teilweise im Schnitt; Fig. 2 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel.
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Das Einsatzstück I hat eine mit Gewinde 2 versehene Ausnehmung 3,
in der der Auslauf eines Meßbehälters angeschlossen wird. Das Einsatzstück 1 trägt
das mit Bohrungen 4, 5 versehene Hahnküken 6. Dieses wird vom Handhebel 7 aus betätigt.
Ein am Küken angebrachter Anschlag sorgt dafür, daß dieses aus der in Fig. 1 gezeichneten
Stellung heraus nur jeweils um go0 im'Uhrzeigersinn und in entgegengesetzter Richtung
verschwenkt werden kann. An dem Stutzen 8 ist das Hilfsgefäß g leicht lösbar angebracht.
Es ist höher, als dem Rauminhalt von 1/4 1 entspricht und mit einer Kappe I I verschlossen.
Wenn der Meßbehälter und der Hilfsbehälter kommunizieren und während des Einschwingens
der - Flüssigkeitssäulen befindet sich der Flüssigkeitsspiegel im Hilfsgefäß immer
unterhalb von Schlitzen I0, die im oberen Teil des Hilfsgefäßes g seitlich angebracht
sind, damit von außen keine Fremdkörper in das Hilfsgefäß hineinfallen können, wie
es bei in der Kappe II angebrachten Luftdurchgangsöffnungen der Fall sein könnte.
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Das Hilfsgef aß 9 besteht aus durchsichtigem Werkstoff, z. B. aus
Glas. An dem Stutzen I2 ist die zu dem Hauptschaltorgan für die einzelnen Meßbehälter
führende Leitung angeschlossen. Mit dem Hauptscbaltorgan ist ein weiteres Schaltorgan
gekuppelt, über das die Meßbehälter gefüllt werden.
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Während der mit dem Einsatzstück I verbundene Meßbehälter gefüllt
wird, ist das Küken 6 zunächst in einer Sperrstellung, in der es gegenüber der gezeichneten
Durchlaufstellung z. B. um etwa 45 im Uhrzeigersinn gedreht ist. Wenn der erste
Meßbehälter voll gefüllt ist, wird am Hauptschaltorgan umgeschaltet, so daß ein
zweiter Meßbehälter angefüllt wird, während für den ersten auf Auslaufen geschaltet
ist. Trotzdem bleibt dieser zum Hilfsgefäß g gehörende Meßbehälter wegen des in
Sperrstellung befindlichen Kükens 6 aber zunächst gefüllt.
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Soll der Behälter dann in einem Zug entleert werden, so ist das Küken
6 in die gezeichnete Durchlaufstellung zu drehen. Soll dagegen über das Hilfsgefäß
9 abgefüllt werden, so wird das Küken zunächst so gedreht, daß der Meßbehälter mit
dem Hilfsgefäß g verbunden ist. Darauf strömt Flüssigkeit aus dem Meßbehälter in
dieses ein.
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Darin befindliche Luft kann durch die Öffnungen 10 entweichen. Gleichzeitig
entleert sich der zugehörige Meßbehälter teilweise in den Hilfsbehälter. Darauf
wird das Hilfsgefäß g über das Küken 6 mit der bei I2 angeschlossenen Auslaufleitung
verbunden, so daß die Flüssigkeit aus dem Hilfsgefäß ausläuft. Dann kann auch der
zugehörige Meßbehälter selbst entleert werden, wenn das Küken 6 auf Auslauf geschaltet
wird. Anschließend ist das Hauptschaltorgan wieder umzuschalten, so daß der zum
Hilfsgefäß 9 gehörende Meßbehälter wieder aufgefüllt wird. Das sich bei Verwendung
des Meßbehälters mit dem Hilfsgefäß einstellende Inhaltsverhältnis läßt sich baulich
beliebig wählen; es ist also nicht nur das Verhältnis 1: 1, sondern z. B. auch das
Verhältnis 2: 1 möglich.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 2 sind zwei Meßbehälter I3, I3' angeordnet,
deren Wandungen mit 22, 22' bezeichnet sind. Die Auslaufkanäle I4, I4 führen zum
Hauptschaltorgan I5, über das die Behälter wahlweise mit dem Auslauf I6 verbunden
werden können. Mit dem Organ 15 ist ein Einfüllorgan für die beiden Meßbehälter
gekuppelt. Ein Verbindungskanal 17 ist oberhalb des Organs 15 von einem zum anderen
Meßbehälter geführt. Er enthält ein unter Wirkung einer an der Kappe 21 abgestützten
Druckfeder 18 stehendes Ventil 19.
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An dem gabelförmigen Ende 20 der daran befestigten Stange 23 greift
ein Handhebel an.
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Während z. B. der Behälter I3 gefüllt wird, entleert sich der Behälter
13'. Soll daraufhin ein Teil des Inhalts des vollen Behälters 13 'entnommen werden,
so wird das Hauptschaltorgan IS in eine Sperrstellung gebracht, in der beide Meßbehälter
13, I3' von der Auslaufleitung getrennt sind. Auch das Einfüllorgan befindet sich
dann in Absperrstellung. Darauf wird das Ventil 19 von dem Handhebel aus angehoben,
so daß Flüssigkeit durch den Verbindungskanal I7 in den Behälter I3' einströmt.
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Wenn der Ausgleich erreicht ist, wird der Handhebel wieder freigegeben;
das Ventil 19 schließt sich unter der Wirkung der Feder I8.
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Das Inhaltsverhältnis zwischen den Meßbehältern bei Ausgleich läßt
sich baulich durch die gegenseitige Höhenlage und den gegenseitigen Querschnitt
wählen. Darauf wird am Organ 15 So geschaltet, daß Behälter I3 entleert und- Behälter
13 aufgefüllt wird. Statt dessen kann auch umgekehrt geschaltet werden, so daß der
noch im Behälter 13 verbliebene Inh-alt ausläuft und der Behälter I3' aufgefüllt
wird. Statt, wie bei dem Beispiel nach Fig. I angenommen, das Hauptumschaltorgan
für die beiden Meßbehälter unterhalb des Auslaufstutzens- I2
anzubringen,
kann auch die ganze Einrichtung nach Fig. I an Stelle des Auslaufs 16 in Fig. 2
unterhalb des Hauptschaltorgans I5 angeordnet sein. Das Hahnküken 6 braucht dann
keine Schließstellung zu haben. Bei kleinerem Durchmesser des Hahnkükens können
seine Durchgangsbohrungen 4 und 5 entsprechend größere Durchmesser erhalten.
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Die Trennung des zugehörigen Meßbehälters vom Hilfsbehälter g wird
dann nur dadurch herbeigeführt, daß das Hauptschaltorgan I5 in Schließstellung gebracht
wird.