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Die Erfindung bezieht sich auf einen Flüssigkeitsspender
und, insbesondere, auf einen Flüssigkeitsspender zum Abgeben
von abgemessenen Mengen einer Flüssigkeit aus einer auf dem
Kopf stehenden Flasche, die diese Flüssigkeit enthält.
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Solche Flüssigkeitsspender sind gut bekannt und eine
populäre Auswahl solcher Spender ist unter dein britisch
registrierten Warenzeichen (Nr. 470,373) "OPTIC" erhältlich.
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Obwohl es eine Menge Vorschläge zur Verbesserung von
Flüssigkeitsspendern gegeben hat1 besteht noch Raum für
weitere Verbesserungen, zum Beispiel, um anstehende
Britische und Europäische Gesetzgebungsnormen zu erfüllen,
insbesondere in Bezug auf eine effektive Abdichtung des
Spenders, um sicherzustellen, daß kein "Durchfluß" (run
through) auftritt ("Durchfluß" bedeutet hierbei ein
kontinuierlicher Flüssigkeitsfluß durch den Spender im
Gegensatz zu der Abgabe einer einzelnen Teilmenge der
Flüssigkeit).
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Eine bekannte Ausführungsart eines Flüssigkeitsspenders ist
in den britischen Patenten Nrn. 1577908, 1577909 und
15577910 (entsprechend dem französischen Patent Nr. 2406811)
dargestellt. Dieser Spender weist auf einem Ventilschaft
zwei Dichtungselemente auf, die an beiden Seiten des
Auslasses angeordnet sind, jedoch arbeiten diese
Dichtungselemente nicht vorübergehend zusammen mit einem
dritten Dichtungselement, um sicherzustellen, daß kein
Flüssigkeitsaustritt vor dem Abdichten des Einlasses
erfolgt. Demnach ist die Möglichkeit eines "Durchflußs"
gegeben.
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Nach der vorliegenden Erfindung ist ein Flüssigkeitsspender
zum Abgeben einer abgemessenen Menge einer Flüssigkeit
vorgesehen, wobei der Flüssigkeitsspender folgendes
aufweist: eine Kammer mit einer Einlaßbohrung für
Flüssigkeit und einer Auslaßbohrung für Flüssigkeit, ein
Ventil in der Kammer, um die Abgabe von Flüssigkeit aus dem
Spender zu steuern, und eine Ventilbedienungseinrichtung,
wobei das Ventil einen ersten und einen zweiten Ventilschaft
zur Auf nahme innerhalb der Einlaßbohrung beziehungsweise
innerhalb der Auslaßbohrung hat, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Ventilschaft mit einer Dichteinrichtung zum
Abdichten der Einlaßbohrung versehen ist und der zweite
Ventilschaft mit einer ersten, einer zweiten und einer
dritten elastischen Dichteinrichtung versehen ist, um die
Auslaßbohrung abzudichten, wobei die Anordnung derart ist,
daß während der Bewegung des Ventils von einer Position aus,
in der die erste elastische Dichteinrichtung die Kammer
abdichtet und die zweite und die dritte Dichteinrichtung um
die Auslaßbohrung abdichten, in eine Position, in der die
Flüssigkeit innerhalb der Kammer frei durch die
Auslaßbohrung fließen kann, die dritte elastische
Dichteinrichtung ebenfalls so angeordnet ist, daß die
Flüssigkeit in der Auslaßbohrung eingeschlossen ist und die
Einlaßbohrung abgedichtet ist, bevor ein solcher
Flüssigkeitsfluß auftreten kann.
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Vorzugsweise ist das Ventil elastisch in die Position
gedrückt, in der es die Auslaßbohrung vollständig abdichtet.
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Vorzugsweise ist die Ventilbedieneinrichtung an dem Ventil
befestigt oder mit diesem integral ausgebildet, und mit
einer Innenbohrung versehen, die mit der Auslaßbohrung der
Kammer über eine Querbohrung in dem Ventil in Verbindung
steht, um die Flüssigkeit abzugeben.
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Vorzugsweise beinhaltet die Dichteinrichtung auf dem ersten
Ventilschaft eine elastische Hauptdichteinrichtung zum
Abdichten der Einlaßbohrung und eine elastische
Hilfsdichteinrichtung zum Abdichten der Einlaßbohrung.
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Vorzugsweise sind die erste und die zweite Dichteinrichtung
zum Abdichten der Auslaßbohrung stromaufwärts von der
Querbohrung in dem Ventil angeordnet, wobei die dritte
elastische Dichteinrichtung einen Ausfluß von Flüssigkeit
durch die Auslaßbohrung anders als durch die Querbohrung
verhindert.
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Im allgemeinen wird der Flüssigkeitsspender der vorliegenden
Erfindung einen Lufteinlaßventil aufweisen, um einen
Lufteintritt in die Kammer zu ermöglichen während
Flüssigkeit aus der Kammer fließt. Vorzugsweise wird das
Lufteinlaßventil von einem radial sich erstreckenden Flansch
betätigt, der an dem Ventil vorgesehen ist.
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Vorzugsweise besteht die Kammer aus irgend einem geeigneten,
durchsichtigen Werkstoff, wie Polysteren. Weitere
Komponenten des Flüssigkeitsspenders bestehen vorzugsweise
aus Kunststofformteilen, z.B. kann das Ventil aus Acetalharz
bestehen
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Eine Ausführungsform eines Flüssigkeitsspenders wird
nachfolgend anhand eines Beispiels, unter Bezugnahme auf die
beigefügte Zeichnung beschrieben werden, in der:
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Figur 1 eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer
Ausführungsform eines Flüssigkeitsspenders nach der
vorliegenden Erfindung zeigt,
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Figur 2 ein Detail der Ausführungsform des
Flüssigkeitsspenders aus Fig. 1 zeigt.
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Figur 3 Zeigt ein weiteres Detail der Ausführungsform des
Flüssigkeitsspenders aus Fig. 1.
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Unter Bezugnahme auf Fig. 1 der Zeichnung, weist ein
Flüssigkeitsspender 1 eine Kammer 2 zur Aufnahme einer
Flüssigkeit, ein innerhalb der Kammer angeordnetes Ventil 3
zum wahlweisen Einlaß von Flüssigkeit in und Auslaß von
Flüssigkeit aus der Kammer und eine
Ventilbedienungseinrichtung 4 auf. Der Spender besitzt einen
Flüssigkeitseinlaß 5, der zur Aufnahme innerhalb des Halses
einer auf dem Kopf stehenden Flasche (nicht dargestellt)
angepaßt ist und mit diesem mittels eines ringförmigen
Korkens (Fig. 1) abdichtet. Der Flüssigkeitseinlaß 5, der in
Längsrichtung durch eine Teilung 6 unterteilt ist, um den
Einlaß von Luft in die Flasche zu erleichtern und die
Bildung eines partiellen Vakuums in der Flasche verhindern
hilft, ist mit einer Einlaßbohrung 7 der Kammer 2 in
Verbindung. Die Kammer 2 weist ferner eine Auslaßbohrung 8
auf. Das Ventil 3 besitzt in dessen oberem und unterem Ende
Ventilschäfte 9,10, die mit der Einlaßbohrung 7
beziehungsweise mit der Auslaßbohrung 8 der Kammer 2
zusammen arbeiten.
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Die Ventilbedienungseinrichtung 4 beinhaltet ein Paar
seitlich abstehender Elemente 11,12, auf die Druck in axiale
Richtung durch direkten manuellen Druck oder mittels eines
Glases, welches unterhalb des Spenders gehalten wird,
ausgeübt werden kann und einen axial verlaufenden
Ausflußkannal 13. Nächstliegend zum inneren Ende 14 der
Ventilbedienungseinrichtung 4 ist eine Querbohrung 15
vorgesehen, die mit dem Ausflußkanal 13 in Verbindung steht,
und der so angeordnet ist, daß er ebenfalls mit der
Auslaßbohrung 8 der Kammer 2 in Verbindung steht. Das innere
Ende 14 der Ventilbedienungseinrichtung ist an dem
Ventilschaft 10 des Ventils 3 befestigt, so daß das Ventil 3
sich einheitlich mit der Ventilbedienungseinrichtung 4
bewegt.
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Der Ventilschaft 9 des Ventils 3 ist mit einer primären
Dichteinrichtung in Form eines O-rings 16 aus elastomeren
Silikonpolymer versehen, der zum Abdichten der Einlaßbohrung
7 der Kammer 2 angepaßt ist, um einen Eintritt von
Flüssigkeit in die Kammer 2 zu verhindern, wenn der
Ventilschaft 9 in die Einlaßbohrung 7 hinein bewegt wird.
Der Ventilschaft 9 ist ferner mit einer
Hilfsdichteinrichtung in Form eines radial verlaufenden
Flansches 17 versehen, der eine radial sich erstreckende,
ebene Dichtfläche 18 aufweist, die mit einer Abflachung 19
an der Decke oder oberen Fläche 19a der Kammer 2 abdichtend
eingreift. Ein Lufteinlaßventil 20 ist in der Fläche 19a
vorgesehen, das in eine geschlossene Stellung vorgespannt
ist und an solch einer Stelle angeordnet ist, daß es von dem
radial verlaufenden Flansch 17 geöffnet werden kann, um Luft
in die Kammer 2 einströmen zu lassen, um die aus der Kammer
2 durch die Bohrung 15 und Auslaßkanal 13 der
Ventilbedienungseinrichtung 4 auslaufende Flüssigkeit zu
ersetzen.
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Der Ventilschaft 10 ist mit einer Nut 21 versehen, in der
ein O-ring aus elastomeren Silikonpolymer zum Abdichten der
Auslaßbohrung 8 der Kammer 2 aufgenommen ist. Das innere
Ende 14 der Ventilbedienungseinrichtung ist mit einem Paar
O-ringe 23,24 aus elastomeren Silikonpolymer versehen, die
mit Abstand zueinander jeweils an einer Seite der
Querbohrung 15 der Ventilbedienungseinrichtung 4 angeordnet
sind, um die Auslaßbohrung 8 der Kammer 2 abzudichten.
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Die aus dem Ventil 3 und der Ventilbedienungseinrichtung 4
bestehenden Anordnung ist mittels einer Schraubenfeder 25 in
eine Stellung vorgespannt, in der der Auslaß 8 der Kammer 2
verschlossen ist.
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Bei Gebrauch, in einer Ruhestellung, ist die Einlaßbohrung 7
der Kammer 2 geöffnet und es kann Flüssigkeit in die Kammer
2 fließen, während die Auslaßbohrung 8 verschlossen ist. Bei
axialer Verschiebung der Ventilbedienungseinrichtung 4,
verschiebt sich das Ventil 3 innerhalb der Kammer 2 und die
primäre O-ring-Dichtung 16 dichtet die Einlaßbohrung 7 ab.
Weitere Bewegung des Ventils 3 in die gleiche Richtung
bewirkt, daß danach die O-ring-Dichtung 23 die Auslaßbohrung
8 verläßt, wodurch Flüssigkeit innerhalb der Kammer 2 durch
die Bohrungen 15 und 13 der Ventilbedienungseinrichtung 4
fließen kann. Eine hilfsweise Abdichtung der Einlaßbohrung 7
wird durch das Abdichten der Dichtfläche 18 mit dem
Ringraum 19 bewirkt, und O-ring 24 verhindert, daß
Flüssigkeit die Kammer 2 verläßt, außer durch die Bohrung
15. Der Flansch 17 wirkt auf das Lufteinlaßventil 20 ein, um
den Eintritt von Luft in die Kammer 2 zu ermöglichen.
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Es wird darauf hingewiesen, daß es verschiedene kodifizierte
und ungeschriebene Gesetzesregelungen gibt, die auf
Meßgefäße oder -spender für Spirituosen (für Whisky, Gin,
Rum und Wodka) für lizenzierte Ausschankorte im Vereinigten
Königreich Anwendung finden. Unter diesen gibt es eine
Vorschrift, daß im wesentlichen das gesamte Innenvolumen der
Kammer zur Aufnahme der abzugebenden Flüssigkeit im Maßgefäß
von Außen sichtbar sein muß. Eine weitere Vorschrift ist,
daß keine Luft innerhalb der Kammer zu verbleiben hat, wenn
das Maßgefäß mit Flüssigkeit gefüllt wird. In der
Vergangenheit wurde die Luft aus der Kammer durch das
Vorsehen einer aufwärtsgerichtet kegelstumpfförmigen Decke
oder oberen Fläche in der Kammer hinausgeleitet. Damit dies
jedoch erfolgreich ist, muß die obere Fläche mit einem
Winkel zur Horizontalen, z.B. 20º, ausgebildet sein. Solch
eine geneigte Fläche ist jedoch geeignet einen Teil des
Volumens der Kammer von der Einsichtnahme zu verdecken,
wodurch die oben genannte erste Vorschrift unerfüllt bleibt
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Es wurde nun herausgefunden, daß das Problem der in der
Kammer verbleibenden Luft in einer befriedigenden Weise
dadurch gelöst werden kann, in dem bewirkt wird, daß der
Flüssigkeitsfluß in die Kammer ausreichend langsam statt
findet.
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Eine allgemein anwendbare Lösung zu diesem Problem ist in
unserer anhängigen Patentanmeldung mit gleichem Anmeldedatum
vorgeschlagen. Ein Einlaß zum Einfüllen von Flüssigkeit in
die Kammer eines Flüssigkeitsmeßgefäßes und der den Austritt
von Luft aus der Kammer erlaubt, ist mit zwei Kanälen
versehen, die einen im wesentlichen beinah kreisförmigen
oder D-förmigen Querschnitt besitzen, wobei die Kanäle im
wesentlichen die gleiche Fläche haben und die Fläche so
gewählt ist, daß die Flüssigkeit, die in die Kammer durch
einen der Kanäle fließt, keine Luftbläßchenbildung in der
bereits in der Kammer befindlichen Flüssigkeit verursacht.
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Eine geeignete Querschnittsfläche für ein im wesentlichen D-
förmigen Kanal beträgt 15+-1.5 mm².
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Bezugnehmend auf die Figuren 2 und 3 der beigefügten
Zeichnung sind Details einer Ausführungsform eines solchen
Einlasses gezeigt, wobei der Einlaß ein Rohr mit
kreisförmigen Querschnitt und einem Innendurchmesser von 7
mm aufweist, das axial zur Hälfte durch eine mittige Wandung
mit einer dicke von 1.2 mm unterteilt ist. Es wurde
festgestellt, daß solch ein Einlaß ausgesprochen effektiv
zur Bildung eines luftfreien, flüssigkeitsgefüllten Volumens
innerhalb der Kammer eines Flüssigkeitsspenders ist.
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Der Flüssigkeitsspender nach der vorliegenden Erfindung
stellt eine zuverlässige, genaue und geeignete Einrichtung
zum Abgeben von abgemessenen Teilmengen einer Flüssigkeit
zur Verfügung. Ein Durchfließen von Flüssigkeit wird
weitestgehend verhindert, während der Spender mit
Druckausübung auf dessen Ventilbedienungseinrichtung
außerhalb deren mittiger Bewegungsachse in ausreichender
Weise fertig wird. Die Flüssigkeitskammer kann vollständig
durchsichtig sein, um eine Überwachung des gesamten Inhalts
der Kammer im wesentlichen zu ermöglichen. Durch Vorsehen
der dritten Dichteinrichtung kann zusätzlich verhindert
werden, daß eine Schraubenfeder, die zum Vorspannen des
Ventils in seine Ruhestellung innerhalb der Kammer benützt
wird, in Kontakt mit der in der Kammer befindlichen
Flüssigkeit kommt. Ferner noch, der Einlaß kann so
angeordnet sein, daß ein effektiver Ausstoß der in der
Kammer befindlichen Luft in einer einfachen und
befriedigenden Art möglich ist.
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Die Erfindung kann auch in einer Anderen als der zuvor
insbesondere beschriebenen Weise ausgebildet werden und die
Erfindung beinhaltet innerhalb ihres Anwendungsbereiches all
solche Änderungen und Modifikationen, die für einen Fachmann
auf dem vorliegenden technischen Gebiet offensichtlich sind.