DE890414C - Verfahren zur Verhinderung der Blutgerinnung - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung der BlutgerinnungInfo
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Description
- Verfahren zur Verhinderung der Blutgerinnung Zus.atz zum Patent 708 613 In dem Patent 708 6I3 ist ein Verfahren zur Verhinderung der Blutgerinnung beschrieben, das darin besteht, daß dem Blut Salze anhydrischer Phosphorsäuren, wie Pyro-, Meta- und Polyphosphorsäuren, jedes für- sich oder in Mischung untereinander, gegebenenfalls in Verbindung mit anderen blutgerinnungshemmenden Mitteln, zugesetzt werden.
- Es wurde nun gefunden, daß man die Wirkung dieser phosphorsauren Salze überraschend steigern kann, wenn man sie mit wasserlöslichen Salzen solcher Metalle versetzt, die in der elektrischen Spannungsreihe oberhalb des Mangans stehen, also beispielsweise Zink, Aluminium, Eisen usw. Während man zur Verhinderung der Gerinnung von 1 1 Rinderblut mindestens 1 g Natriumhexametaphosphat benötigt, kommt man bei Verwendung einer Mischung aus Natriumhexametaphosphat und Ferrosulfat bereits mit 0,65 g, bei einer Mischung mit Aluminiumsalz sogar mit noch weniger aus.
- Diese erfindungsgemäße Arbeitsweise bringt jedoch eine erhebliche Bereicherung, weil die meisten Metallsalze, insbesondere Ferrosulfat, Aluminiumchlorid usw., bedeutend billiger sind als die teuren Phosphate, und weil andererseits gemischte Mittel, wie Phosphate und Eisensalze, für mancherlei Gebrauchszwecke, z. B. für medizinisch-pharmazeutische u. dgl. Zwecke, den einfachen Phosphaten vorzuziehen sind. Andererseits war es völlig überraschend, daß die Wirkung dieser Mischprodukte über die ihrer Komponente hinausgeht, nveil man nach den bisherigen Theorien über die Blutgerinnung gerade'das Gegenteil hätte erwarten müssen, nämlich, daß sich die Wirkung von Komplexsalzbildnern einerseits und Metallsalzen andererseits gegenseitig aufheben würde. Denn die allgemeine Auffassung ging bisher dahin, daß Salze wie Phosphate, Oxalate, Citrate usw. dadurch wirken, 41aß' sie das im Thrombin enthaltene Calcium binden bzw. ausfällen und dadurch das für die Gerinnung entscheidende Ferment unwirksam-macben. Werden nun diese gerinnungshemmenden£ Anionen mit Metallsalzen zur Reaktion gebracht, so verlieren sie normalerweise ihre Fähigkeit, die zur Gerinnung notwendigen Calciumionen zu binden. Gleichzeitig werden dadurch aber auch die für sich als blutgerinnungshemmende Verbindungen belannten Metallsalze ausgeschaltet, so daß von vornherein zu erwarten gewesen wäre, daß weder das Anion noch das Kation seine Wirkung auf Blut auszuüben vermöge.
- B e i s p i e l 1 Man löst 20 g einer Mischung, bestehend aus 15 g Natriumhexametaphosphat und 5 g Ferrosulfat in möglichst wenig Wasser und läßt in diese Lösung das Schlachtblut von einem Rind, das durchschnittlich 15 l beträgt, unter Umrühren zufließen. Das so behandelte Blut kann man nun längere Zeit stehenlassen, wenn man es gekühlt aufbewahrt und dadurch vor Zersetzungen schützt. Man kann es aber auch sofort in üblicher Weise weiterverarbeiten, z. B. zwecks Scheidung in Plasma und Blutkörperchen zentrifugieren, um die Einzelkomponenten fü'r die gewünschten Zwecke zu verwenden. Man kommt auch mit geringeren Mengen aus. So beträgt die Minimaldosis für 15 l Blut Io g, wohingegen man bei Verwendung von reinem Hexametaphosphat wenigstens 15 g gebraucht.
- Beispiel 2 An Stelle der in Beispiel 1 beschriebenen Mischung kann man mit dem gleichen Erfolg ein Präparat verwenden, das auf 5 Gewichsteile Hexametaphosphat 1 Gewichtsteil wasserfreies Ferrochlorid enthält. Zur Verhinderung der Gerinnung von 15 l. Blut braucht man eine Mindestmenge von 9 g gegenüber 15 g reinem Natriumhexametaphosphat.
- Beispiel 3 Man arbeitet wie im Beispiel I und verwendet an Stelle des dort genannten gerinnungshemmenden Mittels eine Mischung, bestehend aus 60 Gewichtsteilen Natriumtripolyphosphat und 30 Gewichtsteilen wasserfreiem Aluminiumchlorid. Da von dieser Mischung zur Verhinderung der Gerinnung von 10 1 Rinderblut gg gebraucht werden, so betragt die Einsparung gegenüber reinem anhydrischem Phosphat 40%.
- -B-elsplel 4 Man verwendet als gerinnungshemmendes Mittel Na'triumhexametaphosphaf und Zinksulfat im Verhältnis 1 : 1 Dadurch kann man an reinem Phosphat wenigstens 30% einsparen.
- B e i s p i e l 5 Zur Verhinderung der Gerinnung von Schlattierblut benötigt man von einer Mischung Hexametaphosphat und Kupfersulfat im Verhältnis 2 : 1 auf 100 ccm- BLut -O,I g. die Ersparnis an Metaphosphat beträgt. hier. somit etwa 33 %.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Weitere Ausbildung Verfahrens zur Verhinderung der Blutgerinnung gemäß Patent 708 613, dadurch gekennzeichnet, daß man als blutgerinnungshemmende Mittel eine Mischung von Salzen anhydrischer Phosphorsäuren, wie Pyro-, Poly- oder Metaphosphor6äuren, mit Salzen solcher Metalle, die in der elektrischen -- Spannungs reihe oberhalb des Mangans stehen, verwendet.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Blut eine Mischung von Natriumhexametaphosphat und Ferrosulfat zusetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC958D DE890414C (de) | 1942-10-29 | 1942-10-29 | Verfahren zur Verhinderung der Blutgerinnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC958D DE890414C (de) | 1942-10-29 | 1942-10-29 | Verfahren zur Verhinderung der Blutgerinnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE890414C true DE890414C (de) | 1953-09-17 |
Family
ID=7012456
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC958D Expired DE890414C (de) | 1942-10-29 | 1942-10-29 | Verfahren zur Verhinderung der Blutgerinnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE890414C (de) |
-
1942
- 1942-10-29 DE DEC958D patent/DE890414C/de not_active Expired
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